BIA (Gast) meinte am 7. Apr, 21:11:
Letztlich ist es ein Kraftakt, Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht wirklich tun wollen...sei es Papierl aufheben, Vokabel lernen oder auf Kraftausdrücke im Gespräch zu verzichten. Dieser Kraftakt fällt manchen Leuten leichter, manchen schwerer. Ich hege den Verdacht, er fällt besonders denjenigen schwer, die in der irrigen Annahme Lehrer geworden sind, sie könnten als eine Art Expeditionspartner ihren Schüler faszinierende Welten eröffnen und sie mit ihnen erforschen (oh ja, dieses naive Wesen war ich vor Beginn meiner Lehrerkarriere.). Das funktioniert im Unterricht durchaus, bedeutet aber nicht, dass die Gutesten zuhause die mitunter langweilige Arbeit des Wiederholens & Festigens machen. Im Klartext: als Lehrer steckt man Herzblut rein, bemüht sich um interessanten, die Schüler einbeziehenden Unterricht - und trotzdem lernen sie die Vokabel nicht. Und das ist dann frustrierend und kann zur Entwicklung von Wurschtigkeit führen.
Ich glaube, was dann helfen könnte, wäre ein gleichgesinnter Lehrer vom selben Typ, mit dem man sich zusammentut und mit dem man unterschiedliche Strategien testet, sich gegenseitig Mut zuspricht, dranbleibt...und im Hintergrund ein richtig erfahrener Mentor, der aber nicht wie so oft unter Kollegen genausoviel Terror verbreitet wie unter Schülern.
teacher antwortete am 8. Apr, 10:05:
Du sprichst mir aus der Seele.Im Übrigen steckt in mir noch viel von dieser Naivität, die du erwähnst ... und ich hoffe, ich verliere sie nie ganz :-)