"Wie macht sich die Sarah bei dir?" fragt mich der Klassenvorstand einer Dritten.
"Die Sarah? Na ja, unauffällig, ruhig, mittelmäßig."
"Sie wird die Schule wechseln."
"Warum? So schlecht geht's ihr doch nicht."
(So tickt das Lehrerhirn: Keiner verlässt uns freiwillig.)
"Im Gegenteil. Angeblich sucht sie einen Hochbegabten-Platz?"
"Was?"
"Zuerst hat sie einen psychologischen Test gemacht. Mit sehr guten Ergebnissen. Daraufhin haben die Eltern ein anderes Gymnasium gesucht."
"Ich vermute eher, dass sie sich in der Klasse nicht wohl fühlt."
"Gut möglich. Sie hat sich wenig integriert. Sie zieht sich zurück, sie liest sehr viel, das irritiert bzw. blendet die Umgebung. Ausserdem kommt ihre Mutter aus Irland und sie spricht fließend Englisch."
"Ja gut, aber sonst?"
"Ihr Problem ist Französisch! Sie hat nie eine Fremdsprache von der Pieke auf lernen müssen. Vokabel, Verbformen ... da ist sie überfordert."
"Ist sie gefährdet?"
"Zwei Schularbeiten, eine auf Genügend, eine Nicht genügend, da schwimmt sie ganz ordentlich."
"Und deswegen braucht sie Begabtenförderung?"
Zwei Zweifler zweifeln.
"Die Sarah? Na ja, unauffällig, ruhig, mittelmäßig."
"Sie wird die Schule wechseln."
"Warum? So schlecht geht's ihr doch nicht."
(So tickt das Lehrerhirn: Keiner verlässt uns freiwillig.)
"Im Gegenteil. Angeblich sucht sie einen Hochbegabten-Platz?"
"Was?"
"Zuerst hat sie einen psychologischen Test gemacht. Mit sehr guten Ergebnissen. Daraufhin haben die Eltern ein anderes Gymnasium gesucht."
"Ich vermute eher, dass sie sich in der Klasse nicht wohl fühlt."
"Gut möglich. Sie hat sich wenig integriert. Sie zieht sich zurück, sie liest sehr viel, das irritiert bzw. blendet die Umgebung. Ausserdem kommt ihre Mutter aus Irland und sie spricht fließend Englisch."
"Ja gut, aber sonst?"
"Ihr Problem ist Französisch! Sie hat nie eine Fremdsprache von der Pieke auf lernen müssen. Vokabel, Verbformen ... da ist sie überfordert."
"Ist sie gefährdet?"
"Zwei Schularbeiten, eine auf Genügend, eine Nicht genügend, da schwimmt sie ganz ordentlich."
"Und deswegen braucht sie Begabtenförderung?"
Zwei Zweifler zweifeln.
teacher - am Donnerstag, 18. Januar 2007, 19:32
tyndra (Gast) meinte am 18. Jan, 21:18:
off topic
würdest du dir das mal ansehen & mir sagen, was du davon hältst? http://ooe.orf.at/stories/165378/
teacher antwortete am 19. Jan, 12:33:
Ich kann die Kollegin verstehen, wenn sie im Affekt gehandelt hat ("auszuckt"). Ich kann sie keinesfalls entschuldigen. Als pädagogische Maßnahme ("damit der Täter seine Handlung begreift") gehört Gewaltanwendung nicht in unser heutiges, mitteleuropäisches Paradigma. Jeder Lehrende lernt und weiß, dass dieses Verhalten keinesfalls geduldet wird.Das impliziert, dass diese Lehrerin vor einigen Jahrzehnten oder in anderen Ländern für die gleiche Tat nicht an den Pranger gestellt worden wäre, nicht bestraft worden wäre.
Die Geldstrafe ist zu verkraften, interessant wird, ob und wie die Kollegin weiterbeschäftigt wird. Das Stigma der "Prügelfrau" wird sie lange verfolgen.
pringle (Gast) meinte am 18. Jan, 22:40:
verdammt!
SO schreibt man pieke jetzt? scheissrechtschreibreform.bei uns gibts keine begabten, schon gar nicht hohe. aber so ein ADS-diskussionsforum würd' ich mir mal wünschen. was MACHT man mit diesen rackern?
teacher antwortete am 19. Jan, 12:18:
Die neue Rechtschreibung macht mich auch nicht glücklich.
mandarine meinte am 18. Jan, 23:25:
Es ist erwiesen, dass v.a. hb-Mädchen sich viel eher zurückziehen, unauffällig sind, keine Angriffsfläche bieten wollen... Und es ist auch durchaus üblich, dass die ersten gröberen Probleme da auftreten, wo man ohne die Fähigkeit zu lernen (weil noch nie gebraucht und nicht lernen gelernt) nicht weiter kommt.Beispiel sitzt hier am Rechner und schreibt grad den Kommentar. Viele andere Beispiele finden sich in einschlägiger Literatur, Hinweise gern auf Nachfrage.
Ob ein Schulwechsel allerdings was bringt... ich mein, was heißt Begabtenförderung in Wien i.d.Regel? Hochleisterförderung... Und da beißt sich die Katze in den Schwanz..
teacher antwortete am 19. Jan, 12:16:
Ich habe - leider - keine Kompetenzen, Hochbegabung zu diagnostizieren.Machmal sticht sie förmlich ins Auge, dann überlegen wir gemeinsam mit den Eltern, ob es Sinn macht, den Schüler (die Schülerin) aus dem sozialen Kontext zu reißen und stundenlang quer durchs Land in eine spezialisierte Schule zu schicken.
Ein schwieriges Thema.
Liebe Mand.:
Ich dachte, dass ein wesentlicher Teil der Hochbegabung darin liegt, schnell und effizient neues Wissen ins alte Wissen einzubinden. "Sie lernen leicht", sagt der Volksmund. Kann diese Kompetenz bei einem neuen Fach völlig aussetzen bzw. gegenüber den durchschnittlich Begabten zurückfallen?
redaxhexe antwortete am 19. Jan, 13:50:
Oft ist es wohl so, dass Hochbegabte auf einem bestimmten Gebiet hochbegabt sind (Musik z.B.) und in anderen Gebieten dann genauso lernen müssen wie jede/r andere auch. Dann gibt es diejenigen, die Zusammenhänge sehr schnell begreifen und Transferleistungen sehr schnell bringen. Es gibt also sehr unterschiedliche Formen von Hochbegabung. Manchmal ist es sogar so, dass die Hochbegabten schlechte Noten haben, weil sie einfach unterfordert sind und deshalb gar nichts mehr machen.
teacher antwortete am 19. Jan, 16:27:
Bei Sarah merkt man eine ungewöhnliche Belesenheit und muttersprachliche Englischkenntnisse. Die Eltern kenne ich nicht, sie haben uns in ihre Entscheidung nicht einbezogen.
P.S.: Sehr gut gemeisterte psychologische Tests gibt es wie Sand am Meer, jedenfalls häufiger als hochbegabte Schüler.
Nielsson antwortete am 19. Jan, 18:46:
Ich kann Mandarines Kommentar bestätigen. Beispiel aus dem Bekanntenkreis: Schule war sehr leicht und wurde größtenteils mit dem Buch unter der Bank verbracht. Auf der Hochschule dann das Scheitern, weil nie gelernt wurde, dass man sich auch mal hinsetzen und was tun muss.
mandarine antwortete am 21. Jan, 20:35:
Nunja, es ist ein beachtlicher Teil an HBchen, die niemals "entdeckt" werden - Tests gibts wie Sand am Meer, aber erstens sind die nicht das Maß aller Dinge und zweitens kommt es doch erst dann zu einer Begabungsdiagnostik, wenn irgendwo gravierende Probleme auftauchen. Mädchen gehen mit ihrem Potenzial oft anders um als Burschen, Gründe gibts viele, das sprengt hier den Rahmen deutlich. Zumeist entwickeln sie, um irgendwie (v.a. im Klassenverband) zurecht zu kommen, starke Kompetenzen im sozialen Bereich (immer hilfsbereit, Streitschlichter, Hefteherborger, gratis Nachhilfe für alle in der Pause, ..) - während Burschen regelrecht "auszucken" und auffallen. Gibts viele Studien dazu, die eben belegen, dass gerade Mädels sich oft so verhalten, dass sie niemals negativ auffallen.
Da es in Ö nicht grundlegend gefordert wird, gezielt zu beobachten (wie zB in den Niederlanden vom Kindergarten an), fallen dann auch diese "Auswege" aus dem "anders sein" nicht weiter auf - sind halt dann die besonders braven und hilfsbereiten Kinder.. (wir alle wissen, das Kinder grausam sein können - und "Streber" ist da als Bezeichnung noch harmlos..)
Grundsätzlich gibt es nicht DAS HBchen - jeder ist anders. Neues Wissen effizient ins alte einzubinden ist bei manchen durchaus der Fall - bei anderen aber nicht unbedingt, bzw. nicht in der Art und Weise, wie es auffallend sichtbar wäre. Darum mein Stichwort "Hochleister"(-förderung). Hochbegabung im musischen/kreativen Bereich wird völlig unterschätzt - und diese Kinder/Jugendlichen sind auch nicht zwangsläufig die, die in der Schule durch Spitzenleistungen auffallen.
Oft läufts eher so: Immer den anderen ein bissl voraus, an Erfahrung kommt dann oft die Dämpfung durch den/die Lehrer, keine Forderung im Unterricht, lernen (als Vorgang der Wissensaneignung) wird nicht gelernt. Dann kommt irgendwann etwas völlig Neues, Kind kann aber nicht lernen (weil nicht weiß wie) und kapituliert. Oder Kind langweilt sich weil keine Anforderung zu Tode und tut nicht mal das Erforderliche weiter, Totalversagen.
Und dann kommt bei allen die große Überraschung..
Es gibt also Hochleister oder Schulversager oder "gut getarnt" auf dem Mittelweg (die dann zB. absichtlich Fehler in Arbeiten einbauen etc.).
Ich bin -persönlich- froh, Schule und zugleich Ausbildung zu Ende gebracht zu haben. In den letzten beiden Jahren hätte ich beinahe alles hingeschmissen - weil absolut unter jedem Niveau (aus meiner Sicht damals - nicht verstehend, dass sich andere eben nicht so leicht tun wie ich), ergo mehr als langweilig, Zeitverschwendung.. Fertiggemacht hab ich dann nur, um den "Schein" (=Maturazeugnis und Berufszulassung) zu bekommen -- und das hätte ich nicht geschafft, ohne endlich jemanden zu finden, der mir mal erklärt, warum ich so "anders" bin. Mein Papa H.C. wohnt in Bremen - und meine Leser wissen, wie sehr mir daran liegt. Jetzt auch warum.
(teacher, entschuldige die Eigenwerbung eben :))
vanexia (Gast) antwortete am 23. Sep, 18:22:
unterforderung führt zu abschalten im unterricht, was eher zu leistungsschwachen schülern führt als leistungsstarken. denn die starken sind ja gerade eben auf dem niveau dass der gebotene unterricht sich mit ihren fähigkeiten überschneidet. wärend jemand der hb ist, sich unterfordert fühlt und dadurch eher gefrustet ist.
Seher (Gast) meinte am 19. Jan, 23:03:
Lernen Lehrer auch mal was?
Gerade Begabte sind im Regelschulsystem gefährdet, da sie eben diesem Regelsystem nicht entsprechen. Genau genommen haben begabte Kinder "nur" das Problem sich nicht in den grossen Schultopf werfen zu lassen. Ist das wirklich so verwunderlich?Bei aller Kritik, der man hier im Blog begegnet, frag ich mich schon, wie sehr Lehrer systemkonform denken: "Ihr Problem ist Französisch! Sie hat nie eine Fremdsprache von der Pieke auf lernen müssen. Vokabel, Verbformen ... da ist sie überfordert." Ihr gebt Euch selbst die Antwort, aber seid nicht in der Lage sich IN die Schülerin zu versetzen? Ist es so schwer ihre Überforderung zu verstehen?
Wenn dem so ist, mach zwei drei Jahre Pause und arbeite irgendwo anders. Das bildet nicht, aber es hilft.
Nachtblau antwortete am 19. Jan, 23:08:
Die Behauptung mit den Begabten ist falsch, statistisch gesehen sind diese Versagerhochbegabten ein minimaler Prozentsatz aller Hochbegabten.
Stef (Gast) antwortete am 20. Jan, 11:10:
Seher ist ein ...
... Hellseher und kann sich - im Gegensatz zu den ach so kalten Lehrern - IN die Schülerin hineinversetzen. Gäähhhhn! Jaja, die Antworten sind doch immer so einfach und nur der "teacher" kann den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.Wie stellt sich "Seher" denn so den Schulalltag vor? Der "teacher" hat ca. 200 (oder mehr) verschiedene Schüler und soll sich IN jeden Schüler hineinversetzen - tagtäglich / stündlich / minütlich ?! Das soll mal einem gelingen und dabei auch noch gut unterrichten.
Zwischen einer Leistungsschwäche und einer Hochbegabung liegen manchmal nur winzige Details in ihren Sympthomatik, die es ersteinmal zu erkennen und zu diagnostizieren gilt. "Seher" schafft es aber diese ohne einen Kontakt mit der Schülerin zu "sehen" ... welche Gabe!
"Lehrer haben es schon gut und müssen eigentlich nichts können!" "Ja, dann werde doch Lehrer!" "Ach nö, das ist mir zu anstrengend! Jeden Tag ..." Nunja, und so müssen den Job doch wieder die unfähogen kalten Soziallegastheniker erledigen! Gäähhn.
Seher (Gast) antwortete am 23. Jan, 14:07:
@ Nachtblau hmmm... wo kann ich das nachlesen? Würde mich ernsthaft interessieren.@Stef Stell Dir vor: ich war zuerst im Sozialbereich tätig und - peinlich, peinlich - ich war (auch) Lehrer (ja, sogar in der Schule)... Ich hatte 250 Schüler, zuwenig Zeit, etc. aber genau DAS ist ja das Problem im System. Glauben sie echt mir ist das nicht klar? Trotzdem komme ich nicht umhin festzustellen, dass nicht wenige Lehrer soziales Verhalten, nun, sagen wir: anders interpretieren.
Schon wenn ich mir tagtäglich anhören mußte wie schlimm die Schüler sind. Das sind Gespräche ohne Ende. Ein tinitusverdächtiges Rauschen in der Pause. Auf die Frage, ob man pubertierende nicht einfach ihre Pubertät lassen sollte, erntet man in solcher 'Umgebung nur Unverständnis. Und das, mit Verlaub, verstehe ich bis heute nicht.
Kleines Beispiel: HAK, erste Klasse "was sind Dienstleistungen?" "Liebe!" "Nein, denk ich wohl nicht. Bezahlen wir dafür?" "Bei einer Prostituierten schon." "Lieber G. kann es sein, dass sie Liebe mit bezahlten Sex verwechseln?"
Als ich eher zufällig mit einer Kollegin darüber sprach - großes Entsetzen wie frech, unmoralisch, unerzogen etc. DIESE heutigen Schüler sind. Ich gestehe, ich hab der Kollegin anschließend NICHT erzählt, dass dieser Dialog fast wortgleich fast zwanzig Jahre früher auch schon mal in einer HAK passiert ist. Damals war ich der provokante Schüler und als Leher hab ich es mir nur verkniffen laut zu lachen. Times are changing? Net immer.
PS: meine Lehrerin war damals eine coole Frau und ist es woh auch heute noch. Sie war und ist mir ein Vorbild in Gelassenheit.
Nachtblau antwortete am 23. Jan, 21:07:
In einem Psychologie/Diagnostikbuch von mir und meinen Studienunterlagen :P
Seher (Gast) antwortete am 27. Jan, 02:34:
diese Form der Quellenangabe hat mich jetzt wirklich weiter gebrahct.
Nachtblau antwortete am 27. Jan, 17:46:
Ja tut mir leid, ich such jetzt bestimmt nicht in 4 vollen Ordnern nach dem Scheiß.
Seher (Gast) antwortete am 27. Jan, 18:18:
Kann ich verstehen: vier volle Ordner fordern wirklich voll.
Robert Nitsch (Gast) meinte am 20. Jan, 12:12:
Hochbegabt?
Ich lerne in Fächern, die mich interessieren, mit einem wahnsinnigen Tempo. Z.B. in Biologe: ich höre es und weiß es ab diesem Moment. Wenn ich es mir dann nochmal zuhause anschaue weiß ich es für ein halbes Jahr. Aber bis zur Klausur habe ich es mir nochmal angesehen, lerne ein paar Namen und komplizierte Stoffwechselvorgänge komplett auswendig und dann bleibt es erstmal bis zum Abitur drin. Bis jetzt habe ich nichts vergessen.In Informatik ist es noch extremer... (weil ich mich privat so viel damit beschäftige?!!) ich höre etwas und weiß es sofort. Ich muss es mir nicht mal mehr anschauen (weil ich es mir wohl oft zuhause anschaue)...
Aber: Bin ich deswegen hochbegabt?
Ich behaupte: nein! (Wäre es eigentlich arrogant wenn man von sich selbst behauptet, man wäre hochbegabt?)
Es ist nichts ungewöhnliches wenn man auf Gebieten, die einen interessieren, hervorragende Resultate hervorbringt und extrem schnell lernen kann. Zumindest bei mir ist das so... in anderen Fächern bin ich dann ja auch schlechter (strenge mich aber auch nicht gerade an).
By the way:
Neben den "Hochbegabten" gibt es auch noch die "Hochangepassten". Das sind Schüler, die ihre Lehrer "durchschauen" bzw. den Sinn von Aufgabenstellungen erkennen und somit genau das leisten können, was der Lehrer erwartet.
MfG
teacher antwortete am 20. Jan, 21:45:
Ja, so ist das: Nicht einmal die Hochbegabten selbst wissen, ob sie hochbegabt sind. Obwohl sie hochbegabt sind.Aber einige wissen, dass die Lehrer daran Schuld sind.
Robert Nitsch (Gast) antwortete am 21. Jan, 20:12:
Dafür gibts viele, die sich einbilden sie wären hochbegabt, sind es aber nicht. Besonders grauenhaft wird es, wenn sogar die Eltern nicht einsehen wollen, dass ihr Kind _NICHT_ hochbegabt ist und es "fördern"......Aber, wo liegt denn eigentlich die Grenze?
teacher antwortete am 21. Jan, 20:40:
Ich sollte mich mit diesem Thema beschäftigen, aber auch mit vielen, vielen anderen. Geht nicht. Ein Radiologe gibt sich auch nicht als HNO aus und ein Installateur baut keine Möbel. Wir sind auf fachwissenschaftlichen Instituten zu Physikern oder Anglisten ausgebildet worden und plötzlich sollen wir alles können. Ich gestehe, ich bin kein hochbegabter Wunderwuzzi.
mandarine antwortete am 21. Jan, 20:48:
..und was ist die richtige "Förderung" für ein HBchen? Gibt ja durchaus mehrere Ansätze - Google hilft mit Akzeleration bzw. Enrichment. Und nebenher dann alle anderen Möglichkeiten, um Selbstbewusstsein, die pers. Stärken und Vorlieben zu stärken. Auch dann fällt Vieles schon deutlich leichter! Also kann ein Fotokurs durchaus mehr bewirken als das Mathebuch der nächsten Klasse..! Nur mach das mal so manchen Lehrkräften, Direktoren aber auch Eltern klar.Schlimme Eltern gibts auf beiden Seiten - "mein Kind MUSS hb sein" -> Fö/orderung um jeden Preis, "mein Kind KANN NICHT hb sein" -> warum sollten wir ihm Fö/orderung zukommen lassen? ...
Grundsätzlich: Eine Zahl sagt nix aus - oder bin ich anders, weil da jetzt 128 oder 132 auf dem Papier steht?
@Robert: Nein, es ist nicht arrogant, sich selbst als hb "zu outen". Kann ja keiner was dafür, hb kann man nicht werden.. (auch wenn manche es glauben und sog. IQ-Tests aus dem Netz, die eh nix wert sind, auswendig lernen..)
Dumm kann man sich stellen - umgekehrt fällt es schon schwerer.. ;-)
mandarine antwortete am 21. Jan, 20:52:
teacher, sagt ja keiner, dass ihr (und wir) alles können müsst (müssen). ABER, und das halte ich für überaus wichtig, die Grundlagen sollten bekannt sein - um dann ggf. weiter verweisen zu können.Ich seh das quasi so wie den Allgemeinmediziner, der von überall ein bissl wissen muss und dann zum Facharzt überweist.
Ohren anklappen und nix wissen wollen... das zählt bei Schülern und Erwachsenen nicht! ;-)
teacher antwortete am 22. Jan, 12:05:
Wie fördern? Was vorgeschlagen wird, aber nicht funktioniert: Freiwillige Zusatzaufgaben (blöd wären sie!) oder Hilfe für die Schwächeren (geht häufig schief, weil die HB sich in die Probleme der anderen nicht hineindenken können oder wollen)
Was in spezialisierten Schulen gemacht wird: Akzeleration. Den Pflichtstoff schneller abarbeiten und dann interessante Projekte dranhängen. Zeitaufwändig! Geht in Normalklassen nur sehr eingeschränkt.
Allgemeinmediziner?
Wir Lehrer an den AHS und noch mehr die Lehrenden an den BHS sehen sich nicht mehr als Allgemeinpädagogen, sondern eher als Spezialisten. Wir delegieren halt an Laufbahnberater, Psychologischen Dienst, außerschulische Institutionen.
mandarine antwortete am 22. Jan, 17:23:
Sagte ich, dass alles, das dem Kind hilft, immer in der Schule stattfinden muss?! Es gibt die Ansätze dazu, dass es in normalen Klassen nicht umsetzbar ist, ist mir durchaus klar. Und wenn du deligierst (an die erwähnten Stellen), dann ist das durchaus das, was ich mit dem Ärztebeispiel meinte ;-).
teacher antwortete am 22. Jan, 17:39:
OK, wir liegen nicht so weit auseinander. Trotzdem bräuchte ich eine Ausbildung, um diese Phänomene zumindest zu erkennen.
mandarine antwortete am 22. Jan, 17:47:
Das ist einer der wenigen Vorteile meiner Ausbildung, da kommt schon mehr an so manchem Hintergrund bzw. Wissen um Ursachen um die Ecke...
teacher antwortete am 22. Jan, 18:01:
*auchhabenwollen*Brauchbare Seminare müsste ich mir teuer einkaufen.
mandarine antwortete am 22. Jan, 18:12:
Tja, da nehm ich entweder was vom Träger (wo es unwahrscheinlich ist, dass brauchbar UND bewilligt) oder mir bleibt auch nix anderes mehr über. Ich wüsst noch viel zum Jammern, wollen wir? :o)
mandarine antwortete am 22. Jan, 18:45:
Unser freier Abend geht drauf dabei. Da stricke ich lieber ein Paar Socken :)
teacher antwortete am 22. Jan, 18:49:
Ich weiß, Stricken ist mega-in. Aber eine Runde Jammern entspannt im sozialen Rahmen. Nicht entgehen lassen.
Robert Nitsch (Gast) antwortete am 22. Jan, 22:54:
@mandarine:OK, ab sofort oute ich mich als beschränkt begabt. :D
(hochbegabt hat irgendwie so einen negativen/arroganten Beiklang >.<)
mandarine antwortete am 24. Jan, 00:47:
Ha! Ich kann stricken (und tat es, bevor es modern wurde) UND jammern! Perfekt.Robert: Such doch noch andere, positivere Formulierungen ;)