vslehrer meinte am 28. Feb, 23:30:
Wer würde jetzt gerne tauschen??
Ich habe es soo satt. Zum Einen: Ich mag die Schmied. Ich mag ihr Auftreten, die klare Art und ich find es super auf Gewerkschaften etc. einfach mal drüberzufahren und etwas „das immer so war“ einfach vom Tisch zu wischen. Obwohl es mich selber betrifft und auch ich nächstes Jahr 2 Stunden mehr in der Klasse stehen werde. Aber die Art und Weise wie das verkauft wurde, find ich zu billig. Zwei Stunden mehr in der Klasse im Rahmen der 40 Stunden heißt nunmal nicht nur eine Umverteilung der Stunden von Klasse/Vorbereitung sondern eben effektiv mind. 4 Stunden mehr. Das anders darzustellen ist bewusste Täuschung. Im gleichen ZIB2 Interview Tags drauf aber auch noch zu behaupten, dass man ja nicht immer neu vorbereiten müsse und altes wiederverenden kann – also das hat mich schwer enttäuscht von jemanden, der mehr Qualität in die Schule bringen will.
Und dann sollte ihr noch wer sagen, dass es nix bringt wenn man schlechte Lehrer auch noch 2 Stunden mehr in die Klasse stellt. Und das ist ja mM nach das größte Problem für die Frau Schmied.
Das größte Problem der Lehrer zeigte sich aber beim „runden Tisch“ (http://programm.orf.at/?story=2635) - "Runder Tisch": Arbeiten Lehrer zu wenig? Und zwar in der Person von Menschen wie z.B.: Herbert Schmidt, AHS-Direktor und Lehrer aus Wien Liesing.
Unfähig einen geraden Satz zu formulieren ohne einem „t´schuldigung dass ich das jetzt so sag“ + Wiener Slang. Mit platten Argumenten „Die Lehrer müssen jetzt die Bankenkrisen ausbaden. Was können wir dafür?“ usw. und vor allem voll in der Emotion drinnen, und das find ich persönlich dann selten glaubhaft. So lange man Menschen wie den als Vertreter der Lehrer vor eine Kamera zerrt, da kann man nur Aggressionen gegen die Lehrer schüren.
Ich meine:
Zwei Stunden mehr in der Schule zu unterrichten finde ich okay. Ja ich bin sogar für den Vorschlag von Jörg Haider (tot), der verlangte, dass Kärntens Pädagogen das Schulgebäude nicht vor 16:00 Uhr verlassen sollten. Aber dann muss Schluss sein.
Ich brauche:
Einen Arbeitsplatz (derzeit 62cm breit) mit PC, Internet, Büchern und Kopier/Druckern gemäß gesetzlichen Standards (leider nur die deutschen gefunden: hier) also „...freie Bewegungsfläche von 1,50 qm zur Verfügung stehen. Die freie Bewegungsfläche soll an keiner Stelle weniger als 1,00 m breit sein...“ damit ich auch produktiv arbeiten kann.
Derzeit wäre es in etwa so, wie wenn man dem Bankkassier sagt: „Hey, stell dich bitte vier Stunden länger an den Schalter – das nimmst von der Zeit die zu zur Endkontrolle brauchst. Übrigens, die Geldzählmaschine ist hin. Jeder Bankangestellte hat doch eine, Du doch auch oder? Wir lassen dich eine Stunde früher gehen, dann kannst du vollkommen alleine entscheiden, wann du das zu Hause machst?“
Das würde sich niemand gefallen lassen. Die Lehrer aber schon seit Jahren. Leider kann ich in meiner Schule mit dem technischen Stand von 1980 mit 1 PC / 22 Lehrer nichts für meine Arbeit erledigen.
Also Frau Schmid soll diese Voraussetzungen schaffen, und ich bleibe gerne in der Schule. Aber das wird leider nix und ich seh schon, dass ich bis 16:00 Uhr dort bleiben muss als Lehrer / hortbetreuer / Putzmann und dann meine Schulsachen zu Hause erledigen soll. ...
Trotzdem: Ich mag die Schmied, weil Sie Altes aufbrechen will. Das ist okay und ich sags noch mal: Ich würde sofort zwei Stunden mehr in der Schule arbeiten, wenn ich all meinen Müll von zu Hause in die Schule tragen könnte um dort zu arbeiten.
Euer VS Lehrer
teacher antwortete am 1. Mär, 12:42:
Der Vergleich mit den Bankangestellten an der Kassa trifft es. Ich bin auch bereit, zwei Stunden länger in der Klasse zu stehen (also eine Klasse mehr zu unterrichten) - aber ich weiß und fürchte, dass ich dabei weniger Qualität bieten werde. Ich werde die Kinder (deren Verhältnisse, deren Eltern ...) weniger gut kennen, werde die Stunden weniger gut anpassen, werde weniger neue Materialien einsetzen, werde weniger Lehrausgänge vor- und nachbereiten, werde weniger Hausübungen oberflächlicher verbessern, werde häufiger überlastet und schlechter gelaunt sein ...
Ich glaube: Gehts den Lehrern schlecht, gehts den Kindern schlecht.
Enttäuschter (Gast) antwortete am 2. Mär, 17:53:
ich hatte beim Verfolgen ihres Blogs immer den Eindruck, dass sie einer der wenigen guten und engagierten Lehrer in unserem Lande sind.Aber wenn ich sehe, wie kindisch sie auf gute Vorschläge reagieren, muss ich meine Meinung überdenken.
teacher antwortete am 4. Mär, 19:02:
Danke, darin liegt das Problem:Jemand, der ideenlos die Vorbereitungen aus 1980 vorträgt, hat mit 2 zusätzlichen Stunden wenig Probleme - jemand, der jede Stunde zumindest adaptiert (neue Daten aus dem Internet, neue Texte, etc.), der sich mit vielen Kindern individuell beschäftigt, der unternimmt, organisiert, umsorgt - der fühlt sich jetzt betrogen und überfordert.