Keine Hausübung?
"Is mir wurscht. Du lernst weniger."
Rauchen vor der Schule?
"Is mir wurscht. Nicht meine Lunge!"
Lärm in der Klasse?
"Is mir wurscht. Ich habe mein Abitur schon."
Die Wurschtigkeit in der Schule steigert sich spürbar. Ich suche zwei Dinge:
1. Die Gründe
2. Ein schönes Wort dafür
Kollegin F. wird mit etlichen Schulproblemen nicht mehr fertig und sucht auf Anraten der Direktion externe Hilfe, sie landet in der psychologischen Beratung.
"Bitte sag es nicht weiter," bettelt sie, "wie stehe ich sonst da."
"Ehrlich", sage ich," es wäre besser, die Probleme zuzugeben und nicht zu verstecken."
Ich respektiere ihren Wunsch (hier nicht) und frage neugierig nach, wie sie Fortschritte macht.
"Das oberste Gebot momentan ist zu lernen, wo meine eigenen, meine eigentlichen, Probleme liegen. Ich muss mich immer fragen: Ist das mein Problem oder ist das nicht mein Problem."
Bumm, da bin ich am Anfang der Story:
Keine Hausübung, Rauchen, Lärm - nicht mein Problem.
Burnout, Depression, Überforderung lösen wir durch Wurschtigkeit?!
Ich sehe bei vielen KollegInnen, wie sie aufgeben: "Mir Wurscht". Hausübung, Rauchen, Lärm. Sie haben es probiert, sie sind gescheitert. Immer wieder. Irgendwann ist Schluss.
Erfolglosigkeit endet in Wurschtigkeit. Wurschtigkeit in Erfolglosigkeit.
"Mir Wurscht", höre ich nicht nur bei meinen KollegInnen und bei meinen SchülerInnen, es ist zur gängigen Fluchtreaktion bei kollektiver (postmoderner?) Rat- und Hilflosigkeit geworden.
Da leert jemand seinen Automüll auf die Straße. "Mir Wurscht"
Da schmieren Kinder die Wände an. "Mir Wurscht"
Da schmeißen Jugendliche Parkbänke um. "Mir Wurscht"
Ha, endlich habe ich eine schönes Wort für Wurschtigkeit gefunden: Toleranz.
Kennt Ihr ein besseres?
"Is mir wurscht. Du lernst weniger."
Rauchen vor der Schule?
"Is mir wurscht. Nicht meine Lunge!"
Lärm in der Klasse?
"Is mir wurscht. Ich habe mein Abitur schon."
Die Wurschtigkeit in der Schule steigert sich spürbar. Ich suche zwei Dinge:
1. Die Gründe
2. Ein schönes Wort dafür
Kollegin F. wird mit etlichen Schulproblemen nicht mehr fertig und sucht auf Anraten der Direktion externe Hilfe, sie landet in der psychologischen Beratung.
"Bitte sag es nicht weiter," bettelt sie, "wie stehe ich sonst da."
"Ehrlich", sage ich," es wäre besser, die Probleme zuzugeben und nicht zu verstecken."
Ich respektiere ihren Wunsch (hier nicht) und frage neugierig nach, wie sie Fortschritte macht.
"Das oberste Gebot momentan ist zu lernen, wo meine eigenen, meine eigentlichen, Probleme liegen. Ich muss mich immer fragen: Ist das mein Problem oder ist das nicht mein Problem."
Bumm, da bin ich am Anfang der Story:
Keine Hausübung, Rauchen, Lärm - nicht mein Problem.
Burnout, Depression, Überforderung lösen wir durch Wurschtigkeit?!
Ich sehe bei vielen KollegInnen, wie sie aufgeben: "Mir Wurscht". Hausübung, Rauchen, Lärm. Sie haben es probiert, sie sind gescheitert. Immer wieder. Irgendwann ist Schluss.
Erfolglosigkeit endet in Wurschtigkeit. Wurschtigkeit in Erfolglosigkeit.
"Mir Wurscht", höre ich nicht nur bei meinen KollegInnen und bei meinen SchülerInnen, es ist zur gängigen Fluchtreaktion bei kollektiver (postmoderner?) Rat- und Hilflosigkeit geworden.
Da leert jemand seinen Automüll auf die Straße. "Mir Wurscht"
Da schmieren Kinder die Wände an. "Mir Wurscht"
Da schmeißen Jugendliche Parkbänke um. "Mir Wurscht"
Ha, endlich habe ich eine schönes Wort für Wurschtigkeit gefunden: Toleranz.
Kennt Ihr ein besseres?
teacher - am Dienstag, 5. April 2011, 08:40
lichterspiele (Gast) meinte am 5. Apr, 09:46:
Das Wort das Du suchst ist nicht TOLERANZ sondern IGNORANZ ;-)
duskgirl (Gast) meinte am 5. Apr, 09:51:
Resignation
tina (Gast) meinte am 5. Apr, 11:00:
Naja, was außer Resignation/Wurschtigkeit oder Burn-out bleibt einem über wenn man zwar für etwas verantwortlich sein soll, aber nicht die Macht zugestanden bekommt dies auch durchzusetzen? Wir sollten zwar nicht mehr zu den Zeiten zurück, wo die Lehrer und Eltern die Kinder bei Verfehlungen verdroschen haben, aber jegliche sofort wirksame Strafen abzuschaffen kann's iwie auch nicht sein.Und nein, Konsequenzen die sich erst Wochen, Monate oder Jahre später auswirken sind keine. Negative Note in 3 Wochen weil man heute nicht gelernt hat? Jugendstrafverfahren in x Monaten nach der Tat? Verpatzter Schulabschluß in 5 Jahren weil heute (und morgen und übermorgen etc) geschwänzt? Da gibt's einfach keine emotionale Verbindung. Ist so. SOFORT AUF DER STELLE 30 Liegestütz oder Kloputzen oder 20x die Schulordnung abschreiben oder Handy weggenommen wenn man erwischt wurde wie man im Schulhaus die Wände beschmiert hat - DAS würde dagegen wirken.
Kennt doch jeder, der schon mal eine Diät gemacht hat - Erfolg irgendwann vielleicht in x Wochen und Monaten, aber Verzicht konsistent und JETZT notwendig - genau darum sind Diäten auch so schwer.
Eine wirkliche Lösung muß daher eine Rückkehr zu einem "Sofortstrafmodell" beinhalten. Lehrer (und Eltern) müssen die Möglichkeit haben, wieder Strafen die sofort wirksam (und unangenehm) sind durchzusetzen ohne daß man ihnen vorwirft, daß das alles drakonisch ist. Wie gesagt - nicht verdreschen wie früher, aber so wie es heute aussieht kann man wohl keinen Schüler mehr zum Kloputzen oder 20x die Schulordnung abschreiben verdonnern, gilt wahrscheinlich alles als unpädagogisch.
Ich finde es immer so schlimm, daß überhaupt nicht in Betracht gezogen wird, daß es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt. Bei einem NT oder SJ wirkt der verbale Appell an die Vernunft. Bei einem SP eher nicht, da ziehen 30 Liegestütz oder Kloputzen einfach mehr - und das braucht der als Grenzsetzung auch. Den interessiert "Labern" nicht, das ist für den nur "Weicheikram".
BIA (Gast) antwortete am 5. Apr, 13:07:
Was ist ein NT, SJ und ein SP?Klingt nach Partei...
tina (Gast) antwortete am 5. Apr, 15:39:
Das sind Typen nach der Myers-Briggs-Typeinteilung bzw. Keirsey. Man kann auch andere Typeinteilungen nehmen, von mir aus auch Gunther Dück's "richtige", "wahre" und "natürliche" Menschen oder eine beliebige andere Typskalen. Der Punkt ist halt grob gesagt, daß es verschiedene Typen von Menschen gibt und nicht jedes Lehr- (oder auch Strafmodell) bei jedem gleich gut zieht. Es gibt halt nunmal Menschen, die eher "feinfühlige Idealisten" (NT und NF, "wahre Menschen") sind, andere sind eher "brave Systemerfüller" (SJ, "richtige Menschen") und gehen gern mit der Masse konform/beugen sich Autoritäten und wieder andere werden meist als "Rabauken" (SP, "natürliche Menschen") beschrieben, weil sie halt im normalen Schulsystem oft "nicht gut funktionieren".Es macht einfach keinen Sinn die alle gleich zu behandeln - einem Idealisten, der die Regeln gebrochen hat weil er sie für ungerecht hält die gleiche Strafe aufzubrummen wie einem "Rabauken" führt nur zu noch mehr Rebellion, hier hilft eine Erklärung, warum die Regeln so sind wie sie sind (am besten vorher) oft mehr.
Während ein "Rabauke" die Strafe eher "wie ein Mann" einsteckt und als Grenzsetzung manchmal einfach braucht - und zb. eine Verwarnung oder Erklärung / Appelle an die Vernunft u.ä. als "Weicheilaberei" abtun würde. Außerdem braucht ein "Rabauke" eine gekonnte Führung - dann kann er aber Spitzenleistungen bringen. Klassische Beispiele sind zb. Spitzensportler oder Selfmademen mit "krummen" Lebensläufen.
(sorry für die vielen Klischees, aber sonst bringt man's in der Kürze einer Blog-Antwort nicht rüber)
BIA (Gast) antwortete am 5. Apr, 17:50:
@Tina
Vielen Dank für diesen kurzen Einblick. Das hilft mir in einem Konflikt, den ich gerade in meiner Klasse habe, wirklich weiter. Den Ausdruck "Wahre Menschen" finde ich aber dennoch recht, naja, gewöhnungsbedürftig. Der stempelt doch alle anderen zu unwahren Menschen. Hm.
emu (Gast) antwortete am 5. Apr, 19:51:
Die schwebt also eine neue Praxeologie der Strafen vor. Faszinierend ist dabei, wie du mit keinem Wort erwähnst, was das denn für schlimme Verfehlungen sein könnten, die eine harte Hand erfordern.
teacher antwortete am 6. Apr, 10:14:
Strafe ist ein pädagogisches Unwort. Der gute Lehrer soll ohne Strafe auskommen - ob das gelingt und für alle gut ist, bleibt dahingestellt. Manchen ist es "wurscht".
tina (Gast) antwortete am 10. Apr, 19:13:
@emu: ich hab doch einen Beitrag weiter oben Beispiele (sowohl für Verfehlungen als auch Strafen angegeben).Und äh, ja, ich nenne das altmodisch "Strafen" und nicht "Grenzen setzen" oder "Konsequenzen ziehen" oder wie auch immer das im PC-sprech heute heißt. Wenn (angenommen) ein Lehrer von einem Kind das Handy einkassiert, weil es damit den Unterricht gestört oder geschummelt hat, und die Eltern daraufhin zb. die monatliche Aufladung der Handywertkarte um ein paar Euro kürzen, weil vorher abgesprochen war, daß das Kind das Handy nur haben darf, wenn es verantwortungsvoll damit umgeht, dann wird das Kind das trotzdem "Strafe" nennen, egal ob das jetzt eine "Grenzziehung" oder eine "Konsequenz" war.
Was ich verdeutlichen wollte waren eigentlich nur 3 Dinge:
1. der Lehrer ist heute in der Situation, daß er für etwas verantwortlich sein soll, aber nicht die Macht hat das durchzusetzen. In jedem 08/15 Management-Kurs lernt man, daß das ganz schlecht ist und zu Burn-Out führt. Gibt sogar ein eigenes Wort dafür, das ich leider vergessen hab.
2. daß Strafe/Konsequenz/Grenzsetzung SOFORT und nicht X Tage/Wochen/Monate später erfolgen muß und
3. daß die Strafe der Persönlichkeit des Schülers angepasst sein muß, sonst wirkt sie nicht oder macht die Sache gar schlimmer.
@BIA: ich kann Dir das Buch von Gunter Dück nur sehr ans Herz legen, auch wenn die Benennung der Menschentypen befremdlich wirkt. Der Inhalt ist aber sehr wahr und sollte mMn bei Menscheführung generell (egal ob Erziehung oder Management) viel mehr berücksichtigt werden.
xconroy (Gast) meinte am 5. Apr, 17:11:
Mit "Toleranz" hat das nichts zu tun...
...und es geht mir gegen den Strich, wie manche Leute immer wieder versuchen, diesen an sich positiv geprägten Begriff scheibchenweise in ein schlechtes Licht zu rücken. Das ist genau die Stoßrichtung, in die auch "du Gutmensch" geht.Toleranz ist eine wertvolle und zu fördernde Eigenschaft, die aber aus eigenem, aktivem Antrieb entstehen muß - was hier beschrieben wird, ist eine reine Selbstschutzreaktion. Und so lobenswert tinas Hervorhebung der jeweils unterschiedlichen Ansprachebedürfnisse unterschiedlicher Persönlichkeitstypen zwar ist - wenn die aktuelle Realität so ist, daß man schon grundsätzlich Probleme hat, auch nur allgemein Konsequenzen ausüben zu können, dann sind individuell zugeschnittene Konsequenzen erst recht kaum machbar.
So gesehen hat die psychologische Beratung da sehr pragmatisch reagiert: da sie das System nicht ändern kann, versucht sie wenigstens, die Klientin vor dem Burnout zu schützen.
Und eine Möglichkeit des Selbstschutzes ist es eben, sowenig Stressfaktoren wie möglich nah an sich heranzulassen. Das muß übrigens nichts Schlechtes sein - es ist nur dann schlecht, wenn es in wahlloser Ignoranz endet (wie hier angedeutet wird). Sinnvoll ist dagegen, sich genau zu überlegen, welchen Dingen man welchen Wichtigkeitsgrad einräumt, und danach dann tatsächlich konsequent zu handeln. Beispiel: die Lehrerin wird keinesfalls durchsetzen können, daß die Schüler nicht rauchen - sie kann ihnen durchaus ehrlich sagen, daß es ihr sonstwo vorbeigeht, was die mit ihren Lungen machen. Sie kann aber in aller Regel durchsetzen, daß nicht auf dem Schulgelände geraucht wird - da muß sie sich nämlich nicht mit großem Einsatz persönlich reinhauen, sondern es sollte reichen, die vorhandene Maschinerie an Regeln in Gang zu setzen (es wird ja wohl eine Schulordnung existieren, die das Rauchen auf dem Schulgelände verbietet. Und wenn die Schüler dann in der Pause VOR dem Gelände rauchen, kann es ihr wiederum mit bestem Gewissen wurscht sein, denn siehe oben).
Kurz: wissen, was man selber für wichtig erachtet, dies durchsetzen, und alles andere wurscht sein lassen. Das ist mit Sicherheit KEINE sonderlich tolerante (oder "gutmenschliche") Haltung, aber eine, mit der man relativ gut über die Runden kommt und wenig Schaden anrichtet.
Klar, das System ändern wär ja besser. Aber ach.
gast (Gast) antwortete am 19. Sep, 00:58:
I guess..
...teaching in general is about a healthy balance of giving a fuck and not giving a fuck!
teacher antwortete am 19. Sep, 08:37:
Das gefällt mir, lässt aber viel Spielraum für Interpretationen.
PeZwo meinte am 5. Apr, 17:28:
Wow. Das sind ausgezeichnete und konstruktive Beiträge, die hier zu diesem etwas heiklen und ernsten Thema geschrieben werden.
BIA (Gast) meinte am 5. Apr, 17:53:
Ich geb Dir inhaltlich 100% recht, den Teufelskreis Resignation -> Laufen lassen -> Frust -> Resignation usw. usw. beobachte ich verstärkt in meiner schulischen Umgebung.Die Frage ist doch, mit welcher Kraftanstrengung kann es gelingen, all die resignierten und frustrierten Kollegen an einen Tisch zu bekommen und ihnen klar zu machen, dass mit einer anfangs großen und unangenehmen Anstrengung ES UNS MITTEL- UND LÄNGERFRISTIG ALLEN BESSER GEHEN WIRD, aber nur, wenn wir gemeinsam, schnell und äußerst konsequent reagieren?
xconroy (Gast) antwortete am 5. Apr, 18:37:
Bevor man eine wie auch immer geartete Kraftanstrengung anstellt, sollte man sich wenigstens grob und besser genau im Klaren darüber sein, was man mit der großen und unangenehmen Anstrengung eigentlich meint... und warum man sich so sicher ist, daß besagte Anstrengung nur am Anfang doof ist und später quasi zum Selbstläufer wird?Denn wenn man es tatsächlich geschafft hat und alle Leuts versammelt hat (was eigentlich nicht schwer sein dürfte, es soll ja gelegentlich Konferenzen geben) und dann aber nur "äh also hauruck, irgendwie" sagen kann, dann wirkt man ein ganz kleines bißchen konzeptlos. Idealistisch und motiviert, keine Frage, aber trotzdem konzeptlos.
BIA (Gast) antwortete am 5. Apr, 22:31:
Ich glaube, dass schon das Achten auf Details Signalwirkung haben kann. Wenn z. B. ein Schüler in der Pause Papierl auf den Boden wirft und 70 Lehrer ignorieren das, während 30 ihn auffordern, das Papierl in den Papierkorb zu werfen, weil wir alle ein Anrecht auf ein ordentliches Schulhaus haben und weil wir möchten, dass das Engagement der Steuerzahler, die besagtes Schulhaus bezahlt haben, gewürdigt wird, dann kann ein papierkorbunwilliger Schüler davon ausgehen, dass er in 7 von 10 Fällen mit der Sauerei durchkommt. Je mehr Lehrer ihn auffordern, desto mehr wird es zur Selbstverständlichkeit, seine Papierln gleich wegzuwerfen, weil es eh nur Ärger bringt, den Boden zu vermüllen. Natürlich macht es keinen Spaß, ständig Schüler anzunörgeln, aber je mehr Lehrer anfangs nörgeln, desto eher werden die Papierl ordnungsgemäß entsorgt, desto eher schleift sich die Gewohnheit ein, desto weniger müssen sie später nörgeln.Das ist im großen Plan der Dinge natürlich peanuts, aber mir fielen viele Möglichkeiten ein, wo man an kleinen Schrauben dreht, um das große Ganze zu verändern (Hausaufgaben, Umgang miteinander, Pünkltichkeit, die ganzen Sekundärtugenden...).
Also, der erste Schritt wäre, zu überlegen, wie das große Ganze aussehen soll, der zweite, die konkreten (kleinen) Bereiche auszuwählen, wo wir aktiv werden wollen...denn den Umgang der Eltern mit den Kindern, die Werte, die in den Medien vermittelt werden, der Anteil von Computerzeit etc. etc.liegt sowieso kaum in unserem Einflußbereich.
teacher antwortete am 6. Apr, 10:20:
Das Fallenlassen von Müll ist ja ein gesellschaftliches Problem, schauen wir einfach in die Straßen oder in ein Kino nach dem Film. Wir haben einfach resigniert ... und Putzfrauen engagiert.P.S.: Wir haben in den Konferenzen gemeinsame Regeln erarbeitet ... aber nach wenigen Monaten geht uns die Kraft aus, diese Regeln ständig zu kontrollieren. Die Papierl fallen wieder ungestraft auf den Boden ...
teacher (Gast) antwortete am 6. Apr, 11:25:
Genau das meine ich - wie bekommt man das Kollegium dazu, dass es sich motivieren kann, auf diese Dinge zu achten? Mehr Druck seitens der Direktion? Das hat bei uns funktioniert, auch der Lehrmensch ist nicht immer nur für Einsicht zu haben.
emu (Gast) meinte am 5. Apr, 19:47:
Ich sehe das Problem eher darin, dass viele KollegInnen weder ihre Bedürfnisse, noch ihre pädagogischen Grundannahmen, und schon gar nicht ihren Handlungsspielraum hinterfragen. Die wunderbare Welt der kognitiven Dissonanzen bringt es auch noch mit sich, dass sie sich hinter Rechtfertigungen zurückziehen, die meistens in irgendwelchen abstrakten Bildungsidealen oder Spekulationen über die Welt jenseits der Schule münden, oder mit ihrem Berufsethos argumentieren, auch wenn der Unterricht nicht der geeignete Ort ist. Die von dir gebrachten Beispiele sind da Klassiker.Hausübungen können eine wunderbare Ergänzung des Unterrichts sein, in vielen Fällen sind sie aber auch einfach sinnlos und dienen nur dazu, LehrerInnen und SchülerInnen zu ärgern. Die Begründungen sind dann oft, dass die Übung irgendwie notwendig sei, in der Schule nicht stattfinden könne, oder eine erzieherische Maßnahme zur Gewissenhaftigkeit darstellen. Wenn Hausübungen nicht funktionieren, kann man sie in 90% der Fälle auch einfach sein lassen.
Wenn einen rauchende SchülerInnen vor der Schule stören, kann das alle möglichen Gründe haben. Wenn es um die Ästhetik geht, muss eben der Raucherhof verlegt werden, wenn es um die Gesundheit geht, muss man einfach einsehen, dass Rauchen keine schlechte Angewohnheit, sondern im Allgemeinen eine Suchterkrankung darstellt. Da kann man sich als LehrerIn auf den Kopf stellen – mit erzieherischen Maßnahmen kommt man da nicht weiter. Prävention ist in beschränktem Rahmen sicher möglich, aber es ist absurd zu glauben, man könne als EinzelkämpferIn mehr bewirken als einen Gedankenanstoß.
Zuviel Lärm ist gesundheitsschädlich, das ist richtig. Es ist aber absurd, aus Dezibel einen Maßstab für Disziplin, soziale Fähigkeiten oder Gehalt der Unterrichtsstunde zu konstruieren.
super (Gast) antwortete am 6. Apr, 09:13:
kommentar. danke.
Ketzerkatze (Gast) meinte am 5. Apr, 20:49:
Da gebricht es schon an der Wortbedeutung.Toleranz ist eine Haltung, Wurschtigkeit eine Erschlaffung.
Will heißen: Toleranz ist imho jeweils bewußte Entscheidung (was toleriere ich wann warum von wem), Wurschtigkeit ist Gleich-Gültigkeit, undifferenziert, so eine Art "weißes Rauschen".
Die Gleichsetzung funktioniert hat nur zu Provokationszwecken ;-)
o. klein (Gast) meinte am 6. Apr, 09:10:
Gleichgültigkeit
Über Wurschtigkeit hat Alberto Moravia einen ganzen Roman geschrieben "Gli Indifferenti" (Die Gleichgültigen). Ich fand diesen Roman so unerträglich, dass ich ca. bei der Hälfte aufgehört habe. Immer kommt vor "und es war ihm/ihr/ihnen wurscht".Jetzt verstehe ich, wie gut dieser Roman ein Gesellschaftsphänomen beschreibt.
Lehrer sind tatsächlich in einer loose/loose-Situation: Wenn sie nicht gleichgültig sind, dann müssen sie ständig gegen die Gleickgültigkeit der anderen kämpfen. Und wenn sie gleichgültig sind, haben sie auf der ganzen Linie verloren, und sollten sich besser einen anderen Beruf suchen.
Für Schüler ist es unerträglich, bei Lehrern unterricht zu haben, denen die Disziplin in der Klasse gleichgültig ist. Und leider entsteht dann nicht einfach durch ein Wunder die "Selbstdisziplin der Klasse", sondern die, die lernen wollen werden von denen, die nicht wollen, daran gehindert, und am Schluss verlieren alle, denn wenn man nichts lernt kann man genausogut gleich zu Hause bleiben (Schwänzrate geht in die Höhe)
teacher antwortete am 6. Apr, 10:23:
So erleben wir die Schule täglich, das ist für alle frustrierend.
nömix meinte am 6. Apr, 09:26:
Soziale Retardation.
dumm (Gast) meinte am 6. Apr, 10:52:
Schüler lernen für ihre Lehrer
Traurig aber wahr.
IO (Gast) meinte am 6. Apr, 13:26:
Hier kommt mal wieder das Selbstbild ins Spiel.Warum ist ein Lehrer ein Lehrer geworden?
Weil er gut versorgt ist, gutes Geld verdient und viel Ferien hat?
Oder weil er ein hervorragender Lehrer sein will, der seine Schüler positiv für den Rest ihres Lebens prägt.
Bei ersterem sollte man sich einen anderen Job suchen. Versorgung und Geld hin oder her, an dieser Stelle, in diesem Beruf kann man so kein Lebensglück finden, weil man dafür viel zu viel mit schwierigen Menschen interagieren muß und dabei stets in einer hoffungslosen Leitungsfunktion ist.
Bei zweiterem Verhält es sich wie mit einem Leistungssportler. Nur stetiges Abrufen der Leistung, Training, Reflexion und Verbesserung liefern die Zufriedenheit. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen: „Dabei sein ist alles“. Auch wenn man stetig den Spitzenplatz anstrebt, so steht doch vor allem der Versuch der Leistungserbringung im Vordergrund. Widrigkeiten und Hindernisse werden nicht mehr als störend, sondern als Teil des Trainings wahrgenommen. Schwierige Schüler sind kein Ärgernis, sondern eine weitere Chance sich als guter Lehrer zu beweisen.
Und ähnlich wie beim Sport tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Für einen ungeübten Läufer fühlen sich die ersten Läufe über 1-2 Kilometer wesentlich schwieriger an, als später die Läufe, welche ein Vielfaches betagen. Es ist schwierig den Stein ins Rollen zu kriegen, aber wenn er erst mal rollt, braucht man weniger Energie, um ihn in Gang zu halten.
teacher antwortete am 6. Apr, 19:06:
Ich glaube nicht, dass man sich an Erfolglosigkeit durch Training gewöhnen kann.
stichi antwortete am 6. Apr, 21:21:
Naja, Gewöhnung an Erfolglosigkeit = Wurschtigkeit!!
IO (Gast) antwortete am 6. Apr, 23:44:
Erfolg ist reine Definitionssache.Nehmen wir mal als plastisches Beispiel Paris Hilton (Wortwitz!). Die junge Dame ist einige Male in die Rolle anderer Leute geschlüpft und hat festgestellt, wie schrecklich deren Leben sein mußte. Die Leute waren aber an sich kann zufrieden mit sich und ihrem Leben. Ich kenne persönlich eine Klofrau mit der ich unter keinen Umständen tauschen möchte. Aber ihr macht die Arbeit Spaß, sie kommt unter Menschen und fühlt sich verantwortlich. Sie hat für sich Erfolg so definiert und erledigt ihre Aufgabe leidenschaftlich. Was hält Lehrer davon ab für sich Erfolge zu definieren?
Kleinkinder stürzen unzählige Male bevor sie auch nur halbwegs laufen können. Immer wieder fallen sie hin, teilweise unter deutlichen Schmerzen. Und immer wieder stehen sie auf und üben weiter. Über Jahre hinweg. Warum sollen studierte Persönlichkeiten nicht einen ähnlichen Willen an den Tag legen?
Und dabei geht es eigentlich gar nicht um Lehrer im Speziellen, sondern unsere Gesellschaft als Ganzes. Wenn sich alle darauf inigen, daß man mit Mittelmäßigkeit schon viel erreicht hat, dann wird man im besten Fall genau das erreichen und eben nicht mehr. Man kann sich aber auch mehr vornehmen und wird ebenfalls im besten Fall das erreichen. Man muß sich halt nur dafür entscheiden ;-)
stichi antwortete am 7. Apr, 08:25:
Da hört ihr's. So geht das!
bonanzaMARGOT meinte am 6. Apr, 16:14:
ist schon wahr. man muss für sich grenzen setzen. die welt verbesserte weder jesus noch der dalai lama noch ghandi ...sie hatten ihre guten zeiten. aber was von ihrem geist blieb wirklich übrig?
am besten macht man seinen job, ohne sich zu hohe ansprüche zu stellen. in einem maroden system braucht man nunmal ein dickes fell und eine gewisse wurschtigkeit.
kein mensch ist superman.
die entstehenden gewissenskonflikte muss man freilich bereden.
schließlich sieht man sachen, die absolut scheiße sind.
und man will sich nicht seiner sensibilität berauben, wenn das überhaupt geht, ohne persönlich und privat darunter zu leiden ...
entweder benennt man konkret die missstände der instutition, an der man arbeitet, oder man fügt sich ins räderwerk ...
teacher antwortete am 6. Apr, 19:08:
Von Lehrern erwartet man halt mehr: Berufung statt Beruf, Idealismus statt Job ...
bonanzaMARGOT antwortete am 6. Apr, 19:16:
In der Altenpflege ist es ähnlich. Die welche viel verlangen, arbeiten nicht in der Praxis.
IO (Gast) antwortete am 7. Apr, 08:44:
Es gibt Jobs in denen man viel Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschliche Interaktion hat und es gibt Berufe in denen man wenig Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschlicher Interaktion hat. Lehrer haben viel Verantwortung für andere Menschen und viel und zwischenmenschliche Interaktion. Wenn man nicht gern die Verantwortung für andere Menschen trägt und nicht gern mit anderen Menschen interagiert, dann sollte man kein Lehrer werden oder sein, sondern sich einen Beruf mit wenig Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschlicher Interaktion suchen.
bonanzaMARGOT antwortete am 7. Apr, 15:00:
die welt besteht nicht zu 100% aus menschen mit den ideal zu ihnen passenden berufen (oder ehepartnern).
BIA (Gast) antwortete am 7. Apr, 21:13:
"am besten macht man seinen job, ohne sich zu hohe ansprüche zu stellen. in einem maroden system braucht man nunmal ein dickes fell und eine gewisse wurschtigkeit.kein mensch ist superman."
=> wenn ich sehr erschöpft und überarbeitet bin, arbeite ich genau so - und bin mit mir und der Welt unzufrieden. Ein schwieriges Dilemma, man hat ja schließlich einen Selbsterhaltugnstrieb.
bonanzaMARGOT antwortete am 8. Apr, 07:04:
genau bia,den frust hat man so oder so an manchen tagen.
gegen windmühlen kämpfen zermürbt.
die welt ist nun mal, wie sie ist.
gott sei dank gibt es immer mal menschen, die einem ein lächeln, verständnis und wärme schenken.
tina (Gast) antwortete am 10. Apr, 19:29:
@IO: das Problem ist nicht nur, daß nicht jeder für Jobs mit hoher Verantwortung und viel zwischenmenschlicher Interaktion geeignet ist, sondern daß der Abstand zwischen Verantwortung und Macht zu groß ist. Wenn ich dafür verantwortlich bin, ein gewisses Verhalten durchzusetzen, aber nicht die Machtmittel dazu habe, dann kann ich nur ausbrennen. Das lernt man in jedem Managementkurs, daß man Leuten keine Verantwortung ohne dazupassende Machtmittel delegieren darf.
bonanzaMARGOT antwortete am 10. Apr, 19:42:
Sehr richtig! Ohnmacht ist ein großer Motivationskiller.
Das gilt für Lehrer ebenso wie für Schüler.
Und für Altenpfleger.
teacher antwortete am 11. Apr, 15:36:
@tina: Da vermute ich ein großes Lehrerproblem - sie werden für Erziehungsprobleme verantwortlich gemacht, haben aber keine Mittel, sie zu lösen. Also: Resignation.@bonanzamargot: Im Pflegebereich halte ich das Problem für noch gravierender, da beneide ich euch nicht!
steppenhund meinte am 6. Apr, 16:26:
Ich schreib nur deswegen nichts,
weil die für mich wesentlichen Punkte schon erwähnt wurden.ein gutes Thema. - Betrifft aber nicht nur die Schule!
teacher antwortete am 6. Apr, 19:09:
Die Frage, die ich mir stelle: Ist die Wurschtigkeit in der Schule stärker verbreitet - oder sogar weniger stark - als sonstwo?
steppenhund antwortete am 6. Apr, 19:15:
Ich würde sagen gleich viel. Ich glaube, dass sie eine Funktion der Zeit, nicht der Umgebung ist.
BIA (Gast) meinte am 7. Apr, 21:11:
Letztlich ist es ein Kraftakt, Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht wirklich tun wollen...sei es Papierl aufheben, Vokabel lernen oder auf Kraftausdrücke im Gespräch zu verzichten. Dieser Kraftakt fällt manchen Leuten leichter, manchen schwerer. Ich hege den Verdacht, er fällt besonders denjenigen schwer, die in der irrigen Annahme Lehrer geworden sind, sie könnten als eine Art Expeditionspartner ihren Schüler faszinierende Welten eröffnen und sie mit ihnen erforschen (oh ja, dieses naive Wesen war ich vor Beginn meiner Lehrerkarriere.). Das funktioniert im Unterricht durchaus, bedeutet aber nicht, dass die Gutesten zuhause die mitunter langweilige Arbeit des Wiederholens & Festigens machen. Im Klartext: als Lehrer steckt man Herzblut rein, bemüht sich um interessanten, die Schüler einbeziehenden Unterricht - und trotzdem lernen sie die Vokabel nicht. Und das ist dann frustrierend und kann zur Entwicklung von Wurschtigkeit führen.
Ich glaube, was dann helfen könnte, wäre ein gleichgesinnter Lehrer vom selben Typ, mit dem man sich zusammentut und mit dem man unterschiedliche Strategien testet, sich gegenseitig Mut zuspricht, dranbleibt...und im Hintergrund ein richtig erfahrener Mentor, der aber nicht wie so oft unter Kollegen genausoviel Terror verbreitet wie unter Schülern.
teacher antwortete am 8. Apr, 10:05:
Du sprichst mir aus der Seele.Im Übrigen steckt in mir noch viel von dieser Naivität, die du erwähnst ... und ich hoffe, ich verliere sie nie ganz :-)
Kakanier (Gast) meinte am 8. Apr, 13:17:
Toleranz und der erste und letzte Gutmensch
>...und es geht mir gegen den Strich, wie manche Leute immer wieder versuchen, diesen an sich positiv geprägten Begriff scheibchenweise in ein schlechtes Licht zu rücken.Toleranz stammt immer noch von "erleiden, ertragen" und von hoher Toleranz zu sein bedeutet grundsätzlich, eine höhere Leidensfähigkeit als der Nachbar zu haben. Das mag christlich-schön klingen, aber die Leute vergessen, dass der Herr Jesus als er seinen Jüngern empfahl: "Die andere Backe hinzuhalten" sie dazu aufforderte, den Gegenüber vor die Wahl zwischen einer kriminellen Handlung oder einem Rückzieher zu stellen. Nicht unbedingt, wie man mit Schülern umgehen sollte. In diesem Sinne klingt der Ausspruch, er würde seine Gegner mit "dem Schwert seiner Zunge bekriegen" auch plötzlich...demagogischer...
Die von teacher vorgeschlagene Einstellung ist natürlich auch das Gegenteil davon. Effektiv befreien sich die Personen darin von der Notwendigkeit, etwas zu ertragen, indem sie die Verantwortung dafür anderen Leuten in die Schuhe schieben. Sie reinigen ihre Toleranz für die Dinge, die zu ertragen ihnen wichtiger erscheint. Das sollte in keiner Weise die anderen Werke der Toleranz schmälern, von denen teacher hier immer wieder erzählt.
Wir können natürlich auch über die moderne Bedeutung des Begriffes reden. Dann gehen wir eher in Richtung Republikanismus und Repräsentanz. Aber wie zielführend das sein mag, wo nicht mal die Lehrer in Entscheidungen der Schulpolitik repräsentiert werden, darüber lässt sich vortrefflich streiten.
Kaukasier (Gast) antwortete am 8. Apr, 14:30:
vorübergehende Gesinnung
Goethe sagt dazu: "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."Ist man hingegen vom Zustand des Ertragens in den Zustand der Gleichgültigkeit übergegangen, ist es an der Zeit, den Beruf zu wechseln und sich eine neue Berufung zu suchen.
teacher antwortete am 9. Apr, 09:04:
Völlig richtig. Aber was tun, wenn große Teile von Berufständen (vor allem im sozialen, medizinischen, pädaogogischen Bereich) aufgeben? Es reicht bei weitem nicht mehr, ein paar Lehrern nahezulegen, den Beruf zu wechseln!
Highpot (Gast) meinte am 10. Apr, 17:06:
Nicht nur in der Schule
gut und pointiert geschrieben. Auf die Frage von vorher kann ich nur sagen: ISt auch anderswo so. Mir ist auch schon relativ viel "Wurscht" im Job. Ist kein gutes Zeichen. Schlimm wirds IMHO erst dann so richtig wenn ALLES "Wurscht" ist. Dann hat man aufgegeben...
teacher antwortete am 11. Apr, 15:39:
Das zusätzliche Problem für die Schule ist, dass wir junge Leute zu dieser Wurschtigkeit erziehen. Nicht absichtlich, aber doch!
El Loco meinte am 18. Apr, 11:16:
Je m'en fous!
Die Franzosen haben dafür die Wendung "M'en-foutisme" geprägt. Wie auch immer man die schreibt, die spricht man eher, weil "foutre" ein ganz böses Wort ist. Je m'en fous heißt soviel wie "ich sch**ß drauf", oder vielleicht eher "darauf hol ich mir einen runter"...
Toleranz ist was anderes. Toleranz bedeutet, daß man hinnimmt, erduldet, aber eine andere Meinung hat. M'en-foutisme oder Wurschtegal-Haltung haben aber keine Meinung mehr. ist ja eh egal.
Wurschtigkeit ist links der Isar und der Donau übrigens eher Schusseligkeit, wenn mans nicht so genau nimmt mit der Ordnung und den Vorgaben, sich halt so durchwurstelt.