"Herr Professor, dürfen wir morgen Fenster putzen?"
"Wie bitte?"
"Na ja, wir haben doch morgen schon um 12 Uhr aus - und schauen Sie 'mal unsere Fenster an."
"Haaahhhh? Ich sehe keinen Zusammenhang?"
"Wir wollen endlich wieder die Sonne sehen!"
"Ihr wollt FREIWILLIG die Klassenfenster putzen? Morgen? Und da fragt ihr mich noch?"
"Ja, weil wir ja keinen Schlüssel haben."
"Ich auch nicht."
Erklärend sei hier erwähnt, dass seit der Renovierung unseres Schulgebäudes manche Fenster fix eingemauert sind ... und die anderen so versperrt, dass sie nur einen Lüftungsspalt weit zu öffnen sind. Entweder, um die SchülerInnen vor Flucht und Selbstmord zu schützen oder die vorbeigehenden Passsanten vor herunterfallenden Milchpackungen und Klopapierrollen. Vielleicht stimmen auch beide Erklärungen, vielleicht auch keine.
"Deswegen komme ich ja zu Ihnen. Können Sie uns den Schlüssel besorgen?"
"Wird sich machen lassen. Sonst noch was?"
"Ja. Dürfen wir mit einer Stehleiter vom Gehsteig her die fixen Fensterscheiben auch putzen?"
"Da kann sich doch die Schule nur freuen ..."
"Können Sie einfach ja oder nein sagen. Ob wir DÜRFEN!"
"Wenn ich den Herrn Direktor frage ... wird er mir nicht glauben, dass das euer Ernst ist: Fenster putzen in der Freizeit!"
"Wir wollen einfach wieder hinaussehen können, die Sonne, den Himmel, die Bäume ... und zu Hause ist uns eh fad."
P.S.: Ein Mal im Jahr soll eine Profi-Reinigungstruppe diese Glasfassaden säubern, aber mindestens vier Mal im Jahr wäre es notwendig. Von der Innenräumung unserer verstaubten und verdreckten Lehrsäle wage ich hier nur Andeutungen zu machen.
P.P.S.: Im vorigen Jahr musste die Fensterreinigung aus finanziellen Gründen abgesagt werden, erfahre ich, als ich den Schlüssel aus der Direktion hole.
"Wie bitte?"
"Na ja, wir haben doch morgen schon um 12 Uhr aus - und schauen Sie 'mal unsere Fenster an."
"Haaahhhh? Ich sehe keinen Zusammenhang?"
"Wir wollen endlich wieder die Sonne sehen!"
"Ihr wollt FREIWILLIG die Klassenfenster putzen? Morgen? Und da fragt ihr mich noch?"
"Ja, weil wir ja keinen Schlüssel haben."
"Ich auch nicht."
Erklärend sei hier erwähnt, dass seit der Renovierung unseres Schulgebäudes manche Fenster fix eingemauert sind ... und die anderen so versperrt, dass sie nur einen Lüftungsspalt weit zu öffnen sind. Entweder, um die SchülerInnen vor Flucht und Selbstmord zu schützen oder die vorbeigehenden Passsanten vor herunterfallenden Milchpackungen und Klopapierrollen. Vielleicht stimmen auch beide Erklärungen, vielleicht auch keine.
"Deswegen komme ich ja zu Ihnen. Können Sie uns den Schlüssel besorgen?"
"Wird sich machen lassen. Sonst noch was?"
"Ja. Dürfen wir mit einer Stehleiter vom Gehsteig her die fixen Fensterscheiben auch putzen?"
"Da kann sich doch die Schule nur freuen ..."
"Können Sie einfach ja oder nein sagen. Ob wir DÜRFEN!"
"Wenn ich den Herrn Direktor frage ... wird er mir nicht glauben, dass das euer Ernst ist: Fenster putzen in der Freizeit!"
"Wir wollen einfach wieder hinaussehen können, die Sonne, den Himmel, die Bäume ... und zu Hause ist uns eh fad."
P.S.: Ein Mal im Jahr soll eine Profi-Reinigungstruppe diese Glasfassaden säubern, aber mindestens vier Mal im Jahr wäre es notwendig. Von der Innenräumung unserer verstaubten und verdreckten Lehrsäle wage ich hier nur Andeutungen zu machen.
P.P.S.: Im vorigen Jahr musste die Fensterreinigung aus finanziellen Gründen abgesagt werden, erfahre ich, als ich den Schlüssel aus der Direktion hole.
teacher - am Freitag, 6. Juni 2008, 21:21
Georg (Gast) meinte am 6. Jun, 21:50:
^^
das muss man auch erlebt haben um es zu glauben ;)
teacher antwortete am 7. Jun, 11:31:
Ein Mal hab ich es erlebt. Es wurde geputzt ... und siehe da, die Bäume sind wirklich grün.
walküre meinte am 7. Jun, 00:27:
"Schulen sind reparaturfällige, alte, unbequeme Zwangsanstalten. Genau so viel sind sie unserer Gesellschaft wert. Autos, Shopping, Geld - das zählt halt viel, viel mehr als unsere Kinder. Eine Kulturschande."
q.e.d.
.peter antwortete am 7. Jun, 02:09:
Hartmut von Hentig war es glaube ich, der von Schulen als "Lern-Gettos" sprach, in kritischer Auseinandersetzung mit dieser Tatsache (versteht sich).Ich denke das passt nach wie vor.
teacher antwortete am 7. Jun, 20:01:
Ich fühle mich als "Mitgefangener", nicht als Aufseher!
Zello (Gast) meinte am 7. Jun, 01:31:
SMV färbt die Pausenhalle
wir haben in den osterferien diesen jahres unsere pausenhalle neu gestrichen. die graue aula war einfach net anzusehn.jetz sind die wände gelb, die säulen orange. und als wir die boxen und feuerkästen abgenommen haben, fanden wir unterm grau noch ein braun von noch früher. das war ja noch schrecklicher.
gleichzeitig hat die SMV neue öffentliche pcs angeschafft. also an denen die schüler in ihrer freizeit arbeiten können. die 2 vorgänger brauchten ja schon die ganze pause um ein office dokument zu öffnen. jetz hama 4 schnelle rechner, wobei die "black-list" für webseiten vom lehrer endlich mal eingerichtet werden sollte. aber nö hat ja keine zeit. wir dürfens net :( und so sitzen manche in der pause immer dran und chatten oder prüfen mails.
hoffentlich macht einer unserer nachfolger weiter mit dem rest der pausenhalle (oberer teil) und den gängen.
teacher antwortete am 7. Jun, 20:33:
Farbe kaufen und verwenden wir auch immer wieder. Wo 30 Kinder auf 60 m² leben, hält das nicht lange, klar.
Zello (Gast) antwortete am 7. Jun, 23:27:
nicht lange?bei uns netmal 2 wochen :(
weil zur gleichen zeit wurden ein paar klassenzimmer renoviert. aber manche schüler meinen halt wirklich: ich fühl mich hier nicht heimisch, aber ich benehm mich schlimmer!
teacher antwortete am 8. Jun, 11:41:
Ein einziger in der Klasse kann den ganzen Aufwand in wenigen Minuten ruinieren. Frust auf allen Seiten.
.peter meinte am 7. Jun, 02:07:
Wie, welche Sonne?
Das ist echt lustig mit den vielen kompliziert zu reinigenden Gebäuden heutzutage. Könnte da Geschichten erzählen, tzes
Michael (Gast) meinte am 7. Jun, 14:31:
Uns hatte man das verboten
Meine damalige Klasse kam auf die Idee, die Fenster mal wieder zu streichen, und auch zu putzen. Also auch freiwillig. Tatsächlich hat sich auch ein Großteil der Klasse bereit erklärt, genau das zu tun. An einem freien Nachmittag.Allerdings hat man es uns verboten. Wenn einem von uns etwas passiert, haftet niemand dafür... Den Rest meiner Schulzeit schauten wir immer aus dreckigen, ungestrichenen Fenstern...
Zello (Gast) antwortete am 7. Jun, 23:30:
kenn ich ....
.... wir hatten anfang des jahres schülersprecher versammlung. also so richtig für 2 tage ne fahrt und viel diskutieren auch mit der schulleitung. ideen haben wir. aber umsetzen dürfen wir sie leider leider nicht :(der witz daran: manche lehrer würden uns ja unterstützen. aber von den gesprächen kommt leider nix ins lehrerkollegium.
Baucis (Gast) meinte am 7. Jun, 19:40:
Bei uns hat unser Klassenvorstand einmal die Fenster geputzt - während der/seiner Mittagspause...
teacher antwortete am 7. Jun, 19:58:
Ich putze manchmal den TV-Bildschirm in der Klasse, weil sich die Putzfrauen dafür nicht zuständig fühlen. (Bei den Fenstern fühle ich mich nicht zuständig :-)Aber sehen will ich doch was!
steppenhund meinte am 7. Jun, 19:58:
Ich weiß, ich bin penetrant ätzend. Doch in der Waldorfschule werden die Eltern gefordert, etwas für Schulausbau und Gestaltung zu tun, wenn sie können...
teacher antwortete am 7. Jun, 20:03:
Ich mag diese Seite der Waldorfschulen, weil die Eltern eingebunden werden, und zwar nicht nur als Konsumenten (und Zahlende).
BIA (Gast) antwortete am 8. Jun, 15:07:
Einbeziehung der Eltern
Da kann ich was dazu erzählen: die Eltern und Kinder der neuen 1. AHS-Klasse wurden freundlich gebeten, das Klassenzimmer zu streichen. Im August. Wie schön, dachte ich, eine Möglichkeit für die Kinder, sich informell kennenzulernen!Da waren:
20 Eltern
2 Kinder (darunter meines)
Die anderen Kinder hatten laut ihren Eltern keine Lust oder Zeit (!) gehabt, zu kommen.
Also kratzten brav 20 Eltern die Kaugummis der Vorjahres ab, während der NAchwuchs im Schwimmbad lag. Mein Sohn schwor mir nach dem Kaugummiabkratzen, niemals, niemals Kaugummis unter den Tisch zu kleben. Diese pädagogisch wertvolle Erfahrung, finde ich, hätten die anderen Eltern ihren Kindern auch durchaus gönnen dürfen - denn auf das, was man im Schweiße seines Angesichts hergerichtet hat, passt man besser auf das, was einen durch die Leistungen der Mitwelt fix-fertig hingestellt wird.
Elternbeteiligung, okay - aber Kinderbeteiligung: mindestens genauso, bitte!
teacher antwortete am 8. Jun, 18:45:
Sowas schreckt mich richtig. Was ist da schief gelaufen?
BIA (Gast) antwortete am 8. Jun, 19:52:
Das Übliche.Die Schatzibutzi-Mini-Mes werden geschont bis zum Abwinken, weil's so oam und überfordert sind.
eowynn (Gast) meinte am 8. Jun, 19:31:
Es lebe die Intervall-Reinigung!
Schule macht Spass - solange man keine Staub-Allergie hat, Schimmelsporen-affines Asthma oder einfach eine natürliche Ekelgrenze....Ich habe mir neulich die Putzpläne für die Schule mal angesehen - es wird nur Intervall-Reinigung bezahlt und diese dann auch nur mit einem Stundenumfang, der auch von den durchaus sehr willigen Reinigungskräften keine Wunder erwarten lassen darf.
Die Räume streichen wir schon seit Jahren mit Schülern in Projektwochen o.ä. selber, gleiches gilt für die Flure. Wir können froh sein, die Farbe gestellt zu bekommen - der Hausmeister darf aber nicht mithelfen, dafür wird er nicht bezahlt....
Der einzige Vorteil - die Schüler bei uns haben dadurch mehr Respekt vor dem Gebäude, allerdings auch Hass vor dem Schmutz, der einfach kein Ende nimmt.
Fensterputzer kommen bei uns übrigens auch max. 1x jährlich....
teacher antwortete am 8. Jun, 20:01:
Wir halten unsere Schule immer für die dreckigste der Welt ... bis wir hören, dass andere Lehrer das von ihrer Anstalt auch denken.Eine Schande: Unsere Kinder lernen im Dreck.
Geben wir es zu und teilen die SchülerInnen zur Reinigung ein (warum nicht bezahlt?).
eowynn (Gast) antwortete am 9. Jun, 19:12:
Lach nicht....
.... da wir keine Eltern mehr finden, die sich auch nur einen Vormittag bei uns einfinden, haben ich mit den 10ern eine Frühstücksfirma gegründet - so gibt es jeden Tag Brötchen, Obst und Getränke für alle. Und die Schüler bekommen einen Lohn am Ende der Woche.Nachsitzen gibt es bei uns nicht mehr - bei uns wird zum Wohl der Allgemeinheit nachgearbeitet, also Schulhöfe gesäubert, gekehrt, Tische geschrubbt... Soweit entfernt ist das nicht mehr von einer ganz neuen Variante der Schülermitverwaltung ;o)
teacher antwortete am 9. Jun, 19:24:
Gar nicht so übel.Und was schaut für dich dabei raus?
eowynn (Gast) antwortete am 10. Jun, 18:37:
Arbeit! Und noch ein wenig Arbeit - hatte ich schon die zusätzliche Arbeit erwähnt? *ggggg* Gehört halt irgendwie alles zu meiner Arbeitsplatzbeschreibung "Mädchen für alles"....
teacher antwortete am 10. Jun, 21:51:
Ich versuche mein job description zu präzisieren - da steht von Reinigungsdiensten nix drinnen. Und jeder, der jetzt aufschreit, weil ja ein Lehrer ein Vorbild für die Jugend sein soll, wischt zur Strafe morgen das Büro auf.
eowynn (Gast) antwortete am 11. Jun, 19:29:
Naja, in meiner Job-Beschreibung gibts sogar ausdrückliche Untersagungen (Vertretungsunterricht, Aufsichten führen) - die meinen Chef aber nur am Rande interessieren...im Gegenteil freuen sich viele Lehrkräfte, dass ich teils ihren Job erledigen darf / muss.So fällt mir übermorgen die rühmliche Aufgabe zu, ALLE (!!!!) Eltern der nichtversetzten Kinder unserer Schule über ebendiesen Umstand aufzuklären - ich denke schon intensiv darüber nach, an diesem Tag eine Baldrian-Höchstdosis einzuwerfen....
BIA (Gast) antwortete am 11. Jun, 22:19:
Seh ich auch so
Den Controller möcht ich sehen, der sein Büro selbst saugt. Der Mann gibt sich nicht dazu her (die Frau auch nicht) - ist immerhin ein Akademiker und für "höhere Weihen" angestellt als Boden putzen. Wir auch - und wir sollten uns wirklich nicht für jeden Dreckjob hergeben, nur weil's Staat und Gesellschaft nichts wert ist, schöne oder auch nur funktionstüchtige Schulen zu haben.Bei allem Engagement - wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir sämtliche Versäumnisse der Schulpolitik uns noch zusätzlich aufladen. Wir tun's eh oft genug.
campino (Gast) antwortete am 15. Jun, 11:25:
Bei uns an der Schule gibt es ein Putz- System. Jeder Kurs/jede Klasse muss irgendwann mal putzen. Meistens erhält jeder Kurs dann einen Zeitraum von zwei Wochen, in dem jeden Tag ein bestimmter Bereich gemacht werden muss. Die Kurse teilen dann selber ein, wer welchen Tag nimmt. So könnte man für die insgesamt 6 Zonen in die die Schule geteilt ist jeden Tag ein vierer Team einteilen. Die Arbeit wäre dann in einer halben Stunde erledigt. Bis zum Einteilen klappt das auch. Ansonsten hört man oft: "Ach, das geht doch noch, ist ja gestern erst geputzt worden", "Der Hausmeister war nicht da und konnte uns keine Putzsachen geben" oder "Oh, ich war gestern dran? Hab ich vergessen. "Außerdem macht sich die Haltung "Was ich geputzt habe, darf ich auch dreckig machen" breit...
Insgesamt ist es noch schlimmer als vorher (schließlich kommen seit es das gibt keine Putzfrauen mehr...)
amadea (Gast) meinte am 10. Jun, 10:36:
Vor einigen Jahren gab es einen Skandal in einem Londoner Krankenhaus. Ein todkranker berühmter Mann - vergessen wer das war - ließ auf seine Kosten die Fenster des Krankenhauses putzen, weil er die Sonne sehen wollte.Schüler putzen Fenster ist toll.
Unterrichtete ein halbes Jahr in Dänemark in einer Schule, in der die Kinder alles selber putzten. Fand ich gut.
Nathalie (Gast) meinte am 11. Jun, 13:29:
Habe ich als Schüler auch erlebt. Jemand hat mal von außen an eines der Flurfenster in der Nähe unserer Klasse gerotzt. Das "Werk" war sehr zäh und ist deshalb nicht heruntergelaufen, sondern als zentimeterlanger Tropfen an der Scheibe hängengeblieben. Das Fenster befand sich außerdem in einem sehr wettergeschützten Bereich, es wurde nie wirklich naßgeregnet. Tja, und an dieser eindeutigen Markierung konnte man sehr gut verfolgen, wie oft die Fenster geputzt wurden. Das Teil ist irgendwann richtig hart geworden und hat sich im Laufe der Jahre mehrmals verfärbt. Irgendwann haben wir vor den Sommerferien Wetten aufgenommen, ob das Teil zum neuen Schuljahr wohl noch da klebt, oder "schon" entfernt wurde. Das Ding wurde dort hingerotzt, als ich in der 7. Klasse war und kurz vor dem Abi kam dann tatsächlich noch der Moment: Es war weg und die Fenster geputzt!
atrazin antwortete am 12. Jun, 18:28:
In meiner Klasse hat jemand eine Nudel (Spaghetti) auf den Boden fallen lassen.
Sie liegt direkt im Klasseneingang - seit mittlerweile 3 Wochen - alle steigen brav drüber und jeden Tag in der Früh wird kontrolliert, ob sie noch da ist und ein Stricherl gemacht.Sie wird uns fehlen, sollte die Putzbrigade doch einmal den Weg in meine Klasse finden.
la fille rousse antwortete am 14. Jun, 17:45:
bei uns gab es als wir etwa 12 waren eine weintraubenschlacht, von denen einige an den fenstern landeten. als ich 17 war waren die flecken immer noch daran - dann wurden irgendwann die fenster ausgetauscht.
BIA (Gast) antwortete am 15. Jun, 12:05:
Shame! Shame! Shame!
Sehr geehrte(r) Herr/Frau_______________!Ich freue mich sehr, Ihre/n Sohn/Tochter ____________ im Fach ___________ betreuen zu dürfen. Anbei einige organisatorische Hinweise:
Ihr Kind sitzt mit 33 Mitgefangenen ein der Klasse. Ich bin also in der Lage, Ihrem Kind pro Stunde eine Individuelle Betreuung von 1,47 min. zukommen zu lassen, ebenso viel Zeit sieht mein Dienstgeber für die Korrektur von Hausaufgaben etc. vor.
Ihr Kind erhält von mir zusätzliches Übungsmaterial, um sich adäquat mit den Lerninhalten auseinandersetzen zu können. Dies aber nur bis April, denn dann ist das Kontingent, das mir mein Dienstgeber an Kopien zugesteht, erschöpft. Sollte Ihr Kind eine 11. Klasse besuchen, erhält Ihr Kind gar kein Buch, denn man hat sich darauf geeinigt, dass aktuelle, von mir zusammengestellte Texte den vorhandenen Schulbuchbeständen von 1985 vorzuziehen seien. Ab April bitte ich Sie um Fürsprache beim Schutzheiligen Ihrer Wahl, denn eine Erhöhung meines Kopierkontingents ist nur durch Bittgänge zu meinen Vorgesetzten möglich, die nur durch das Wirken übernatürlicher Kräfte zu Zugeständnissen zu bewegen sind.
Aber Herbst 2008 wird Ihr Kind übrigens kein Zusatzmaterial aus anderen Schulbüchern mehr erhalten können, da die SChulbuchverlage mit verstärkter Strafverfolgung von Copyrightverletzungen gedroht haben und mein Dienstgeber keine diesbezügliche Lösung mit den Verlagen aushandeln konnte. Aufgrund der von meinem Dienstgeber vorgesehenen Vorbereitungszeit wird es mir aber auch nicht mehr möglich sein, Arbeitsblätter in Eigenleistung in der Anzahl und Qualität vorzubereiten, die Ihrem Kind optimale Vorbereitung ermöglicht.
Zudem bitte ich Sie, Ihr Kind darauf aufmerksam zu machen, dass es tunlichst nicht zunehmen oder im Zuge pubertärer Wachstumsschübe überlange Arm- oder Beinknochen bekommen möge. Der Platz in unseren Klassen ist knapp bemessen.
Sollte Ihr Kind an Stauballergie leiden, bitten wir Sie, ihm geeignete MEdikamente zur Linderung akuter Hustenanfälle mitzugeben. Unser Budget ist knapp; weder eine Sanierung des Schulgebäudes noch eine adäquate Reinigung von Staub und verderbenden Essensresten sind möglich.
Angesichts dieses letzten Punktes verweise ich aber hier noch auf die tröstlichen Ergebnisse einschlägiger Studien: ein gewisser Verschmutzungsgrad der kindlichen Umgebung stärkt das Immunsystem. Ihr Staat tut, was er kann, um Ihr Kind auf die gestiegenen Anforderungen an das Immunsystem des 21. Jahrhunderts fit zu machen.
Nun aber heiße ich Ihr Kind herzlich willkommen im Elitezweig der deutschen Schulsysteme, dem bayerischen Gymnasium.
Auf guteZusammenarbeit,
____________________________
(Unterschrift)
teacher antwortete am 30. Jun, 21:10:
BIA realistisch-zynisch. Mehr sind uns die Kinder nicht wert!
@atrazin&fille rouge:
Ich glaubte lange, dass nur unsere Schule zum Misthaufen verkommt, aber das hat System.
Kat (Gast) meinte am 21. Jun, 20:15:
manchmal können auch Lehrer noch staunen...
Tamara Specht (Gast) meinte am 13. Jul, 13:27:
Umfrage unter bloggenden Lehrern und Referendaren
Liebe Bloggerin, lieber Blogger, im Rahmen meiner Bachelorarbeit führe ich eine Befragung unter Lehrerinnen und Lehrern sowie Referendarinnen und Referendaren durch, die ein Weblog betreiben, welches sich auch mit dem Thema Schule auseinandersetzt. Ziel meiner Arbeit ist es, erste Erkenntnisse über Lehrer-Weblogs zu gewinnen.
Aus diesem Grund wende ich mich heute an Sie. Ich möchte Sie bitten, sich bis zum 3. August 2008 etwa 15 Minuten Zeit zu nehmen und den Online-Fragebogen auszufüllen. Alle Angaben sind natürlich vollkommen anonym und werden nur für wissenschaftliche Zwecke im Rahmen meiner Bachelorarbeit an der Professur für Medienpädagogik der Universität Augsburg betrachtet. Ich zähle auf Sie!
Und hier geht es zur Umfrage: http://bscw.uni-augsburg.de/survey/index.php?sid=59
Falls Sie an den Ergebnissen meiner Umfrage interessiert sind, haben Sie am Ende des Fragebogens die Möglichkeit, eine E-Mail-Adresse zu hinterlassen.
Sollten Sie Fragen oder weitere Anregungen zur Untersuchung haben, wenden Sie sich gerne per E-Mail an mich: tamara.specht@gmx.net.
Herzliche Grüße und schon jetzt vielen Dank für Ihre Teilnahme,
Tamara Specht
ich (Gast) antwortete am 8. Aug, 16:08:
ich warte auf neues :(
Woo (Gast) antwortete am 8. Aug, 22:56:
Irgendwie scheint der Teacher verdammt lange Sommerferien zu haben.. oder das Kollegiat hat das Blog entdeckt und ihn zur Aufgabe genoetigt..
teacher antwortete am 9. Aug, 13:01:
Ich krieg schon ein schlechtes Gewissen ...Ich bin - alternativ- gerade im "Social Web" aktiv und außerdem mitten in einer wissenschaftlichen Arbeit ... ja, und in den Ferien ist nicht so viel los.
Mit Schulbeginn will ich wieder voll hier einsteigen.
Greez an alle
Amy (Gast) antwortete am 10. Aug, 22:46:
Ich freue mich auf neue Beiträge :) Wann sind die Ferien denn rum?Ich habe Dein Blog erst vor ca zwei Wochen entdeckt und gerade eben die Lektüre aller alten Beiträge beendet. Viele Grüße aus dem Nachbarland, tolles Blog!
Rick Noack (Gast) meinte am 11. Aug, 12:42:
artikel
Hallo liebe niemehrschule-Macher, ich bin Rick Noack und schreibe für ein Onlinemagazin gerade an einem Artikel über Lehrerblogs. Könnte ich euch mal interviewen? Ihr könnt mir unter: ricknoack@gmail.com antworten.
Viele Grüße
aus Deutschland
Mitja (Gast) meinte am 19. Aug, 15:53:
nieiwiederniemehrschule?
Schon so lange kein neuer Eintrag mehr. Blog aufgrund Unlusts gestorben? Wahre Identität des Teachers gar aufgedeckt? Wäre schade.
Mitja (Gast) antwortete am 19. Aug, 15:56:
Ach, da oben wird's ja erklärt.
Noga (Gast) meinte am 20. Aug, 08:44:
Putzsucht
Jetzt hoffen wir, daß die Schüler nach zehn Wochen die Putzerei und der Herr Teacher die Ferien hinter sich gebracht hat, und bald wieder Neues aus dem Schulalltag hier zu lesen sein wird.