Falballa (Gast) meinte am 15. Feb, 01:51:
Männer oder Frauen?
Ich glaube, viele Männer können ich nicht vorstellen, den ganzen Tag mit Kindern zu arbeiten..ich bin Lehramtsstudentin für Deutsch und Englisch, und bei sitzen nicht soviele Jungs. Wobei es in Englisch ausgeglichener ist, als in Deutsch. Wer Jungs sucht, muss in Bio und solchen Fächern schauen.
Aber, ich denke nicht, das Frauen es lieber machen, ich denke nur, viele Männer trauen sich nicht!
stichi antwortete am 15. Feb, 08:25:
Ich arbeite seit 35 Jahren an meiner Schule (BaWü Gymnasium). Bis vor wenigen Jahren bestand das Kollegium aus ca 60 Männern und 15 Frauen. (Die Schule war ursprünglich ein reines Jungengymnasium mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.)Das hat sich nun gewaltig geändert. Seit die Pensionierungswelle anfing, gehen die Männer und es kommen nur Frauen nach. Das Klima an der Schule hat sich total gewandelt und nicht zum Guten. Ich muss das leider sagen, obwohl ich selbst weiblich bin.
Die neuen Kolleginnen unterrichten bis sie verbeamtet sind, werden dann UMGEHEND schwanger und kommen dann mit einem Lehrauftrag von vielleicht 8 Stunden zurück. Die Schule ist für sie eine nette kleine Nebenbeschäftigung, man erwartet maßgeschneiderte Stundenpläne, keine erste, keine sechste Stunde, kein Nachmittagsunterricht etcpp.
Fragt man sie, warum sie Lehrerinnen geworden sind, hört man zu 90% die Antwort, dass sich dieser Beruf so gut mit der Betreuung der eigenen Kinder vereinbaren lässt!!! Das ist natürlich ein Supergrund für die Wahl eines Berufes, vor allem, wenn dies auf dem Rücken der Kollegen ausgetragen wird, die ihre Kinder völlig ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Umstände aufgezogen haben.
Das Kollegium ist aufgebläht auf weit über 100 Leute, die man kaum noch kennt, weil sie nur ganz kurze Unterrichtszeiten haben. Ich finde diesen Trend ganz furchtbar!
Aber vielleicht kommt daher auch die positivere Einstellung! Wenn ich nur 8 Stunden in der ganzen Woche unterrichte, ist das natürlich nicht so stressig wie wenn man dieselbe Stundenzahl an einem Tag unterrichten muss.
teacher antwortete am 15. Feb, 13:08:
Das Argument kommt auch andersrum: Kolleginnen kommen aus der Karenz zurück und sind froh, sich einmal ganz persönlich mit ihren eigenen Kindern beschäftigt zu haben - das dürfte viel erfüllender sein als die Kinderarbeit in den Klassen. Und die Unterbrechung tut ihnen sehr gut.P.S. Ich würde auch sofort in Karenz gehen, weil ich die Zeit mit meinen Kindern sehr gut in Erinnerung habe.
BIA (Gast) antwortete am 15. Feb, 22:40:
@stichi
Läuft bei uns ähnlich. Ich finde nicht, dass die Stimmung im Kollegium leidet, aber die Bereitschaft der Kleinkinder-Mamas, sich voll reinzuhängen, ist natürlich eingeschränkt.