Shhhhh meinte am 22. Mär, 22:59:
Ich kenne die Situation in Österreich nicht und bin der Schule selbst schon seit geraumer Zeit entwachsen. Ich würde mich jedoch nie für einen von beiden Typen entscheiden. Korea und USA stehen hier stellvertretend für zwei Typen von Lehrern, die es in Wirklichkeit nicht gibt, zumindest hatte ich während meiner schulischen Laufbahn keine Lehrer, die sich so eindeutig klassifizieren ließen. Wenn die Welt nämlich so einfach wäre, dann fiele die Entscheidung auch viel leichter. Wenn ich mich jedoch entscheiden müsste, und darauf zielte das Gedankenexperiment wohl ab, dann käme nur die USA in Frage - ich hatte es in der Schule leider nicht so mit der Disziplin, die wurde mir nämlich durch meine Eltern anerzogen, die Lehrer waren dafür nur bedingt zuständig.
teacher antwortete am 23. Mär, 10:09:
Doch, diese Extreme gibt es tatsächlich ... und viele Mischungen dazwischen.
xconroy antwortete am 23. Mär, 13:48:
Ich frage mich nur, was so schwer daran ist, die richtige Mischung zu finden. Ich hatte sogar mehrere Lehrer, die das (nicht nur rückblickend!) sehr gut hinbekommen haben. Der Knackpunkt dürfte sein, zwischen Persönlichkeit und Funktion differenzieren zu können: man kann nämlich durchaus als "USA"-Persönlichkeit auftreten (sofern man das nicht nur vorspielt, natürlich) und dadurch zu einem positiven Lernumfeld beitragen, das tatsächlich Spaß machen kann (ja,in der Tat. Ich finde, wenn eine Sache Spaß machen KANN, dann sollte sie das *im Rahmen der Möglichkeiten* auch. Das unterscheidet Schule von, sagen wir mal, einer Darmspiegelung) und gleichzeitig und vor allem punktgenau vermitteln, wann "Korea" angesagt ist. Und das auch begründen können.
Im Jugendfreizeitbereich (mein Arbeitsfeld) müßte das ja theoretisch noch schwieriger sein, weil man da automatisch eher auf Augenhöhe mit den "Kunden" ist, aber trotzdem ggf. auf die eigene Autoritätsfunktion verweisen muß, wenn zb. die Hausordnung nicht eingehalten wird.
Andererseits kommen die Kids zu uns freiwillig und wem was nicht paßt, der bleibt halt weg... das sieht in Schulen anders aus. Trotzdem sehe ich in dieser Gegenüberstellung eher ein Scheinproblem. Zumal jeder seinen persönlichen Stil finden muß zwischen diversen Orientierungspunkten, unter denen das hier vorgestellte Gegensatzpaar nur einer ist. Daß eine bestimmte Herangehensweise "erfolgreicher" sein sollte als eine andere - und ich lese hier zwischen den Zeilen, daß der "USA"-Stil weniger erfolgreich sein soll, jedenfalls in Bezug auf Notenergebnisse - glaube ich auch erst, wenns dazu unabhängige Studien gibt (äh, gibt`s die denn? Wäre doch mal wirklich interessant).
teacher antwortete am 23. Mär, 14:45:
gleiche Erfahrungen?
Mir fällt es schwer, die richtige Mischung zu finden: Bin ich zu locker, dann wollen sich die SchülerInnen entspannen, werden übermütig ... und lernen weniger. Bin ich zu streng, dann fehlt auf beiden Seiten der Spaß ... aber die Erträge sind deutlich besser. Da zitiere ich keine Studie (ich weiß auch nicht, wie man hier operationalisieren soll), sondern die subjktive Erfahrung (auch von vielen KollegInnen). Und es würde mich interessieren, ob hier mitlesende SchülerInnen und LehrerInnen die gleichen Erfahrungen machen.
Susi-q (Gast) antwortete am 28. Mär, 22:22:
Meine Mitschüler und ich bervorzugen strenge Lehrer, die Leistung fordern und sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen. Nette Lehrer werden meist ausgenutzt und mit den strengeren Lehrern haben wir meist mehr Spaß als mit den Lockeren. Und wir lernen natürlich mehr und finden den Unterricht dann auch sinnvoll.