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cotopaxi

 
Wir haben beide Typen im Lehrkörper, USA- und KOREA-Lehrer.

A. ist ein beliebter Lehrer. Er verfügt über einen Mörderschmäh, da wird gelacht, wo es geht. Er verkauft sich und seine Fächer blendend. Er sieht auch so aus: A&F-Shirt, Boss-Jeans. Manchmal Converse, manchmal Maßhemd. Die Kinder mögen ihn, die Eltern ebenso.
"Meine Luna möchte in seine Klasse kommen, deswegen haben wir sie bei euch angemeldet", gesteht eine Mutter.
"Aus meinen Stunden vergessen sie nichts!" trompetet A. und lacht schelmisch-kokett, wenn er hinzufügt: "Wer nichts lernt, kann nichts vergessen."
Understatement mit Stil und Selbstkritik.

Entspannt sitzen die SchülerInnen auf ihren Plätzen, trinken, kauen oder spazieren durch die Klasse. "Hast Du kein Buch mit? OK, hol' dir eines aus der Bibliothek." Alles locker, alles easy. Cool.

Die SchülerInnen wählen aus, was sie gerne bearbeiten wollen; Prüfungen hat er durch Wiederholungen ersetzt. Gute Noten ersparen viel Mühe auf allen Seiten. Ein Erfolgstyp, ein USA-Lehrer.

B. unterrichtet in der gleichen Klasse, aber mit ganz anderen Ansprüchen und Zielen. Es herrscht gespannte Ruhe, keiner wagt es, während des Unterrichts zu essen oder zu trinken. Oder gar zu tratschen oder herumzuwandern. Zu spät kommt auch niemand, das endet nämlich in einem "freiwilligen" Referat. Oder einer Prüfung. Jede Stunde eine Hausübung, jede Woche eine "Lernzielkontrolle", ständige Vorladungen der Eltern, wenn sich Ansätze von Problemen auftun. B. macht sich überall unbeliebt, weil sie streng Fleiß, Disziplin und harte Arbeit einfordert - von allein Seiten. Auch von sich selbst, aber das bewundert keiner. Eine KOREA-Lehrerin eben. Nur ohne Anerkennung.

Der USA-Lehrer surft blendend durch Leben, vermeidet Probleme, ist beliebt. Die KOREA-Lehrerin sorgt für gute Ergebnisse, aber ausser PISA liebt sie niemand.

Entscheiden sie selbst:

USA, freie Wahl, viel Spaß.
KOREA gewinnt PISA. Anstrengend.

ÖSTERREICH hat keine Richtung, kalt-warm. Wir suchen den Kompromiss dazwischen und finden ihn nicht.
mrxls (Gast) meinte am 22. Mär, 20:52:
Typ 2 erinnert mich an meine letzte Chemielehrerin auf dem Gymnasium... das war eine Ukrainerin die ihr Studium noch in der Heimat absolviert hat. Zu spät kommen gabs nicht, blödsinn machen auch nicht.
Alle paar Wochen wurde die Mitschrift kontrolliert ("Heftkontrolle") und wehe es war nicht tiptop mitgeschrieben. Auch gab es alle paar Wochen Leistungsüperprüfungen. Da wurden in 4er Packen Schüler an die Tafel geholt und mussten ne Aufgabe lösen. Die Auswahl der Schüler war Pseudozufall: 22.3.2011? --> Nummer 19,25,22 und 3 an die Tafel! (Die Schüler waren nach Klassenliste durchnummeriert :D)
Fehler wurden gnadenlos kritisiert, aber die war immer fair. Selbst wenn Schüler auf einer 6 standen vor dem Zeugnis sagte sie nur: " Nächste Woche frag ich dich ab! Lerne! Bekommst du eine 4 oder besser steht die 4 im Zeugnis!" Leistungsnachweise und Heftkontrollen wurden auch immer angekündigt. Ich habe bei keinem Lehrer so viel gelernt wie bei ihr. An Effektivität kaum zu schlagen! 
teacher antwortete am 23. Mär, 10:03:
Das ist das Eigenartige: Unter Druck wird viel geleistet - aber in der Pädagogik wird das abgelehnt. 
dumm (Gast) antwortete am 23. Mär, 23:00:
Wer hat den kalten Krieg gewonnen ?
Doch wohl die USA und nicht die die Ukraine ? 
teacher antwortete am 24. Mär, 08:38:
Wem gehört die Zukunft? USA oder China? 
virtualmono antwortete am 26. Mär, 17:07:
Die USA haben verloren - sie glauben es nur noch nicht, weil sie Weltmeister im Schönreden sind... 
teacher antwortete am 26. Mär, 17:31:
Die Zukunft liegt in Asien. 
Frau K (Gast) meinte am 22. Mär, 21:27:
Also die meisten USA Lehrer sind genau das Gegenteil, von dem was du beschreibst, denn wären sie so locker, würden sie nicht überleben.
Dresscode bei Lehrern in den USA: VIEL strenger und konservativer als bei uns. Jeans gehen an vielen Schulen gar nicht.
Locker?
Eher strenger, direkter Befehlston in vielen Fällen.
Und Kaugummi wird auch strenger gehandhabt als hier.
Ich galub, das ist ein bissi eine falsche Vorstellung...
(Dass Schüler in den USA weniger können als unsere ist allerdings meist Tatsache) 
teacher antwortete am 23. Mär, 10:05:
Das ist nur eine Bezeichnung für Freiheit und Wahlmöglichkeit und spiegelt nicht die realen Gegebenheiten wider ... obwohl ich auch solche Rückmeldungen bekomme. 
daisee gell meinte am 22. Mär, 22:08:
Es kann doch nicht nur KOREA-Lehrerinnen oder USA-Lehrer geben. Das hat aber weniger damit zu tun, dass Österreich keine Richtung hat, sondern ist ein globales Problem, - das aber gar kein Problem ist! Schüler sind nämlich nicht (nur) die Opfer ihrer Lehrerinnen.
Österreich hat keine Richtung und das sieht man in den meisten Schülern und Studentinnen. Glücklich ist, wer in diesem Dschungel aus Perspektiven nur irgendwas findet, was zu ihm passt; was ihre Leidenschaft weckt oder worin er so viel besser werden will, dass sie selbst bei einem USA-Lehrer eine KOREA-Schülerin ist. Es ist nicht nur eine Frage der Lehrer. Daher brauchen sich die Lehrer auch nicht ständig als Opfer sehen, wenn fragwürdige Zeitungen und schulferne Eltern über sie lästern. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein auf allen Seiten sollte noch drin sein. Die Lehrerinnen dürfen von den Schülern schon mal was fordern und die Schülerinnen dürfen in manchen Fächern auch mal nachlässig sein.
Gute Leistungen in allen Fächern zu erbringen wäre vielleicht in Form von fächerübergreifenden Gruppenarbeiten möglich... Da hat man dann ein dickes Plus an Projekt- und Knowledgemanagement auch noch drin. Ebenso ist es dann natürlich auch angebracht, dass die Lehrer fächerübergreifend im Team arbeiten. Wie wohl ein USA-Lehrer mit einer KOREA-Lehrerin zusammenarbeitet bzw umgekehrt?
Man benötigt nur Enthusiasmus, Interesse am (Fach des) anderen, und vielleicht ein bisschen Kreativität.
Ist das Träumerei oder ist das vorstellbar oder ist das vielleicht doch sogar im Bereich des Möglichen? 
teacher antwortete am 23. Mär, 10:08:
Möglich ist es schon und es wird auch probiert. Wir haben keine einheitliche Linie, woran sich die Schüler orientieren könnten - das will ich zur Diskussion stellen. 
Shhhhh meinte am 22. Mär, 22:59:
Ich kenne die Situation in Österreich nicht und bin der Schule selbst schon seit geraumer Zeit entwachsen. Ich würde mich jedoch nie für einen von beiden Typen entscheiden. Korea und USA stehen hier stellvertretend für zwei Typen von Lehrern, die es in Wirklichkeit nicht gibt, zumindest hatte ich während meiner schulischen Laufbahn keine Lehrer, die sich so eindeutig klassifizieren ließen. Wenn die Welt nämlich so einfach wäre, dann fiele die Entscheidung auch viel leichter. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, und darauf zielte das Gedankenexperiment wohl ab, dann käme nur die USA in Frage - ich hatte es in der Schule leider nicht so mit der Disziplin, die wurde mir nämlich durch meine Eltern anerzogen, die Lehrer waren dafür nur bedingt zuständig. 
teacher antwortete am 23. Mär, 10:09:
Doch, diese Extreme gibt es tatsächlich ... und viele Mischungen dazwischen. 
xconroy antwortete am 23. Mär, 13:48:
Ich frage mich nur, was so schwer daran ist, die richtige Mischung zu finden. Ich hatte sogar mehrere Lehrer, die das (nicht nur rückblickend!) sehr gut hinbekommen haben.
Der Knackpunkt dürfte sein, zwischen Persönlichkeit und Funktion differenzieren zu können: man kann nämlich durchaus als "USA"-Persönlichkeit auftreten (sofern man das nicht nur vorspielt, natürlich) und dadurch zu einem positiven Lernumfeld beitragen, das tatsächlich Spaß machen kann (ja,in der Tat. Ich finde, wenn eine Sache Spaß machen KANN, dann sollte sie das *im Rahmen der Möglichkeiten* auch. Das unterscheidet Schule von, sagen wir mal, einer Darmspiegelung) und gleichzeitig und vor allem punktgenau vermitteln, wann "Korea" angesagt ist. Und das auch begründen können.

Im Jugendfreizeitbereich (mein Arbeitsfeld) müßte das ja theoretisch noch schwieriger sein, weil man da automatisch eher auf Augenhöhe mit den "Kunden" ist, aber trotzdem ggf. auf die eigene Autoritätsfunktion verweisen muß, wenn zb. die Hausordnung nicht eingehalten wird.
Andererseits kommen die Kids zu uns freiwillig und wem was nicht paßt, der bleibt halt weg... das sieht in Schulen anders aus. Trotzdem sehe ich in dieser Gegenüberstellung eher ein Scheinproblem. Zumal jeder seinen persönlichen Stil finden muß zwischen diversen Orientierungspunkten, unter denen das hier vorgestellte Gegensatzpaar nur einer ist. Daß eine bestimmte Herangehensweise "erfolgreicher" sein sollte als eine andere - und ich lese hier zwischen den Zeilen, daß der "USA"-Stil weniger erfolgreich sein soll, jedenfalls in Bezug auf Notenergebnisse - glaube ich auch erst, wenns dazu unabhängige Studien gibt (äh, gibt`s die denn? Wäre doch mal wirklich interessant). 
teacher antwortete am 23. Mär, 14:45:
gleiche Erfahrungen?
Mir fällt es schwer, die richtige Mischung zu finden: Bin ich zu locker, dann wollen sich die SchülerInnen entspannen, werden übermütig ... und lernen weniger. Bin ich zu streng, dann fehlt auf beiden Seiten der Spaß ... aber die Erträge sind deutlich besser. Da zitiere ich keine Studie (ich weiß auch nicht, wie man hier operationalisieren soll), sondern die subjktive Erfahrung (auch von vielen KollegInnen). Und es würde mich interessieren, ob hier mitlesende SchülerInnen und LehrerInnen die gleichen Erfahrungen machen. 
Susi-q (Gast) antwortete am 28. Mär, 22:22:
Meine Mitschüler und ich bervorzugen strenge Lehrer, die Leistung fordern und sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen.
Nette Lehrer werden meist ausgenutzt und mit den strengeren Lehrern haben wir meist mehr Spaß als mit den Lockeren. Und wir lernen natürlich mehr und finden den Unterricht dann auch sinnvoll. 
steppenhund meinte am 22. Mär, 23:43:
Kein Unterschied
Zwischen den beiden Lehrern besteht meiner Meinung nach - so wie sie beschrieben sind - kein Unterschied. Sie wirken beide authentisch. Jeweils auf ihre Art. Vermutlich werden die Schüler auch etwas beim "USA-Lehrer" lernen.
Ich kann mich an zwei Lehrer erinnern, die waren die perfekte Mischung aus den beiden. Wie aber schon im ersten Kommentar geantwortet wurde: die Korea-Lehrerin kann durchaus Achtung erfahren, wenn sie fair ist.
Ich glaube, dass Schüler am schlechtesten reagieren, wenn sie Unfairness (meistens eine wirklich Schwäche der betroffenen Lehrer) orten, oder wenn sie das Gefühl haben, dass es egal ist, wie sie arbeiten. Wenn gute Arbeit einfach als selbstverständlich angenommen wird.
Ich persönlich würde ja eher zum koreanischen Typ neigen, wie man sich leicht vorstellen kann. Aber als Chef habe ich doch das Gefühl, anerkannt und geachtet zu sein. Und ich glaube, es würde mir auch in der Schule gelingen. 
nehalennia (Gast) antwortete am 23. Mär, 00:55:
>>ÖSTERREICH hat keine Richtung, kalt-warm. Wir suchen den Kompromiss dazwischen und finden ihn nicht.<<

Klingt ja ein wenig nach Klischeebildern: USA = frei, Korea = streng bis diszipliniert, Österreich = irgendwo... Um diese Klischeekiste weiter zu bedienen: da frag ich mich, inwieweit die Landesmentalität auf die Lehrer abgefärbt hat? ;-) (dezitierter Hinweis: bitte mit einem Augenzwinkern und Lächeln lesen) 
teacher antwortete am 23. Mär, 10:13:
Das sind lebende Klischees ... und wir LehrerInnen "wurschteln" uns als gelernte Österreich durch. Mir fehlt dabei eine klar erkennbare Grundhaltung. Die SchülerInnen können sich erstaunlicherweise sehr schnell auf die Typen einstellen, sie sind sehr anpassungsfähig, aber natürlich auch orinetierungslos. 
IO (Gast) meinte am 23. Mär, 15:08:
Das erinnert mich an meinen Chemielehrer.
Der Unterricht war immer sehr unterhaltsam gestaltet. Mit sehr plastischen Beispielen (1 Löwe in 20 Zebras reagiert nicht so intensiv, wie 1 Zebra in 20 Löwen). Von daher USA Typ. Daneben aber auch regelmäßig Prüfungen, immer transparent und absolut verläßlich angekündigt. Zu spät kommen wollte keiner, weil es so unterhaltsam war. Gelernt haben auch alle, weil man dann die Beispiele noch besser verstand und es umso lustiger war fachzusimpeln. So einen Unterricht wünsche ich mir für meinen Sohn. 
teacher antwortete am 23. Mär, 15:39:
Es gibt auch Stars unter den LehrerInnen - er dürfte dazugehören. 
IO (Gast) antwortete am 24. Mär, 08:24:
Aber kann denn nicht jeder Lehrer ein Star sein, bzw. werden? Wozu studieren die denn sonst ;-) 
teacher antwortete am 24. Mär, 08:34:
10 % sind Stars - wie in allen anderen Branchen auch. 
IO (Gast) antwortete am 24. Mär, 11:32:
Mal angenommen die 90% könnten so werden wie die 10%. Wäre das nicht ein erstrebenswertes Vorhaben? Ist es nicht allzu bequem zu sagen:"Da ist so, war so und wird auch immer so sein"?
Und was bedeutet dieser 90%/10% Gedanken eigentlich für unsere Schüler, Wirtschaft, Gesellschaft als Ganzes? Das können wir besser. Da bin ich lieber naiv, als perspektivlos. 
stichi antwortete am 24. Mär, 12:01:
Warum sollten alle Lehrer Stars sein. Schau Dich doch mal in Deinem Umfeld um. In allen Bereichen sitzen hauptsächlich mittelmäßige Personen. Durchschnitt halt! Wieso sollte dann eine "Branche" die totale Ausnahme sein? Das ist doch lächerlich das zu erwarten!
Es wird halt in jedem Metier ein Abbild der Gesellschaft erzeugt, und so viele herausragende Persönlichkeiten gibt es halt nicht! 
IO (Gast) antwortete am 24. Mär, 16:33:
Wenn wir von Lehrern (und zuvor den Eltern) bestenfalls ein durchschnittliches Ergebnis erwarten, wie können wir dann von den Schülern irgendetwas anderes verlangen? 
stichi antwortete am 24. Mär, 16:41:
Ich wäre mit einem durchschnittlichen Ergebnis hochzufrieden, aber davon sind wir weit entfernt!
Übrigens, irgendein Durchschnitt ergibt sich immer, das liegt in der Natur der Sache, und wenn alle überdurchschnittlich sind, ist das der Durchschnitt! 
teacher antwortete am 24. Mär, 17:28:
@IO
Wenn wir lauter Stars wären - wären wir wieder nur Durchschnitt. Stars ragen einfach über die Masse hinaus. Deine Erwartung ist verständlich, aber unerfüllbar - für alle Bereiche des Lebens. Natürlich hätte ich gerne bei meiner Friseurin nur die Stars, bei meinen Ärzten ... und bei meinen Schülern. Geht nicht, sorry. 
IO (Gast) antwortete am 25. Mär, 16:06:
Stimmt, die neuen Stars wären irgendwann auch wieder nur Durchschnitt. Trotzdem gäbe es wieder Stars und wieder könnten alle auch diesen Stand erreichen, ad infinitum. So war es in der gesamten Menschheitsgeschichte. Früher gehörte man z.B. schön zur Elite wenn man nur lesen und schreiben konnte. Wäre es von uns von Vorteil gewesen, wenn man sich mit den damaligen Verhältnissen abgefunden hätte? Geht nicht, sorry? Wenn ich den Stand der Medizin von vor 50 Jahren mit dem heutigen vergleiche, dann geht das sehr wohl. Auch heute gibt es in diesem Bereich wieder Bessere und Schlechtere. Das kann aber nicht als Ausrede dienen es so bleiben zu lassen, sondern nur als Ansporn möglichst bald auch zu den Besseren zu gehören. 
teacher antwortete am 26. Mär, 10:16:
Verstehe.
Dabei geht es darum, die durchschnittlichen 80 % zum Fortschritt zu bewegen. Die 10 % Loser müssten wir aussortieren und die 10 % Stars als Vorbild akzeptieren. Alles nicht so leicht getan wie gesagt :-) 
IO (Gast) antwortete am 28. Mär, 12:10:
Mal ganz schwer, mal ganz leicht. So wie alles andere im Leben auch. 
Mathias (Gast) meinte am 23. Mär, 20:43:
Kommt mir aus meiner Schulzeit bekannt vor, wenn auch nicht in diesen Extremen. Erfahrungsgemäß würde ich behaupten, dass der USA-Typ den Schülern letztendlich mehr bringt - weil der permanente Druck und die Angst vor dem Versagen wegfallen und man als Schüler so leichter und vor allem mit mehr Vergnügen lernt. Natürlich sollte die Lehrpraktik nicht in gefördertes Nichtstun ausarten - prinzipiell kommt es meiner Meinung nach aber wesentlich besser bei den Schülern an, wenn zumindest auf sinnlose 60er-Jahre-Methoden wie Heftkontrolle, Trinkverbot oder Lernkontrollen verzichtet wird. All das steigert nämlich nur den Frust und die Abscheu bei Schülern und führt eher dazu, ein womöglich gering vorhandenes Interesse am Fach ganz schnell wieder zu verlieren, anstatt es wachsen zu lassen. Und ich bin ganz stark der Ansicht, dass die oberste Aufgabe eines Lehrers darin besteht, Interesse und Wissbegierde für die eigene Disziplin zu fördern. Dann nämlich fangen die Schüler an, sich den Lehrinhalt leichter zu merken, nachzufragen und selbstständig nachzurecherchieren. (Ging mir zumindest so, und zwar in den Fächern, in denen ich lockere, gut gelaunte und für Kompromisse und Gespräche offene Lehrer hatte. Ich konnte wegen der Wiederholung eines Jahres, einhergehend mit einem ganz neuen Lehrerstab, sogar den direkten Vergleich ziehen und hätte ohne diesen Wechsel wohl nie angefangen, Germanistik zu studieren.) 
teacher antwortete am 24. Mär, 08:37:
So denken die USA-Lehrer, die KOREA-Lehrer sind gegenteiliger Meinung: Nur Kontrolle funktioniert. 
eri (Gast) antwortete am 26. Mär, 18:23:
kontrolle
Hab neulich eine Spruch aufgeschnappt der mir sehr gefällt: Vertrauen ist gut, Kontrolle hilf auch nicht. :)
Was ich wichtig finden würde, wäre eine Trennung von Lehren (coachen, unterstützen, erklären, begeistern) und Prüfen (Standards müssen erreicht werden.. der Weg dorthin ist vielfältig, das Ergebnis muss stimmen). Ich bin begeistert, dass ich die Zentralmatura (2. Jahr, immer noch Pilotphase) machen kann mit meinen Schüler/innen: Die Haltung, die Stimmung in der Klasse hat sich grundlegend verbessert. Wir wollen gemeinsam ein Ziel erreichen... 
 

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