ms heaven (Gast) meinte am 10. Nov, 05:13:
Ähnliche Zustände wie teacher beschrieben hat, gibt es bei uns auch. Und dass, obwohl jeden Tag EINE der 100 Klassen an der Schule unter Aufsicht eines Lehrers die Schulflure und Außengelände (vor allem Raucherbereich) grob zu reinigen hat. Kehren, Müll aufheben. Besen und Putzgeräte sind öffentlich zugänglich. Man könnte meinen, da die SchülerInnen das selbst machen, dass sie dabei selbst ihr eigenes Müll-Verhalten reflektieren.
Bringt aber gar nichts.
Und am Ende jeder Stunde rede ich mir Fransen an den Mund: hebt den Müll rund um euren Platz auf. Eher geht's nicht raus. Nehme dafür die letzten 5min der Stunde. Nach der Namensliste bestimme ich auch jede Stunde der Reihe nach: du kehrst, du wischt die Tafel heute NASS.
Trotzdem bleiben dann doch noch jedes Mal grosse, nicht zu übersehende Trinkpäckchen zurück. Cola-Dosen auf dem Fensterbrett. Eine leer rote m&m-Tüte Wo ich mich frage: brauchen die Schüler eine Brille? Oder muß ich noch extra gezielter sagen: schaut auf den Boden, in die Ecken und AUF den Fensterbrettern nach.
Und bei der Tafel stelle ich beim Zuklappen fest, dass der Schüler, die Vorderseiten vergessen hat abzuwischen.
Ich überlege schon, meine Worte aufzunehmen und am Ende jeder Stunde LAUT abzuspielen.
BIA (Gast) antwortete am 10. Nov, 12:05:
Ich lass die meinen erst raus, wenn die Klasse auf Sauberkeit kontrolliert ist. Seitdem ist das Ganze besser, hat am Anfang noch gedauert, bis jeder kapiert hat, dass er nicht eher aus der Klasse rauskommt, als die Klasse sauber ist. Aber eine doofe Arbeit bleibt es doch...
teacher antwortete am 11. Nov, 13:06:
Ich fasse zusammen: Nur mit viel Druck lassen sich Klassenräume halbwegs rein halten. Und ich sehe etliche KollegInnen, die dann selbst nachputzen (versteckt und verschämt), weil das ständige Nachlaufen und Auffordern schon zu anstrengend wird.
BIA (Gast) antwortete am 11. Nov, 13:21:
Ja, aber wenn die Lehrer den Schülerdreck wegputzen (die LEHRER werfen ja keine Coladosen zu Boden!), kommen die jungen Damen & Herren mal wieder billig weg und haben sich erfolgreich vor jeglicher Arbeit gedrückt. Es soll ja auch Menschen geben, die ihnen aufgetragene Arbeiten möglichst schlecht erledigen, damit man sie das nächste Mal nicht damit behelligen möge...erinnert das jemanden an den in manchnen Klassen gehäuft auftretende Tendenz zu Maulen, möglichst langsam die Coladose aufzuheben, möglichst ungehalten zum Mistkübel zu schlurfen und dann - halblaut fluchend - die Dose in den Papiermüll zu werfen? Wir sollten uns da nicht unterbuttern lassen, zuhause räumt den Dreck die Putzfrau weg oder die Mama, Selbstverantwortung ist nicht - aber beim Aufräumen der Klasse kann man's ja immerhin üben.
Sowas von Sysiphusarbeit ...und ich mutiere immer mehr zur ABL (Alte, Böse Lehrerin).
teacher antwortete am 11. Nov, 16:02:
Die andere Variante, die ich sehe, ist aufzugeben und mit den SchülerInnen im Dreck zu hausen. Natürlich "in Eigenverantwortung", damit der pädagogische Anspruch gewahrt bleibt.