tonja (Gast) meinte am 20. Mär, 00:31:
wie soll ein kind da auch kind bleiben..
soweit ich seit meinem studium generell eigentlich für unsere mediengesellschaft und social media networks im erwachsenenbereich bin, so oft vergesse ich auch, welche konsequenzen das für kinder und jugendliche hat. als ich zehn war, hatte ich keine chance, mich für 21 auszugeben, oder auf fotos wie 16 auszusehen: das wäre viel mehr arbeit gewesen. heute aber reichen gewisse posen und das richtige licht, eine handykamera und zack.. schon ensteht ein networkprofil.wie soll ein kind da auch kind bleiben? in dem drang, cool zu sein, "mit der zeit" zu gehen, da bleibt kein platz um zehn jahre alt zu sein.
nehmen wir dem kind aber die möglichkeiten, sperren seiten, stellen barrieren, machen wir es noch viel schlimmer; der trend und der wille werden stärker, das erst recht zu wollen. sexy sein, onlinedates, cybersex und gott bewahre, die realität dessen.
und wenn der 23jährige lust hat, die 10jährige zu fragen, was sie heute drunter trägt? das bundesgericht, dass dann entscheidet, ob das pädophilie oder .. oder was? ein kind unter falschen einflüssen (und wessen?)steht, das bundesgericht tut mir jetzt schon leid.
und zum iphone fällt mir nur ein, dass mal ein etwa zehn oder elfjähriger junge mit seinem papa bei mir im handyshop war, das iphone-ed-hardy-cover (cover: 50€) sah und sagte "papa, das will ich."
er daraufhin: "na, dann brauchst aber ein iphone dazu." vertrag abgeschlossen (kindheit geraubt: unbezahlbar).
danke für den durchaus schlimmen furchteinflößenden eintrag; er erinnert an die realität und zupft einen am ärmel.
teacher antwortete am 21. Mär, 12:14:
Wir schauen paralysiert zu, was da abläuft. (Früher haben Eltern und Lehrer versucht zu lenken, zu schonen, zu schützen ... das ist eigentlich vorbei)
tonja (Gast) antwortete am 22. Mär, 23:48:
"das ist eigentlich vorbei"
"das ist eigentlich vorbei" ist wenigstens reflektiv.die weltuntergangs-generation zu sein gefällt mir aber genauso wenig, dennoch muss ich dir zustimmen.
allerdings kann es, gerade in einem fall von kätzchen, nicht der punkt sein, dass der LEHRER einschreitet.
da ist ja schon lang vorher ein problem.. analytisch ist nur interessant, dass sie das ihrem lehrer zeigt. ihren eltern aber sehr sicher nicht.
teacher antwortete am 23. Mär, 11:29:
Weltuntergangsgeneration? Nein. Da ist viel positives Potenzial da.Ich finde es traurig, dass wir unseren Kindern keinen medialen Schonraum gönnen (können) - sie werden mit allen News (die meistens negativ sind) konfrontiert ... und das prägt ihr Gehirn fürs Leben. Depressionen, Burnout, Alkohol, das alles bei Kindern, das kommt von wo?!
Dass mir kätzchen ihren Account zeigt, das hat schon was mit Vertrauen zu tun, aber das Wesentliche ist, dass wir auf der gleichen technologischen Ebene kommunizieren: Ich bin im Netz aktiv, blogge, ich habe meine ipods, iphone etc. Das macht mir Spaß, aber vielen Eltern gar nicht ... und deswegen werde ich als Ansprechpartner akzeptiert.
kätzchen findet gar nichts dabei, mir das zu zeigen, sie würde das auch ihrer Mutter zeigen (Vater nicht vorhanden) - aber die interessiert sich nicht dafür.