Teresa sitzt mitten in einer naturwissenschaftlichen Klasse und schlägt sie alle - überall, aber besonders in Mathematik und Physik.
Nur ein zweites Mädchen hat sich in diese Schwerpunktklasse "verirrt", ihre Geschlechtsgenossinnen lernen lieber eine weitere Fremdsprache, Pädagogik oder Psychologie. Um dort die Minderheit der Burschen zu schlagen.
Es liegt nahe, in dieser Klasse die Unterschiede der Geschlechter zu thematisieren.
"Die Mädchen liefern besonders schwache Ergebnisse, wenn sie sich im Vergleich zu Burschen beweisen müssen," zitiert einer der Herrren eine vorgelegte Studie.
Teresa darf erheitert lächeln.
Abschließend frage ich Teresa, was sie gerne studieren möchte.
"Das weiß ich noch nicht ... Umweltmanagement würde mich interessieren."
"Nein!", bricht es aus mir heraus, "Warum nicht gleich Soziologie?"
Ich lege mich richtig ins Zeug: "Du gehst mir in kein Modestudium!"
So bestimmt kennen mich die Schüler überhaupt nicht. Aber ich muss sie aufwecken, diese Mädchen ohne beruflichen Ehrgeiz.
Teresa erinnert mich nämlich an eine der feministischsten (Superlativ!) Maturakandidatinnen, die ich jemals durch die Reifeprüfung gebracht habe. Blitzgescheit, hochkritisch, mega-engagiert. Und antwortet auf die abschließende Frage, was sie nach der Schule angehen werde, naiv mit: "Kindergärtnerin."
"Teresa!", setze ich nach, "Schau Dich auf der TU um. Deren Absolventen sind gefragt, verdienen gut, tolles Image ... und bringen wirklich was weiter."
Immerhin. Sie hat es getan, sie hat den Studienführer durchforstet. Aber sie wird es nicht tun, sie wird nicht Technik studieren.
"Da ist für mich nichts dabei."
"Kannst ja Soziologie oder Theaterwissenschaften machen", feixen die männlichen Nullen ihrer Nachbarschaft.
Nur ein zweites Mädchen hat sich in diese Schwerpunktklasse "verirrt", ihre Geschlechtsgenossinnen lernen lieber eine weitere Fremdsprache, Pädagogik oder Psychologie. Um dort die Minderheit der Burschen zu schlagen.
Es liegt nahe, in dieser Klasse die Unterschiede der Geschlechter zu thematisieren.
"Die Mädchen liefern besonders schwache Ergebnisse, wenn sie sich im Vergleich zu Burschen beweisen müssen," zitiert einer der Herrren eine vorgelegte Studie.
Teresa darf erheitert lächeln.
Abschließend frage ich Teresa, was sie gerne studieren möchte.
"Das weiß ich noch nicht ... Umweltmanagement würde mich interessieren."
"Nein!", bricht es aus mir heraus, "Warum nicht gleich Soziologie?"
Ich lege mich richtig ins Zeug: "Du gehst mir in kein Modestudium!"
So bestimmt kennen mich die Schüler überhaupt nicht. Aber ich muss sie aufwecken, diese Mädchen ohne beruflichen Ehrgeiz.
Teresa erinnert mich nämlich an eine der feministischsten (Superlativ!) Maturakandidatinnen, die ich jemals durch die Reifeprüfung gebracht habe. Blitzgescheit, hochkritisch, mega-engagiert. Und antwortet auf die abschließende Frage, was sie nach der Schule angehen werde, naiv mit: "Kindergärtnerin."
"Teresa!", setze ich nach, "Schau Dich auf der TU um. Deren Absolventen sind gefragt, verdienen gut, tolles Image ... und bringen wirklich was weiter."
Immerhin. Sie hat es getan, sie hat den Studienführer durchforstet. Aber sie wird es nicht tun, sie wird nicht Technik studieren.
"Da ist für mich nichts dabei."
"Kannst ja Soziologie oder Theaterwissenschaften machen", feixen die männlichen Nullen ihrer Nachbarschaft.
teacher - am Montag, 30. April 2007, 18:39
Nachtblau meinte am 30. Apr, 23:33:
Besser als wenn sie später unglücklich ist, weil sie das Falsche studiert hat.
Simon Columbus (Gast) antwortete am 1. Mai, 00:50:
Ich darf mal provokant sagen: So wird sie später unglücklich sein, weil sie das Falsche studiert haben wird. Wir müssen uns von Geschlechterbildern lösen - sonst können wir das Individuum nicht sehen.
Nachtblau antwortete am 1. Mai, 00:59:
Ja müssen wir, aber um jeden Preis? Das Interesse vieler Frauen für Technik ist nun mal gering, warum auch immer, und das Interesse von Männern, Kindergärtner zu werden, ist ebenfalls gering, warum auch immer. Muss man also was studieren, was einem keinen Spaß macht und das einen nicht interessiert, nur damit man aus der Geschlechterrolle ausbricht? Das ist doch eindeutig falsch verstandene Emanzipation. Nicht zu vergessen, dass nicht der gewählte Studiengang oder Beruf darüber entscheiden, ob man dem typischen Männchen/ Weibchenklischee entspricht oder nicht. Wenn man sich viele Ärztinnen ansieht, die sind dermaßen dämlich und haben nix im Kopf, aber haben durch bessere Chancen und die Möglichkeit Abitur zu machen jetzt einen besseren Beruf bekommen (früher wären das halt "nur" Krankenschwestern geworden), weil fleißig sind sie.Ganz davon abgesehen dass ich Umweltmanagement nicht als minderwertiges, typisches Frauenstudium ansehe, daraus kann man durchaus was machen.
cfe antwortete am 1. Mai, 15:27:
Naja, aus dem Beitrag kann man nicht wirklich erkennen (a) warum die Gute den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt hat und (b) warum sie jetzt Umweltmanagment (oder Ähnliches) studieren will. Wenn sie sich gerne mit abstraktem Kram wie mathematischen/physikalischen Gleichungen rumschlägt, dann sollte sie vielleicht auch was "Abstrakteres" studieren...
teacher antwortete am 1. Mai, 15:59:
Sie verteht und macht Dinge, die andere nicht wollen und können. Solche Qualitäten gehören gefördert, besonders, wenn sie überall gesucht werden.Das private Interesse für Natur oder Kinder kann man auch in der Freizeit stillen.
Su (Gast) meinte am 1. Mai, 02:06:
stimmt, lassen wir lieber nur die dummen Leute unsere Kinder erziehen im Kindergarten, die gscheiten müssen Mathe studieren, ist viel wichtiger....
Su (Gast) antwortete am 1. Mai, 12:16:
Nö, nur immer wieder etwas überrascht warum irgendwie so viele der Meinung sind Kindergärtnerin sei ein so anspruchsloser Beruf dass nur die 'weniger intelligenten' Menschen das machen sollten, während es für die anderen ja was besseres gibt zB. studieren. So klappt das nie mit der besseren Frühförderung in Kindergärten...Mal ganz davon abgesehen, warum sollte man einen Beruf den man machen will nicht machen nur weil einen andere zu intelligent dafür halten? Überqualifikation als Ausschlußkriterium, ich finds immer wieder verwirrend....
teacher antwortete am 1. Mai, 12:36:
Ich möchte diesen Beruf nicht gering schätzen (ich bin ja in der gleichen Branche), aber einem naturwissenschaftlich ausgebildeten Supertalent (männlich oder weiblich) gebe ich andere Studientipps.
tyndra (Gast) meinte am 1. Mai, 09:48:
wieso...
soll sie etwas bestimmtes studieren, bloss weil sie´s besonders gut kann? warum sollen keine blitzgescheiten mädels kindergärtnerinnen werden? ist das arbeiten mit kleinkindern weniger fordernd als ein technik- oder sonstiges studium?sollten die jugendlichen nicht grundsätzlich in dem gebiet weitermachen, das sie besonders interessiert? das ist nicht gezwungenermassen auch das, was sie besonders gut könnten. und sowas fällt auf in einer welt, wo nichtmal ein hobby ausgeübt werden "darf", wenn frau/mann nicht TOP darin ist...
das mit dem prestige steht natürlich auf einem anderen blatt :-)
teacher antwortete am 1. Mai, 12:05:
Warum verdienen Frauen 1/3 weniger als Männer?Wesentlicher Grund: Weil Männer in Berufe gehen, wo sie gut verdienen können, Karriere machen können und sich dann wohl dabei fühlen.
Diese (beiden zitierten) Mädchen haben auf Grund ihrer Begabung diese Chancen auch. Daher sage ich ihnen "Nutzt das!"
P.S. Ich sage das auch meinen Söhnen.
Nachtblau antwortete am 1. Mai, 12:16:
Wäre es denn aber nicht viel besser, die "typischen" Frauenberufe wie Lehrer oder Kindergärtner aufzuwerten (auch finanziell), weil es wichtige Berufe sind?
teacher antwortete am 1. Mai, 12:34:
Das wäre die Sonne um Mitternacht.Hier regiert die Marktwirtschaft, da zählen unsere Werte wenig. Leider.
Miaka meinte am 1. Mai, 12:34:
kindergärtner/in ist ein guter beruf. ich habe oft daran gedacht, statt architektur zu studieren etwas in diese richtung einzuschlagen..
teacher antwortete am 1. Mai, 12:40:
Gerade sehe ich wieder - schwarz auf grün - den Blogtitel: niemehrschule.
Ich mag meinen Beruf, ich mag meine Schüler, aber ich habe das böse Gefühl, dass die heutige Cash-Gesellschaft mich/uns nicht sonderlich wertschätzt. Das tut ständig weh, besonders wenn man glaubt, ordentliche Arbeit zu leisten.
KindergärtnerInnen stehen imagemäßig auch nicht in der Sonne!
Miaka antwortete am 1. Mai, 12:47:
ich hätte interesse daran, lehrerin zu werden, zu unterrichten, wissen an interessierte weiterzugeben. aber da scheiterts schon: wenn ich an meine schulzeit zurück denke, frage ich mich, wie das die lehrer ausgehalten haben. andererseits; ich bin htl gegangen. "nebenfächer" wie chemie, geschichte usw gab es nur wenige, aber die professoren waren ziemlich gut und - um von mir zu sprechen - ich habe mir leicht getan, hatte immer gute noten.
aber die "hauptfächer" wurden nicht von "professoren" mit einer ausbildung abgehalten, sondern von arbeitenden aus der praxis. soll heißen, sie hatten ein unglaubliches wissen, konnten es aber uns nicht vermitteln. ich habe den sinn dieser lehrmethode nie verstanden und erinnere mich lieber an diverse physikstunden zurück als an die stunden, die ich jetzt an der uni brauch. nicht jeder lehrer ist ein lehrer.
teacher antwortete am 1. Mai, 12:58:
Da geht es auch um die öffentliche Geringschätzung der Didaktik. Jeder - auch unser Herr Bundeskanzler - der irgend etwas kann, glaubt sofort, es auch unterrichten zu können.Großer Irrtum - sonst wären ja alle Amerikaner automatisch die besten Englischlehrer. Is nich.
Das know-how des Unterrichtens muss erworben werden, sonst zählt das Fachwissen oder die Menschlichkeit der Lehrer zu wenig.
Aber wenn dich das alles interessiert, welcome to our universe.
Miaka antwortete am 1. Mai, 13:51:
absolut. wenn ich jetzt so nachdenke, wie logisch das alles eigentlich ist, was wir unterrichtet bekommen haben, und die "lehrer" damals es einfach nur kompliziert gemacht haben...interesse geht übrigens in richtung deutsch im ausland unterrichten. mal schaun :).
teacher antwortete am 1. Mai, 15:56:
Vielleicht als Sprachassistentin bewerben? Da bekommt man einen guten Einblick in die Lehrertätigkeiten.
Miaka antwortete am 1. Mai, 16:02:
danke für den tipp!
tyndra (Gast) antwortete am 1. Mai, 17:27:
ich finde,
engländerInnen sind die besseren englischlehrerInnen. wenigstens haben sie die bessere phonetik ;-)))))
teacher antwortete am 1. Mai, 20:37:
Weder - noch! Gut als Assistentinnen, aber mühselig als Lehrerinnen. Wissen einfach nicht, was für Anfänger nötig und für Fortgeschrittene wichtig ist.
kaltmamsell (Gast) meinte am 1. Mai, 16:36:
Ein Verdacht (im Sinne Esther Vilars): Sie muss bei der Entscheidung nicht in Betracht ziehen, ob sie mit ihrem Beruf mal eine Familie durchbringen kann.
lillybet meinte am 1. Mai, 17:54:
das ist ja witzig.
erst heute wurde in meiner umgebung darüber diskutiert ob die studienwahl wohl immer die richtige ist.mein schulzweig wurde - von lehrern wohlgemerkt und nicht von uns schülern - als der zweig für die sprachlich bzw. naturwissenschaftlich unbegabten abgestempelt. nichtsdestotrotz....ich schwankte zwischen biologie, vetmed und sprachen. nachdem mir erklärt wurde, dass vetmed "kein studium für ein mädchen" sei, hab ich mich für sprachen entschieden. bereut hab ich es nicht. vielleicht wär ich eine gute tierärztin geworden, vielleicht auch nicht. dafür spreche ich heute 3 fremdsprachen und hab mein studium mit notenschnitt von 1,6 abgeschlossen. ich war in allen fächern gut in der schule, nicht aus interesse (außer bei englisch, bio, chemie und geschichte), sondern aus purem ehrgeiz.
obwohl ich ein klassisches frauenstudium gewählt hab (männeranteil ca. 20 prozent) bin ich nicht unglücklich damit. sicher, ich hätte auch auf die TU gehen können und maschinenbau studieren. allein, es interessiert mich nicht die bohne!
soll sie doch umweltmanagement studieren, wenn sie will. und auch thewi muss man erst mal erfolgreich abschließen;)
teacher antwortete am 1. Mai, 20:34:
Ich weiß nicht warum, aber ich will, dass meine Supermädels ihre Fähigkeiten voll nutzen.OK, diese Mädchen haben nur Einsen (Schnitt 1,0), können daher auch Sprachen oder Philosophie studieren, von mir aus auch Sozilogie oder Thewi (ungern), aber sie würden einfach in einem Technikstudium schnell schöne Karrieren machen können.
Warum bloß bin ich für die Mädels ehrgeiziger als sie selbst?
lillibet (Gast) antwortete am 1. Mai, 20:54:
weil ehrgeiz nicht alles ist...
und weil ehrgeiz und ein toller job allein nicht glücklich macht. es hilft einem alles nix, wenns einen halt einfach nicht INTERESSIERT...dann bist unglücklich für den rest deines lebens (gut, das ist man vielleicht auch mit thewi, weil man in einem ungeliebten job sitzt, weil man nichts passendes gefunden hat - aber dann hat wenigstens das studium spaß gemacht *g*). und es reicht wenn der rest des lebens mit 25 anfängt, muss ja nicht schon mit 18 sein ;)ps: nur so ein detail am rand. als mich einmal ein bekannter (TU-studium, sitzt jetzt in der bibliothek der TU) gefragt hat was ich studiert hab, war er ob meiner antwort ganz von den socken. "das soll ja soooo schwer sein. alle achtung dass du dir das antust. toll!" und nein, ich verrat nicht, welches studium das war, aber ein gewi-studium ;)
teacher antwortete am 1. Mai, 21:11:
Aber schaden kann ein DI Dr.tech. sicher nicht. Und diese Leute machen auch z.B. im Umweltmanagement eine gute Figur.
pizzabloggerswife (Gast) antwortete am 2. Mai, 12:09:
Zu spät...
Lieber teacher, ich würde gerne meine Erfahrung als studierte Physikerin miteinbringen.
Aus meiner Erfahrung mit anderen Mitschülerinnen kann ich sagen, dass sich viele Mädchen selbst im Weg stehen. Nach dem Motto: Ich bin ein Mädchen, also kann ich Physik nicht. Ich will das auch nicht können und es wird sogar entschuldigt, wenn ich dazu nichts tue. Super! Dann spare ich mir die Mühe für die eine Stunde und schwätz lieber mit den Freunden. Mädchen, die dagegen sichtlich Spaß an der Materie haben, werden schief angesehen.
Bei mir war das so, dass mein Interesse an den Naturwissenschaften sehr früh geweckt wrude. Ich denke, zum einen lag es mir einfach. Aber zum anderem bekam ich zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Input. Lesen entsprechender Bücher (Was ist was Astronomie) und gezielte Förderung durch Lehrer. In meinem Gymnasium gab es exzellente Biologielehrer und Physiklehrer, welche die Jungs und Mädels direkt in der 5ten Klasse reihenweise nach "Jugend forscht" schleppten und das kindgerecht und spannend aufbereiteten. So enstand schon mit 10 Jahren der Berufswunsch "Wissenschaftlerin" und erst später habe ich mir dann das Fach gesucht, das mir persönlich an meisten brachte.
Von einem Mädchen dagegen kurz vor dem Abschluss zu erwarten, dass sie mal eben ihre Interesse für die Technik entdeckt, ist dagegen schlicht und einfach zuviel erwartet. Dazu sind die inneren und äußeren Widerstände einfach zu groß. Da muss mit entsprechender Förderung und Vorbildern einfach viel früher angesetzt werden.
lillibet (Gast) antwortete am 2. Mai, 13:20:
unterschätzt doch die mädchen nicht so!
warum unterschätzt ihr die mädels so? glaubt ihr wirklich mädchen leben nach dem motto: ich kann mathe nicht. mich darf mathe nicht interessieren, weil ich ein mädchen bin. wer sich als mädchen für nawi interessiert ist doch ein freak!etc.pp. leute so IST DAS EINFACH NICHT!ich selbst bin in ein wirtschaftskundliches realgymnasium gegangen. glaubt mir, niemand hat großartig interesse an naturwissenschaften gefördert, nicht in einer reinen mädchenklasse. kein einziger lehrer zumindest.
was haben nun meine klassenkolleginnen allesamt gemacht:
die studierten:
architektur, biochemie, mikrobiologie, 2x medizin, ibwl, 2x jus, physik, thewi, wipäd, pädagogik, übersetzen, 1x FH (fachrichtung ist mir leider entfallen)
die nicht studierten:
HAK-kolleg, 1x lehre in einem Reisebüro, 2x kindergartenpädagogik, 2x direkt nachher arbeiten, physiotherapie, 2x managementausbildung, 2x mode und bekleidungstechnik (die eine hat später die FH, die andere hat sich erfolgreich selbstständig gemacht)
es sind die "klassiker" dabei (keine ist allerdings "nur" hausfrau geworden!), aber auch alles andere als klassische "mädchenberufe". (und das schon vor 15 jahren und obwohl wir alles andere als einen nawi-schwerpunkt hatten!!). und vor allem: ALLE haben ihren weg gemacht und wirkten beim letzten klassentreffen sehr zufrieden und glücklich, niemand hat großartig bereut was er - besser gesagt - sie gemacht hat. und alle können von dem was sie verdienen leben!
warum aber MUSS man sich im zuge von emanzipation als mädchen für technik/naturwissenschaften interessieren? warum dieser ZWANG? das will sich mir grad überhaupt nicht erschließen. das ist jedenfalls nicht MEIN verständnis von emanzipation. gibt ja auch männer, dies net interessiert, oder nicht?
ich mag autos, noch mehr mag ich motorräder (hab sogar den dazugehörigen führerschein!), aber deswegen MUSS Ich nicht technik studieren oder technikbegeistert sein. emanzipation heißt für mich WÄHLEN zu dürfen. niemand soll als frau komisch angegangen werden, weil sie was technisches machen will, aber auch keine, weil sie sich für einen "klassischen" beruf entscheidet. INTERESSE sollte ausschlaggebend sein, keine gesellschaftlichen zwänge, weder in die eine noch in die andere richtung.
also bitte: TRAUT DEN MÄDCHEN ZU, DASS SIE SELBER ENTSCHEIDEN KÖNNEN! SIE KÖNNENS NÄMLICH!
so, jetzt geb ich ruh....versprochen ;)
teacher antwortete am 2. Mai, 13:59:
HERRlich! Aber die Mehrheit der Mädchen landet beim Friseur oder hinter einer Kassa. (Übertreibung!) Und dann sind sie selber schuld, wenn sie weniger verdienen als die Herren Ingenieure.
teacher antwortete am 2. Mai, 14:04:
@pizzabw.: In der schulischen Realität sehe ich vor allem Mädchen, die sich mit Mathe quälen und den Sprachen leichter tun. Klingt wie ein altes Vorurteil, erlebe ich aber täglich. Volle Französischklassen - halbleere Nawi-Klassen.
lillibet (Gast) antwortete am 2. Mai, 14:08:
ich würde zustimmen, wenn...
die damen ingenieure schon das selbe verdienen würden wie die herren ingenieure...gleiche ausbildung und gleicher job bedeutet leider NICHT gleiche bezahlung.aber JETZT bin ich still *looooooooool*
SaschDaily (Gast) meinte am 2. Mai, 13:27:
Ich kenne einige Leute, die schulisch und beruflich so einiges auf dem Kasten haben. Hoch intelligente Menschen, denen eigentlich die Welt offen steht. Doch sie haben sich dazu entschieden, nicht diesen Weg zu gehen, da sie der Meinung sind, es gäbe wichtigeres, als ein Leben für die Arbeit zu führen. Lieber einen einfach Job und dafür mehr Zeit für die Dinge, die wirklich wichtig sind, wie beispielsweise Familie...Ich habe eine Achtung vor solchen Menschen. Mir wiederstrebt dieser Karriere-Gedanke vollkommen. Und auch wenn ich "etwas" Karriere gemacht habe, so auch nur deswegen, weil ich jetzt dadürch mehr Zeit für derartige private Belange habe. Man sollte also nicht immer versuchen, seine Zöglinge nach oben pushen. Da kann der Blick für das Wesentliche verloren gehen!
Meine Meinung!
LG
Sascha
teacher antwortete am 2. Mai, 14:00:
Ich krieg schon ein schlechtes Gefühl, weil ich glaubte, die talentierten Mädchen ein bisschen schubsen zu müssen.Ich überlegs mir noch einmal.
lillibet (Gast) antwortete am 2. Mai, 14:06:
BITTE!
kein schlechtes gewissen kriegen. nein, nein!*g*ich würde mir etwas in der art wünschen wie:
"hast du dir schon überlegt was du später machen willst? betrachte es möglichst ganzheitlich, informier dich ÜBER ALLES und jede studienrichtung. nimm dir zeit bei der entscheidung. aber ich akzeptiere jede entscheidung, die DU triffst. es ist DEIN leben! und du bist schlau genug um deinen weg zu gehn."
ob es die richtige entscheidung sein wird? mei, wer weiß das schon, aber damit muss eh SIE leben. sollen schon leute mit Dipl. Ing. vorm namen auch unglücklich mit ihrem job gewesen sein ;) aber jetzt bin ich WIRKLICH still....sonst heißts noch: immer diese frauen, die unbedingt das letzte wort haben müssen *grins*
la fille rousse antwortete am 2. Mai, 16:33:
ich glaube es ist schon gut wenn du sie ein bissl "schubst". manche erkennen ihre stärken (und schwächen) selbst nicht, auch wenn sie noch so klar auf der hand liegen. daher wird (achtung, negativ-beispiel) eine ehemalige klassenkameradin, die in mathe besonders begabt ist, jedoch in sprachen (auch deutsch!! da hatte sie immer die schlechtesten noten, quasi nur 4er und 5er) besonders schlecht, nun volksschullehrerin.
unglaublich.
teacher antwortete am 2. Mai, 16:55:
Letztlich glaube ich auch, dass viele einfach "gebeten" werden wollen. Frau traut sich mehr, wenn jemand (mit gew. Autorität) dazu auffordert. Ich kenne das ja auch von mir: Eine Einladung gibt mehr Mut. Den kann ich problemlos initiieren.
Julia (Gast) meinte am 2. Mai, 17:50:
Ich (in der Schule auch "einziges Maedchen im Physik-LK" (und die beste), heute Physikerin) habe manchmal das Gefuehl, dass diese ganze Geschlechterunterschiedethematisiererei, die ja der teacher auch gern pflegt, ein Teil des Problems ist. Kann ja sein, dass es im Durchschnitt bestimmte Unterschiede gibt, kann ja sein, dass Maenner im Durchschnitt manche Sachen schlechter koennen und Frauen andere. Aber ueber den Einzelfall sagt das nichts. Aber dauernd die verkuerzte Aussage "Frauen koennen dieses, Maenner jenes" zu hoeren, praegt und beeinflusst einen eben doch -- und oftmals fuegt man sich dann entweder dem Klischee, wie die Maedchen ohne Ehrgeiz, oder kaempft mit dem Gefuehl, ein komplett geschlechtsloser Freak zu sein, der staendig um Anerkennung kaempft und sich beweisen muss.Beides ist nicht richtig.
Vielleicht hilft's, mehr auf Gemeinsamkeiten einzugehen? Und natuerlich, den Schuelern Ideen fuer die Berufswahl zu geben, die ihren Faehigkeiten entsprechen. Egal ob Bauingenieurin, Kindergaertner, Altenpflegerin oder Tischler. Unabhaengig vom Geschlecht.
teacher antwortete am 2. Mai, 18:29:
Ja, es stimmt, ich gehöre zu denen, die Geschlechterunterschiede nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern sie sogar für den Unterricht berücksichtigen bzw. nützen.Jetzt kenne ich auch die moderne Theorie, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern geringer seien als die normalen Unterschiede zwischen Individuen. Es gibt sogar statistische Beweise dafür.
Gleichzeitig kommt gerade die Medizin drauf, dass man zwei Arten von Behandlungen, von Medikamenten etc. zu überlegen hat, so groß sind die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichen Organismus.
Ausseredem lebe ich mit einer Frau und sehe, welche Kluften sich da auftun. :-)
Kurz: Ich bewundere die Kollegin, die es wissenschaftlich schaffte, die Geschlechterunterschiede wegzurechnen, sie muss eine tolle Statistikerin sein - aber blind im Leben!
Kurz2: In der Schule weiß ich nicht (mehr), woran ich glauben soll. Aber ich will sicher nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung. Will ich.
Julia (Gast) antwortete am 2. Mai, 18:53:
Ich nehm' dir ab, das du dir Gedanken machst, und versuchst, Untersuchungsergebnisse und persoenliche Erfahrung zur Verbesserung des Unterrichts einzusetzen. Deswegen lese ich hier gerne, obwohl ich oft denke "Bah, wie kommt der drauf, was ein Schwachsinn, ist bei mir anders". :-)Im Grunde ist es ja auch gut, unterschiedliche Lerntypen zu beruecksichtigen. Aber geht das nicht auch, ohne das Geschlecht zu thematisieren? "Ausnahmen" gibt es ja nicht wenige, in fast jedem Physik-LK sitzt ein begabtes Maedchen, in jedem Englisch-LK begabte Jungs.
Vielleicht nuetzt es denen, die "typisch" sind, wenn ihre Eigenschaften thematisiert werden ("das ist normal so, du bist ja ein Kerl"). Fast jeder ist aber doch in irgendeiner Art und Weise "untypisch" fuer sein Geschlecht. Und die kriegen dann automatisch die Botschaft "das ist nicht normal so, du bist doch ein Kerl". Nicht hilfreich.
Vielleicht ist es wichtiger, auf das Individuum einzugehen, als auf einen fiktiven "Durchschnitt".
Aus meiner persoenlichen Erfahrung heraus fand ich es am besten, in meinen Interessen und Faehigkeiten bestaerkt zu werden, ohne das mein Geschlecht da Thema gewesen waere. So richtig relevant ist das bei der Frage, was zu einem passt, und was man gerne machen wuerde, naemlich nicht.
teacher antwortete am 3. Mai, 15:31:
Jede/n als Individuum zu sehen, ist sicher ein erstrebenswertes Ziel, aber es gibt keine geschlechtslosen Individuen und ich habe 25-30 Leute in einer Klasse. Stereotypen erleichtern mir die Arbeit - nicht nur mir.
Milan (Gast) meinte am 3. Mai, 02:55:
""Kannst ja Soziologie oder Theaterwissenschaften machen", feixen die männlichen Nullen ihrer Nachbarschaft."Ich weiss jetzt natuerlich nicht ob es tatsaechlich "deppen" sind nutze aber mal diesen satz um ein anderen bereich anzusprechen. Zwar werden die maedchen/frauen generell im spaeteren leben in der berufswelt benachteiligt aber genauso werden jungen/maenner in der schule benachteiligt.
Es faengt schon damit an das die mehrzahl der lehrer weiblich ist und somit ein besseres verstaendnis fuer die probleme der maedchen hat aber weniger ahnung von den problemen der jungen die gerade in der pubertaet zum grossen teil probleme haben.
Zudem neigen nach meiner erfahrung frauen dazu maedchen besser zu benoten als es eigentlich sein sollte.
Man koennte darueber ganze buecher schreiben festzuhalten bleibt das genauso wie an der situation der frauen in der arbeitswelt gearbeitet wird und gearbeitet werden sollte auch an der schule an der situationen der jungen gearbeitet werden sollte!
Hier auch nochmal eine anmerkung zu einer sache die fast alle leider vergessen: Noten haben nur sehr selten etwas mit den faehigkeiten oder der begabung einer person zu tun sondern basieren fast immer nur auf ehrgeiz der haeufig nicht geweckt wird.
Zu mir: 2003/2004 Austauschjahr in den USA. 21 Jahre alt. Abiur mit 3.0. Derzeit Zivildienst im Ausland.
Kunstnote praktisch durchgehend 1 (15/15 Punkte), schriftlich 3 (6/15 - 8/15 Punkten). Besondere Arbeiten (25 S. + Praktische) 15/15 Punkte.
Wollte damit nur aufzeigen ich gehoere schultechnisch wohl eher zu einer dieser nullen wobei mein verhalten tadellos war ich bloss einfach kein interesse an den mir gebotenden inhalten hatte. In den bereichen die mich interessiert haben habe ich dafuer aber ueberdurchschnittliche leistungen erbracht und auch viel zusaetzliche zeit investiert!
teacher antwortete am 3. Mai, 15:25:
Ich muss mich jetzt für den Ausdruck "männliche Nullen" entschuldigen. Sie fallen bloß im Vergleich zu Theresa stark ab. Und ich neige leicht zur stilistischen Übertreibung.Sonst stimme ich zu:
Buben sind i.A. im Lehrbetrieb nicht auf der Sonnenseite.
Noten haben sehr wenig Aussagekraft.