Erster gemeinsamer Kaffeehausbesuch nach den Ferien - recht oft kommen KollegInnen nicht dazu. SS - selber schuld.
Wir tratschen über unmögliche KollegInnen, über pedantische DirektorInnen, über nervige SchülerInnen ... und über die Ferien.
"Was heißt noch mal Faust auf englisch?", fragt eine Kollegin.
Ich überlege, wie Goethes Meisterwerk in den USA genannt wird.
"Nein. Die geballte Hand meine ich."
"Fist", übersetzte eine polyglotte Freundin. "Warum willst Du das wissen?"
"Da hat mir ein Bekannter eine wilde Geschichte erzählt. Er hat auf einem Sommerlager eine Horde Jugendlicher betreut. Da kommen zwei Mädchen, so 12 - 13 Jahre alt, in sein Zimmer und beschweren sich über einen gleichaltrigen Burschen: Bitte, der wollte Fisting mit uns machen!"
"Was wollte der machen?"
"Ja. Genauso hat er auch reagiert. Er hatte keine Ahnung, was die meinten, aber sie haben ihn aufgeklärt."
Kein Küssen, kein Händchenhalten, die Faust hineinstecken. Wie man es im Internet halt sieht.
Wir schweigen betroffen.
"Warum verteidigen so viele die Pressefreiheit, die Meinungsfreiheit ... aber niemand eine unbeschwerte Kindheit?"
"Weil viele nicht wissen, was da wirklich abgeht."
War "Jugendschutz" eine legistische Verirrung unserer Vorfahren?
Wir tratschen über unmögliche KollegInnen, über pedantische DirektorInnen, über nervige SchülerInnen ... und über die Ferien.
"Was heißt noch mal Faust auf englisch?", fragt eine Kollegin.
Ich überlege, wie Goethes Meisterwerk in den USA genannt wird.
"Nein. Die geballte Hand meine ich."
"Fist", übersetzte eine polyglotte Freundin. "Warum willst Du das wissen?"
"Da hat mir ein Bekannter eine wilde Geschichte erzählt. Er hat auf einem Sommerlager eine Horde Jugendlicher betreut. Da kommen zwei Mädchen, so 12 - 13 Jahre alt, in sein Zimmer und beschweren sich über einen gleichaltrigen Burschen: Bitte, der wollte Fisting mit uns machen!"
"Was wollte der machen?"
"Ja. Genauso hat er auch reagiert. Er hatte keine Ahnung, was die meinten, aber sie haben ihn aufgeklärt."
Kein Küssen, kein Händchenhalten, die Faust hineinstecken. Wie man es im Internet halt sieht.
Wir schweigen betroffen.
"Warum verteidigen so viele die Pressefreiheit, die Meinungsfreiheit ... aber niemand eine unbeschwerte Kindheit?"
"Weil viele nicht wissen, was da wirklich abgeht."
War "Jugendschutz" eine legistische Verirrung unserer Vorfahren?
teacher - am Donnerstag, 23. September 2010, 08:35
_rain (Gast) meinte am 23. Sep, 09:58:
Das, was da auf den Handys der Kids mittlerweile verfügbar ist und auch ausgetauscht wird, halte ich für brandgefährlich.Allein der Satz "...aber sie haben ihn aufgeklärt" zeigt ja, dass die Mädels das konnten.
Da ist man als Erwachsener einfach nur sprachlos.
Und ich bin mir fast sicher, dass es kein Verlust an förderungswürdigen Erlebnissen war, selbst ohne so etwas aufgewachsen zu sein.
Julius (Gast) meinte am 23. Sep, 11:51:
und wo bleiben die Eltern?
Natürlich ist es viel bequemer, den Staat aufzufordern, Sperrmechanismen zu schaffen, die auch dazu geeignet sind, Presse- und Meinungsfreiheit einzuschränken, als als Elternteil seine Rolle wahrzunehmen. Es gibt Software, mit der man effektiv den Internetzugang der Kinder einschränken kann. Niemand muss seinem Kind ein internetfähiges Handy mit Kamera kaufen. Wenn man als Elternteil nicht den Mumm hat, dann muss man damit leben, dass die Kinder mehr sehen, als einem lieb ist.
BIA (Gast) antwortete am 23. Sep, 11:59:
Solange irgendeiner der Schüler ein internetfähiges Handy mit Kamera hat - und, let's face it, mein Kind ist mit seinem langweiligen Nur-Telefon-Handy eine absolute Ausnahme - wird mein Kind zu sehen kriegen, was sich andere so leger gegenseitig zuschicken, da mache ich mir keine Illusionen und wünsche mir nicht nur private Initiative.
teacher antwortete am 23. Sep, 14:35:
Ich vermute, dass viele Erwachsene einfach keine Ahnung haben: Was es alles im Internet gibt bzw. wie man sein Kind davor schützen könnte. Kopf in den Sand, irgendwie wird es schon gut gehen. Es ist eine Art ungewollter Großfeldversuch: Wie entwickeln sich Buben und Mädchen, wenn sie sehr früh mit Pornos aufwachsen.
BIA (Gast) antwortete am 23. Sep, 15:49:
Soweit ich weiß, steht laut Shell-Studie die klassische liebevolle Paarbeziehung mit Romantik, Treue und Verlässlichkeit recht hoch im Kurs. Was nicht heißt, dass diese Pornoflut irgendwie zu verharmlosen ist.
TwoEdgedWord (Gast) antwortete am 23. Sep, 18:51:
Vorschlag
Wir versuchen die ganze Angelegenheit zu entemotionalisieren und gehen jetzt alle auf die Suche nach HalbwegsBelastbaren(TM) Studien zu diesem Thema. In den Titel kommt "BÖSE" für Studien, die eine Verwahrlosung der Jugend sehen, oder "NEUTRAL" für Studien, die keine nennenswerten Effekte sehen.Ausserdem noch der Auftraggeber der Studie.
Ich fange an mit NEUTRAL, BZgA
http://www.forschung.sexualaufklaerung.de/
PS: Aus dem Vorschlag und dem Link lässt sich nicht auf meine persönliche und natürlich rein subjektive Meinung zu dem Thema schließen, weder in der einen noch in der anderen Richtung.
Flash (Gast) antwortete am 23. Sep, 23:58:
Neutral?
Bei dem Thema gibt es keine Neutralität. Jede Studie beruht auf einem bestimmten ideologischen Hintergrund. Die BZgA ist dafür bekannt, frühzeitige Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen gut zu finden und zu unterstützen. Ich möchte das jetzt nicht im einzelnen belegen, könnte es aber.
Die Effekte können empirisch durch jeden in der Jugendarbeit Tätigen (Großstädte) zahlreich belegt werden. (Beispiel weiter unten).
Ob man die Effekte dann als "gut" oder "schlecht" betrachtet, ist ganz von der eigenen ideologischen Ausrichtung abhängig.
teacher antwortete am 24. Sep, 16:35:
Ich habe das Gefühl, dass viele dieser Studien ihr Geld nicht wert sind.Ich erlebe in den Klassen eine eindeutig aggressivere Einstellung zur Sexualität als früher, oft sind es wirklich kleine Kinder (Buben), die mit furchtbaren Vokabeln um sich schmeißen - da kann man schon Schlüsse ziehen, was in ihren Köpfen unaufgearbeitet vor sich geht.
Woo (Gast) meinte am 23. Sep, 19:43:
Also allein bei dem Gedanken stellen sich mir die Nackenhaare auf. (weniger bei dem Gedanken dass die Kids sowas kennen, sondern dass die in ihrem Alter sowas ausprobieren wollen.)Aber wenigstens scheint deine Kollegin da angemessen reagiert zu haben.. verglichen zu dem Skandal den wir (.de) kuerzlich zu genau diesem Thema hatten. Ich werde eine der Aussagen im Interview nie vergessen... "wir wussten nicht, was Fisting ist, also haben wir die Beschwerden halt ignoriert."
Flash (Gast) meinte am 23. Sep, 23:50:
Die Folgen
Das erinnert an den (sicher bekannten) Fall aus Deutschland, wo in einem Ferienheim auf Ameland über Tage hinweg die Schüler einer Feriengruppe von einigen "Kameraden" derartig "behandelt" wurden.Das bedeutet nichts anderes, als daß die Porno-Botschaft in der Wirklichkeit der Kinder angekommen ist. Besonders in Großstädten gibt es dafür eine hohe Signifikanz. Bernd Siggelkow hat darüber (sexuelle Verwahrlosung) ein Buch geschrieben: "Deutschlands sexuelle Tragödie: wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist".
Ich habe selber von jungen Frauen gehört, wie sehr dieses Porno-Bild ihre Beziehungen beeinflußt: sie erzählten mir, daß der Freund davon ausgeht, daß sie "dauernd will/immer willig ist/Spaß am dreckigen Sex hat" und nicht versteht, daß davon keine Rede sein kann.
Die Mädchen fragen sich daraufhin, ob mit ihnen was nicht stimmt (im Porno gehts doch auch) - und meinen dann, sie müßten wohl lesbisch sein, weil sie nicht so sexbesessen sind mit einem Kerl zusammen.
Tja, aber wer stellt sich schon hin und erklärt Pornos für schädlich? Im Gegenteil: heute sind wir soweit, daß der Konsum selbiger empfohlen wird und völlig harmlos sein soll.
Ein weites Feld - man könnte noch viel dazu sagen, etwa, daß der Prozentsatz Pornosüchtiger unter Männern bis auf 50% geschätzt wird. Aber das führt dann vom Thema doch etwas ab.
teacher antwortete am 24. Sep, 16:40:
Ich habe einen sehr pragmatischen Zugang: Wir haben in den Vorinternetzeiten aus entwicklungspsychologischen und pädagogischen Gründen versucht, Kinder von manchen Themen fernzuhalten. Gelten diese Vorstellungen nicht mehr? Warum hat uns damals der Gesetzgeber vor Pornographie bewahrt und warum haben Feministinnen energisch dagegen gekämpft?Mit dem Internet hat sich alles geändert.
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 25. Sep, 01:03:
Siggelkow ...
ausgerechnet. Es ist aber schon klar, dass Siggelkow aktiver Pietist, also Evangelikaler, ist - und die sehen nicht nur den Deubel hinter jedem Busch, sondern auch Unzucht und Verderbnis in jedem - gerade jungen - Herzen.Was nicht bedeutet, dass Pornokonsum und sexuelle Demütigung in Ordnung gingen oder "nicht so schlimm" seien - ganz im Gegenteil.
Aber der Hintergrund eines Alarmisten wie oben Genanntem sollte klar und bekannt sein - damit man nicht das Kind mit dem Bade ausschüttet.
El Loco antwortete am 1. Okt, 16:45:
Und du siehst hinter jedem Pietisten einen bärtigen Terroristen, oder wie? Vom wirklichen Pietismus hast du ungefähr soviel Ahnung wie der iranische Präsident, und schüttest damit nicht nur das Kind mit dem Bade aus, sondern die Mutter gleich mit.
Karl Eduard (Gast) meinte am 24. Sep, 15:48:
Das sind natürlich auch die Segnungen der Technik,
der Handys, auf die Schüler keineswegs im Unterricht oder an der Schule verzichten sollen. Nun weiß man weshalb.
teacher antwortete am 24. Sep, 16:42:
Die Technik lässt sich beherrschen. Pornos z.B. könnte man hinter Bezahlmauern (Kreditkarten) verstecken, schon würden 95 % der Kunden wegfallen. Wo bleibt der Wille dazu?
romeomikezulu antwortete am 24. Sep, 18:15:
Das, geschätzter teacher, muss ich jetzt leideretwas ausführlicher widerlegen:
- Es gibt keine wirklich unabhängig ermittelten Zahlen, aber selbst politische Stimmen gehen davon aus, dass wenigstens 50% des weltweiten jährlichen webtraffics pornographischen Inhaltes sind. In erster Linie Film-downloads.
- die ganzen technischen Innovationsschübe der letzten Jahre gehen nahezu ausschließlich auf die kostenfreie Verbreitung pornografischer Inhalte zurück, das betrifft ganz besonders schnelles DSL, große Festplatten UMTS/HSDPA, High Definition-Multimedia usw.
Sie können sicher davon ausgehen, dass nicht etwa die paar heruntergeladenen Musikstücke, sondern die wirklich großen Filmdateien der XXX-Szene den Bedarf an schnellen Leitungen und größerem Speicher geweckt haben.
Anders gesagt: Eine ganze Menge Geld wird auch gerade am Sekundärmarkt damit verdient, wenn man über die (kostenfrei) bereitgestellten Inhalte erst mal den Bedarf beim Konsumenten geweckt hat.
- Die Einschätzung, dass 95% der User bei Einrichtung von Bezahlmauern verschwinden würden, ist falsch:
Es wären weitaus mehr als 99,9%, da so gut wie alle relevanten pornographischen Inhalte kostenfrei im web verfügbar sind.
- Der Unterschied zwischen Bezahl-Inhalten und frei herunterladbaren Inhalten beschränkt sich auf die Zeitspanne nicht mal EINES Tages, bis die entsprechenden Dateien in der peer2peer-community und bei den großen webspace-hostern als Archivdateien getarnt zu finden sind.
- Es gibt keinen Grund für diese Anbieter, auf Bezahlsysteme auszuweichen, da das Hosten von denselben Inhalten auf Gratis-/Share-Basis ungleich attraktiver ist (Werbelinks, trojanerverseuchte download-links, die das sehr ertragreiche Aufbauen riesiger Bot-Farmen ermöglichen, oft und gerade über wenig geschützte Jugendlichen-PCs, usw.)
Klick-counter sind ein weitaus besseres Geschäft, als den Abonennten und den regelmäßigen Zahlungseingängen hinterherzurennen.
- die Idee, keine Handys mit Kamera- bzw. Internetfunktion an Jugendliche abzugeben, zeugt von grober Unkenntnis:
Die Schüler tauschen Inhalte vorwiegend per gegenseitigem Speicherkartenaustausch oder aber gleich per MMS.
Nicht-MMS-fähige Handys gibt es aber nahezu nicht mehr am Markt.
Abgesehen davon liegen auf mehr als der Hälfte aller Schulserver pornographische Inhalte, wer sich in den Computerräumen ein Bisschen auskennt (demnach also kein Lehrer ist), findet dort El Dorados der Erwachsenenunterhaltung auf versteckten Netzlaufwerken etc.
Kurz gesagt ist die Büchse der Pandorra schon offen.
Elektronische content control auf Multimediainhalte in Jugendlichen-Handys wäre theoretisch denkbar, scheitert jedoch sicher am
"ZENSUR!"-Gebrüll, da hierzu Filteraufwand in chinesischen Ausmaßen betrieben werden müsste.
Anders formuliert: Das Thema ist durch, der Krieg verloren.
teacher antwortete am 25. Sep, 10:37:
Ich glaube das alles, aber ich glaube auch, dass bei entsprechendem Willen und bei ehrlicher Aufklärung (der Eltern) funktionierende Jugenschutzmaßnahmen möglich wären. Es kann doch nicht sein, dass die Pornowirtschaft wichtiger ist?!
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 10:54:
Dann ist die Frage, wie wir darauf reagieren. Bis jetzt reagieren wir vor allem nicht, oder nur, wenn wir mit der Nase drauf gestoßen werden, wie in Teachers Beispiel oben. Das ist aber reichlich spät - und diese kleinen Jungs mit dem furchtbaren Vokabular, an die kommen wir in der Regel gar nicht effektiv ran. Angesichts der freien Verfügbarkeit von allen möglichen widerlichen Webinhalten ist es doch ein bissi blauäugig, wenn wir glauben, es reicht, einer 30-köpfigen Teenagergruppe anhand einer Banane zu zeigen, wie man ein Kondom anlegt.
teacher antwortete am 25. Sep, 11:37:
Wir trauen uns über dieses heikle Thema nicht drüber. Selbst, wer heute Medienpädagogik studiert, lernt nichts darüber. Lieber habe ich einen Aortariss als ein Pornofilmchen zu thematisisern!
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 13:01:
Geh wirklich, teacher. Was soll diese Feigheit vor dem Feind? Es gibt doch wirklich keine ansprechendere Aufgabe, als das Thema "Pornos und Du" im intimen Rahmen von 30+ zutiefst dankbaren Pubertierenden aufzuarbeiten. *Ironie aus
Der Rahmen ist in der Schule denkbar ungünstig für solche Themen. DER VORTRAG ist keine besonders geeignete Form, um "rüberzukommen", fürchte ich, und kleineren Rahmen haben wir fast keinen. Und idealerweise sollten vorher "vertrauensbildende Maßnahmen" stattgefunden haben, und DAZU ist der Rahmen auch nicht geeignet. Will ich mir wirklich mit dem Menschen, der mir grade eine Fünf in Mathe angetan hat, darüber sprechen, ob ich schon online-Pornos geguckt habe? I THINK NOT.
teacher antwortete am 25. Sep, 17:15:
Dazu kommt, dass ich meinen islamischen Mädchen oder Kindern aus religiösen Familien (z.B. Siebentageadventisten) frei geben müsste.Und selbst hätte ich schnell den Ruf eines verbalerotischen Pornoguckers. Nein, danke, dann lieber den schmerzlosen Tod durch Aortariss :-)
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 21:27:
...oder aber du hast dann in der Klasse drei Jungs - völlig clueless -, die wirklich intensiv von dem Problem betroffen sind, aber die dir sowieso nicht zuhören, aber zehn interessierte junge Damen, die dann nachfragen "Bitte was ist denn fisten?" (man beachte das korrekt gesetzte "bitte" am Anfang :-) ). Und dann am Nachmittag fünf entsetzte Mütter, die anrufen, weil man ihr Lamm mit seinen Erklärungen verdorben hat. Muss man nicht haben.
dow (Gast) meinte am 24. Sep, 20:23:
ab 18
Das Internet ist ab 18. Kein Kind, kein Jugendlicher wird von irgend einem Provider einen Netzzugang erhalten. Dass dann Volljährige (meist = Eltern) diesen Zugang zum Internet in fahrlässiger Weise an ihre Kinder unreflektiert durchreichen ist der Skandal. Jugendschutz muss zu Hause ansetzen - und nicht das Internet zum Kindernet machen.
teacher antwortete am 25. Sep, 10:43:
Mein erster Vorschlag: Computer, Handys etc. müssten standardmäßig mit Jugenschutz ausgerüstet werden (vll. sogar hardwaremäßig, im BIOS oder so). Dann können die Käufer/Erwachsene (z.B. mit der e-card etc.) diesen Schutz bewusst aufmachen - mit Warnungen wie auf einer Zigarrettenschachtel: "Pornos verrohen ihr Kind". Damit allen alles klar ist.Ist das nicht zu machen? Unser Schulnetz z.B. wird immer dichter.
amadea meinte am 24. Sep, 22:44:
Manchmal kann man gar nichts schreiben. Alles gesagt.
Mathias (Gast) meinte am 25. Sep, 02:14:
Das vorangestellte "Bitte" bei einer Aussage gegenüber einem Erwachsenen existiert aber auch nur mehr in der Sprache schlechter, österreichischer Jugendbücher.
teacher antwortete am 25. Sep, 10:45:
Dieses "Bitte" ist weniger als Bitte zu verstehen sondern wie ein "Hallo, herhören" - es hat einen anklagenden, eindeutigen, langezogenen Tonfall.
Anja-Pia meinte am 25. Sep, 09:03:
Wenn die Eltern keine Ahnung vom Handy-Gebrauch ihrer Kinder haben, wäre es dann nicht Pflicht der Lehrer, sie darüber aufzuklären? Zum Beispiel in einem Elternabend unter dem Titel "Sex in der Schule". Dann kämen zumindest die Väter. ;-)
teacher antwortete am 25. Sep, 10:52:
Mit diesem Thema will sich niemand anpatzen. "Wir sind ja alle aufgeklärt, tolerant, permissiv, wir sind doch nicht die vorgestrigen Betonierer, die den Kindern jeden Spaß verderben wollen. Wir wollen auch nicht unseren diesbezüglichen Neid oder unsere Mängel verbalisieren" ... wir hören genug Vorwürfe, dass wir nicht modern und offen genug denken, dass wir alles verbieten wollen. Und dann kommen sofort die Studien, die zeigen, dass Gewaltspiele die Intelligenz fördern, dass alles in Ordnung ist.
Augen zu, Ohren zu, Mund zu - 3 Affen in einer Person ...
Min (Gast) meinte am 25. Sep, 11:48:
Interessanter Artikel über Jugendliche der "Generation Porno":http://mrtopf.de/blog/politik-politics/mal-was-uber-pornos/
Der Junge wollte wohl hauptsächlich angeben, ekeln, provozieren und sich richtig cool verkommen. Gab es früher auch, da hats einem halt der großer Bruder erzählt, was Fisting ist. Anstatt mittlerweile sexuell zu verrohen, wie von vielen Leuten angenommen, zeigt sich eher eine Rückentwicklung bei der Jugend an: Man lässt sich eher Zeit und such eher langfristig funktionierende Partnerschaften, als den schnellen Kick. Mal die pubertäre Sturm & Drang Phase ausgenommen, aber war die jemals anders?
teacher antwortete am 25. Sep, 17:11:
Danke für den interessanten Link.Ich kann dieser Verharmlosung aus verschiedensten Perspektiven(pädagogisch, ethisch, feministisch ...) nichts abgewinnen.
Mandros (Gast) meinte am 25. Sep, 23:09:
die böse jungend und so ;)
ich weiß ja nicht ich weiß ja nicht...also 1. die Frage nach "jugendschutz" der in der hardware verankert ist : SONST heulen alle rum das der Staat zensiert, abhört oder "Tore" in die Technik einbauen will (bundestrojaner...)etc aber wenn es auf einmal um die Jugend geht ja bitte ? Meiner Meinung nicht sehr demokratisch, sehr zwiedenkend...
2. Ja ich wußte damals nicht was fisten ist, dafür hatte ich ganz viele andere verrückte und kranke Infos ...
3. Ja die Jugend will anecken, ja und soll sie doch , schlimmstenfalls bekommen sie "was aufs Maul"
4. Jugendschutz ist doch sowieso nur eine Erfindung der NeuZeit daher, früher wußten die Kinder auch immer ganz genau was bei den Eltern "abging"
Im Endeffekt : Viel Effekthascherei um nichts .. Bis zu dem Punkt wo es um Verbrechen /Gewalt etc geht natürlich..
teacher antwortete am 26. Sep, 12:58:
1. Ja, mir wäre (in einigen Bereichen) eine kluge Zensur lieber als anarchische oder kapitalistische Freiheit. Wir haben doch bisher auch die Kleinen zensuriert und aus den Pornoläden ausgesperrt - warum nicht weiter?2. Porno = Gewalt! Fragt doch nach in der feministischen Szene: Pornos für Erwachsene sind bedrohlich, für Jugendliche+Kinder nicht?
3. Nein. Die Jugend ist nicht böse. Einige Teile der Medien schon.
Mandros (Gast) antwortete am 26. Sep, 13:13:
1. Kann ich 100% verstehen, aber da ich auch die Machtgeilheit/Dummheit der Menschen kenne lieber keine Zensur sondern erwachsene Aufklärung der Kinder durch die Eltern, die man dnan lieber mal "zwingen" sollte sich mit den Themen zu beschäftigen2. ja die feministische Szene ^^ da ist bei manchen auch Mann/Penis/maskuline Wortformen = Gewalt. Nicht das wir uns falsch verstehen : Gleichberechtigung von Frauen ist super, aber diese Szene ist (wie alle anderen Szenen auch) von einem Anteil an Schwachsinn durchzogen den man äh mensch kaum glauben kann.
Also ich empfinde es nicht sod as alle Pornos = Gewalt sind, eher das sie eine gewisse (nicht unbedingt gute) Sichtweise auf Mann und Frau zeigen. Aber Pauschal Gewalt ne^^
3. Auch Medien sind nicht böse, vllt. Geldgeil , weil Böse kein Geld produziert, bzw. ich denke den Leuten ist es einfach egal , und das ist auch bis zu einem gewissen Grad (bis zum Punkt wo Gesetze verletzt werden) gut so.
Zu guter Letzt :Wissenschaftler haben /meinen rausgefunden zu haben das unser Sexualverhalten genau so ist wie noch vor 40.000 Jahren ... daher man kann davon ausgehen das Scat/Fisting/etc es auch schon vor dem Internetzeitalter gab
teacher antwortete am 26. Sep, 13:26:
Naja, wir zwei werden uns nicht einigen können - wie viele andere auch nicht. Ich halte es ja gut aus, wie es ist. Ich versuche nur zu verstehen, warum manche Kinder einfach durchdrehen!
Mandros (Gast) antwortete am 27. Sep, 12:16:
och wir haben und schonmal einigen können ^^Also ich hab gelernt wenn Menschen durchdrehen dann meistens wegen Ihrer Sozialisierung (Erziehung /Eltern) oder weil halt was "falsch geschaltet ist", die wenigsten denken sich (vollkommen rational) "och mach ich mal"
Denke man muß wie so oft bei der Beziehungskompetenz der Eltern anfangen, auch schon weil (wie von dir) schon erwähnt, es einfach Themen gibt die man als Lehrer "nicht" ansprechen sollte wenn man den Job behalten will
Vanessa (Gast) meinte am 27. Sep, 10:06:
Wie man es selbst halt erleben musste.
Hallo,durch was lernt Baby sprechen? Der Erwachsene spricht, Baby formt Mundbewegungen und Töne nach, brabbelt, formt einzelne Wörter bis hin dann zum ganzen Satz. Es ahmt also nach, was ihm gezeigt wird. Ich persönlich kenne keinen Menschen, der das Sprechen darüber gelernt hat, dass er fern gesehen hat.
Klar kann man die These aufstellen, dass ein Kind/angehender Jugendlicher sich das Fisten im Internet abgesehen hat. Andere Möglichkeit: er wurde selbst gefistet - also sexuell missbraucht. Sexueller Missbrauch ist nun mal keine Seltenheit. Und wenn Kinder das erleben mussten - ja, dann geben sie es weiter. Zum einen weil sie täterkonform handeln müssen, denn der Täter hat es ihnen gewaltvoll eingeprügelt, zum anderen ist es natürlich immer ein Hilferuf: "ich zeige euch, was mir selbst angetan wurde." Ich gehe davon aus, dass der Junge da ganz gewaltvoll sein ihm angetanes Leid zeigt, Opfer war/ist und sich anscheinend langsam zum Täter entwickelt - wenn ihn keiner stoppt und daraus hilft.
Meine Meinung. Grüße
Vanessa
teacher antwortete am 5. Okt, 08:53:
Kann durchaus sein. Wir stehen jedenfalls sprachlos daneben.
P.S.
Und ich erlebe gerade ein Kind, dass wirklich kein Wort mehr spricht, nicht einmal mehr mit der Psychologin. Aber ich muss mit ihm Unterricht machen. Völlig verrrückt.
ab18 (Gast) meinte am 16. Okt, 01:12:
internet ist ab 18
kein minderjaehriger kann und darf sich einen eigenen internetanschluss besorgen. wenn sie es doch ins netz schaffen, dann nur dank ihrer eltern. es ist die aufgabe ihrer eltern, sie zu erziehen.lasst das internet in ruhe, denn ein gefiltertes internet geht kaputt.