"Ich mache keinen Biologieunterricht mehr - ich unterrichte Deutsch mit Tierbildern."
"Ich kenne das, mir geht es genau so. Viele Worte in den Büchern, die früher jedes Kind gekannt hat, muss ich jetzt erklären."
"Früher habe ich Querverbindungen zu anderen Sprachen hergestellt. Zum Beispiel hat jeder "Trottoir" oder "Portemonnaie" gekannt ... damit war das Vokabellernen leichter. Jetzt helfe ich niemanden mehr mit solchen Fremdworten, im Gegenteil."
Die Diagnose wiederholt sich: Die Kenntnisse der Muttersprache sind in den letzten Jahren bei unseren Schülern so rapide zurückgegangen, dass Kommunikation und Unterricht darunter massiv leiden.
"Wir sollten die Fremdsprachen aus dem Unterricht streichen", kommt mein provokanter Vorschlag. "Konzentrieren wir uns ganz auf die Muttersprache und Englisch. Den Rest soll Google machen."
In 5 - 10 Jahren wird die Rechnung aufgehen: Handy + Google = Simultanübersetzung. Sie sprechen "Deutsch" hinein, aus dem anderen Handy kommt "Espagnol" oder "Francais" heraus. "Drücken Sie die Taste drei für Chinesisch." Wird sicher ein Mördergeschäft.
Wozu noch mühselig Fremdsprachen lernen? Viele Stunden und Jahre in stupide Baby-Texte, öde Grammatikübungen und frustrierende Pseudogespräche investieren. Hallo?! Um schließlich einige wenige klischeehafte Wortfetzen verstehen und noch weniger brauchbare Antworten zurückstammeln zu können? Ein Riesenaufwand, der sich höchst selten wirklich rentiert. Wer braucht schon Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch ... in seinem Leben? Und wenn irgendwann, irgendwo plötzlich doch, wer hat dann so viel parat, dass eine sinnvolle, gar feine Konversation entstehen kann?
Eigentlich niemand. Also Schluss damit!
Ich denke, dass unsere "digital natives" in den Klassen diese Fakten bereits im Urin verspüren und intuitiv jedes harte Fremdsprachentraining links liegen lassen. Zu Recht.
Sie wissen, dass es sinnlos ist. Und immer sinnloser wird.
Keine Angst vor "digitaler Demenz"?!
"Ich kenne das, mir geht es genau so. Viele Worte in den Büchern, die früher jedes Kind gekannt hat, muss ich jetzt erklären."
"Früher habe ich Querverbindungen zu anderen Sprachen hergestellt. Zum Beispiel hat jeder "Trottoir" oder "Portemonnaie" gekannt ... damit war das Vokabellernen leichter. Jetzt helfe ich niemanden mehr mit solchen Fremdworten, im Gegenteil."
Die Diagnose wiederholt sich: Die Kenntnisse der Muttersprache sind in den letzten Jahren bei unseren Schülern so rapide zurückgegangen, dass Kommunikation und Unterricht darunter massiv leiden.
"Wir sollten die Fremdsprachen aus dem Unterricht streichen", kommt mein provokanter Vorschlag. "Konzentrieren wir uns ganz auf die Muttersprache und Englisch. Den Rest soll Google machen."
In 5 - 10 Jahren wird die Rechnung aufgehen: Handy + Google = Simultanübersetzung. Sie sprechen "Deutsch" hinein, aus dem anderen Handy kommt "Espagnol" oder "Francais" heraus. "Drücken Sie die Taste drei für Chinesisch." Wird sicher ein Mördergeschäft.
Wozu noch mühselig Fremdsprachen lernen? Viele Stunden und Jahre in stupide Baby-Texte, öde Grammatikübungen und frustrierende Pseudogespräche investieren. Hallo?! Um schließlich einige wenige klischeehafte Wortfetzen verstehen und noch weniger brauchbare Antworten zurückstammeln zu können? Ein Riesenaufwand, der sich höchst selten wirklich rentiert. Wer braucht schon Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch ... in seinem Leben? Und wenn irgendwann, irgendwo plötzlich doch, wer hat dann so viel parat, dass eine sinnvolle, gar feine Konversation entstehen kann?
Eigentlich niemand. Also Schluss damit!
Ich denke, dass unsere "digital natives" in den Klassen diese Fakten bereits im Urin verspüren und intuitiv jedes harte Fremdsprachentraining links liegen lassen. Zu Recht.
Sie wissen, dass es sinnlos ist. Und immer sinnloser wird.
Keine Angst vor "digitaler Demenz"?!
teacher - am Mittwoch, 14. April 2010, 20:24
cypher (Gast) meinte am 14. Apr, 21:58:
Also ich finde das man mit einer Fremdsprache noch ganz andere Sachen lernen kann also eben nur die Sprache selber. Man stellt fest wie anders man sich ausdrückt ... wie anders die Weltanschauung sein kann allein nur weil man es in einer anderen sprache zu formulieren versucht. Man stellt fest wie beliebig teilweise Denkmuster sein können die einem mit einer Sprache allein wie selbstverständlich vorkommen. All das ist natürlich nur ein kleines wenn auch schönes Zuckerl obenauf das eine ausreichende Beherrschung der Muttersprache voraussetzt. Das muss zuerst und vordringlich sichergestellt werden.
teacher antwortete am 14. Apr, 22:15:
Ja eh - aber das geht ohne den Umweg um eine Fremdsprache leichter. Und die Voraussetzung - wirklich gute Muttersprachkenntnisse - fehlt zunehmend.
Pan (nicht das Brot...) (Gast) meinte am 14. Apr, 22:07:
Tantas lenguas hables, tantas veces eres humano.Ganz einfach.
Pan (Gast) antwortete am 15. Apr, 11:33:
Ich.*Um 22:07.
Weil halt.
(*Und angeblich die Tschechen. Aber Tschechisch kann ich nicht.)
Nur weil einige Leute Fremdsprachen nicht auf die Reihe kriegen, muss man die nicht abschaffen. Niemand käme auf die Idee, Mathe abzuschaffen, weil einige nicht rechnen oder logisch denken können. Oder Musik, weil einige nicht singen können. Oder Geographie, weil man sich einen Atlas kaufen kann. Oder Geschichte, weil es Wikipedia gibt.
Man sollte den Leuten die Möglichkeit geben, Fremdsprachen zu lernen. Was sie daraus machen, ist ihre Sache. Manche sind fasziniert von den grammatikalischen Verschränkungen einer Sprache, manche von denen einer Tripelhelix.
Besser? Schlechter? Anders.
Wissenserwerb macht vor allem eines: demütig. Wer selber gemerkt hat, dass er bestimmte Phoneme einfach nicht richtig rausbekommt, wird auch den Nichtmüttersprachler anders bewerten, der nach Jahren und Jahrzehnten im deutschsprachigen Ausland immer noch keines der beiden ch aussprechen kann. Und die Welt braucht alles, aber nicht noch mehr Arroganz.
Immer diese Weltuntergangsstimmung.
Früher war mehr Lametta hier, irgendwie.
teacher antwortete am 15. Apr, 14:06:
Demut statt Arroganz, das gefällt mir. Passt aber gar nicht in unseren Zeitgeist.Zum Lametta: Ich hoffe, dass es wieder einmal mehr davon gibt.
molasaria (Gast) antwortete am 16. Apr, 01:29:
Hihi, lustig. "Kolik znáš jazyků, tolikrát jsi člověkem", hab ich im Tschechischunterricht gelernt und mir gemerkt, dass es von Jan Amos Komenský sei, von Comenius also. Nun wollte ich noch einen Beleg dazu finden, zwecks Förderung der Zitatenbildung... und was finde ich? Jede Menge tschechische Belege ohne eine einzige klare Quellenangabe, wo er das sagt, dafür aber ein Goethe zugeschriebenes "So viele Sprachen du kennst, so oft bist du Mensch", und selbst noch ein Karl V zugeschriebenes "Quot linguas calles, tot homines vales"...
molasaria (Gast) antwortete am 16. Apr, 01:42:
- ach so. Zum eigentlichen Thema wollte ich noch ein wenig abwiegeln, mit einem Hinweis auf das Blog des Kollegen, das ich unter meinem ad-hoc nome de blogue da oben versteckt habe... unterm Strich wird er (als einer, der sich mit solcherlei auskennt,) nicht müde, darauf hinzuweisen, dass nach aktuellem Stand eine automatische Übersetzung nicht mehr als ca. 85% abzudecken vermag - der Rest ist die Absonderlichkeit menschlicher Sprachen, die Sprunghaftigkeit menschlichen Denkens, die pure Kreativität. Ganz aktuell weist er darauf hin, dass sich der Output automatischer Übersetzungen ohne einiges eigenes kritisches Denken und den Versuch kaum je nutzbringend einsetzen lassen wird. Kein Grund also, zu verzweifeln...
teacher antwortete am 16. Apr, 17:35:
Da traue ich den semantischen Programmen und Netzen der Zukunft einfach mehr zu: Sie werden besser übersetzen als die meisten Sprachschüler jemals erlernen können.
romeomikezulu meinte am 14. Apr, 23:18:
Sprachliche Ausdrucksfähigkeit...
ist eigentlich ausnahmslos das A und O, und zwar für nahezu jeden interessanten Beruf heutzutage.Aber es hat auch sein Gutes, wenn die heutigen Heranwachsenden diesbezüglich nicht mehr mit den "skills" der Vor-Generation mithalten können - schon wieder ein Punkt, der an mich geht und wo ein Jüngerer mir nicht mehr meinen Job streitig machen kann.
Dass aber -je mehr ich mich in den Reihen der Azubis bei uns in der Firma umsehe- immer mehr und immer häufiger "die Punkte an mich gehen", stimmt mich allerdings auch ein wenig nachdenklich:
Ich bin fast 40 und bei uns einer der Jüngsten.
Die Gewissheit, dass einer von denen, die ich da täglich vorbeischlurfen sehe, einmal meine Arbeit wird fortsetzen müssen, demotiviert mich zutiefst, diese überhaupt zu erledigen.
teacher antwortete am 15. Apr, 14:09:
Daher mein Vorschlag: Muttersprache + Englisch ordentlich statt vier Sprachen voller Fehler.
Pensionist (Gast) antwortete am 15. Apr, 17:15:
Man sollte
natürlich auch etwas haben, das auszudrücken sich lohnt, z.B. solide Fachkenntnisse. Sonst ist die ganze Ausdrucksfähigkeit für die Katz'.
Clara (Gast) antwortete am 15. Apr, 21:48:
Ja, Muttersprache bzw. die Sprache des Landes, in dem man die Schule besucht, sollte bestmöglich erlernt werden. Englisch oder eine andere 1. Fremdsprache auch. Weitere Fremdsprachen nur bei Interesse/Neigung. Ich hatte 5 Jahre Französisch: Zu Anfang hat es Spaß gemacht. Dann kam ein Wechsel des Bundeslandes und des Lehrers, ab da ging es bergab. Das letzte Jahr habe ich nur noch durchgezogen, damit ich die 5 Jahre 2. Fremdsprache für das Abitur zusammen hatte. Übrig geblieben ist so gut wie nichts. Ich bin froh, daß ich auf einer Gesamtschule war, wo die Wahlpflichtfächer in der 7. und 9. Klasse nicht zwingend eine Fremdsprache sein mußten.
Damals war ich froh, daß ich Deutsch nach der 12. Klasse abwählen konnte, heute sage ich: Deutsch/Muttersprache muß bis zum Ende durchgezogen werden, am besten mit mind. 5 Stunden/Woche! Denn wenn ich eine Sprache richtig gut kann, dann kann ich mir alle anderen Sprachen oder Wissensgebiete aneignen!
teacher antwortete am 15. Apr, 21:54:
Ich glaube, das ist es: ... weitere Fremdsprachen nur bei Interesse oder Neigung. Aber momentan herrscht oft Zwang.
Hugelgupf (Gast) meinte am 15. Apr, 04:41:
Ich bin dagegen, Fremdsprachen aus dem Unterricht zu streichen. Fremdsprachen sind ein wichtiger Bestandteil, manchmal sogar nur um die eigene Grammatik zu verstehen. Ich hab die deutsche Grammatik nicht verstanden, bis ich die lateinische im Kopf hatte. Das Erlernen einer anderen Sprache bereichert die Kenntnisse der eigenen Sprache; Wortschatz sowie Grammatik. Die Bedeutung von Fremdwörtern, die man liest aber noch nicht kennt, kann man eventuell durch Fremdsprachenkenntnisse aus anderen Sprachen ableiten. Fremdsprachen sind wichtig! Und ich würde mich selbst einen digital native nennen.
teacher antwortete am 15. Apr, 14:10:
Für Interessierte würde ich Angebote schaffen, die Pflicht zur Drittsprache schadet mehr als sie hilft.
virtualmono meinte am 15. Apr, 05:28:
Ich habe "Digital Natives" gerade zu meinem persönlichen Unwort des Jahres erklärt ;-)Aber zum Thema: Sprachen zu lernen ist meines Erachtens immens wichtig. Entscheidend hierbei ist, daß man nie früh genug damit anfangen kann - wor hatten zum Beispiel ab der 3. Klasse Englisch, und ab der 5. Klasse hatte ich Unterricht bei einem "native speaker", ab der 7. Klasse wurde im Unterricht nur noch Englisch gesprochen... heutzutage ist das quasi mein täglich Brot, da ich vorwiegend mit meinen Kollegen aus USA kommuniziere, und überhaupt in der IT-Welt Englisch nach wie vor *die* Sprache ist, wenn es darum geht sich in Fachkreisen auszutauschen etc... Davon abgesehen sind Computersprachen natürlich auch nur Sprachen ;-)
Wenn ich (leider viel zu selten) in Frankreich bin, dann poliere ich immer eifrig mein Schulfranzösich auf, indem ich es einfach benutze - geade die Franzosen sind immer hocherfreut, wenn jemand sich mit ihnen zumindest *versucht* in ihrer Sprache zu verständigen...
Wenn ich beruflich in Schweden bin, dann bedaure ich es immer sehr, daß ich kein Schwedisch spreche....
Wenn ich beruflich in den Staaten bin, dann krempelt sich innerhalb von 1-2 Tagen mein ganzes Denken komplett um, da ich dann auch in Englisch anfange zu denken (und zu träumen...) - das ist eine Erfahrung, die jemand der sprachlich nur an der Oberfläche kratzt wohl nie machen wird - und mir deshalb dann schon irgendwie leid tut, denn es ist einfach irgendwie genial.
Davon abgesehen sind Computerübersetzungen nach wie vor für den Allerwertesten... von der Sracherkennung zwecks Simultanübersetzung mal ganz abgesehen. Ein prägnantes Beispiel aus der Übersetzungssoftware eines Kollegen:
"Can" wurde zu "Dost ein" - na toll ;-)
Das Problem ist doch, daß niemand mehr *lernen* will... wie pflegte meine Muter immer zu sagen (und sie hatte natürlich damit wie immer Recht) - "Was Du im Kopf hast, das kann Dir keiner wegnehmen - alles andere ist unwichtig".
teacher antwortete am 15. Apr, 14:17:
Stimmt ja alles. Ich weiß nicht, wo ich widersprechen soll.
DerSchuki (Gast) meinte am 15. Apr, 08:34:
Ja, Fremdsprachen sind gut und schön. Aber wie soll man den Kids Fremdsprachen beibringen wenn die eindeutig zu doof sind für ihre Muttersprache? Ich muss jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit und hab jeden Tag Schulkinder von klein bis groß vor, hinter, neben und wenn sie sich mal prügeln auch unter mir.Jemand der das nicht live erlebt, der glaubt einem nicht was da sprachlich von statten geht. Denglisch ist ja schon schlimm, aber das was ich da im Bus immer höre.
Auch das Allgemeinwissen der Kinder ist unter aller Sau. Geht mal nen sonnigen Tag in den Zoo und beobachtet Familien mit Kindern jedwedes Alter. Ich erwarte ja nicht, dass nen Kind ein Emu von einem Strauß unterscheiden kann. Aber wenn ich da nen Kind sehe, geschätzte 10+, was seine Eltern fragt, welches Tier das ist und da steht nen dicker fetter Hahn direkt vor dem Kind, das läßt mich echt mit dem Kopf schütteln.
Vielleicht die Fremdsprachen in der Fremde lassen und sich dafür mal um alltägliches Kümmern wie:
- Wie sprech ich meinen Gegenüber an ohne die Worte:"Alda und ich schwör"
- Allgemeinwissen: Die Kuh macht Muh
- Soziales und Konfliktfähigkeit: Wie geh ich mit Mitmenschen um und warum darf ich meinen Bruder nicht verhaun wenn er laut schreit: "Ey isch hab deine Mudda gef..."
Pan (Gast) antwortete am 15. Apr, 11:38:
Bezaubernd. Dem Herren Sprachschützer und Deutschgenie ist sicherlich auch bewusst, dass "nen" die Abkürzung von "einen" ist, weswegen er diesen Fehler nur 4mal beging, damit der Pöbel ihn auch versteht.Wer im Glashaus sitzt, sollte im Keller ficken.
kraM antwortete am 15. Apr, 12:47:
Du solltest dir Kinder und Jugendliche mal nicht nur bei Youtube anschauen, dann bekommst du eventuell einen guten Einblick in die Realität. alda.
teacher antwortete am 15. Apr, 14:20:
Wir können uns schon einigen, dass das Sprachbewusstsein und -können in den letzten Jahren Dellen bekommen hat?
kraM antwortete am 15. Apr, 15:27:
Ich bin grad 24 und kenne kaum Leute, die so reden, wie ihr es beschreibt. So etwas hört man in Ghettos, aber nicht an jeder Bushaltestelle. Die Kinder und Jugendlichen sind nicht verkommen, wie das hier immer dargestellt wird. Die können sich auch normal ausdrücken. Nur weil sie mir ihren Freunden vielleicht nicht reden, wie mit nem Bankbeamten, ist nicht alles verloren. So, wie ihr es darstellt, habt ihr eurer Jugend sicher nicht gesprochen.Und wenn man feststellt, dass die Sprache heute nicht mehr so einen hohen Stellenwert hat, soll man sich ordentlich Gedanken machen, wie man das ändern kann. Das einzige was ich hier vor allem in Kommentaren meist lese, ist "Jugendbashing", um sich selbst aufzuwerten, und Polemik.
Warum mich das so aufregt, könnte auch damit zusammenhängen, dass wir früher auch von Lehrern ständig gehört haben, wie dumm wir doch alle geworden sind. Von allen anderen selbst ernannten Sprachexperten ganz zu schweigen. Das ist nicht grade motivierend.
fedor (Gast) meinte am 15. Apr, 08:51:
Wissenserwerb ist nun einmal mit Plackerei verbunden.Wer heute das Erlernen von Fremdsprachen ablehnt(braucht man im Zeitalter der Übersetzungsprogramme nicht mehr...)sollte sich nicht wundern,wenn er morgen beim Jobsuchen wenig Chancen hat!
teacher antwortete am 15. Apr, 18:49:
Ich denke, dass im Wirtschaftsleben zukünftig auch nur zwei Sprachen Bedeutung haben werden: Muttersprache + Englisch. Ich sehe das heute schon bei wissenschaftlichen Meetings - das sollte man können, der Rest ist - hart zu erarbeitender - Luxus.
El Loco meinte am 15. Apr, 09:40:
Inkonsequent, inkohärent...
... ist dieser - hoffentlich satirisch gemeinte - Eintrag. Denn einerseits fordert er, den Fremdsprachenunterricht abzuschaffen. Andererseits aber will er den Englischunterricht beibehalten.
Ist denn Englisch keine Fremdsprache mehr?
Oder zählt Englisch nur deshalb nicht als richtige Fremdsprache, weil ihm dazu wichtige Merkmale fehlen, nicht im Bereich "fremd" (dazu unten mehr), sondern im Bereich "Sprache", nämlich grammatische Strukturen und die Notwendigkeit, diese auch zu verwenden? Klar, im englischsprachigen Raum kommt man sehr gut mit "Sprachkenntnissen" zu seinem Brot und Kaffee, die man früher als "Pidgin-English" bezeichnet hätte. "Du geben Kaffee und zwei Brötchen." Aber - und hier komme ich zum Bestandteil "fremd": mit diesem Minimalgerüst kommt man eben auch nicht weiter. Und bleibt deutlich früher stecken als mit dem gleichen Niveau Französisch (was die Franzosen herrlich un-pc "petit nègre" nennen). Sobald das Niveau steigt, müssen nämlich im Englischen andere Bereiche sprachlicher Bildung das übernehmen, was die grammatische Struktur mangels Existenz nicht mehr tragen kann: die Nuancierung, die Verfeinerung des Ausdrucks, die Präzision oder gewollte Unschärfe der Beschreibung.
Hier tritt nun wieder ins Spiel, was du, teacher, zutreffend beschrieben hast: viele Schüler von heute sind Verbastheniker, können nicht mal in ihrer Muttersprache diese Feinheiten verstehen, geschweige denn selbst ausdrücken. Sie sind ausdruckslos geworden, aber auch eindruckslos.
Und woran liegt`s? Vielleicht daran, daß wir - und zuvörderst Mütter und Väter - vielleicht viel zu wenig miteinander und mit ihnen reden, sondern immer mehr tippen?
teacher antwortete am 15. Apr, 18:50:
Dieser Beitrag ist mehr provokant als satirisch. Soll zum Denken anregen.Ja, die Kinder reden zu wenig mit Erwachsenen und lesen weniger (hochwertige Texte). Untereinander reichen ihnen 500 Worte.
El Loco antwortete am 19. Apr, 09:23:
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, kann man mit einem Vokabular von 500 Wörtern (was nicht dasselbe ist wie Worte!) durchaus ein bekannter Autor werden - jedenfalls wenn man das richtige Thema hat. Das Johannes-Evangelium kommt mit einem äußerst begrenzten Wortschatz aus. Aber da müssen eben das richtige Thema, das richtige Vokabular und der richtige Autor zusammenkommen. Und wenn ich so lese, was durchaus intelligente Leute oft für einen Mist zusammenschreiben, wie Menschen, die Sprache als Mitte ihres Berufs haben sollten (Lehrer, Pfarrer, Juristen, ...) nicht nur nicht mehr zwischen das und dass unterscheiden (es wird gleichgesetzt; anders ist es nicht möglich, beide Formen parallel zu sehen, etwa "er brachte dass Messer und das Glas"!), sondern auch nicht zwischen Haken und Hacken ("mach ein Häckchen an die richtige Antwort" - da muß ich aber erst zu obi, Häckchen kaufen...), dann wundere ich mich nicht, daß die hoffnungsfrohe Jugend gar keinen Grund und Anreiz sieht, sich mit Sprache auseinanderzusetzen. Vielleicht nicht mal, weil die Kinder zu wenig mit Erwachsenen reden, sondern weil die Erwachsenen zu wenig mit Kindern reden - und wenn, dann in unmöglicher Sprache.
"Was du ererbt von deinen Vätern - erwirb es, um es zu besitzen!"
sagte, glaube ich, Friedrich Schiller. Enterben wir unsere Kinder, weil wir nicht mehr mit ihnen reden?
Jogurtbecher (Gast) meinte am 15. Apr, 09:48:
Techer hat Recht
Die technische Entwicklung wird die nächsten Jahre noch voranschreiten und Simultanübersetzungen werden ohne größere Fehler möglich sein.Fremdsprachenunterricht so wie er in den Schulen/Unis statt findet ist eine Qual und gehört endlich abgeschafft. Was bringt es Kinder/Jugendlichen über Jahre hinweg eine Fremdsprache auf niedrigen Niveau bei zu bringen und sich dabei fast nur auf die Grammatik zu konzentrieren und weltfremden Vokabeln. Am besten auch noch für 2-3 moderne Fremdsprachen. So kann kein Mensch vernünftig eine lebendige Sprache lernen.
Was hat man am Ende frustrierte junge Erwachsene die 3 Fremdsprachen stottern können die eh keiner versteht oder hochgezüchtete Sprachgenies die eine Fremdsprache mit Vokabeln sprechen die selbst die Einheimischen zu 90% nicht kennen.
Sprache lernt man nur durch nutzen und nicht durch 3x die Woche 45min Unterricht aber das scheint in Deutschland niemand zu verstehen.
Abgesehen davon sind alle Sprachkurse eh für den Witz da man nie weiß welche Sprache man in seinen Leben wirklich benötigt. Statt Kinder und Jugendliche sinnlos damit zu quälen sollte sich die Schule wirklich auf wichtiger Dinge konzentrieren. Eine Sprache wird dann gelernt wenn sie wirklich gebraucht wird sprich wenn ich in ein fremdes Land reise oder regelmäßige! Geschäftskontakte dort.
P.S. Ich glaube nicht das die Schüler das Fremdsprachentrainig links liegen lassen wegen zukünftiger Translationstechnologie sondern wegen den normalsten Grund überhaupt. Faulheit :-)
kraM antwortete am 15. Apr, 10:15:
Also ich habe zum Beispiel, als ich vor kurzem mein Abi nachgeholt habe, Latein gelernt. Dadurch konnte ich in meiner Deutsch-Nachhilfe, die ich gebe, viele Dinge viel besser erklären. Das war für mich ein absoluter Gewinn, selbst wenn ich die Sprache nicht sprechen kann.Im Sprachunterricht liegt sicher einiges im Argen (das würde ich kaum den Schülern ankreiden, wenn ich an meine Erfahrungen zurückdenke), aber notwendig ist es. Ich bewerbe mich im Moment und habe zum Beispiel ein schlechtes Englisch, das ist jetzt ein großer Nachteil, weil ich das nicht einfach bei "Geschäftskontakten" lernen kann.
An die Faulheit glaube ich allerdings auch eher, aber ich schätze auch, das war nicht ernst gemeint.
El Loco antwortete am 15. Apr, 12:27:
Welche Sprachen haben Sie denn gelernt, Jogurtbecher, wann, und in welchem Bundesland? Ich habe in NRW drei Fremdsprachen in der Schule gelernt, samt und sonders mit mehr als drei Wochenstunden je Sprache, und keineswegs
"nur ... die Grammatik ... und weltfremden Vokabeln". Im Gegenteil. Die Vokabeln entsprechen dem Alltagsbedarf, und Grammatik kam nur soweit vor, wie es nötig ist, um die Struktur einer Sprache zu verstehen.
Dieser Unterricht hat es mir ermöglicht, mich in mehreren nichtdeutschsprachigen Ländern Europas in den jeweiligen Landessprachen zu unterhalten, ja sogar im Ausland zu studieren. So schlecht, wie Sie diesen Unterricht machen, kann er also nicht sein.
In drei von vier Ländern dieser Welt sind Englisch oder Französisch Amts- oder Verkehrssprache; mit dem Erlernen dieser Sprachen kann man wohl so viel nicht falsch machen.
Sprachen erst zu lernen, wenn man sie mal braucht, mit 40 oder 50, ist Unfug. Je jünger ein Mensch ist, um so leichter erlernt er eine Sprache. Deshalb ist es beispielsweise so schwerwiegend, wenn Schwerhörigkeit erst beim Dreijährigen erkannt wird, weil die beste Zeit zum Sprachenlernen verloren ist. Ebenso gehört Latein als erste oder zweite Fremdsprache verbannt, weil (fast) kein Mensch mehr Latein SPRICHT. Da soll man dann Sprachen lernen, die man auch aktiv gebrauchen kann.
Wenn jemand erst im Erwachsenenalter eine Sprache erlernt, fällt ihm das um ein Vielfaches schwerer als dem Zehn- oder Fünfzehnjährigen. Und er wird bestimmte Strukturen der erlernten Sprache nie wirklich verinnerlichen, sie wird immer fremd bleiben, wohingegen Sprachen, die man in der Jugendzeit erlernt hat, einem zur zweiten Heimat des Geistes werden können. Sofern man denn einen hat...
Jogurtbecher (Gast) antwortete am 15. Apr, 13:36:
Thüringen
Ich habe mein Abitur in Thüringen gehabt. Den Fremdsprachenunterricht konnte man komplett vergessen. 8 Jahre Englisch mit ständig wechselnden Lehrer von denen die hälfte selber kein Englisch konnte. Von den 4 Jahren Russisch kann ich auch nur noch 2 Sätze sagen.Grammatik zu verstehen war wichtiger als wirklich an der Sprache Spass zu haben. Ständiges beugen von Verben und Fälle lernen hat mich als Schüler völlig fertig gemacht und mir jegliche Motivation genommen Spass an der Sprache zu haben.
Erst nach dem Abitur habe ich angefangen StarTrek/Simpsons/Southpark mir komplett auf Englisch anzusehen und seit dem traue ich mir überhaupt erst zu einigermaßen Englisch zu sprechen.
So wie Sprachunterricht zur Zeit in der Schule aufgebaut ist, bringt er einfach nicht wirklich was da sämtliche Leute denen Sprachen nicht in den Schoß fallen vergrault werden.
kraM meinte am 15. Apr, 10:11:
Ich kenne unzählige Leute, die sehr gut verschiedene Fremdsprachen sprechen. Ich kenne viele, die etwas in der Richtung studieren möchten. Und so alt bin ich wahrlich noch nicht. Aber vielleicht war ich auch an den falschen Schulen. An was für einer Art von Schule unterrichten sie eigentlich, wenn ich fragen darf?Ich nehme mal an, der Vorschlag zu Abschaffung ist satirisch gemeint oder?
teacher antwortete am 15. Apr, 18:59:
Ich provoziere. Ich unterrichte an einem Gymnasium, wo der Wert der Fremdsprachen sehr hoch gehalten wird - und ich bekomme oft die Rückmeldung, dass unsere Absolventen nur gutes Deutsch und sehr gutes Englisch brauchen. Der Rest (Französisch, Spanisch, Italienisch ...) ist Luxus.
kraM antwortete am 15. Apr, 23:25:
Ich halte das lernen einer Sprache nicht für überflüssig, denn es erleichtert ja beispielsweise den einstieg in andere Sprachen. Ich habs zwar nicht weitergemacht, aber ich hab mal mit Spanisch angefangen und Latein hat mir dabei sehr geholfen, weil ich die strukturen schon kannte. Bei Vokabeln hats auch geholfen.Wenn wir übrigens nach Rückmeldungen (anscheinend aus der wirtschaft) gehen, dann können wir so einige fächer abgeschaffen, ich weiß nicht, ob wir das wirklich wollen. Ich brauche auch kein Geschichte im Büro, trotzdem denke ich, wir sollten das an Schulen lehren.
teacher antwortete am 16. Apr, 17:32:
Ich beziehe mich auf Rückmeldungen unserer Absolventen.
la-mamma meinte am 15. Apr, 10:15:
natürlich ist das satirisch gemeint -
die sinnhaftigkeit des erlernens mehrerer fremdsprachen steht ja hoffentlich außer zweifel. gerade beim sprachunterricht gibt es meiner beurteilung nach auch eine reihe äußerst engagierter lehrer - die natürlich auch nichts dafür können, dass der ansatz anders viel einfacher wäre:
ehrlich bilinguale systeme ab dem kindergarten (und wir hätten genug akademisch gebildete (!) immigranten, die da eine weit sinnvollere existenzgrundlage als bisher finden würden) - und das in zahlreichen, erschwinglichen angeboten - und vor allem auch in weltsprachen, die in österreich 'ned amoi ignoriert' werden, dann gute primar- und sekundarstufe (selbstverständlich beides als echte ganztagsschulen geführt) und mit 15 hat jeder absolvent deutlich mehr mitgenommen als in ALLEN unseren achso tollen österreichischen gymnasien, neuen mittelschulen, und ungeliebten rest- vulgo hauptschulen.
Anja-Pia meinte am 15. Apr, 10:28:
Englischunterricht einst und jetzt
Ich bezweifle stark, dass früher alles besser war. Die Englischprofessorin meiner Mutter ist zum Beispiel nie bis England gekommen, und so hat auch ihr Englisch geklungen. Wahrscheinlich sprechen die heutigen Kids schon alleine durch die Schlager besser Englisch als früher.
bliblablub ich bin kaputt (Gast) antwortete am 15. Apr, 16:49:
vllt ist das problem der inspiritionlose deutschunterricht.wenn ich das verhältnis von hitler/rhetorik/erörterungen in deutsch schätzen müsste dürfte es etwa 3 zu 1 zu 4 stehen
in englisch habe ich die letzten zwei schuljahre meines lebens rassismus und globalisierung behandelt. rhetorik, grammatik oder übersetzungen ? kannste vergessen. Vllt sollte man den Sprachunterricht nutzen um die Schönheit von Sprache zu vermitteln nicht Inhalte.
und bevor ihr euch über rechtschreibung grammatik usw in dem beitrag beschwert ich hab heut mein fucking deutsch abi
teacher antwortete am 15. Apr, 19:01:
fucking deutsch abi - alles Gute für die Schönheit der Sprache :-)
Pensionist (Gast) meinte am 15. Apr, 18:04:
Schon vor dreißig Jahren
waren wir Mathematiker und Naturwissenschaftler der Meinung, dass es nur zwei Arten von Gymnasien gibt: sprachlich betonte und sprachlich überbetonte.An den sprachlich betonten Gymnasien in Bayern (offiziell naturwissenschaftlich-technologisch genannt) werden in den Klassen 5 - 10 in den Fremdsprachen 39 Wochenstunden und in Mathematik 11 Wochenstunden unterrichtet.
An den sprachlich überbetonten Gymnasien in Bayern (offiziell sprachliches/humanistisches genannt) werden in den Klassen 5 - 10 in den Fremdsprachen 51 Wochenstunden und in Mathematik 11 Wochenstunden unterrichtet.
Da braucht man sich über den Mangel an Ingenieuren nicht zu wundern!
teacher antwortete am 15. Apr, 19:03:
In der Vergangenheit haben umfassende Fremdsprachenkenntnisse echte Vorteile gebracht - in der Zukunft werden sie neben Google-Handy so aussehen wir ein Rechenschieber neben einem Ipad. Und ich denke in die Zukunft ...
walküre meinte am 15. Apr, 18:07:
Wie kann man Kindern das Gefühl vermitteln, welches einen durchströmt, sobald man merkt, dass man mit einem fremdsprachigen Menschen derart zu kommunizieren in der Lage ist, dass er einen tatsächlich versteht ? Über ein Minimum hinaus zu kommunizieren, ohne Übersetzungssoftware, ohne Dolmetsch, ohne Wörterbuch und andere Hilfsmittel. Dieser Augenblick gehört tatsächlich zu jenen Momenten, in den man buchstäblich spüren kann, wie sich neue Dimensionen des Lebens auftun.
teacher antwortete am 15. Apr, 19:05:
Wieviele kommen in der Drittsprache so weit? 2 %? Warum sollen es 100 % anpeilen?
Dieter (Gast) antwortete am 16. Apr, 17:05:
Hat es denn beim Teacher mit den Fremdsprachenkenntnissen auch nicht weit genug gereicht um statt Espagnol wenigstens von Español zu sprechen?Das Problem sehe ich nicht darin, dass einem Fremdsprachen nicht weiter bringen. Automatische Übersetzungen sind noch Jahrzehnte davon entfernt wirklich nutzbar zu sein. (Auf meinem neusten Radiergummi steht: "This erase will auto-destruct itself with Mother Earth. Made in China")
Ich denke auch nicht, dass junge Menschen nicht einsehen können oder wollen, dass Fremdsprachen nützlich sind.
Das Problem ist die Schule und ihr Wesen. Ich verstehe, dass die Realität des Lehrers ihm nicht erlaubt dies so zu sehen. Aber ich gebe trotzdem einmal zu bedenken: Ich sehe auf der Uni immer wieder wie junge Menschen in Eigenregie in weniger als einem Jahr, Fremdsprachenkenntnisse in Franzöisisch oder Latein nachholen die Schulkenntnissen von teilweise 5 Unterrichtsjahren entsprechen - oder darüber hinaus gehen. Da frage ich mich doch, wenn dies ein 23 jähriger in einem Jahr neben der Uni macht, womit verbringen dann die 13 jährigen 5 Jahre lang ihre Zeit?
Klar. 45 Minuten Unterrichtszeit hat der Lehrer. Davon gehen 20 dafür drauf um Hausaufgaben zu besprechen, 10 für einen Vokabeltest oder um neue Inhalte vorzustellen und nochmal 10 dafür die Hausaufgaben für die nächste Stunde zu erklären und anzuschreiben. Danach macht er 5 Minuten eher Schluss, denn alle sind nervlich am Ende. Dass dies zu nichts führt, darf niemanden überrraschen. Das Hauptproblem liegt eindeutig in der Struktur und dem Alltag von Schule, welches kreatives Denken nicht unbedingt fördert sondern eher auf das Nachplappen von dem was der Lehrer sagt, ausgerichtet ist.
Ich sehe außerdem große Probleme in der Lehrerausbildung. Ein Schüler ist immer nur so gut wie sein Lehrer. Nun ist es aber eine Tatsache das viele Schüler nach einem Auslandsjahr bereits eine Fremdsprache besser beherrschen als ihr Fachlehrer, was auch regelmäßig zu peinlichen Momenten im Kurs führt. Vielleicht war es im Studium ja auch wichtiger "Chansons de geste" zu analysieren und zu interpretieren, als eine vernünftige Sprachpraxis zu erwerben und akademisch fundierte Grammatikkenntnisse aufzubauen. Wenn ich sehe das im Fach Romanistik die meisten Klausuren auf Deutsch geschrieben werden, dann wundert mich nichts mehr.
Dazu kommt natürlich, dass viele Fremdsprachenlehrer sowieso nicht gerade als Sprachliebhaber bezeichnet werden können, ihre Fächer stattdessen die größte Schnittmenge von Berufschancen mit dem eigenen Deinteresse darstellt - doch dies, möchte ich noch nichtmals allen unterstellen.
teacher antwortete am 16. Apr, 17:30:
So weit der Rundumschlag gegen Sprachlehrer ... und jetzt zum Thema: Notwendigkeit und Zukunft des Sprachunterrichts?P.S.: Da wäre auch noch ein Fehler bei "Francais" zu korrigieren gewesen.
karlgustav antwortete am 21. Apr, 20:43:
francais
T´a raison, mais il n´y a pas le c-cedille sur mon clavier allemand
teacher antwortete am 21. Apr, 21:24:
c'est ca. Geht normalerweise gut mit Strg+Beistrich(+c), nicht aber im html.
amadea (Gast) meinte am 16. Apr, 18:20:
wir hatten heute im geschichteunterricht im zusammenhang mit dem sonnenkönig die worte pompös und selbstverliebt. die wörter kamen von den schülern. ich war positive überrascht :-)ha, du revoluzzer....ch unterrichte auch englisch im geschichteunterricht. und den kids taugt's.
und mir auch :-)
El Loco antwortete am 19. Apr, 09:29:
Keine Ahnung fürs Englische; das französische Synonym ist "solennel", sagt das Wörterbuch. Und aus dem Französischen kommt das Wort ja, von "pomp", nicht zu wervechseln mit pompe. Moderndeutsch könnte man vielleicht kultig sagen? :D
lilula (Gast) antwortete am 20. Apr, 17:36:
das wort pompös kennen die kinder vielleicht vom fernsehen - mir ist es jedenfalls dadurch sehr geläufig - pompöös von harald glööckler .... für die, die ihn nicht kennen
teacher antwortete am 21. Apr, 08:25:
Das wäre eine gute Erklärung, warum Worte wie pompös oder selbstverliebt in die Jugendsprache eindringen. Jedenfalls ist Fernsehen nicht zwangsweise verblödend.Natürlich kenne ich den Glööööckler nicht - ist mir auch noch nicht abgegangen.
lilula (Gast) antwortete am 21. Apr, 09:17:
"für die, die ihn nicht kennen" da sollte man eigentlich draufklicken können und den glööckler sehen können - naja wurscht... aber war mir klar das du den net kennst
teacher antwortete am 21. Apr, 20:31:
Jetzt hab ich mich bei HSE24 schlau gemacht: Gut, den würde ich nicht heiraten - zu pompöööööös.
lilula (Gast) antwortete am 22. Apr, 09:35:
hihi du bist ja süüüß. aber spass ohne - ich find den auf eine komische abartige art sexxxy - manchmal wenn ich ihm schon ne weile zugeschaut hab ... das würd ich aber nie zugeben vor leuten, die mich kennen ...
teacher antwortete am 22. Apr, 12:06:
komisch abartig - ja!sexxxy - nein, nicht einmal wenn er weiblich wäre.
P.S.: "Süüüß" höre ich gerne. Da gibt es Klassen, die verwenden das ständig, das find ich dann süüüß.
Abmahner (Gast) meinte am 21. Apr, 22:36:
..
...nicht nur die Sprachen, sondern jeder Unterricht in der Schule ist unnötig aufgebauscht.Meiner Meinung nach kann auch die Mathematik ab der 7. Klasse abgeschafft werden, alles was darüber beigebracht wird ist ebenfalls unnötiges Wissen, das man zu 99% im späteren Leben nicht braucht.
teacher antwortete am 22. Apr, 12:04:
Es gibt da ein Buch dazu, wo behauptet wird, dass wir 90% des Unterrichtstoffes bzw. des Lehrplanes kübeln könnten. Isso.
Janis (Gast) meinte am 29. Nov, 19:43:
Was hälst du von Esperanto als dritte Fremdsprache in der Schule? Es lernt sich so schnell das jeder Schüler nach spätestens 2 Jahren die Sprache auf B2-Nivieau sprechen sollte. Das wäre doch spürbarer Erfolg, und man lernt dabei das System der Grammatik kennen ohne durch das ewige Konjugieren und Flektieren anderer Sprachen behindert zu werden…
teacher antwortete am 6. Dez, 21:09:
Ich habe mich damit nur oberflächlich beschäftigt. Aber ich halte Esperanto für eine sehr gute Alternative.
Janis (Gast) antwortete am 8. Dez, 00:23:
Dazu könnte ich noch sagen das ich nach zwei Wochen Esperanto bereits besser war als nach vier Jahren Französisch. Die Motivation beim Lernen war natürlich ganz anders, aber dennoch…^^