Marion ist eine ziemlich motivierte Kollegin - ich möchte ihre sprühend positive Einstellung zur Schule ergründen.
Sie ist jünger als ich. Weniger desillusioniert.
Sie ist verliebt. (Nicht in mich :-)
Sie unterrichtet "einfachere" Gegenstände: In Sport, Kunst, Religion etc. gibt es keine negativen Noten, daher keine Beschwerden, weniger Probleme.
Sie ist eine Frau. Ja.
SIE:
"Beim letzten Klassentreffen habe ich wieder meine alten Freundinnen getroffen. Die finden es spannend, was ich tue. Die Arbeit mit den Kindern, das Soziale, das Spielerische. Die haben mir Löcher in den Bauch gefragt, wie's mir in den Klassen geht."
ER:
"Beim letzten Klassentreffen bin ich bei einem Architekten, einem Primararzt und einem Weinbauern gesessen. Da war ich die letzte Null am Tisch, ein uninteressanter Versager. Keine Karriere, keine Macht, kein Geld. Keine Anerkennung."
Werden deshalb lieber Frauen als Männer Lehrer?
Sie ist jünger als ich. Weniger desillusioniert.
Sie ist verliebt. (Nicht in mich :-)
Sie unterrichtet "einfachere" Gegenstände: In Sport, Kunst, Religion etc. gibt es keine negativen Noten, daher keine Beschwerden, weniger Probleme.
Sie ist eine Frau. Ja.
SIE:
"Beim letzten Klassentreffen habe ich wieder meine alten Freundinnen getroffen. Die finden es spannend, was ich tue. Die Arbeit mit den Kindern, das Soziale, das Spielerische. Die haben mir Löcher in den Bauch gefragt, wie's mir in den Klassen geht."
ER:
"Beim letzten Klassentreffen bin ich bei einem Architekten, einem Primararzt und einem Weinbauern gesessen. Da war ich die letzte Null am Tisch, ein uninteressanter Versager. Keine Karriere, keine Macht, kein Geld. Keine Anerkennung."
Werden deshalb lieber Frauen als Männer Lehrer?
teacher - am Sonntag, 14. Februar 2010, 15:08
kraM meinte am 14. Feb, 15:30:
sie sollten einfach anderen umgang pflegen, vielleicht können sie mal besagte freundinnen treffen? ;-)
daisee gell meinte am 14. Feb, 16:58:
Sie beschäftigen sich mit der Zukunft. Wie wenig Macht ist das?
daisee gell antwortete am 15. Feb, 23:06:
macht nix
teacher antwortete am 17. Feb, 19:25:
Motto: wissen ist macht, nichts wissen macht auch nix.
Wild (Gast) meinte am 14. Feb, 17:12:
Macht....Warum geht es immer um Macht?
Macht macht nicht glücklich. Macht macht einsam und Macht macht krank.
teacher antwortete am 15. Feb, 13:02:
Ich sollte statt Macht vielleicht "Status" sagen - das ist für Männer wichtig (und Frauen wissen und suchen das).
BIA (Gast) meinte am 14. Feb, 17:48:
Schon ein bissi pauschal geurteilt, das Ganze: Frauen alles soziale Wärme, Männer alls Kampf ums Dasein und dolle Oberschichtjobs...Bei uns werden denke ich viele Frauen Lehrer, weil der Beruf mit Kind/Familie gut zu vereinbaren ist. Die sind nicht so sehr davon abhängig, dass irgendwer ihre Berufswahl toll findet, möchten aber gerne Zeit für ihre Kinder haben. Auch nachvollziehbar.
teacher antwortete am 15. Feb, 13:03:
Pauschal - ist mir bewusst, aber der Dialog ist so gelaufen, kein Schmäh.
BIA (Gast) antwortete am 15. Feb, 22:38:
teacher
Ja, dass der Dialog so gelaufen ist, glaub ich gleich. Aber die Schlussfolgerung erscheint mir sehr gewagt.Die Zuhörerinnen wären vielleicht genauso beeindruckt von einem LehrER und seiner Arbeit gewesen, meinst Du nicht? (Ob sie ihn dann geheiratet hätten, ist eine andere Frage. *g)
teacher antwortete am 17. Feb, 19:27:
Bin mir nicht so sicher: Frauen stehen auf Status (bei Männern). P.S.: Man muss ja nicht gleich heiraten, beeindrucken und so reicht manchmal aus.
BIA (Gast) antwortete am 18. Feb, 09:41:
Bei uns scheint sich das Blatt tatsächlich etwas zu wenden - Lehrer gelten zunehmend als hart arbeitende Menschen mit schwierigem Job, und die gutaussehenden jungen Herren an meiner Schule haben tatsächlich alle Frau oder Freundin gefunden, trotz fehlender Karierre im Investmenbanking oder im Gangsterrap-Business (wir können nicht alle Bushido sein.).:-)
Nur Mut!
teacher antwortete am 18. Feb, 15:55:
Auch bei uns zeigen die Umfragen, dass fast die Hälfte der Österreicher den Job der Lehrer als überdurchschnittlich hart bezeichnet ... aber eine hübsche Investmentbankerin ist allemal besser dran.
testsiegerin meinte am 14. Feb, 19:51:
hier ein auszug aus einem mail meiner besten freundin. sie ist 47 (also nicht mehr ganz jung), seit mehr als zwanzig jahren lehrerin, unterrichtet in einem borg englisch und musik (als schwerpunktfach):
ich mag mein Leben.
Außerdem habe ich wahnsinniges Glück mit meinen Schulklassen - alle lieb, hochmotiviert, sodass ich mich richtige darauf freue, in die Klassen zu gehen.
Falballa (Gast) meinte am 15. Feb, 01:51:
Männer oder Frauen?
Ich glaube, viele Männer können ich nicht vorstellen, den ganzen Tag mit Kindern zu arbeiten..ich bin Lehramtsstudentin für Deutsch und Englisch, und bei sitzen nicht soviele Jungs. Wobei es in Englisch ausgeglichener ist, als in Deutsch. Wer Jungs sucht, muss in Bio und solchen Fächern schauen.
Aber, ich denke nicht, das Frauen es lieber machen, ich denke nur, viele Männer trauen sich nicht!
stichi antwortete am 15. Feb, 08:25:
Ich arbeite seit 35 Jahren an meiner Schule (BaWü Gymnasium). Bis vor wenigen Jahren bestand das Kollegium aus ca 60 Männern und 15 Frauen. (Die Schule war ursprünglich ein reines Jungengymnasium mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.)Das hat sich nun gewaltig geändert. Seit die Pensionierungswelle anfing, gehen die Männer und es kommen nur Frauen nach. Das Klima an der Schule hat sich total gewandelt und nicht zum Guten. Ich muss das leider sagen, obwohl ich selbst weiblich bin.
Die neuen Kolleginnen unterrichten bis sie verbeamtet sind, werden dann UMGEHEND schwanger und kommen dann mit einem Lehrauftrag von vielleicht 8 Stunden zurück. Die Schule ist für sie eine nette kleine Nebenbeschäftigung, man erwartet maßgeschneiderte Stundenpläne, keine erste, keine sechste Stunde, kein Nachmittagsunterricht etcpp.
Fragt man sie, warum sie Lehrerinnen geworden sind, hört man zu 90% die Antwort, dass sich dieser Beruf so gut mit der Betreuung der eigenen Kinder vereinbaren lässt!!! Das ist natürlich ein Supergrund für die Wahl eines Berufes, vor allem, wenn dies auf dem Rücken der Kollegen ausgetragen wird, die ihre Kinder völlig ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Umstände aufgezogen haben.
Das Kollegium ist aufgebläht auf weit über 100 Leute, die man kaum noch kennt, weil sie nur ganz kurze Unterrichtszeiten haben. Ich finde diesen Trend ganz furchtbar!
Aber vielleicht kommt daher auch die positivere Einstellung! Wenn ich nur 8 Stunden in der ganzen Woche unterrichte, ist das natürlich nicht so stressig wie wenn man dieselbe Stundenzahl an einem Tag unterrichten muss.
teacher antwortete am 15. Feb, 13:08:
Das Argument kommt auch andersrum: Kolleginnen kommen aus der Karenz zurück und sind froh, sich einmal ganz persönlich mit ihren eigenen Kindern beschäftigt zu haben - das dürfte viel erfüllender sein als die Kinderarbeit in den Klassen. Und die Unterbrechung tut ihnen sehr gut.P.S. Ich würde auch sofort in Karenz gehen, weil ich die Zeit mit meinen Kindern sehr gut in Erinnerung habe.
BIA (Gast) antwortete am 15. Feb, 22:40:
@stichi
Läuft bei uns ähnlich. Ich finde nicht, dass die Stimmung im Kollegium leidet, aber die Bereitschaft der Kleinkinder-Mamas, sich voll reinzuhängen, ist natürlich eingeschränkt.
fedor (Gast) meinte am 15. Feb, 09:21:
Da hat der Kollege aber den falschen Beruf ergriffen!Ich habe mich von Beginn an um die Karriere (Direktorsposten) nicht gekümmert sondern eher meinen Ehrgeiz in einer soliden Unterrichtsarbeit gesehen und die Machthungrigen ihr Spielchen treiben lassen.Und jetzt,nach 40 Jahren,zweifeln viele ehemalige Schulfreunde daran,ob sie mit ihrer Haltung wirklich auf's richtige Pferd gesetzt haben.
teacher antwortete am 15. Feb, 13:10:
Mir war vor 25 Jahren nicht klar, wie stark das Image der Lehrer verkommen wird, wie niedrig der Status von Pädagogen im Rahmen akademischer Berufe ist.Jetzt ist es mir klar geworden - und ich habe keine Freude damit, dass der wichtigste Beruf so gering geschätzt wird.
Stefan (Gast) antwortete am 15. Feb, 21:40:
Stimmt, man muss den niedrigen sozialen Status als Lehrer aushalten könnten, gerade wenn man viel mit Ingenieuren, Ärzten etc. zu tun hat. Die Schule wird oftmals als Versteck gedeutet, wo man sich nicht mit der "rauen Realität" auseinandersetzen muss. Meiner Ansicht ist dort eher das Gegenteil der Fall.Ein paar Worte zum Thema Familienfreundlichkeit und Lehrerinnen: An meiner Schule in Italien habe ich vorrangig mit Lehrerinnen für Fremdsprachen zu tun, ich bin als FSA das einzige männliche Exemplar in diesem Sektor. Und es scheint mir in der Tat, dass das Leben meiner Kolleginnen stark auf das Familienleben eingetaktet ist. Die Kinder werden beispielsweise jeden Tage gegen 2 abgeholt und zum Training kutschiert, am Wochenende bleibt dafür gar noch mehr Zeit. Aktivitäten am Nachmittag sind strengstens verpönt. Ich frage mich, ob hier das Prinzip 'Ganztagsschule' greifen könnte oder an der allgemeinen Mentalität scheitern würde.
teacher antwortete am 17. Feb, 18:32:
Die Ganztagsschule würde LehrerINNEN besonders hart treffen: Sie müssten in der eigenen Schule bleiben und ihrer eigenen Kinder in fremde Schulen stecken. Das werden sie beides nicht mögen.
BIA (Gast) antwortete am 18. Feb, 10:40:
Vielleicht würden sie dann mal ernsthaft was unternehmen, damit die Schulen von verkommenen Kaninchenställen zu schönen Lebens-Räumen umgewandelt werden (und ich weiß, dass für die Gebäude jemand anderer zuständig ist - aber mit mehr Druck von Lehrerseite, wer weiß...).
teacher antwortete am 18. Feb, 15:58:
Ich schaue mir die Kasernen an, da lässt man unsere männliche Jugend im Schimmel verrotten. Nein, die Jugend hat kein Recht auf frohe Lebensräume, nur Banken und Shoppingcenter bringen cash.
hajo (Gast) meinte am 15. Feb, 13:28:
gewusst wie!
das kommt doch nur auf die Verkaufsstrategie an .. Die Kollegin ist da wohl wesentlich cleverer :-)
diekolumnistin meinte am 15. Feb, 13:53:
Ich glaube, der Grund dafür, warum viele Frauen Lehrer werden, ist der, dass Lehrer einer der wenigen Berufe ist, die sich gut mit Familie vereinbaren lassen. Und vielleicht liegt es auch daran, dass Frauen Erfolg nicht mit Macht gleichsetzen ...
Volker Lange (Gast) antwortete am 16. Feb, 19:23:
Urlaub mal auf Sylt
_____ \\\!!!///__________( ô ô )______
____ooO-(_)-Ooo___
Ich möchte einen netten Gruß hinterlassen
und ich würde mich freuen, wenn Sie auf
meiner Homepage auch einmal
vorbei schauen würden!
teacher antwortete am 17. Feb, 18:27:
Sylt - kann ich mir nicht leisten :-)@kolumnistin: Trotzdem ist das ein 45h-Job, die Kolleginnen arbeiten oft in die Nacht hinein.
so ein trottel wie du (Gast) meinte am 17. Feb, 13:39:
kann eh nur lehrer werden. (haben sich deine bekannten sicher auch gedacht.)
teacher antwortete am 17. Feb, 18:26:
Von MIR haben sie ja eine gute Meinung (sie kennen ja meine Fähigkeiten vom Skikurs, Tanzkurs etc.), nur alle anderen Lehrer sind Hohlköpfe. Anwesende sind immer ausgenommen, dann kann man auch schwer argumentieren.
LektorV (Gast) meinte am 18. Feb, 09:38:
What Teachers Make
In diesem Zusammenhang ein Lehrer, der auch mit solchen Situationen umgehen muss:http://www.youtube.com/watch?v=tpog1_NFd2Q