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cotopaxi

 
Julia (Gast) meinte am 2. Mai, 17:50:
Ich (in der Schule auch "einziges Maedchen im Physik-LK" (und die beste), heute Physikerin) habe manchmal das Gefuehl, dass diese ganze Geschlechterunterschiedethematisiererei, die ja der teacher auch gern pflegt, ein Teil des Problems ist. Kann ja sein, dass es im Durchschnitt bestimmte Unterschiede gibt, kann ja sein, dass Maenner im Durchschnitt manche Sachen schlechter koennen und Frauen andere. Aber ueber den Einzelfall sagt das nichts. Aber dauernd die verkuerzte Aussage "Frauen koennen dieses, Maenner jenes" zu hoeren, praegt und beeinflusst einen eben doch -- und oftmals fuegt man sich dann entweder dem Klischee, wie die Maedchen ohne Ehrgeiz, oder kaempft mit dem Gefuehl, ein komplett geschlechtsloser Freak zu sein, der staendig um Anerkennung kaempft und sich beweisen muss.

Beides ist nicht richtig.

Vielleicht hilft's, mehr auf Gemeinsamkeiten einzugehen? Und natuerlich, den Schuelern Ideen fuer die Berufswahl zu geben, die ihren Faehigkeiten entsprechen. Egal ob Bauingenieurin, Kindergaertner, Altenpflegerin oder Tischler. Unabhaengig vom Geschlecht. 
teacher antwortete am 2. Mai, 18:29:
Ja, es stimmt, ich gehöre zu denen, die Geschlechterunterschiede nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern sie sogar für den Unterricht berücksichtigen bzw. nützen.
Jetzt kenne ich auch die moderne Theorie, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern geringer seien als die normalen Unterschiede zwischen Individuen. Es gibt sogar statistische Beweise dafür.
Gleichzeitig kommt gerade die Medizin drauf, dass man zwei Arten von Behandlungen, von Medikamenten etc. zu überlegen hat, so groß sind die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichen Organismus.
Ausseredem lebe ich mit einer Frau und sehe, welche Kluften sich da auftun. :-)
Kurz: Ich bewundere die Kollegin, die es wissenschaftlich schaffte, die Geschlechterunterschiede wegzurechnen, sie muss eine tolle Statistikerin sein - aber blind im Leben!
Kurz2: In der Schule weiß ich nicht (mehr), woran ich glauben soll. Aber ich will sicher nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung. Will ich. 
Julia (Gast) antwortete am 2. Mai, 18:53:
Ich nehm' dir ab, das du dir Gedanken machst, und versuchst, Untersuchungsergebnisse und persoenliche Erfahrung zur Verbesserung des Unterrichts einzusetzen. Deswegen lese ich hier gerne, obwohl ich oft denke "Bah, wie kommt der drauf, was ein Schwachsinn, ist bei mir anders". :-)

Im Grunde ist es ja auch gut, unterschiedliche Lerntypen zu beruecksichtigen. Aber geht das nicht auch, ohne das Geschlecht zu thematisieren? "Ausnahmen" gibt es ja nicht wenige, in fast jedem Physik-LK sitzt ein begabtes Maedchen, in jedem Englisch-LK begabte Jungs.

Vielleicht nuetzt es denen, die "typisch" sind, wenn ihre Eigenschaften thematisiert werden ("das ist normal so, du bist ja ein Kerl"). Fast jeder ist aber doch in irgendeiner Art und Weise "untypisch" fuer sein Geschlecht. Und die kriegen dann automatisch die Botschaft "das ist nicht normal so, du bist doch ein Kerl". Nicht hilfreich.

Vielleicht ist es wichtiger, auf das Individuum einzugehen, als auf einen fiktiven "Durchschnitt".

Aus meiner persoenlichen Erfahrung heraus fand ich es am besten, in meinen Interessen und Faehigkeiten bestaerkt zu werden, ohne das mein Geschlecht da Thema gewesen waere. So richtig relevant ist das bei der Frage, was zu einem passt, und was man gerne machen wuerde, naemlich nicht. 
teacher antwortete am 3. Mai, 15:31:
Jede/n als Individuum zu sehen, ist sicher ein erstrebenswertes Ziel, aber es gibt keine geschlechtslosen Individuen und ich habe 25-30 Leute in einer Klasse. Stereotypen erleichtern mir die Arbeit - nicht nur mir. 

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