bonanzaMARGOT meinte am 6. Apr, 16:14:
ist schon wahr. man muss für sich grenzen setzen. die welt verbesserte weder jesus noch der dalai lama noch ghandi ...sie hatten ihre guten zeiten. aber was von ihrem geist blieb wirklich übrig?
am besten macht man seinen job, ohne sich zu hohe ansprüche zu stellen. in einem maroden system braucht man nunmal ein dickes fell und eine gewisse wurschtigkeit.
kein mensch ist superman.
die entstehenden gewissenskonflikte muss man freilich bereden.
schließlich sieht man sachen, die absolut scheiße sind.
und man will sich nicht seiner sensibilität berauben, wenn das überhaupt geht, ohne persönlich und privat darunter zu leiden ...
entweder benennt man konkret die missstände der instutition, an der man arbeitet, oder man fügt sich ins räderwerk ...
teacher antwortete am 6. Apr, 19:08:
Von Lehrern erwartet man halt mehr: Berufung statt Beruf, Idealismus statt Job ...
bonanzaMARGOT antwortete am 6. Apr, 19:16:
In der Altenpflege ist es ähnlich. Die welche viel verlangen, arbeiten nicht in der Praxis.
IO (Gast) antwortete am 7. Apr, 08:44:
Es gibt Jobs in denen man viel Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschliche Interaktion hat und es gibt Berufe in denen man wenig Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschlicher Interaktion hat. Lehrer haben viel Verantwortung für andere Menschen und viel und zwischenmenschliche Interaktion. Wenn man nicht gern die Verantwortung für andere Menschen trägt und nicht gern mit anderen Menschen interagiert, dann sollte man kein Lehrer werden oder sein, sondern sich einen Beruf mit wenig Verantwortung für andere Menschen und wenig zwischenmenschlicher Interaktion suchen.
bonanzaMARGOT antwortete am 7. Apr, 15:00:
die welt besteht nicht zu 100% aus menschen mit den ideal zu ihnen passenden berufen (oder ehepartnern).
BIA (Gast) antwortete am 7. Apr, 21:13:
"am besten macht man seinen job, ohne sich zu hohe ansprüche zu stellen. in einem maroden system braucht man nunmal ein dickes fell und eine gewisse wurschtigkeit.kein mensch ist superman."
=> wenn ich sehr erschöpft und überarbeitet bin, arbeite ich genau so - und bin mit mir und der Welt unzufrieden. Ein schwieriges Dilemma, man hat ja schließlich einen Selbsterhaltugnstrieb.
bonanzaMARGOT antwortete am 8. Apr, 07:04:
genau bia,den frust hat man so oder so an manchen tagen.
gegen windmühlen kämpfen zermürbt.
die welt ist nun mal, wie sie ist.
gott sei dank gibt es immer mal menschen, die einem ein lächeln, verständnis und wärme schenken.
tina (Gast) antwortete am 10. Apr, 19:29:
@IO: das Problem ist nicht nur, daß nicht jeder für Jobs mit hoher Verantwortung und viel zwischenmenschlicher Interaktion geeignet ist, sondern daß der Abstand zwischen Verantwortung und Macht zu groß ist. Wenn ich dafür verantwortlich bin, ein gewisses Verhalten durchzusetzen, aber nicht die Machtmittel dazu habe, dann kann ich nur ausbrennen. Das lernt man in jedem Managementkurs, daß man Leuten keine Verantwortung ohne dazupassende Machtmittel delegieren darf.
bonanzaMARGOT antwortete am 10. Apr, 19:42:
Sehr richtig! Ohnmacht ist ein großer Motivationskiller.
Das gilt für Lehrer ebenso wie für Schüler.
Und für Altenpfleger.
teacher antwortete am 11. Apr, 15:36:
@tina: Da vermute ich ein großes Lehrerproblem - sie werden für Erziehungsprobleme verantwortlich gemacht, haben aber keine Mittel, sie zu lösen. Also: Resignation.@bonanzamargot: Im Pflegebereich halte ich das Problem für noch gravierender, da beneide ich euch nicht!