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cotopaxi

 
Unsere Frau Minister "lädt uns herzlich ein", ab nächstem Jahr zwei Stunden pro Woche länger zu arbeiten. Natürlich unbezahlt.

Als Solidaritätsbeitrag.

Klar, sie kommt aus dem Bankmanagement. Dort hat man in den letzten Jahren aberwitzige Milliarden verzockt, das soll jetzt der Staat mit seinen Mitarbeitern auslöfflen. Logisch.

Als Umstrukturierungsmaßnahme.

Wir sollen zwei Stunden mehr in den Klassen stehen, und einfach anderswo weniger arbeiten: Weniger Vorbereitung, weniger Korrektur, weniger Fortbildung. Das nennt Frau Minister Qualitätsverbesserung. Logisch.

Als Wunsch der Bevölkerung.

Ich verstehe gut, dass zwei Drittel der Befragten für diese Maßnahmen eintreten. Ein bisschen Neid schüren, ein bisschen Propaganda betreiben, ein ruiniertes Image ausnützen ... hat immer funktioniert. Logisch.

Und warum sparen wir nicht bei der Verwaltung? Bei der Frau Ministerin? In den Ämtern und Landesschulräten? Da fließt das halbe Bildungsbudget hinein - und zwar weitgehend sinnlos. Wäre die Bevölkerung damit nicht einverstanden?

Ein Stimmungsbild aus dem Lehrkörper:

"Wir bezahlen die Bankenkrise? Und die superteure Gesamtschule, die wir für völlig wertlos halten."

"Es geht ihr nur um Aufbewahrung, nicht um Qualität. Hauptsache wir stehen länger in der Klasse."

"Ehrlich, ich arbeite an der Grenze, mindestens 50 Stunden pro Woche. Eine zusätzliche Klasse, das werde ich nicht durchdrücken ..."

"Gehts den Lehrern schlecht - gehts den Leuten gut. Und den Kindern?"

"Schau, ich werde zwei Stunden länger in der Schule sein. OK, aber drei Stunden zuhause weniger arbeiten. Demotivation zahlt sich aus, das weiß jeder Wirtschaftspsychologe."

"Ich freue mich auf die nächste PISA-Studie. Das kann nur schief gehen."

"Ich bin bereit, zu sparen ... und länger zu arbeiten. Wenn das alle anderen auch tun!"
steppenhund meinte am 28. Feb, 19:22:
Schau, ich werde zwei Stunden länger in der Schule sein. OK, aber drei Stunden zuhause weniger arbeiten. Demotivation zahlt sich aus, das weiß jeder Wirtschaftspsychologe."

"Ich freue mich auf die nächste PISA-Studie. Das kann nur schief gehen."

"Ich bin bereit, zu sparen ... und länger zu arbeiten. Wenn das alle anderen auch tun!"

Zu diesen drei Kommentaren würde ich mich auch hinreißen lassen, vor allem zu Nummer 2.


Das Problem scheint aber woanders zu liegen: warum gerade die Lehrer? Alle sollen 2 Stunden länger arbeiten. Aber dann haben wir noch mehr Arbeitslose. Aha! Es geht nicht um die Verbesserung sondern lediglich um die Einsparung in einem bestimmten Ressort. Das ist kleinlich gedacht. Das lehne ich auch ab. Vor allem, weil es vermutlich weit sinnvoller wäre, mehr Leute für den Lehrerberuf auszubilden und umzuschulen. Ah, das geht nicht? Zu hohe Anforderungen? na, dann sollen sie den Lehrern mehr zahlen. Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Wenn man mir anschaffen würde, dass ich für das gleiche Gehalt zwei Stunden mehr arbeite, würde ich nicht murren. Die zwei Stunden ziehe ich von der Arbeitszeit zuhause ab, die ich freiwillig leiste, weil mir der Job Spass macht.
Ich verstehe nicht die Aufregung um die Mehrarbeit, die lässt sich mit Dienst nach Vorschrift wunderbar aushebeln. Mich stört die Gesinnung. Und die ist pfui!!! 
teacher antwortete am 1. Mär, 12:29:
Dienst nach Vorschrift - das droht uns (die Ministerin!). 
Nachtblau meinte am 28. Feb, 19:50:
Überall das Gleiche... 
Aurisa meinte am 28. Feb, 19:54:
Das ist jetzt sicher auch kein Trost... aber wir alle werden für diese Bankenkrise noch sehr lange sehr viel zahlen müssen... 
teacher antwortete am 1. Mär, 12:30:
Kein Zweifel. Aber bitte dort beginnen, wo die Schuldigen mit Millionen in die Karibik verschwunden sind. Nicht bei den kleinen Angestellten des Staates, der jetzt für alles gerade stehen muss. 
.peter (Gast) meinte am 28. Feb, 23:13:
Typisch Lehrer
Destruktive politische Eierwerfer und Veto-Protestler.

Angeblich sind durchschnittliche 20% aller politischen Mandatsträger Lehrer. Davon merkt man nix!

Was mich besonders aufregt ist der Widerstand gegen die Gesamtschule. Nicht, weil ich ein Fan der Gesamtschule bin, sondern weil sie wegen der Lehrer schon jetzt zum Scheitern verurteilt ist: Statt sich konstuktiv an deren Schaffung zu beteiligen ... schließlich funktionieren Gesamtschulen in anderen Ländern ja bestens, aus gutem Grund ... werden fadenscheinige Begründungen über deren Sinnlosigkeit hervorgebracht.
Die Gesamtschulen sind aber seit Jahrzehnten der erste Ansatz zu echter gesellschaftlicher Integration, zu Schließung der Spalten in der Gesellschaft zwischen gebildeter reicher Oberschicht und ungebildeter verarmter Unterschicht. Sie nützt dem gemeinen Volk, das man Jahrzehnte, ja jahrhunderte im deutschen Schulsystem nach unten abgeschoben hat. Dafür müssen nun ALLE zahlen, weil nicht-deutsche Unterschichten leider nicht so deutsch-gefügig sind.

Der Grund ist doch klar: Wer ist im Land das konservativste Schwein? Der Lehrer! Das ist zwar nur eine statistische Tatsache, die natürlich Extreme in beide Richtungen aufweist, aber eines ist ganz klar ... nämlich das die größten Besitzstandswahrer die Lehrer sind, was sich sehr leicht überall, am besten aber am Widerstand gegen die Gesamtschule festmachen lässt.
Und sie werden Erfolg haben. Und dann brennen Stadtteile. Und dann gibts echte Slums, wie früher bestimmte New Yoker Stadtteile, über die man in Europa die Nase rümpfte.

So. Fertig bin ich mit meinem Rundumschlag. Feuer frei! 
BIA (Gast) antwortete am 28. Feb, 23:30:
Es wäre toll, wenn Gesamtschulen überall Bestens funktionieren würden.
Tun sie aber nicht.
Weil unterschiedliche Länder unterschiedliche Mengen von Geld in Personal (Anzahl und Ausbildung) und Strukturen stecken.
Die Länder, in denen gut ausgebildete Lehrer unter guten Arbeitsbedingungen für Schüler und Lehrer bei gut gefüllten Schulbudgets arbeiten, haben eine gute Gesamtschule. Siehe Finnland.
Die Länder, in denen an der Realität vorbei ausgebildete Lehrer unter schlechten Arbeitsbedingungen...usw. usf.
Wir alle raten jetzt einmal, WAS für eine Art von Gesamtschule wir zu erwarten haben, wenn eine Frau Schmid erklärt, sie KOSTENNEUTRAL (!!!!) einführen zu wollen.
Na...? 
teacher antwortete am 1. Mär, 12:34:
Ich kenne nur die Gesamtschule in Frankreich. Ein Desaster - und die Vorstädte brennen ...

Die Desintegration beginnt viel früher und zieht sich durch alle Bereiche des Lebens - die Schule kann sie nicht beseitigen. 
Isi (Gast) antwortete am 1. Mär, 12:48:
Gesamtschule - Gesamtorchester - Gesamtmannschaft
Ich kann nur noch einmal wiederholen: Die Gesamtschule funktioniert genauso gut, wie das gemeinsame Training von Hintertupfing mit der Nationalmannschaft und die gemeinsame Probe des Schulorchesters mit den Philharmonikern - Nationalmannschaft und Philharmoniker werden immer besser oder? 
teacher antwortete am 2. Mär, 08:11:
Jeder Vergleich hinkt ein bissi, weil auch Hintertupfing von der Nationalmannschaft viel lernen könnte. Also insgesamt (im Durchschnitt) könnte der Fußball davon profitieren ...
In der Schule ruinieren aber einige wenige Störer das gesamte Lernklima - das Lernen von den Besseren ist eine romantische Idylle, weil in Wirklichkeit die Brutalos den Ton angeben. Kennt doch jeder, nur die Schulträumer nicht. 
Isi (Gast) antwortete am 3. Mär, 20:24:
Der Punkt ist, dass die Talentierten nichts oder nicht ihrem Vermögen nach dazu lernen! Ich glaube auch, dass man den weniger talentierten nichts Gutes tut, wenn man ihnen ständig vor Augen hält, was sie nicht leisten können. Warum gibt es bloß soviel Frust bei den einen und Langeweile bei den anderen- die AHS ist auch jetzt schon eine Gesamtschule. Und wenn wir jetzt umschichten sollen - oute mich damit auch als Lehrerin - wird das Individualisieren nahezu unmöglich. 
vslehrer meinte am 28. Feb, 23:30:
Wer würde jetzt gerne tauschen??
Ich habe es soo satt. Zum Einen: Ich mag die Schmied. Ich mag ihr Auftreten, die klare Art und ich find es super auf Gewerkschaften etc. einfach mal drüberzufahren und etwas „das immer so war“ einfach vom Tisch zu wischen. Obwohl es mich selber betrifft und auch ich nächstes Jahr 2 Stunden mehr in der Klasse stehen werde.

Aber die Art und Weise wie das verkauft wurde, find ich zu billig. Zwei Stunden mehr in der Klasse im Rahmen der 40 Stunden heißt nunmal nicht nur eine Umverteilung der Stunden von Klasse/Vorbereitung sondern eben effektiv mind. 4 Stunden mehr. Das anders darzustellen ist bewusste Täuschung. Im gleichen ZIB2 Interview Tags drauf aber auch noch zu behaupten, dass man ja nicht immer neu vorbereiten müsse und altes wiederverenden kann – also das hat mich schwer enttäuscht von jemanden, der mehr Qualität in die Schule bringen will.

Und dann sollte ihr noch wer sagen, dass es nix bringt wenn man schlechte Lehrer auch noch 2 Stunden mehr in die Klasse stellt. Und das ist ja mM nach das größte Problem für die Frau Schmied.

Das größte Problem der Lehrer zeigte sich aber beim „runden Tisch“ (http://programm.orf.at/?story=2635) - "Runder Tisch": Arbeiten Lehrer zu wenig? Und zwar in der Person von Menschen wie z.B.: Herbert Schmidt, AHS-Direktor und Lehrer aus Wien Liesing.

Unfähig einen geraden Satz zu formulieren ohne einem „t´schuldigung dass ich das jetzt so sag“ + Wiener Slang. Mit platten Argumenten „Die Lehrer müssen jetzt die Bankenkrisen ausbaden. Was können wir dafür?“ usw. und vor allem voll in der Emotion drinnen, und das find ich persönlich dann selten glaubhaft. So lange man Menschen wie den als Vertreter der Lehrer vor eine Kamera zerrt, da kann man nur Aggressionen gegen die Lehrer schüren.

Ich meine:
Zwei Stunden mehr in der Schule zu unterrichten finde ich okay. Ja ich bin sogar für den Vorschlag von Jörg Haider (tot), der verlangte, dass Kärntens Pädagogen das Schulgebäude nicht vor 16:00 Uhr verlassen sollten. Aber dann muss Schluss sein.

Ich brauche:
Einen Arbeitsplatz (derzeit 62cm breit) mit PC, Internet, Büchern und Kopier/Druckern gemäß gesetzlichen Standards (leider nur die deutschen gefunden: hier) also „...freie Bewegungsfläche von 1,50 qm zur Verfügung stehen. Die freie Bewegungsfläche soll an keiner Stelle weniger als 1,00 m breit sein...“ damit ich auch produktiv arbeiten kann.

Derzeit wäre es in etwa so, wie wenn man dem Bankkassier sagt: „Hey, stell dich bitte vier Stunden länger an den Schalter – das nimmst von der Zeit die zu zur Endkontrolle brauchst. Übrigens, die Geldzählmaschine ist hin. Jeder Bankangestellte hat doch eine, Du doch auch oder? Wir lassen dich eine Stunde früher gehen, dann kannst du vollkommen alleine entscheiden, wann du das zu Hause machst?“

Das würde sich niemand gefallen lassen. Die Lehrer aber schon seit Jahren. Leider kann ich in meiner Schule mit dem technischen Stand von 1980 mit 1 PC / 22 Lehrer nichts für meine Arbeit erledigen.

Also Frau Schmid soll diese Voraussetzungen schaffen, und ich bleibe gerne in der Schule. Aber das wird leider nix und ich seh schon, dass ich bis 16:00 Uhr dort bleiben muss als Lehrer / hortbetreuer / Putzmann und dann meine Schulsachen zu Hause erledigen soll. ...

Trotzdem: Ich mag die Schmied, weil Sie Altes aufbrechen will. Das ist okay und ich sags noch mal: Ich würde sofort zwei Stunden mehr in der Schule arbeiten, wenn ich all meinen Müll von zu Hause in die Schule tragen könnte um dort zu arbeiten.

Euer VS Lehrer 
teacher antwortete am 1. Mär, 12:42:
Der Vergleich mit den Bankangestellten an der Kassa trifft es.

Ich bin auch bereit, zwei Stunden länger in der Klasse zu stehen (also eine Klasse mehr zu unterrichten) - aber ich weiß und fürchte, dass ich dabei weniger Qualität bieten werde. Ich werde die Kinder (deren Verhältnisse, deren Eltern ...) weniger gut kennen, werde die Stunden weniger gut anpassen, werde weniger neue Materialien einsetzen, werde weniger Lehrausgänge vor- und nachbereiten, werde weniger Hausübungen oberflächlicher verbessern, werde häufiger überlastet und schlechter gelaunt sein ...

Ich glaube: Gehts den Lehrern schlecht, gehts den Kindern schlecht. 
Enttäuschter (Gast) antwortete am 2. Mär, 17:53:
ich hatte beim Verfolgen ihres Blogs immer den Eindruck, dass sie einer der wenigen guten und engagierten Lehrer in unserem Lande sind.

Aber wenn ich sehe, wie kindisch sie auf gute Vorschläge reagieren, muss ich meine Meinung überdenken. 
teacher antwortete am 4. Mär, 19:02:
Danke, darin liegt das Problem:
Jemand, der ideenlos die Vorbereitungen aus 1980 vorträgt, hat mit 2 zusätzlichen Stunden wenig Probleme - jemand, der jede Stunde zumindest adaptiert (neue Daten aus dem Internet, neue Texte, etc.), der sich mit vielen Kindern individuell beschäftigt, der unternimmt, organisiert, umsorgt - der fühlt sich jetzt betrogen und überfordert. 
der webweiser (Gast) meinte am 1. Mär, 11:31:
Was soll man noch sagen?
Es ist doch alles schon gesagt.
Lehrerbashing hat sich in den vergangenen Tagen wieder einmal zum Volkssport entwickelt. Da darf sich die österreichische Seele mal wieder richtig austoben.
Jeder hat was zu sagen, auch der, der nichts zu sagen und noch weniger Einsicht in den Lehrberuf hat.
Da wird auch seitens der Ministerin mit OECD-Studien gefuchtelt, deren hanebüchene Skurrilität durch einfaches Nachprüfen vermittelst eines Taschenrechners leicht widerlegt werden kann (Studie über Ausmaß der Lehrtätigkeit im internationalen Vergleich).
Da wird seitens ULFS (unserer lieben Frau Schmied) argumentiert, dass ohnehin kein Lehrerposten verloren ginge.
Das will ich mal sehen. An meiner Schule unterrichten 30 LehrerInnen. Ergibt ein zusätzliches Stundenkontingent von 60 Stunden. Da diese 60 Stunden aber natürlich nicht direkt den SchülerInnen zugute kommen, müssen die 60 Stunden anderwertig abgedient werden. Nachmittagsbetreuung? Gibt's bei uns keine, da seitens der Eltern kein Bedarf besteht. Kleingruppen (wie von ULFS propagiert)? Denkste! Seit etwa 14 Tagen gibt's eine Verordnung, die uns vorschreibt, dass keine Schülergruppen unter 12 Schülern geführt werden dürfen. Das bringt bei unserem autonomen Schulmodell immense Probleme mit sich. Wie's aussieht haben wir im nächsten Schuljahr allein aufgrund dieser Verordnung 2 KollegInnen zuviel an der Schule.
An andere Schulen versetzen? Gute Idee, aber mit den selben Problemen kämpfen alle Schulen.
Aber was soll die Aufregung bei einem gemütlichen Halbtagsjob wie unserem. 
teacher antwortete am 1. Mär, 12:45:
Warum hat diese Manager- Frau keine neuen Ideen?
Ich könnte aus meiner Praxis etliche Millionenlöcher in unserem Budget nennen, bei der Verwaltung beginnend bis zu sinnlosen Ersatzstunden ... 
BIA (Gast) antwortete am 1. Mär, 21:56:
Wie - sie "lädt Euch herzlich ein"?
Steht das tatsächlich irgendwo?
Doch bitte nicht im Ernst, oder? 
teacher antwortete am 2. Mär, 08:07:
Doch. Das muss zwar zwecks Gesetzesänderungen noch durchs Parlament, aber für die Ministerin ist das "unerlässlich".
Die Lehrer drohen mit Streiks, die Bevölkerung lacht sich schadenfroh ins Fäustchen. 
hajo (Gast) meinte am 2. Mär, 09:09:
(Vor-) Urteil
"Wir sollen zwei Stunden mehr in den Klassen stehen, und einfach anderswo weniger arbeiten: Weniger Vorbereitung, weniger Korrektur, weniger Fortbildung"
.. und, um ein beliebtes Vorurteil zu nennen, weniger besser bezahlte Nebentätigkeiten.
Das ist ein Argument, das Du sicherlich schon öfter gehört hast, aber liegt darin nicht auch ein Körnchen Wahrheit - nicht für jeden, aber doch für einige, die dass als Massstab genommen werden?
Aber mal allen Ernstes: Warum aktiviert Ihr Lehrer nicht die Kollegen, die die Parlamente in reichem Masse "bevölkern" (Lobby-Arbeit) oder sind "die" - so bald sie ihren weichen Parlamentsessel besetzt haben - "was Besseres"? 
teacher antwortete am 2. Mär, 18:44:
Klar, ist da auch Wahres dran, zumindest für einige Kollegen.
Bloß gibt es eine ganze Reihe sehr fleißiger Kolleginnen, die wirklich ihre ganze Kraft in die Schule investieren und keine Reserven frei machen können. Die trifft es am härtesten.

"Unsere Lehrer" im Parlament sind so weit weg wie jeder andere Parlamentarier. Ich denke, dass sie die kleinen Lehrer zumindest vergessen haben, wahrscheinlich sogar missachten, weil sie es nicht so weit gebracht haben wie sie selbst. 
timanfaya meinte am 2. Mär, 13:52:
... als jemand der nur ein ungewisses einkommen, so gut wie keine lobby [oder gar "gewerkschaft" ... *kicher*] gerne eine 50-stunden-wochen hätte - und seit ungezählten jahren einen sinkenden reallohn erwirtschaftet schockt mich das nicht wirklich. aber in ordnung ist das sicher auch nicht. 
teacher antwortete am 2. Mär, 18:51:
Ich verstehe auch die zustimmende Reaktion der Bevölkerung, besonders der Leute, die in noch schlimmeren Situationen sind. Deswegen kann ich mit Sparmaßnahmen leben, wenn auch unsere übergeordneten Instanzen (Ämter, Ministerien etc.) dazu bereit sind. Aber sich einfach an den Leuten, die in den exponiertesten Plätzen arbeiten, abzustreifen, das ist wirklich mies: Wie eine Rettungsmannschaft, die ihre Einsatzleute im Sturm alleine lässt und sich in der warmen Stube feiern lässt. Mies. 
Daniel (Gast) meinte am 2. Mär, 16:31:
Das wundert mich nicht
Ich erinnere mich da an eine wunderbare biblische Geschichte mit den Splittern und den Balken im Auge.
Also wussten die Menschen schon vor hunderten von Jahren, wer die Zeche zahlt... ;)
Dazu kommt, dass gewisse "Eliten" unserer Gesellschaft - zumindest nennen sie sich so - es gerne haben, wenn es irgendwo einen Sündenbock gibt! Außerdem zeigen schon Schüler, wenn sie etwas ausgefressen haben und man sie dabei erwischt, mit dem Finger auf einen anderen und behaupten: "Der war´s!"
Was bleibt also zu tun? Wie wird man unfähige Vorgesetzte wieder los?
Auch hier sollte uns gängige Praxis helfen: Befördert die Leute dahin, wo sie keinen - noch größeren - Schaden anrichten können! ;) 
Enttäuschter (Gast) meinte am 2. Mär, 18:04:
Also wenn dies die Meinung der Lehrer darstellt, bin ich schockiert, welche Leute wir an unsere Kinder lassen.

Solche Leute sollen Meinungsbildner sein, unsere Kinder vernünftig denken lernen - wohl kaum möglich.

Diese Aussagen stellen eher einen Beißreflex einer niedrigen Evolutionsstufe dar.

Ist es Voraussetzung für den Lehrberuf ein frustrierter Dauerraunzer zu sein?

Kommt nutzt die Chance einer Veränderung und sagt, wir sind bereit für eine besser Schule zu kämpfen. Wir leisten unseren Teil aber bitte Frau BM leisten sie auch einen Teil in Form von niedriger Schülerzahl, besserer Ausstattung usw.

Stoppt die Dauerneinsager Neugebauer, Scholik und Co und bringt euch sachlich in die Diskussion ein.
Es wird aber nicht gehen wenn die Bildungselite, wie Kinder im Trotzalter, auftritt. 
teacher antwortete am 2. Mär, 18:54:
Das sind menschliche Reaktionen. Wenn sich jemand unschuldig bestraft fühlt, an den Pranger gestellt, missachtet, dann sind seine Reaktionen nicht rational überlegt. 
gulogulo meinte am 3. Mär, 08:38:
klick 
teacher antwortete am 3. Mär, 14:33:
Cool, Oida. 
kissa (Gast) meinte am 3. Mär, 15:55:
Seit dem ominösen Spiegel-Artikel lese ich diese Seite regelmäßig. Bin auch Lehrerin - allerdings in Ungarn. Nach den Erfahrungen mit Schulpartnerschaften habe ich immer gedacht, in Österreich würde die Schule besser funktionieren. Seitdem weiß ich, es ist nicht so.

Wir haben die zusätzlichen 2 Wochenstunden vor zwei Jahren über uns ergehen lassen. Ohne Einwände eigentlich. Jeder hat vor sich geschimpft, aber auf die Straße sind wir nicht gegangen, Briefe an die Zuständigen haben wir keine geschrieben. Im Dezember wurde unser 13. Lohn auch gestrichen, die Reiseermäßigungen wurden vor langem gekürzt. Jetzt verdient ein junger Lehrer ca. 15-20% mehr als der Mindestlohn ohne jegliche Qualifikation...
Seid klüger als wir es waren, protestiert gegen das Unrecht. Bemerkt es denn keiner, wenn man MEHR für denselben Lohn arbeitet, dann verdient man WENIGER?! Warum sollen die Fehler der Politiker immer die Angestellten bezahlen?!
Und noch etwas: ja, die Notwendigkeit der Sparmaßnahmen kann auch ich verstehen - nur das nicht, dass einige nach wie vor Unmengen von Geld verschwenden können. Dafür spare ich nicht so gern :( 
teacher antwortete am 4. Mär, 18:52:
Bei uns wird seit Jahren immer mehr gespart: bei den Pensionen, bei den Überstunden, bei den Materialien - wir sind an einer Grenze angelangt, wo wir bereit sind, unsere Positionen 100% zu verteidigen.
Erst wenn die Manager, Minister, Politiker etc. bereit sind, bei sich einzusparen, ist es wirklich unumgänglich.

P:S.: Ich freue mich, von deinen Erfahrungen im Ausland zu hören (auch wenn es keine guten Nachrichten sind). liegrü teach 
 

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