Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
cotopaxi

 
Ich will - naja ich soll - ein Logo entwerfen und suche ein brauchbares (und leistbares) Zeichenprogramm dafür.

Hier der methodisch unreife Ablauf:

- Zunächst wird gegoogelt. Die Downloads lassen zu wünschen übrig. Die investierte Zeit rechnet sich nicht.
- Dann suche ich im Berg gesammelter CDs und DVDs, die von diversen Computer-Fachzeitschriften herumliegen. Ich installiere, probiere, schüttle den Kopf.
- Ich fahre zur Buchhandlung, um aktuelle Literatur zu sichten. Ich kaufe eine neue PC-Zeitschrift mit einem weiteren "Gratis"-Programm: Xara. Leider bleibt keine Zeit mehr, das Ding auszuprobieren.
- In der Schule geht mir ein Lichtlein auf: "Du könntest doch das Fachwissen deiner Kollegen anzapfen."

In Gedanken gehe ich die Damen und Herren LehrerInnen durch, die sich mit EDV und/oder Kunst beschäftigen: "Njet." Die einen programmieren, codieren, schnitzen bits and bytes, die anderen hassen den sturen Blechtrottel - Kunst braucht Pinsel!

Dann läuft mir ein junger Kollege in die Arme, einen Kaffeebecher in der einen, das Notebook in der anderen Hand. Historiker vom Beruf, aber weiter Horizont.
"Ja klar, da hab' ich etliches für dich."
Natürlich empfiehlt er mir "Photoshop" und andere Kostbarkeiten (Macromedia&Co.).
"Nein, ich will kurz mal was zeichnen, intuitiv, easy."
"Ich bring' dir morgen was mit."

So schaut Wissensmanagement im Schulbereich aus. Die Fachleute verteidigen ihr abgegrenztes Revier und fürchten sich vor Neuerungen, die sie überrollen könnten. Die wirklichen Fähigkeiten bleiben unentdeckt.
Eine Kollegin hat vor 15 Jahren die letzte EDV-Fortbildung gemacht (gab es damals schon Windows?), muss aber Informatik unterrichten (schließlich hat sie die notwendigen Zeugnisse gesammelt), der top interessierte Hobbygrafiker muss Geschichte unterrichten; sein Hobby, seine Begeisterung, seine wahren Stärken liegen brach.

Wir unterrichten eben, was wir von 20 Jahren studiert und kolloquiert haben. Nur diese Zeugnisse zählen! Zumindest für die Schule - nicht fürs Leben (lernen WIR).
Wir unterrichten nicht, was wir heute können oder lieben.
Versteht ihr, warum wir nicht immer beste Leistungen mit besten Ergebnissen erzielen.
stichi meinte am 18. Apr, 20:51:
Ja!!!!!!!!! 
teacher antwortete am 19. Apr, 17:10:
:-) 
Simon Columbus (Gast) meinte am 18. Apr, 21:04:
Mein bester Mathelehrer hat Sport studiert - und darf Mathe nur aushilfsweise unterrichten. Das Problem ist deutlich: Schule ist institutionell. Natürlich, es wird geprüft, kontrolliert - aber funktionieren kann das nicht. 
.peter meinte am 18. Apr, 21:10:
ja, das verstehe ich.

Und, hast du ein Programm bekommen? 
teacher antwortete am 19. Apr, 17:11:
Ja, aber es kann mehr als ich. 
Stefan (Gast) meinte am 18. Apr, 22:36:
Informatik =! Computer
informatik hat mit computern erstmal gar nix zu tun, Informatik ist Mathe pur...

Und da hat sich auch seit 20 Jahren nix grundlegendes verändert..
Info sind eifnach logische Verknüpfungen, Abläufe etc.

Ein Informatiker muss nicht (sollte zwar) wissen welche Programme was machen, das ist einach nicht sein Job. 
teacher antwortete am 19. Apr, 08:25:
Dann sollten wir das Fach sofort in Computeranwendungen umtaufen. Das brauchen alle, Informatik aber nur ein paar Spezialisten. 
Lisa Rosa antwortete am 19. Apr, 10:38:
Genau!
Viele der oldschool Informatiklehrer lehnen web 2.0 ab. Gebraucht wird ein Fach Medienkompetenz. Aber eigentlich finde ich gleichzeitig, daß man endlich mit dem Fächereinteilen aufhören muß. Die Realität teilt nicht in Fächer ein, nur die Wissenschaft - und die gibt es gerade wieder auf! - und die Pädagogik, die kann nicht runter davon, weil die Schule danach strukturiert ist. Medienkompetenz-Unterricht muß ja in allen Fächern eine Rolle spielen. Mein Sohn hatte einen Wahlunterricht (also freiwillig) Medienkompetenz. Da war die Lehrerin wenigstens so offen, daß sie es ertragen und nutzen konnte, daß die Schüler ihr was zeigen konnten. Was er da gelernt hat, hat er hauptsächlich von den peers gelernt. Und ich habe meine gesammelte Computer literacy von meinen Schülern gelernt.
Tipp also: Nicht nur die Kollegen fragen, auch die Schüler. Und: Blogosphäre absuchen. Gute Tipps für tools haben z.B. oft http://medienpraxis.ch/ und http://www.petersheim.de/ 
teacher antwortete am 19. Apr, 21:03:
Mir ist der herkömmliche Informatikunterricht auch viel zu eng: Programmieren, Office, Netzwerke administrieren.
Ziel Medienkompetenz gefällt mir gut - die Lehrer dafür können wieder nur aus interssierten Amateuren bestehen, weil es dafür keine Ausbildung gibt. 
t (Gast) antwortete am 21. Apr, 01:20:
"Medienkompetenzunterricht" mit dem Anwenden von Algorithmen zu ersetzen (mehr ist Informatik nicht), waer doch Schwachsinn .. waer wie "Autobahn ansehen" statt "Fahrschule" .. hrinrissigeres hab ich selten gehoert .. 
cheridwen meinte am 18. Apr, 23:25:
Auf der anderen Seite - wie willst du denn die Fähigkeiten, die wahren Stärken, die jemand heute hat, überprüfen? Du kannst ja nicht jeden einfach so irgendwas unterrichten lassen, nur weil er es hobbymäßig betreibt oder weil es ihn interessiert.

Wenn übrigens jemand ein Fach unterrichtet, dann sollte er sich auch über aktuelle Neuerungen auf dem Laufenden halten, denke ich, und gegebenenfalls Fortbildungskurse besuchen. 
SaschDaily (Gast) meinte am 18. Apr, 23:30:
Und jetzt haben Sie eine Raubkopie zu Hause? tztztz
*grins*

LG
Sascha 
teacher antwortete am 19. Apr, 17:12:
Geborgt und gesichert. 
medusa (Gast) meinte am 19. Apr, 09:22:
nun ich habe hier auch eine maschinenbau konstrukteurin
die in ihrer freizeit eine hervorragende innenausstatterin
abgibt - das ist ihr ausgleich - und so nützlich :)

übrigens ist photoshop nicht die richtige empfehlung
zur logo erstellung und macromedia gibt es auch nicht
mehr, gehört nun alles zu adobe - aber das nur am rande 
teacher antwortete am 19. Apr, 17:12:
Darf ich fragen, was gut wäre? 
medusa (Gast) antwortete am 20. Apr, 09:42:
da es sich beim logo nun mal um eine frei skalierbare* (ohne qualitätsverluste) datei handeln sollte, wäre hier ein vektorbasiertes programm zu verwenden, nicht eines auf pixelbasis (wie photoshop). möglich: adobe illustrator (mein favorit), freehand (gibt es seit der fusion macromedia/adobe nicht mehr) und für den kleinen geldbeutel aber legal - corel.

* es kommt natürlich auf den einsatzzweck an aber in der regel möchte man ein logo sowohl auf bspw. der visitenkarte wie auch auf einem lkw verwenden können. 
teacher antwortete am 20. Apr, 11:57:
Merci. 
medusa (Gast) antwortete am 20. Apr, 12:13:
kein thema :) 
ventrix (Gast) meinte am 19. Apr, 13:41:
Das hab ich früher schon immer bemerkt.
Die Kompetenz im Informatik/EDV Bereich lässt zu wünschen übrig.
Selbst auf Fachoberschulen (Wirtschaftsinformatik...) sind die Lehrer nicht in der Lage richtige Netzwerktechnik oder Programmierung beizubringen.
Einer wusste damals nichtmal was xml ist. 
teacher antwortete am 19. Apr, 21:07:
Eine Kollegin, die Informatik unterrichtet, wusste vor kurzem noch nicht, was ein USB-Stick ist. Aber sie kann hexadezimal rechnen!
Genauso ärgere ich mich über Kunstlehrer, die Photoshop&Co. ablehnen, Sprachlehrer, die noch nie von Podcasts gehört haben ... 
Doireann (Gast) meinte am 19. Apr, 16:51:
Fachfremder Unterricht
Ich habe sechs Jahre lang begeistert und nach Aussagen von Eltern und Schülern sehr erfolgreich Deutsch unterrichtet, obwohl meine Studienfächer Mathematik und Erdkunde sind. Heute darf ich das nicht mehr, weil fachfremder Unterricht "nicht geht". Wir beschweren uns über das zunehmende Fachidiotentum unserer Gesellschaft, aber wir züchten es heran. Nicht zu begreifen! 
.peter antwortete am 19. Apr, 17:03:
Ist es wirklich so?

Können Sie sich selbst und Fähigkeit ehrlicherweise derart generalisieren? Denn der Umkehrschluss aus ihren Aussagen wäre ja, dass jeder Lehrer neben seinen Hauptfächern nach eigenem Ermessen sich für andere Fächer vorschlagen können sollte. Finden sie wirklich, so sollte es sein? Sind alle Lehrkräfte so wie sie, oder ist es nicht eher umgekehrt? Und werden ihre Schüler zu Fachidioten, nur weil Sie sie nicht mehr unterrichten dürfen ... ist das die Message, die dadurch vermittelt wird? Welche Art von Qualitätskontrolle über den Unterricht und dessen Qualität hätte man dann noch, wenn jeder nach Belieben und eigenen Ermessen unterrichten dürfte und würde? Es wäre außerdem doch klar vorauszusehen, dass wenn soetwas erlaubt wäre, man allerorten Lehrer für alle möglichen Fächer einsetzen würde, sprich dass dies zu Missbrauch führen würde. Und zu guter letzt: Sind die besagten Eltern und Schüler denn tatsächlich der richtige Gradmesser, um guten und erfolgreichen Unterricht zu definieren? Muss ein Lehrer beliebt sein, um als Erfolgreich zu gelten ... ich sehe da nämlich keinen Zusammenhang.

Ich will keineswegs unterstellen, dass sie eine schlechte Lehrerin gewesen wären. Kann ich ja auch gar nicht bewerten. Aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, welche Konsequenzen ihre Aussagen, wenn sie Realität würden, hätten. Und das man die Bewertung guten oder schlechten Unterricht von der einzelnen Personen, vor allem von sich selbst, trennen sollte. "Ich bin nicht der Mittelpunkt guten Unterrichts!" Viele von uns Lehrern neigen nämlich unbewusst zu selbst konstruierter Kritik am System, weil sie im Grunde weder die Energie noch eventuell überhaupt die Möglichkeit haben, daran etwas konstruktiv statt destruktiv zu ändern.

Aber das sind nur meine 5cent dazu ... 
teacher antwortete am 19. Apr, 21:10:
(US-) Universitäten haben kein Problem, Praktiker ohne akademische Abschlüsse zu engagieren. Lehrer haben den Vorteil, ihr pädagogisch-didaktisches Wissen einsetzen zu können. Wenn sie dann neben ihren Fächern auch noch ihre Hobbies unterrichten -dann machen sie einen riesigen Sprung vorwärts. Mehr Vielfalt und mehr Spaß für alle. 
Lisa Rosa antwortete am 21. Apr, 10:45:
"fachfremd"
Ich habe viele sehr gute Musiklehrer erlebt, die besseren Unterricht gemacht haben und die Schüler mehr begeistert haben, obwohl sie nicht Musik studiert hatten, als etliche Musikstudienräte, die in ihrer Fachborniertheit aus der Ausbildung den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sahen und den Schülern überhaupt keine Freude an der Musik vermitteln konnten - im Gegenteil. Begeisterte "Autodidakten" einer Sache kennen sich oft besser aus als 0/8/15-Ausgebildete mit Fakultas. Und vor allem: Sie sind oft auch die besseren Pädagogen. Da kommt die Leidenschaft an der Sache besser rüber. Wichtig ist doch, was einer kann, nicht welche Papiere er hat. 
Simon Columbus (Gast) antwortete am 23. Apr, 00:45:
Die Begeisterung bleibt auf der Strecke! Gerade in heutigen Zeiten mit Numerus Clausus an den Universitäten ist Wissen wichtiger als Können. Das kann ich besonders bei Ärzten, aber auch häufig bei Lehrern absolut nicht nachvollziehen. 
teacher antwortete am 23. Apr, 16:17:
Im Alltag wird Wissen für jeden überall frei verfügbar (Handys, PDA, Internet ...), das Können (Umgehen mit Wissen) immer bedeutender - leider berücksichtigen das Schulen od. Universitäten noch zu wenig.
P.S.: Grundwissen (z.B. von Sprachen) wird dabei aber absolut vorausgesetzt! 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma