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cotopaxi

 
Freitag, letzte Stunde. Die Bande ist nicht mehr zu halten, die Glocke läutet, alle wollen ins Wochenende.

Bei der Tür wartet der Klassenvorstand und kontrolliert den Zustand des Saales: Alle Fenster sind geschlossen, die Fensterbretter aufgeräumt, die Jalousien vorsichtshalber hochgezogen, die Tische stehen in Reih und Glied, der gröbste Dreck liegt im Mistkübel.
"Alex, wo gehören die Turnschuhe hin?"
"Ja, ich weiß. Kann ich sie über das Wochenende hier lassen?"
"Nein. Ab in den Spind. Hier stinken sie."
Alex murrt, aber nimmt die Schuhe mit.

Wir verlassen eine ordentliche und saubere Klasse ... und werden am Montag eine ebensolche wiederfinden. Weil der Klassenvorstand seit Wochen kontrolliert, auffordert, nachrennt, dirigiert, besteht.

So nebenbei, es geht hier um eine schwierige Klasse von spätpubertären Sportlern. Ein wilder Haufen von Fußballern, Fitnessfreaks und Boardern aller Art. Sie haben sich an den ebenso herzlichen wie rauen Ton des Chefs gewöhnt.

Am anderen Eck der Schule liegt die Parallelklasse mit den kreativen Sprach- und MedienschülerInnen. Die Tafel ist wild verschmiert, der Papierkorb ist seit Wochen nicht geleert worden und völlig überfüllt. Im Waschbecken verstopfen Farb- und Papierreste den Abfluss, ich will nicht einmal hineingreifen, um den Schwamm zu befeuchten. An der Rückseite stapeln sich alte Zeitschriften, kaputte CD-Rohlinge und unbekannte Kleidungsstücke liegen neben einer braunen Lacke, die von einer verdreckten Kaffeemaschine herrührt.

Der Klassenvorstand: "Die Leute sind 16, 17 Jahre alt, alle wahlberechtigt, und für die Ordnung in ihrem Klassenraum selbst verantwortlich. Ich habe ihnen erklärt, dass es in ihrem eigenen Interesse liegt, eine wohnliche Atmosphäre zu erhalten. Ich bin doch nicht für ihre Reinlichkeit zuständig! Wir müssen sie doch zur Selbständigkeit erziehen."

Sie haben sich an den herzlichen, appelativ-demokratischen Ton ihres Nicht-Chefs gewöhnt. An die Unordnung auch.
Jammerplauze (Gast) meinte am 8. Nov, 15:35:
Eine BITTE!
Um diese Webseite mal aus dem Jammertal zu holen, könntest du, teacher, bitte mal eine Woche lang NUR POSITIVES aufschreiben? DANKE, DANKE, DANKE! Ich wäre schon lange depressiv geworden, wenn sich meine Aufmerksamkeit immer nur dem Destruktiven widmen würde! 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 15:45:
Ich kann auch nicht verstehen, wie man sich als Leser dieses nicht enden wollende Klagen so lange antun kann. Unterhalb von der Überschrift "niemehrschule" würde der Untertitel "Gefangen in Lethargie" gut passen. So masochistisch kann doch niemand sein. Was treibt den Leser an, immer wieder hier mitzulesen und ewig mitzudiskutieren? Na ja, offenbar bin ich in diesem Punkt vielleicht zu naiv? 
Mocca. antwortete am 8. Nov, 15:50:
Willkommen in der Realität. Wenn es dir hier zu deprimierend ist, such dir halt ein Blog, auf dem eine 16jährige über Make-Up schwadroniert. Zwingt dich ja niemand, hier mitzulesen. 
teacher antwortete am 8. Nov, 15:54:
Ehrlich, glaubt es mir. Ich würde viel lieber ein Blog über die tollen Erfolge meiner Pädagogik schreiben ... und unheimlich viel Lob dafür kassieren.

Dann müssten wir nur mehr die Hände verschränken oder uns gegenseitig auf die Schultern klopfen. Aber nein, da wagt jemand alle Schwachpunkte unserer Schule bis zum Schmerzpunkt auszuloten!

P.S.: Im obigen Beispiel werden zwei unterschiedliche Haltungen gegenübergestellt, welche ist die positive und welche die negative? 
testsiegerin antwortete am 8. Nov, 16:05:
das leben ist halt nicht schwarz und weiß. ich persönlich neige dazu, beim zweiten beispiel zu sagen, so würde ich es machen. wegen freiheit und selbstverantwortung und so. und ich tät das durchaus aushalten. vielleicht wird es ja den schülern irgendwann zu dreckig, die frustrationstoleranzen sind da verschieden ausgeprägt.

aber für den lehrer im ersten beispiel wäre das wahrhscieinlich eine katstrophe und so ist jede methode für den jeweiligen lehrer die richtige.

aber sie haben vermutlich immer so gern richtig/falsch, oder? 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:13:
@Mocca
Tue ich auch nicht, hier ständig mitzulesen. Sonst würde ich bekloppt werden, ehrlich! Und ob das die Realität ist, steht auf einem anderen Blatt. Ja, es ist das, was teacher täglich wahrnimmt und empfindet. Das schätze ich sehr, dass er sich äußert. Dadurch wird es aber noch nicht zur Realität für alle Menschen in seiner Umgebung, und auch nicht für alle Lehrer. ... 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:24:
@teacher
Wenn du einen Blog mit deinen Erfolgen schreiben würdest, dann tue das mal. Es wird dir gut tun.
"...und unheimlich viel Lob kassieren" Ja, es ist das Bedürfnis nach Anerkennung, das du hast. Haben wir das nicht alle und bekommen es als Lehrer nicht viel zu wenig? Dieses Lob erhältst du ja mit deiner Seite, indem deine Mitleser dir in deinem Selbstmitleid zustimmen.
Du zeigst hier auch keine Schwachpunkte von Schule auf, wie du meinst. Diese ließen sich recht knapp zusammenfassen und dann wäre deine Seite beendet. Es gibt hier aber kein Ende, sondern du schreibst und schreibst und schreibst immer wieder von neuen Situationen(!) aus deinem Alltag. 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:28:
@testsiegerin: Ich halte auch Grautöne aus ... und es darf sogar bunt sein. Ich bin auch eher als kreativer Chaot bekannt, nicht als Befehlsempfänger und -geber.

@Jammerplauze: Das ist mein Konzept. Anhand konkreter Situationen Schwachstellen aufzuzeigen. Ich finde, diese Inventur ist nötig, wenn man Schulreformen angehen - und dabei nicht in falsche Richtung laufen will. 
BIA (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:36:
Ich mach das meist so:

Mittelstufenklassen -> MEthode 1
Oberstufenklassen -> Methode 2

Ich hab allerdings noch keine Oberstufler gehabt, die Zeuch verdrecken.
Übrigens fährt die Schulleitung bei uns jetzt ein brutales Kontrollprogramm, wo sie nach Unterrichtsschluß immer wieder kontrollieren, ob die Klassen aufgeräumt sind, und böse Emails an die Lehrer schreiben, wenn nicht. Und nachdem wir Lehrer zumindest hier ein dienstbeflissenes Völkchen sind, die sich ihre Beurteilung nicht versauen möchten, ist der Zustand der Klassen um vieles besser geworden. Also entschlossenes, gemeinsames Vorgehen erspart Zeit und Nerven, weil sich gewisse Routinen entwickeln. Und Melissa dann vielleicht irgendwann automatisch zur Papiertonne dackelt, statt das Handout zerknüllt auf den Boden zu werfen. Weil sie ja weiß, dass irgendein Lehrer sie garantiert deswegen anmeckert. :-) 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:37:
Wenn es dir so schwer fällt - tut es das? -, eine Woche lang nur von Positivem zu berichten, dann schreibe doch mal ein Woche lang davon, wie Schulreformen aussähen, die in die richtige Richtung gehen würden.f 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:50:
Es fällt mir aus mehreren Gründen schwer: Es ist nicht im Konzept von "niemehrschule" (!) vorgesehen. Es fällt mir weit weniger häufig auf, dass unerwartet Positives passiert. Es würde das heutige Schulklima nicht realistisch abbilden.

Was ich hier niederschreibe, das prägt meinen Alltag und den Alltag meiner KollegInnen. Ich erfinde das nicht, ich schreibe es nur nieder. Ich höre und erlebe das im Lehrerzimmer, dort herrscht ungefähr der gleiche deprimierende Ton. Leider. 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:55:
"Inventur", das ist keine Inventur. Das kann man unkommentiert so nicht stehen lassen. Das sind Situationen, die du erlebst und auf deine Weise interpretierst. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden! Und dass du dein Klagen als dein Konzept verkaufen möchtest, um Schwachstellen aufzuzeigen, das kaufe ich dir nicht ab, nicht solange du nicht aus dem Jammern ein Konzept herauszuarbeiten wagtest.

Im übrigen ist gegen Anerkennung durch Jammern doch nichts einzuwenden, wenn man an einen Punkt gelangt, wo man nicht mehr herauskommt. Es sei denn, man interpretiert es als persönlichen Schwachpunkt. 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:57:
@BIA
Hattest Du Methode 1 und 2 wo niedergeschrieben?

Was du bestätigst, ist, dass hier Druck von oben nötig ist. 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 16:59:
"Es ist nicht im Konzept von "niemehrschule" (!) vorgesehen. Es fällt mir weit weniger häufig auf, dass unerwartet Positives passiert. Es würde das heutige Schulklima nicht realistisch abbilden."

Du weißt mit Sicherheit, was selektive Wahrnehmung ist, oder? 
teacher antwortete am 8. Nov, 17:02:
@Jammerplauze:
Klar. Was heißt schon Konzept? In einem Blog. Ich beobachte Schulabläufe krititsch und schreibe mir den Alltagsfrust von der Seele. Viele KollegInnen reflektieren gar nicht mehr, das will ich durchbrechen.
Ich könnte auch Lustiges zusammenschreiben, aber das bringt mich nicht weiter.
Im übrigen habe ich schon ein paar Vorschläge niedergeschrieben,

P.S.: Klar, das ist höchst subjektiv. Deswegen freue ich mich über Rückmeldungen, die mich bestätigen oder widerlegen. Und das meine ich ernst, es hilft mir, meinen Horizont zu erweitern. Ich mag z.B. deine Kritik, weil sie mir weiterhilft. 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 17:09:
Du schreibst: "Ich könnte auch Lustiges zusammenschreiben, aber das bringt mich nicht weiter."
Was meinst du damit, inwiefern würde dich das nicht weiterbringen?

P.S.
Dein schau mal in die geloggten IP-Adressen und Referrer, dann ahnst du, wer hinter der Jammerplauze steckt, aber das ahnst du vermutlich eh schon ;-) 
BIA (Gast) antwortete am 8. Nov, 17:09:
@teacher
Methode 1 war der Sportlehrer, der die Leute nervt, bis sie aufräumen
Methode 2 war der Sie-sind-fast-erwachsen-ich-bin-nicht-ihre-Putzfrau-Approach, von dem Du erzählt hast. :-)

Ja, das mit dem Druck, man hört's zwar nicht gern, aber mitunter schade, wenn die Schulleitung in höheren Sphären schwebt und sich nicht um die Alltagsprobleme kümmert.

Oh mei. Muss Schulhomepage updaten. Ich hasse es.
(Erfolgsmeldung von heute, für alle, die gern mal was Positives hören: bei unserem traditionellen 13:15 - Essen haben die Schüler darauf geachtet, dass JEDER was von ALLEM abkriegt. Sogar von Sarahs Schokoskateboard. Mein Gott. Wie wird man bescheiden... :-) ) 
teacher antwortete am 8. Nov, 17:17:
OK, verstehe.
Zum Positiven: Ich habe heute "Oida" auf türkisch gelernt. :-)) 
teacher antwortete am 8. Nov, 17:20:
@Jammerplauze:
Ich bewundere deine Hartnäckigkeit. 
insane (Gast) antwortete am 8. Nov, 21:14:
Ich weiß nicht, für mich liest sich der Teil mit der Sportlerklasse durchaus positiv. 
teacher antwortete am 9. Nov, 12:11:
Man kann es zumindest positiv sehen, wenn man will.
Wenn man aber autoritäres Chefverhalten ablehnt, dann ist diese Erziehung eine Katastrophe. Wer trifft die Bewertung? 
BIA (Gast) antwortete am 9. Nov, 15:28:
@teacher
Und, was heißt "oida" auf türkisch? 
o. klein (Gast) antwortete am 10. Nov, 11:23:
...und? Was heisst oida auf türkisch?

Klär uns auf, das kann doch für alle sehr nützlich sein... 
creature antwortete am 10. Nov, 11:32:
stichwort jammertal;
läßt mal solche menschen vor den schülern auftreten und sprechen, das geht rein und berührt einen innen, das wäre urlaub von theorie und gäbe einen klaren blick auf das leben. 
teacher antwortete am 10. Nov, 16:50:
oida
Oida auf türkisch klingt wie "moruk". Und ich muss dabei mit der rechten Faust auf die rechte Faust des gegenüber stoßen! Dann bin ich dabei. 
teacher antwortete am 11. Nov, 20:57:
@creature: 100% Bewunderung für solche Menschen. Da fühle ich mich richtig klein dagegen. 
Der_Eisenschmyd meinte am 8. Nov, 16:04:
Oder sind es nicht nur einfach disziplinierte Sportler und kreative Chaoten? :) 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:31:
Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, darum habe ich es auch niedergeschrieben. Die Sportler sind bereit, Regeln zu akzeptieren. Das wäre doch ein Ansatz, für größere (auch unsportliche) Kreise, ebensolche Regeln durchzusetzen. Sie sind nicht nur im Sport nötig. 
o. klein (Gast) antwortete am 10. Nov, 11:25:
Auch Musiker brauchen Regeln und halten sie ein.

Eine Mir bekannte Musiklehrerin hatte mit Jugendorchestern grossen Erfolg, weil sie in allem, was die Eltern damals verbaten ziemlich tolerant war, aber mit allem, was das Musizieren betraf extrem streng war (Es muss genau so gemacht werden und kein bisschen anders... Aber wenn Ihr euch bis 3h in der Früh besaufen wollt, könnt ihr das gerne tun).

War für mich und die anderen Jugendlichen damals (80er) eine prägende Erfahrung. 
teacher antwortete am 10. Nov, 16:52:
Ist es deswegen so schwierig, Burschen für den Chor und die Band der Schule zu finden? 90% Mädchen! 
BIA (Gast) antwortete am 11. Nov, 08:15:
Was ich so aus Äußerungen der Jungen schließe - unter den meinungsführenden Jungs herrscht der Glaube vor, dass selbstproduzierte Musik auf klassischen Instrumenten zumindest "Schwul" sei, wenn nicht noch schlimmer. Wer davon nicht ganz so überzeugt ist, aber auch nicht sein standing in der Jungsgruppe aufs Spiel setzen will, hält sich Chor & Orchester so fern wie möglich. Damit fallen die meisten Kandidaten wohl aus.
Ist sicherlihc eine Sache der (Schul-)kultur, denn es gibt auch Schulen, wo es eine Prestigeangelegenheit ist, im Orchester mitzuspielen.
Ein interessantes Buch zur Thematik "Kulturelle Sitten und Gebräuche, mit denen sich Jugendliche ihr Leben gründlich verbaune können", wäre übrigens "Losing My Cool", in dem ein junger schwarzer Amerikaner darüber schreibt, wie er aus der Hip hop culture wieder herausfand. Echt spannend, wie er schön langsam erkennt, dass er sich mit der Übernahme dieser Kultur selbst in seinen Möglichkeiten unglaublich einschränkt. 
teacher antwortete am 11. Nov, 12:58:
Kann ich nur bestätigen. Schlagzeug geht noch, Gitarre sollte Bass sein, der Rest ist "schwul". Wir leb(t)en in einem Land, das (klass.) Musik zur Tradition zählt(e) - das geben wir gedankenlos auf.

Ich habe noch ein klass. Instrument gelernt, das ist Arbeit mit viel Schweiß und Disziplin gewesen - der Spaß ist relativ spät gekommen. 
Anja-Pia meinte am 8. Nov, 16:08:
Früher war alles besser
Zumindest mussten sich die Lehrer nicht um den Zustand der Klasse kümmern, weil die Schulwarte die Verantwortung für ausgeleerte Mistkübel und den ärgsten Dreck hatten. 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:32:
Unsere Schulwarte weigern sich ab einem gewissen Verdreckungsgrad die Klassen zu reinigen - so wie im zweiten Beispiel. Sie fühlen sich für Kaffeeflecken etc. nicht zuständig. 
Anja-Pia antwortete am 8. Nov, 16:34:
Vielleicht sind an Deiner Schule ja die Schulwarte die (faulen) Ferkel. Mistkübel sollten eigentlich jeden Tag ausgeleert werden. 
teacher antwortete am 8. Nov, 16:54:
Es gibt eine Regelung, welche Klassen in welchen Pausen, welche Mistkübel (Trennung!) auszuleeren haben. Manche drücken sich halt gerne darum oder vergessen es einfach.
Aber die Schulwarte haben keinen guten Ruf, sie drücken sich auch um solche Arbeiten. Sie werden einfach furchtbar schlecht bezahlt und sind völlig unmotiviert (das ist Schule!). 
Katarina (Gast) meinte am 8. Nov, 17:06:
Ich staune immer wieder, wie viel Kritik Dir hier in den Kommentaren entgegenschlägt, und wie Du die immer höflich wegsteckst. Würde mich total nerven, ich hätt schon längst das Handtuch geschmissen.
Wenn ich über meinen Berufsalltag schreiben würde, dann wären es auch hauptsächlich negative Beobachtungen. Die positiven sind selten erzählenswert. Und ich mag meinen Job. Genau genommen sind es doch Leute, die ihren Job mögen, die sich überhaupt darüber Gedanken machen. Nein ich bin kein Lehrer, da wäre ich wahrscheinlich schon längst verzweifelt..... 
teacher antwortete am 8. Nov, 17:14:
Dieses Blog hilft mir bei der psych. Bewältigung der vielen Unzulänglichkeiten der Schule. Es ist mein öffentliches Tagebuch. Ich lese gerne die Reaktionen, solange sie nicht persönlich abwertend werden. Kritik hilft mir, Anerkennung auch ... und wertvolle Tipps habe ich auch schon bekommen. Woher würde ich das sonst beziehen?
Ich hoffe und nehme an, dass Mitlesende eine bessere Einsicht in die medial verzerrte Schulwelt bekommen und denke, dass ich hier ein bissi Verständnis wecken kann. Also: Ich verzweifle nicht. 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 8. Nov, 17:22:
@Katarina
Du schreibst: "Wenn ich über meinen Berufsalltag schreiben würde, dann wären es auch hauptsächlich negative Beobachtungen. Die positiven sind selten erzählenswert."
Warum ist das so bei dir?

"Genau genommen sind es doch Leute, die ihren Job mögen, die sich überhaupt darüber Gedanken machen."
Das ist deine Vermutung. Du stellst sie aber als Tatsache hin.

Im übrigen kommt hier den Kommentaren selten Kritik über teacher. Ist mir zumindest kaum aufgefallen, okay, ich lese aber auch nicht so regelmäßig hier. Und selbst wenn es so wäre, es geht doch hier nicht darum, sich gegenseitig die Haare zu machen und gemeinsam seine Tage zu kriegen. ;-) So ein Forum, wie das, was sich hier aus den Kommentaren bildet, muss auch mal Spannungen aushalten können. 
Katarina (Gast) antwortete am 10. Nov, 22:32:
Warum? Weil es dann klänge wie "höflicher Kunde, hat ein Problem, Problem wird gelöst, Kunde ist zufrieden"
Langweilig, spätestens nach dem dritten Mal, oder? Und was meine Vermutung betrifft: eher Erfahrung. Es sind die Leute die ihre Arbeit mögen und gut machen wollen, die immer wieder reflektieren und bei negativen Erfahrungen gucken was sich besser machen lässt. Die die ohnehin keine Lust haben, die machen sich die Mühe nicht. 
teacher antwortete am 11. Nov, 13:00:
Sehe ich auch so. 
Jammerplauze (Gast) meinte am 8. Nov, 17:51:
Teacher, um dir bei der Ausarbeitung von Schulreformen ein wenig beiseite zu stehen, sieh dich mal hier um:

http://sirkenrobinson.com/skr/

Der erste Videobeitrag wäre doch schon mal ein Anfang! Keine Schulfächer, sondern Disziplinen gehören in die Schule. Klingt verlockend, weil es in meinen Augen den Prozess des Verstehens stärker in den Fokus rückt und weniger den Akt des Auswendiglernens, wie in den altbekannten Schulfächern. 
micha (Gast) meinte am 8. Nov, 18:38:
Ansichten von der "anderen" Seite?
Hallo Teacher,

wie wären die Reaktionen der "kreativ"Klasse, wenn sie ihr Zimmer fotographieren müssten, innerhalb eines Projektes, um eine Kollage aus ihrer unmittelbaren Lernumgebung herzustellen? Würden diese ihre Mühlhalde mit dem zweiten "Auge" erkennen?

Ja, doch, ich finde das Verhalten der Sportler nicht so ungewöhnlich, aber trotzdem bemerkenswert. Haben Sie das in der Klasse schonmal kommuniziert?

LG Micha 
nehalennia (Gast) antwortete am 9. Nov, 00:49:
Führung?
Weder richtig noch falsch! Für mich stellt sich die Frage, welcher Motivation der Klassenvorstand folgt. Der eine offensichtlich, eine saubere Klasse vorzufinden, der andere den Schülern Selbstverantwortung zu übertragen.

Der Klassenvorstand ist CHEF, Führungskraft. Was will ich als Führungskraft bezwecken und welchen Weg schlage ich ein. Situatives Führen heisst, unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichen Zielsetzungen unterschiedlich zu führen. Idealerweise erfolgt diese Führung auch noch bewußt. C´est ca. Weder richtig noch falsch.

PS Das einzige, was ich nicht ganz verstehe, ist die Diskussion über Schwachstellen in diesem Zusammenhang. Ich sehe (ausnahmsweise ;-) in diesem Beitrag keine negative Sicht der Dinge. 
teacher antwortete am 9. Nov, 12:07:
Situative Führung ist gut, aber welche Ziele sind vorrangig: Sauberkeit oder Selbstverantwortung? Warum überlassen wir das den einzelnen Lehrern? Haben wir keine gesellschaftlichen Prioritäten, keinen Konsens?

Ja, ich sehe hier auch ausnahmsweise keine einseitige Klage, aber versteckt ist doch eine: Wo sind die gemeinsamen, übergeordneten Ziele der Schule? 
teacher antwortete am 9. Nov, 12:09:
@micha: Ja, das wäre ein gutes Projekt. Ich bin nur "Gast" in dieser Klasse (2 Stunden pro Woche) und möchte dem "Nicht-Chef" nicht ins Gehege kommen. Ich kann mich nicht überall wichtig machen, bin nicht der Oberlehrer-Wunderwuzzi. 
micha (Gast) antwortete am 9. Nov, 19:44:
ok...
... da kann man natürlich noch weniger tun, oder ;) ?

Sorry, hab meine "Mühlhalde" jetzt erst gesehen, meinte natürlich Müllhalde.

Lieber Teacher,

ich schau abundzu interessiert hier vorbei und wünsche Dir mehr Spaß beim Unterrichten, als man hier lesen kann.

LG micha 
nehalennia (Gast) antwortete am 9. Nov, 23:37:
@teacher: :-) Hier muß ich schmunzeln... fast ein "Klassiker" der Führungskräfte! Wo ist das gemeinsame Ziel? Ich dachte, dass ist in der Schule, wie auch in privatwirtschaftlichen Unternehmen klar. In der Schule den Lehrplänen entsprechend zu unterrichten, in Unternehmen den Unternehmenszweck gewinnorientiert umzusetzen.

Jede Führungskraft hat IMMER einen eigenverantwortlichen Part, den sie ausfüllen kann/darf/muß. Nirgends (nicht mal beim Militär ist alles vorgegeben) - und gut so! Das würde mich nämlich sonst sehr an Roboter erinnern.

Deine Klasse - entscheide dich, was du ihnen abseits des Lehrplans mitgeben möchtest. Aber auch so, dass die Zusammenarbeit für dich angenehm ist (also offensichtlich saubere Klassenzimmer). Ist doch völlig dein Recht und ok. Das ist die Verantwortung, aber auch zugleich die Freiheit von Führungskräften.

Doch die Rufe nach gesellschaftlichen Prioritäten löst bei mir den Gedanken aus, doch mehr Veranwortung als das Lehren übernehmen zu wollen. Das aber dann bitte abgesegnet und vorgegeben. Was denn nun? ;-) 
teacher antwortete am 11. Nov, 13:02:
Es geht ja schon um die Frage, ob ein Lehrer eine Führungsposition innehat. (?) 
walküre meinte am 9. Nov, 17:32:
Ich stelle grad fest, dass ich nicht weiß, wie die Struktur der im Hintergrund tätigen dienstbaren Reinigungsgeister heutzutage an Schulen aussieht. Während meiner Schulzeit war der Schulwart für das Gebäude selber (Heizungswartung, Mängelmeldungen und dergleichen) zuständig, und dann gab es einen fest angestellten Putzfrauentrupp; eine dieser resoluten, aber keineswegs unsymathischen Damen (möglicherweise wiederum die Oberputzfrau ?) an meiner Schule hieß "Frau Keul", und (nicht nur) sie hätte ein solches Chaos wie oben beschrieben als persönlichen Affront betrachtet. Ihr Spitzname war übrigens "Keule". :-)

Wer putzt wirklich heutzutage die Fenster und Böden ? Eine externe Reinigungsfirma, wie ich annehme, und deshalb anonyme Menschen. Es ist ein Unterschied, ob ich mir überlege, dass es eigentlich eine Frechheit ist, der Frau/dem Herrn Soundso den Dreck zuzumuten (und dafür auch wahrscheinlich zur Rede gestellt zu werden, wenn der Saustall extrem wird) oder ob mir schlichtweg wurscht ist, wer das macht, weil ich diese Leute nie zu Gesicht bekommen werde. Meiner Meinung nach jedenfalls. 
teacher antwortete am 11. Nov, 13:04:
Wir haben beides: Anonyme Reinigungsfirmen und Schulwarte. Aber auch die Schulwarte haben ihre frühere Autorität verloren (und sind frustriert). 
Ali (Gast) antwortete am 13. Nov, 11:59:
Also das ist ja nun Quatsch. Die Rotzlöffel würden auch dann solch einen Dreck machen, wenn sie sähen, wer den Tag für Tag wegmacht. Das Verhalten solcher Leute kenne ich noch aus meiner Schulzeit und ich habe es kennengelernt, als ich meinen Zivildienst an einer Schule gemacht habe.

Das Problem neben mangelnder Erziehung (Wo bleibt bitte der Respekt vor anderen?) ist das Ausbleiben von Konsequenzen. Was will der blöde Lehrer schon tun, wenn ich meinen Dreck nicht wegmache? Eintrag ins Muttiheft? 
ms heaven (Gast) meinte am 10. Nov, 05:13:
Ähnliche Zustände wie teacher beschrieben hat, gibt es bei uns auch. Und dass, obwohl jeden Tag EINE der 100 Klassen an der Schule unter Aufsicht eines Lehrers die Schulflure und Außengelände (vor allem Raucherbereich) grob zu reinigen hat. Kehren, Müll aufheben. Besen und Putzgeräte sind öffentlich zugänglich.
Man könnte meinen, da die SchülerInnen das selbst machen, dass sie dabei selbst ihr eigenes Müll-Verhalten reflektieren.
Bringt aber gar nichts.

Und am Ende jeder Stunde rede ich mir Fransen an den Mund: hebt den Müll rund um euren Platz auf. Eher geht's nicht raus. Nehme dafür die letzten 5min der Stunde. Nach der Namensliste bestimme ich auch jede Stunde der Reihe nach: du kehrst, du wischt die Tafel heute NASS.

Trotzdem bleiben dann doch noch jedes Mal grosse, nicht zu übersehende Trinkpäckchen zurück. Cola-Dosen auf dem Fensterbrett. Eine leer rote m&m-Tüte Wo ich mich frage: brauchen die Schüler eine Brille? Oder muß ich noch extra gezielter sagen: schaut auf den Boden, in die Ecken und AUF den Fensterbrettern nach.
Und bei der Tafel stelle ich beim Zuklappen fest, dass der Schüler, die Vorderseiten vergessen hat abzuwischen.

Ich überlege schon, meine Worte aufzunehmen und am Ende jeder Stunde LAUT abzuspielen. 
BIA (Gast) antwortete am 10. Nov, 12:05:
Ich lass die meinen erst raus, wenn die Klasse auf Sauberkeit kontrolliert ist. Seitdem ist das Ganze besser, hat am Anfang noch gedauert, bis jeder kapiert hat, dass er nicht eher aus der Klasse rauskommt, als die Klasse sauber ist.
Aber eine doofe Arbeit bleibt es doch... 
teacher antwortete am 11. Nov, 13:06:
Ich fasse zusammen: Nur mit viel Druck lassen sich Klassenräume halbwegs rein halten. Und ich sehe etliche KollegInnen, die dann selbst nachputzen (versteckt und verschämt), weil das ständige Nachlaufen und Auffordern schon zu anstrengend wird. 
BIA (Gast) antwortete am 11. Nov, 13:21:
Ja, aber wenn die Lehrer den Schülerdreck wegputzen (die LEHRER werfen ja keine Coladosen zu Boden!), kommen die jungen Damen & Herren mal wieder billig weg und haben sich erfolgreich vor jeglicher Arbeit gedrückt. Es soll ja auch Menschen geben, die ihnen aufgetragene Arbeiten möglichst schlecht erledigen, damit man sie das nächste Mal nicht damit behelligen möge...erinnert das jemanden an den in manchnen Klassen gehäuft auftretende Tendenz zu Maulen, möglichst langsam die Coladose aufzuheben, möglichst ungehalten zum Mistkübel zu schlurfen und dann - halblaut fluchend - die Dose in den Papiermüll zu werfen?

Wir sollten uns da nicht unterbuttern lassen, zuhause räumt den Dreck die Putzfrau weg oder die Mama, Selbstverantwortung ist nicht - aber beim Aufräumen der Klasse kann man's ja immerhin üben.

Sowas von Sysiphusarbeit ...und ich mutiere immer mehr zur ABL (Alte, Böse Lehrerin). 
teacher antwortete am 11. Nov, 16:02:
Die andere Variante, die ich sehe, ist aufzugeben und mit den SchülerInnen im Dreck zu hausen. Natürlich "in Eigenverantwortung", damit der pädagogische Anspruch gewahrt bleibt. 
o. klein (Gast) meinte am 10. Nov, 09:10:
In der Masse verhält man sich anders
Der kumpelhalfte Klassenvorstand der "kreativ-" Klasse scheint hier einen Faktor zu übersehen: es handelt sich nicht um Einzel-Verantwortung, sondern um Verantwortung in einer Gruppe von X Personen.

Dort sieht es so aus:

- keiner möchte den Dreck des anderen wegputzen
- jeder möchte soviel Dreck hinterlassen wie "toleriert" wird
- der desolate Zustand der Klasse ist das ERgebnis der X Mengen tolerierten Einzeldrecks.

Das Beispiel des verstopften Waschbeckens zeigt es ja sehr klar: eine Person schmeisst Papier in das Waschbecken, niemand möchte den Dreck des anderen wegputzen, also nimmt niemand es wieder heraus, und niemand möchte sich wegen des Papiers daran hindern lassen, das Waschbecken zu benützen, also lässt man noch Wasser darüber laufen, und so verstopft es sich. Aber der, der das Wasser aufgedreht hat, hat ja nichts gemacht. Er wollte sich schliesslich nur die Hände waschen. Und die, die das gleiche nachher noch einmal gemacht haben, können ja auch nichts dafür. Die wollten sich auch nur die Hände waschen.

Aus diesem Grund ist "Autorität" in diesem Fall nötig, um
a) das Klassenzimmer in Ordnung zu bringen (da müssen die Leute Dreck wegputzen, den sie nicht selber gemacht haben)
b) um das Klassenzimmer in Ordnung zu halten, denn auch hier wird es immer wieder nötig sein, dass man den Dreck des anderen wegputzt, denn es ist aussichtslos, bei jeder Verdreckungshandlung zu ermitteln, wer sie verursacht hat.

Ausserdem gibt es ein Phänomen, dass die Leute sich weniger genieren, Dreck zu machen, wenn es eh schon dreckig ist. D.h. die "Toleranzgrenze" für Dreck des einzelnen kann man am besten herabsetzen, wenn es immer sauber ist.

Übrigens sind die ERwachsenen in dieser Sache um nichts besser. Schauen Sie einmal, wie es im Kino nach der Vorstellung ausschaut (dort ist es dunkel, also sieht niemand, wie man den Ort verdreckt), oder auf der STrasse (da kennt mich niemand) oder in der U-Bahn.

Wenn bei uns Erwachsenen nicht ständig Strassenkehrer, Putzfrauen, etc. hinterherräumen würden, dann sähe unsere ganze Stadt auch so aus, wie die Medienklasse... 
teacher antwortete am 10. Nov, 17:35:
Ja, die Gruppendynamik ist ein Hund. 
cc meinte am 10. Nov, 09:11:
@schulautonomie
lieber teacher,

hab vor längerem auf Deine Ideen zur "Autonomie" auf einen Buchbeitrag von mir verwiesen.
Jetzt ist er erschienen.
Auf meinem blog nachzulesen:

http://chorherr.twoday.net/stories/8424206/

Deine Meinung dazu tät mich sehr interessieren.
lg
c.c. 
teacher antwortete am 10. Nov, 17:34:
Danke, ich bin am Lesen. 
Niwi meinte am 10. Nov, 22:32:
was ganz anderes!
Kennst Du diesen Link schon?

http://theforexmom.com/why-teachers-drink/?ref=nf

Viel Spaß :-) 
teacher antwortete am 11. Nov, 12:49:
Thanx. Great! 
edi (Gast) meinte am 10. Nov, 22:45:
Nur vielleicht so als anderer Gedanke für jene, die gerne behaupten, dass in diesem Blog so viel "gejammert" wird...

Wo ist die Grenze zwischen Jammern (dem, was ihr hier seht) und Probleme aufzeigen (was teacher seinen Aussagen nach machen möchte) und liegt sie nicht vielleicht für jeden Lesenden hier an einem anderen Ort?

Ich bin Lehramtsstudentin und für mich ist dieser Blog eine gute Gelegenheit, über Fragen nachzudenken, die im Studium und auch in den Schulpraktika selten aufgeworfen werden, aber im Alltag als Lehrerin/Lehrer präsent sind und auch eine große Rolle einnehmen - nicht nur dieses Beispiel, sondern auch, nur um etwas zu nennen, dass man zumindest in den ersten Semestern sehr selten hört, das Problem, eine gewisse Stofffülle in einer begrenzten Zeit zu bewältigen (das sich dann aber in dem Moment, wo man plötzlich Unterrichtseinheiten gestalten soll, natürlich aufdrängt).

teacher möchte zum Nachdenken anregen und - zumindest bei mir - klappt das auch und ich verfolge auch gerne die Kommentare, weil diese Reflexion über die Probleme und Herausforderungen, denen man als Lehrerin/Lehrer gegenübersteht, und die Diskussion über die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, meiner Ansicht nach in der universitären Ausbildung bis auf wenige Ausnahmen zu kurz kommt. Das hab ich vor allem an der Universität Wien beobachtet, wo ich drei Semester studiert habe und wo bis von einigen wenigen, engagierten Professorinnen und Professoren (meist diejenigen, die selbst an Schulen unterrichtet haben oder noch immer unterrichten) die praktischen Aspekte gerne unter den Tisch gekehrt wurden. Bezeichnend ist auch, dass man das Pädagogische Praktikum erst ab dem 3. Semester absolvieren kann (und nach Abschluss der Studieneingangsphase, wo vor allem für das Proseminar Plätze knapp sind) und dass es nur zwei Semesterwochenstunden umfasst.

Jetzt habe ich aus privaten Gründen an eine Universität in Rheinland-Pfalz gewechselt und bis jetzt hab ich doch den Eindruck, dass hier die Praxis eher betont und gefordert wird... z.B. indem man gleich nach dem ersten Semester (und damit der Absolvierung von zwei grundlegenden Veranstaltungen) ein dreiwöchiges Praktikum an einer Schule absolvieren kann und auch soll, bei dem man den Schulalltag miterlebt und einen ersten Eindruck "von der anderen Seite", also aus Lehrer- und nicht aus Schülersicht von Schule und Unterricht erhält.

Ich persönlich habe den Eindruck, dass viele Lehramtsstudierende recht blauäugig an ihr Studium herangehen ("Arbeiten mit Kindern macht Spaß, Schule gehen auch, probier ichs halt mal") und dass blogs wie der von teacher eine gute und wichtige Sache sind, um sich selbst dazu zu bringen, auch die vielleicht nicht-so-tollen Seiten des zukünftigen Berufes zu sehen, die Probleme und Herausforderungen, denen man täglich gegenübersteht - und durch die Möglichkeit der Diskussion dabei helfen, sich konstruktiv damit auseinanderzusetzen und so vielleicht Vorarbeit zu leisten, um später ihre eigenen, an die Situation angepassten Lösungen für bestimmte Situationen zu finden. 
teacher antwortete am 11. Nov, 12:52:
Ich wünsche mir, dass Lehramtsstudiernde beim Lesen ein vielfältiges Bild der Schulrealität erfahren. 
JAMMERPLAUZE (Gast) antwortete am 12. Nov, 18:47:
An welcher Uni?
s.o. 
 

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