"Können Sie mir Lieder geben?"
Kätzchen21 zückt ihr Iphone und wartet.
Ich ziehe mein Handy aus der Schutzhülle:
"Wie geht das?"
"Über Bluetooth."
"Das habe ich deaktiviert."
"Gehen Sie in die Einstellungen ..."
OK. Es interessiert mich, wie meine SchülerInnen ihre Songs austauschen, aber die beiden Apples verstehen einander nicht - es kommt keine Verbindung zustande.
Kätzchen21 hat in der Zwischenzeit neugierig meine Apps begutachtet: "Die möchte ich auch haben."
Dafür will sie mir ihren Account bei "Netlog" vorführen.
"Schauen Sie, ich bin kätzchen21. Der Typ da hat mir was Süßes geschrieben: Bei deinem lächeln schmelze ich dahin. Süß, was?"
Sie zeigt mir stolz ein Foto von ihrem heimlichen Verehrer:
"Er ist 23!"
"Hast Du auch so ein Foto hochgeladen?"
"Sicher."
"Zeigst du mir's?"
"Warum? Das schaut so aus wie ich!!!"
Logisch.
Sie zeigt mir ihren Account. Hübsches Foto, braungebranntes, gleichmäßiges Gesicht, lange schwarze Haare. Attraktives Mädchen.
"Da schaust du aus wie 16!"
"Ich habe mich aber für 21 ausgegeben!"
"Der Typ glaubt das vielleicht!"
"Na sicher. Auf dem Foto sieht man ja nicht, dass ich noch keinen Busen hab."
kätzchen21 ist 10 Jahre alt.
Kätzchen21 zückt ihr Iphone und wartet.
Ich ziehe mein Handy aus der Schutzhülle:
"Wie geht das?"
"Über Bluetooth."
"Das habe ich deaktiviert."
"Gehen Sie in die Einstellungen ..."
OK. Es interessiert mich, wie meine SchülerInnen ihre Songs austauschen, aber die beiden Apples verstehen einander nicht - es kommt keine Verbindung zustande.
Kätzchen21 hat in der Zwischenzeit neugierig meine Apps begutachtet: "Die möchte ich auch haben."
Dafür will sie mir ihren Account bei "Netlog" vorführen.
"Schauen Sie, ich bin kätzchen21. Der Typ da hat mir was Süßes geschrieben: Bei deinem lächeln schmelze ich dahin. Süß, was?"
Sie zeigt mir stolz ein Foto von ihrem heimlichen Verehrer:
"Er ist 23!"
"Hast Du auch so ein Foto hochgeladen?"
"Sicher."
"Zeigst du mir's?"
"Warum? Das schaut so aus wie ich!!!"
Logisch.
Sie zeigt mir ihren Account. Hübsches Foto, braungebranntes, gleichmäßiges Gesicht, lange schwarze Haare. Attraktives Mädchen.
"Da schaust du aus wie 16!"
"Ich habe mich aber für 21 ausgegeben!"
"Der Typ glaubt das vielleicht!"
"Na sicher. Auf dem Foto sieht man ja nicht, dass ich noch keinen Busen hab."
kätzchen21 ist 10 Jahre alt.
teacher - am Freitag, 19. März 2010, 15:53
Frau Lehrerin (Gast) meinte am 19. Mär, 17:09:
Huch, eine 10-Jährige mit iPhone? Da ist dann aber auch was gewaltig schief gelaufen, glauben Sie nicht, Teacher?
Tommy (Gast) antwortete am 19. Mär, 17:30:
Oha! Sau teuer diese IPhones :D
teacher antwortete am 19. Mär, 17:31:
Aber "horny", wie mir heute ein Junge erklärt hat. (Ich glaube, er hat meine Englischkenntnisse unterschätzt)
El Loco antwortete am 1. Apr, 14:29:
Wieso? Das heißt doch auch nur "geil"... allerdings möglicherweise bisher nicht mit der extremen Bedeutungsverschiebung, die dieses Wort im Deutschen während der letzten 25 Jahre erfahren hat...
teacher antwortete am 1. Apr, 19:53:
Kann uns jemand aufklären?Sagt man im Englisch "horny" wo unsere Kids "geil" sagen?
kraM meinte am 19. Mär, 20:18:
dazu passt ganz gut dieser beitrag (kann man als podcast hören und ich glaube auch lesen), bei dem es auch um die eltern geht.http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/archiv/-/id=660334/nid=660334/did=5866736/bh52w3/index.html
teacher antwortete am 21. Mär, 12:11:
Ein Kernsatz daraus: "Eltern und Pädagogen stehen den vielen Web 2.0-Anwendungen oft ratlos gegenüber."
kraM antwortete am 21. Mär, 20:50:
Ja, daher scheint der Unterricht mir ganz angemessen. Auch wenn ich bezweifle, dass da soviele dran teilnehmen. Weiß noch aus meiner Schulzeit, dass Elternabende nicht immer gut besucht sind. Ich nehme an, da hat sich je nach Gebiet nicht viel geändert.Das ganze wird sich aber auch einrenken, spätestens mit den nächsten Generationen. Die allermeisten werden damit umgehen können, und die die sich Pornos von Handy zu Handy schicken haben früher auf Praline gelesen. Glauben Sie mir, ich habe davon gehört. ;-)
testsiegerin antwortete am 21. Mär, 22:28:
oh - sie wecken erinnerungen. und es war nicht nur die praline, es war auch schlüsselloch. und zigaretten und bier. auf dem heuboden. in der volksschule.
drum bin ich auch so eine rabenmutter geworden, wahrscheinlich.
teacher antwortete am 22. Mär, 10:58:
Das ist der große Irrtum: Alles sei wie früher.Früher wurden Menschen unter 21 in keinen Pornoshop gelassen, heute gehen Kinder täglich hinein (heißt halt Internet).
Früher hat man Kinder gewarnt und davon abgehalten, von fremden Männern Geschenke anzunehmen. Heute betteln Kinder (s.o.) mit allen Tricks umd deren Aufmerksamkeit. Und bekommen sie (übers Handy).
Kurz: Das Internet ändert die ganze Gesellschaft, das erleben wir, und gleichzeitig wollen wir nicht wahrnehmen, dass es die Kindheit und die Schule aus der Bahn wirft.
kraM antwortete am 22. Mär, 18:53:
@testsiegerin, schlüsselloch hatte ich nie, vermutlich wollte der tankstellenwart mir das dann doch nicht verkaufen.@teacher: Dieser Kulturpessimismus ist Unsinn. Das Internet wird viel verändern, aber es wird nicht alles den Bach runtergehen. Das gleiche hat man auch behauptet, als Theater, Romane, Tageszeitungen, das Radio und das Fernsehen erfunden wurden. Wir müssen eben schauen, wie wir mit der ganzen Sache umgehen. Aber das Internet ist eine sehr neue Erfindung und es gibt sicher schlechte Entwicklungen. Es haben sich aber immer Möglichkeiten gefunden, diese Entwicklungen einzudämmen und es werden sich auch diesmal mit der Zeit welche finden.
Diese unterschwellige Annahme, es gäbe mit dem Internet und neuen Medien eine Ausbruch der Pädophilie, wie wir ihn vorher nie gesehen haben, scheint mir aber im Moment auch sehr populär zu sein.
teacher antwortete am 23. Mär, 20:25:
Wollt ihr wirklich Schlüsselloch und Praline mit Internetpornos gleichsetzen?
kraM antwortete am 25. Mär, 17:50:
Wenn man diese Situation ändern will, also den Zugang für Jugendlichen zu Pornos, dann müssen wir sehen, was man da machen kann. Es gibt Möglichkeiten, wie im Audiobeitrag gezeigt, die das Problem auf die Größe von Schlüsselloch und Praline schrumpfen können.Worum es mir vor allem geht: Wenn du das als Problem siehst, änderst du es nicht, indem du hier immer so eine Betroffenheitsrhetorik bringst. Es gibt keinen Ausbruch der Pädophilie, Internetpornos werden die nächsten Generationen nicht sittlich zerstören usw.. Du behauptest, Kinder würden durch das Internet schulisch aus der Bahn geworfen. Allein diese Aussage (die übrigens auch nicht begründet wird) sieht nur das schlechte , bauscht es auf und vergisst gleichzeitig alle Vorteile des Internets. Was kann man da als Lösung rauslesen? Ich lese nur: Schaltet das Internet komplett ab, es ist böse. Ich glaube nicht, dass du das willst.
teacher antwortete am 25. Mär, 21:11:
Nein, das will ich wirklich nicht - ich bin ein heavy user des net.In der Schule haben wir ein relativ sinnvolles Verhältnis zum Internet, lernen mit ihm umzugehen und setzen es ein.
Aber es ist traurig zusehen zu müssen, wie naiv die Eltern und die Kinder damit umgehen - die Gefahren völlig verkennend und negierend.
Ich bin mir sicher, dass wir in vll. 20 Jahren über diese Naivität klagen werden. Wir - in der Schule - erkennen die Folgen an den Kindern zuerst, weil sie dort geballt auftreten, aber kaum jemand nimmt uns ernst.
Mocca. meinte am 19. Mär, 20:33:
Erschreckend.
Marie (Gast) antwortete am 20. Mär, 17:07:
Genau das war das erste Wort, das mir dazu einfiel...
Frau K (Gast) meinte am 19. Mär, 22:56:
Ich bin auch schockiert, wie viele meiner 10-11 jaehrigen Schueler schon Facebook Accounts haben. Angeblich wissen die Eltern Bescheid... aber: kontrollieren sie auch, was ihre Kinder da so machen????ich hab grad in einer 2. Klasse (6. schulstufe) ueber die gefahren von facebook und co gesprochen.
Uebrigens habe ich im gespraech mit Kollegen heute erfahren, dass in unseren 1. Klassen (5. Schulstufe) Pornos von einem handy zum anderen gesendet wurden (der Bruder eines Schuelers hatte sie an der kleinen Bruder gegeben). Da war ich auch etwas schockiert.
tonja (Gast) meinte am 20. Mär, 00:31:
wie soll ein kind da auch kind bleiben..
soweit ich seit meinem studium generell eigentlich für unsere mediengesellschaft und social media networks im erwachsenenbereich bin, so oft vergesse ich auch, welche konsequenzen das für kinder und jugendliche hat. als ich zehn war, hatte ich keine chance, mich für 21 auszugeben, oder auf fotos wie 16 auszusehen: das wäre viel mehr arbeit gewesen. heute aber reichen gewisse posen und das richtige licht, eine handykamera und zack.. schon ensteht ein networkprofil.wie soll ein kind da auch kind bleiben? in dem drang, cool zu sein, "mit der zeit" zu gehen, da bleibt kein platz um zehn jahre alt zu sein.
nehmen wir dem kind aber die möglichkeiten, sperren seiten, stellen barrieren, machen wir es noch viel schlimmer; der trend und der wille werden stärker, das erst recht zu wollen. sexy sein, onlinedates, cybersex und gott bewahre, die realität dessen.
und wenn der 23jährige lust hat, die 10jährige zu fragen, was sie heute drunter trägt? das bundesgericht, dass dann entscheidet, ob das pädophilie oder .. oder was? ein kind unter falschen einflüssen (und wessen?)steht, das bundesgericht tut mir jetzt schon leid.
und zum iphone fällt mir nur ein, dass mal ein etwa zehn oder elfjähriger junge mit seinem papa bei mir im handyshop war, das iphone-ed-hardy-cover (cover: 50€) sah und sagte "papa, das will ich."
er daraufhin: "na, dann brauchst aber ein iphone dazu." vertrag abgeschlossen (kindheit geraubt: unbezahlbar).
danke für den durchaus schlimmen furchteinflößenden eintrag; er erinnert an die realität und zupft einen am ärmel.
teacher antwortete am 21. Mär, 12:14:
Wir schauen paralysiert zu, was da abläuft. (Früher haben Eltern und Lehrer versucht zu lenken, zu schonen, zu schützen ... das ist eigentlich vorbei)
tonja (Gast) antwortete am 22. Mär, 23:48:
"das ist eigentlich vorbei"
"das ist eigentlich vorbei" ist wenigstens reflektiv.die weltuntergangs-generation zu sein gefällt mir aber genauso wenig, dennoch muss ich dir zustimmen.
allerdings kann es, gerade in einem fall von kätzchen, nicht der punkt sein, dass der LEHRER einschreitet.
da ist ja schon lang vorher ein problem.. analytisch ist nur interessant, dass sie das ihrem lehrer zeigt. ihren eltern aber sehr sicher nicht.
teacher antwortete am 23. Mär, 11:29:
Weltuntergangsgeneration? Nein. Da ist viel positives Potenzial da.Ich finde es traurig, dass wir unseren Kindern keinen medialen Schonraum gönnen (können) - sie werden mit allen News (die meistens negativ sind) konfrontiert ... und das prägt ihr Gehirn fürs Leben. Depressionen, Burnout, Alkohol, das alles bei Kindern, das kommt von wo?!
Dass mir kätzchen ihren Account zeigt, das hat schon was mit Vertrauen zu tun, aber das Wesentliche ist, dass wir auf der gleichen technologischen Ebene kommunizieren: Ich bin im Netz aktiv, blogge, ich habe meine ipods, iphone etc. Das macht mir Spaß, aber vielen Eltern gar nicht ... und deswegen werde ich als Ansprechpartner akzeptiert.
kätzchen findet gar nichts dabei, mir das zu zeigen, sie würde das auch ihrer Mutter zeigen (Vater nicht vorhanden) - aber die interessiert sich nicht dafür.
Anja-Pia meinte am 20. Mär, 08:26:
Theoretisch besteht aber immerhin die Möglichkeit, dass "Er" 9 Jahre alt ist und Kätzchen das Foto seines 15-jährigen Bruders betrachtet. ;-)
testsiegerin antwortete am 20. Mär, 20:40:
DIE antwort schlechthin ;-)
steppenhund antwortete am 20. Mär, 20:52:
Das kommt wohl häufiger vor, als es vermutet wird.
Klabund (Gast) meinte am 20. Mär, 08:42:
Das ist tatsächlich beängstigend.Aus beruflicher Sicht habe ich selbst oft und viel davon geredet, das Medien Jugendschutz nicht übernehmen können (und sollen). Denn auch das Beste Jugendschutzsystem könnte sowas nicht verhindern (es sei denn, das generelle Verbot von solchen Kommunikationsmitteln für Minderjährige).
Mit Social Networks hat das nichts zu tun (die sind nur grad in den Medien hochgepusht - das Internet ist heute noch genau so wie vor 10 Jahren, es nutzen nur mehr Menschen aus Schichten, die es früher nicht gemacht haben).
Die Frage von einem Vorposter find ich gut: Ich glaub leider auch, das der junge Mann, der mit ihr chattet, als Pädophiler hingestellt wird, wenn er "etwas" von ihr will. Und da finde ich seinen Schutz sogar noch etwas wichtiger, als das ein Mädel vielleicht ein paar schmutzige Wörter von ihm hört (die sie wahrscheinlich sowieso schon vom Schulhof kennt).
charlotte sometimes (Gast) meinte am 20. Mär, 15:54:
anekdote:Im Handy Laden: Guten Tag, ich brauche ein Telefon. "?" Na zum Telefonieren. "? mit Kamera und so?" Nein, Kamera hab ich, nur Telefon, kein Zusatzzeug nur gute Batterieleistung und Sprachqualität. "??? Eh hab isch nischt! Ey aber willst du Iphone, ist nur 100€!"
Die Leute kaufen das! Und ihren Kindern! Warum ein 10 Jähriger Einen Pc braucht, oder ein Kaffeekochendes autofahrendes Xray telefon ist mir unbegreiflich. Warum deren Eltern denken dass man sowas braucht erst recht.
teacher antwortete am 24. Mär, 20:25:
Das verstehe ich, weil da bin ich selbst ein kleiner Junge: Neuer technischer Schnickschnack - und ich wills haben.
walküre meinte am 20. Mär, 20:03:
Zu dieser Thematik kann ich nur eines sagen:Ich bin angesichts der Naivität und der Unbedarftheit und des Desinteresses und auch auch der Desinformiertheit vieler Eltern schockiert; es ist unglaublich, wie alleinegelassen viele Kinder von zu Hause sind, wenn es um das Thema Internet geht. Weshalb ich das weiß ? Da in der Schule meiner Tochter Informatik mit allem Drumherum einen Schwerpunkt darstellt, kommen Internet generell, Spiele, Facebook und Co. an Elternabenden zur Sprache ...
teacher antwortete am 24. Mär, 20:27:
Stimmt. Die Eltern schauen bequem weg, sind überfordert und werden von ihren Kindern mit solchen Dingen "verschont".
testsiegerin meinte am 20. Mär, 20:46:
Oh Gott. Ich bin eine RABENMUTTER! Meine Tochter hat ein I-Phone (o.k., sie ist schon 17, aber trotzdem). Und meine Tochter ist auf Facebook. Und als es das noch nicht gab, war sie auch in irgendwelchen Chats. Und ich hab nie ihr Internet kontrolliert, muss ich gestehen, sondern ihr vertraut und mit ihr drüber geredet (nachdem ich selbst ständig im Internet herumhänge, schien mir ein Verbieten unauthentisch und nicht ratsam). Und ich hab ihr vermittelt, dass sie zu mir kommen kann, wenn sie Scheiß baut. Hat sie auch gemacht, als sie bei irgendeinem Gewinnspiel mitgemacht hat und die Mahnungen kamen.
Ich bin mit meiner Strategie gut gefahren. Ich finde Vertrauen nach wie vor besser als Kontrolle. Sie sucht sich ihre Freunde sehr gut aus. Sie überlegt sich, was sie preisgibt von sich.
Übrigens: Nicht nur Kinder lügen im Internet. Ich bin mal auf einen Rollstuhlfahrer hereingefallen, bei dem höchstens Teile seines Gewissens gelähmt waren. Er meinte, bei mir als Sozialarbeiterin zieht diese Masche. Und er hatte recht ;-)
steppenhund antwortete am 20. Mär, 20:53:
Deine Tochter ist ja nicht gerade dumm. In solchen Fällen ist Vertrauen immer die optimale Strategie, glaube ich.
Aurisa meinte am 20. Mär, 21:09:
Puh... heftig... aber heute wohl der ganz normale Wahnsinn für Jugendliche und auch schon für Kinder... Für mich, die ich erst mit knapp 33 Jahren erstmals online gegangen bin schwer vorzustellen wie es wohl sein mag, wenn man schon mit 10 Jahren in's Web kommt...
Ich war da längst erwachsen und aufgeklärt... dachte ich...
Begriffe wie "Gang bang", "Fisting" oder die Bedeutung von "Parkplatztreffen" hatte ich vorher und habe ich außerhalb aber noch nie gehört bzw. kannte ich vorher nicht.
Und dabei interessieren mich Pornoseiten gar nicht - die obigen Begriffe kenne ich nur von einer Trans-Datingseite - wer weiss wie es dort erst abgehen mag...
Wenn man dann sowas wie in dem Beitrag hört bekommt man fast schon wieder Verständnis für Bestrebungen das Internet zu zensieren...
Aber was kann man da tun...?
+Internetzugang nur noch für Erwachsene mit Altersnachweis...?
(z.B. über den neuen Personalausweis)
+Totale Überwachung und Zensur des Webs um Kinder vor schädlichen Einflüssen zu schützen...?
+Oder nichts davon und sie dem Web ungeschützt überlassen in der Hoffnung, daß es ihnen nicht schadet...?
Alles keine Möglichkeiten, die man sich wünschen mag...
Der Ruf nach den Eltern, die sowas eigentlich gar nicht zulassen sollten ist ebenso naheliegend wie verständlich... wird bei unzähligen Web-Inkompetenten oder einfach gleichgültigen, überforderten oder sonstwie unfähigen oder unwilligen Eltern auch weiter ungehört verhallen...
Von der Möglichkeit, daß die Kinder dann eben bei anderen Kindern im Internetcafe oder sonstwo mitsurfen mal ganz abgesehen...
Das erinnert mich jetzt etwas an eine religiöse Verwandte, deren Kinder nicht fernsehen durften...
Wahrscheinlich war es für die auch nicht schwer es dennoch anderswo zu tun...
Und ich fand es darum und ganz generell ziemlich blöde und rückständig, daß sie nicht fernsehen durften.
Mir hatte es ja schließlich auch nicht geschade... glaube und hoffe ich zumindest... sicher wissen kann man das ja nicht...
Aber ich weiss nicht ob der Vergleich Fernsehverbot und Internetverbot für Kinder zulässig ist... oder ob er zusehr hinkt...
Internet ist doch nochmal etwas ganz Anderes.
Ob die Kinder von heute das auch ohne Schaden überstehen...?
Vielleicht machen wir uns ja zuviele Sorgen...
Aber was wenn nicht...?
Ich gestehe... ich weiss keine Lösung...
creature antwortete am 21. Mär, 12:48:
keine behörde braucht das internet zensieren, eltern können selbst seiten sperren damit niemand rankommt, diese möglichkeit bietet jeder pc..es ist schon lange her da war ich 12 oder 13 und hörte geschichten meiner freunde was sie alles mit den "schwedinnen", die scharenweise hier urlaubten, anstellten, im nachhinein stellte sich heraus das fast alles erfunden war, wunschfantasien, ich aber kam mir blöd vor und versuchte das schnellstens nachzuholen...;)
das zu einer zeit, ich hatte die "blechtrommel" als lektüre im zimmer, wo meine mutter dieses buch aufschlug und was schlimmes gelesen haben mußte, mir das buch wegnahm und auf den müll schmiß.
teacher antwortete am 22. Mär, 11:09:
Eltern könnten etwas tun. Sie tuns aber nicht. Meistens haben sie keine Ahnung davon. Manche halten es für unbedenklich. Viele haben keine Zeit, keine Lust ...Das mit den "Schwedinnen" stimmt auch heute:
Was man so auf den Pornoseiten sieht, das praktizieren nur ganz wenige, aber die meisten glauben, dass es die anderen praktizieren (aus einer Umfrage unter Britinnen). Es entstehen völlig falsche Bilder in den Köpfen der Kinder (auch der Erwachsenen) - viele entwickeln unglaubliche Ansprüche an Sexualität. Z.B.: Gewalt gegen Frauen kommt praktisch in allen Pornos vor! So werden unsere Burschen sozialisiert.
Schauen wir ruhig weg, alles ist wie früher, eine schöne heile Welt. Die Kinder können damit umgehen ... ich kann diese scheinheilige Verleugung der Realität nicht mehr hören! Das ist pure Bequemlichkeit, Unfähigkeit, Unwille, Verantwortung zu übernehmen. Flucht vor der Realität.
micha (Gast) meinte am 21. Mär, 14:20:
Mein Kind...
... hat einen I-Pod, kein IPhone (da war uns der "Spaß" zu teuer), aber wir haben ihr dieses Gerät ganz bewusst geschenkt. Sie wird 10 und kann schon seit sie 4 ist mit einem Computer umgehen. Erst mit uns gemeinsam und später allein. Wir hätten ihr auch ein Nintendo schenken können, aber das Teil ist aus unserer Sicht nicht so praktisch. Klar darf sie mit dem I-Pod ins Internet, sie darf Emails versenden und empfangen und sie geht damit auch sehr verantwortungsbewusst um. Wir haben ihr viel gezeigt und erklärt, die Gefahren und die Möglichkeiten (im positiven Sinn). Ich habe vertrauen, das sie ihn nicht missbrauchen wird und nix mit Facebook und Co ohne unser Wissen beginnen wird. Die Erlaubnis bekommt sie dazu erst, wenn wir der Meinung sind sie kann mit der Verantwortung für sich umgehen. Was viele Erwachsene nicht können.
Das schlimme ist das Verteufeln der Technik, statt entsetzt zu sein und zulamentieren, sollten wir die Kids und Jugendlichen fit machen für die Welt da draussen. Und hier in Europa gehört nun mal die Kommunikationstechnik dazu.
Mir ist es lieber, meine Tochter lernt damit umzugehen, in einem Alter wo sie noch "formbar" ist und sie sich unsere Ratschläge und Hilfestellungen noch annimmt. In der problematischen Pubertätszeit wird sie sicher eher ihren eigenen Weg gehen wollen, und eher mal weg hören ;) . Da ist es dann zu spät.
Ich habe allerdings bei dem Emailverkehr einen "Filter" vorgelegt, sie bekommt nur Post von den von uns freigeschalteten Adressen. Der Rest wird vorher abgefangen und ist von uns kontrollierbar.
Wobei ich aber ihre mails nicht lese, sondern nur da reinschau, wo wer neues schreibt. Das ist dann meine Verantwortung und Aufgabe als Mutter.
LG Micha
teacher antwortete am 22. Mär, 11:16:
Find ich gut.Ich zeige in meinem Text auch, dass ich selbst Zugänge zu den Kindern suche und finde. Ich docke mit meinem Iphone bei den anderen an und lerne und erfahre viel über sie.
Meine Kinder haben auch sehr früh mit dem Interent umgehen gelernt - bei und mit mir. Wir haben Hardware zusammengeschraubt, Software installiert, W-Lan zuhause aufgebaut usw. Ich wusste auch, wo sie surfen (aus dem Router auslesbar) - und das war nicht immer stubenrein. Aber das können die meisten Eltern nicht anbieten - was tun wir also mit der großen Mehrheit der überforderten Eltern?
micha (Gast) antwortete am 31. Mär, 22:03:
Tja,
lieber teacher, das ist eine gute Frage und leider schwer zu beantworten. In meinem Umfeld gibt es wenige Eltern, die dem Medium Internet und Email heillos überfordert gegenüber stehen, oder naiv damit umgehen. Ich habe ein paar Freunde, für die das Internet und co relatives Neuland ist und die trotzdem ihrem Kind die Erfahrungen nicht vorenthalten wollen. Vor ein paar Wochen habe ich den Rechner für das Kind fertig eingerichtet und soweit es mir möglich ist abgesichert.Hoffe ich.
Ich habe versucht den Eltern die Risiken klar zu machen, aber ich bin mir nicht sicher ob es (richtig) verstanden wurde. So werde ich dem Kind hier bei uns, zusammen mit meiner Tochter, so einige Grundregeln vermitteln. Und ich hoffe das sie lernt, das die Regeln sie schützen und nicht begrenzen.
Aber wie geht man mit der großen Masse um? Ich weiß es leider nicht.
Ich war 17, als mir mein Vater einen Computer schenkte, er wollte das ich lerne damit umzugehen, weil es in seinen Augen unsere Zukunft war (er hatte recht). Das Internet kam für mich 1996 dazu, da war ich 23 und war alt genug, um verantwortungsbewusst mit meinen Daten im Netz umzugehen. Wenn ich heute sehe, was 12jährige und wesentlich Ältere Menschen alles offenlegen graust es mir. Aber ich habe keine Idee um das auf gesellschaftlicher Ebene zu lösen. Schule? Keine Ahnung was hier in Deutschland in Informatik passiert. Mein Kind ist noch nicht so alt.
Liebe Grüße aus Sachsen
teacher antwortete am 18. Mai, 11:22:
Wer darüber reflektieren kann, der braucht sich keine Sorgen machen. Viele Eltern haben noch nicht einmal ein Problembewusstsein entwickelt - und die Kinder natürlich auch nicht.
Schrift-Licht meinte am 23. Mär, 21:24:
Ich arbeite zwar bisher nur in der Nachhilfe,
aber dieses Problem begleitet auch mich auf Schritt und Tritt. Ich habe vor einigen Wochen einen Sonderunterricht zum Thema "Wie verhalte ich mich im Internet etc." durchgeführt. Als Einstieg sollten sich die Kinder im Alter von 10-16 in Bezug auf ihre Kenntnisse einschätzen. Alle waren der Meinung, der Unterricht wäre überflüssig, da dieses Thema in der Schule bereits "so oft durchgekaut" worden wäre. Dieser Meinung waren sie am Ende nicht mehr...
teacher antwortete am 23. Mär, 21:47:
Viele fühlen sich am Computer und im Internet total sicher. In Wirklichkeit durchschauen sie weder die Gefahren noch sind sie technisch wirklich fit. Bei einfachsten Fragen (was heißt https im Vergleich zu http) steigen 95 % aus - aber sie glauben alle, vom alten Lehrer keine Tipps zu brauchen.Im Übrigen werden sie von den Medien gerne zur digital kompetenten Generation hochgejubelt - das glauben sie selbst natürlich gerne. Es trifft aber nur für eine (kleine) Minderheit zu.
Klabund (Gast) antwortete am 27. Mär, 11:49:
Meine Schulzeit ist jetzt ja auch erst 6 oder 7 Jahre her, und damals war es tatsächlich so, das die Lehrer auch bei einfachen Sachverhalten schon überfordert waren. HTTP / HTTPS hätte meine EDV-Lehrerin nicht gewusst. Die konnte Excel und Word soweit, wie sie es selbst unterrichten musste. Bei Fragen zum Office-Programm, die über das hinaus gingen, was sie unterrichten sollte, stand sie doof da.
Ist sicher nicht überall so, und heute vielleicht auch nicht mehr so schlimm (und hat jetzt ja auch nichts mit Medienkompetenz zu tun).
micha (Gast) antwortete am 31. Mär, 22:20:
... ich schätze es gibt auch für mich vieles, dass ich über das Internet nicht weiß. (Ich hab das mit dem https gerade noch mal nachgeschaut: ich lag sogar richtig - war mir aber nicht sicher, es ist schon zu vieles so selbstverständlich, dass man es nicht mehr bewusst wahrnimmt.) Ich trau mich zum Beispiel nicht, irgend etwas bei ebay ound co zu verkaufen. Obwohl es da nicht an potenziellen Gut mangelt. Aber ich bin bei dieser Facette des Internets total verunsichert.
LG Micha
Ach ja, sorry wegen der Orthographiefehler... ist leider eine Schwäche von mir.
teacher antwortete am 11. Apr, 12:15:
Die Aus- und Fortbildung der (EDV-)Lehrer lässt zu wünschen über - wer da nicht ständig mitlernt, der ist binnen eines Jahres weg vom Fenster. Aber genau da will die Schulpolitik sparen und tut es auch.
oops meinte am 23. Mär, 23:28:
aua
teacher antwortete am 24. Mär, 11:41:
... wird groß geschrieben und ist eine (ehemals) österreichische Fluglinie :-))
oops antwortete am 24. Mär, 21:04:
das versteh ichaber keiner kann aus seiner haut heraus
ich auch nicht
lilula (Gast) meinte am 29. Mär, 10:14:
die gshicht glaub ich dir nicht - nee echt nicht