"Ich habe vier Sprachen gelernt, aber eigentlich kann ich nur eine", resümiert ein Jugendlicher zwischen Ende seiner Schulzeit und Anfang der Reifeprüfungen.
"Was meinst Du?", interessiert mich seine spontane Einsicht.
"Naja, Latein ist für die Katz', Englisch habe ich nicht ernst genug genommen, Französisch hab' ich nichts gelernt - bleibt nur Deutsch."
Ich lasse ihn genauer berichten.
"Sie kennen ja meine Französischlehrerin. Die ist so lieb, naiv, da habe ich die guten Noten geschenkt bekommen."
"Sie setzt bei euch auf Eigenverantwortung", höre ich mich in Verteidigungsposition, "schließlich seid ihr 17, 18 Jahre alt!"
"Hmmm", schnauft er, "das haben nur die Mädels genützt."
Das gibt mir zu denken. Überall suche ich Gründe, warum die Burschen in den Schulen in jeder Hinsicht schlechter abschneiden als die Mädchen. Spielt die moderne didaktische Freiheit, die wir den SchülerInnen zuspielen, eine wichtige Rolle dabei?
An meinem Gymnasium sind es ausschließlich Kolleginnen gewesen, die sich dem Offenen und Freien Lernen verschrieben haben. Nicht einen Mann sah ich, die nötigen Materialien herzustellen, zu sammeln oder auch nur einzusetzen. Viele Frauen schwärmen davon, obwohl die Euphorie heute abebbt. Denken Frauen, dass Kinder freiwillig arbeiten, weil sie selbst als Kinder freiwillig gearbeitet haben? Vielleicht sogar Freude am Lesen, Schreiben, Lernen hatten. Mädchen!
Frage ich Burschen, dann höre ich offen, dass nur "naive Träumer" solche Methoden einsetzen und dass sie selbst jede Gelegenheit nutzen, im Untergrund lustigere und interessantere Dinge tun zu können.
"Momentan ist Pokern angesagt!"
Auch wenn sie letztlich schlechtere Noten für weniger Können kassieren.
"Aber wir haben voll gechillt, ha!"
Auch noch stolz auf die Selbstbeschädigung. Burschen!
Männer wie ich erinnern sich an ihre eigene schulische Mitarbeit: "Nur das Minimum, bitte!" und münzen diese Erfahrungen in viel engere Lehrkonzepte um.
Noch einmal, ich formuliere hier eine These, die ich bei verschiedenen Gelegenheiten hinterfrage, und ich kenne keine wissenschaftlichen Belege dafür. Will frau diese Frage gar nicht stellen, um sich Enttäuschungen zu sparen? Und werden wir die Geschlechter später wieder getrennt unterrichten?
"Was meinst Du?", interessiert mich seine spontane Einsicht.
"Naja, Latein ist für die Katz', Englisch habe ich nicht ernst genug genommen, Französisch hab' ich nichts gelernt - bleibt nur Deutsch."
Ich lasse ihn genauer berichten.
"Sie kennen ja meine Französischlehrerin. Die ist so lieb, naiv, da habe ich die guten Noten geschenkt bekommen."
"Sie setzt bei euch auf Eigenverantwortung", höre ich mich in Verteidigungsposition, "schließlich seid ihr 17, 18 Jahre alt!"
"Hmmm", schnauft er, "das haben nur die Mädels genützt."
Das gibt mir zu denken. Überall suche ich Gründe, warum die Burschen in den Schulen in jeder Hinsicht schlechter abschneiden als die Mädchen. Spielt die moderne didaktische Freiheit, die wir den SchülerInnen zuspielen, eine wichtige Rolle dabei?
An meinem Gymnasium sind es ausschließlich Kolleginnen gewesen, die sich dem Offenen und Freien Lernen verschrieben haben. Nicht einen Mann sah ich, die nötigen Materialien herzustellen, zu sammeln oder auch nur einzusetzen. Viele Frauen schwärmen davon, obwohl die Euphorie heute abebbt. Denken Frauen, dass Kinder freiwillig arbeiten, weil sie selbst als Kinder freiwillig gearbeitet haben? Vielleicht sogar Freude am Lesen, Schreiben, Lernen hatten. Mädchen!
Frage ich Burschen, dann höre ich offen, dass nur "naive Träumer" solche Methoden einsetzen und dass sie selbst jede Gelegenheit nutzen, im Untergrund lustigere und interessantere Dinge tun zu können.
"Momentan ist Pokern angesagt!"
Auch wenn sie letztlich schlechtere Noten für weniger Können kassieren.
"Aber wir haben voll gechillt, ha!"
Auch noch stolz auf die Selbstbeschädigung. Burschen!
Männer wie ich erinnern sich an ihre eigene schulische Mitarbeit: "Nur das Minimum, bitte!" und münzen diese Erfahrungen in viel engere Lehrkonzepte um.
Noch einmal, ich formuliere hier eine These, die ich bei verschiedenen Gelegenheiten hinterfrage, und ich kenne keine wissenschaftlichen Belege dafür. Will frau diese Frage gar nicht stellen, um sich Enttäuschungen zu sparen? Und werden wir die Geschlechter später wieder getrennt unterrichten?
teacher - am Montag, 23. April 2007, 16:17
Ich höre noch den Direktor mahnen: "Bitte halten Sie auch in der letzten Woche konsequent ihren Unterricht."
Donnerstag, 4.Stunde. Jour fixe.
Kollegin H. und ich verlassen für 50 Minuten das Schulgebäude und gönnen uns in der gemeinsamen Freistunde einen schnellen Kaffee.
Der anvisierte Coffeeshop versteckt sich im Innenhof eines trendigen Neubaus. Wir lehnen uns gemütlich zurück, und zwar auf Leder, so hell wie der Schaum eines frischen Capuccino. Rundherum dunkles Holz, schnörkellose Linien, gedimmte Leuchten.
Coole Postmoderne strahlt.
Ich mag die heiße Schokolade, in der man noch den Röstgeruch Costa Ricas spürt. H. stürzt den kleinen Braunen hinunter und reißt die Augen auf: Die Kellnerin serviert ein blondes Corona und ein Glas Grünen Veltliner.
"Ahhh ... Verzeihung, das haben wir nicht bestellt."
Kein Bier vor vier - schließlich haben wir noch eine 5. und eine 6.Stunde zu halten, ohne alkoholische Beeinträchtigung.
"Nein, die Gäste aus dem Hinterzimmer möchten Sie einladen."
Blick zu den Billardtischen.
Da winken freundliche Menschen herüber.
Ich: "Das darf aber jetzt nicht wahr sein!"
Sie: "Was werden die über uns denken?"
Da lungert die halbe 8.Klasse in den Fauteuils und amüsiert sich prächtig.
"Die hätten doch jetzt Philosophie!"
"Und weißt Du auch, wo ich in der nächsten Stunde sein werde?"
"Ich kann's mir denken."
Ich trinke das kühle Bier und verlange die Rechnung:
"Eine heiße Schokolade ... und das Corona möchte ich auch zahlen."
"Nein", meint die Kellnerin, "Sie wurden doch eingeladen!"
Sie hat sich über ein fürstliches Trinkgeld gefreut.
Donnerstag, 4.Stunde. Jour fixe.
Kollegin H. und ich verlassen für 50 Minuten das Schulgebäude und gönnen uns in der gemeinsamen Freistunde einen schnellen Kaffee.
Der anvisierte Coffeeshop versteckt sich im Innenhof eines trendigen Neubaus. Wir lehnen uns gemütlich zurück, und zwar auf Leder, so hell wie der Schaum eines frischen Capuccino. Rundherum dunkles Holz, schnörkellose Linien, gedimmte Leuchten.
Coole Postmoderne strahlt.
Ich mag die heiße Schokolade, in der man noch den Röstgeruch Costa Ricas spürt. H. stürzt den kleinen Braunen hinunter und reißt die Augen auf: Die Kellnerin serviert ein blondes Corona und ein Glas Grünen Veltliner.
"Ahhh ... Verzeihung, das haben wir nicht bestellt."
Kein Bier vor vier - schließlich haben wir noch eine 5. und eine 6.Stunde zu halten, ohne alkoholische Beeinträchtigung.
"Nein, die Gäste aus dem Hinterzimmer möchten Sie einladen."
Blick zu den Billardtischen.
Da winken freundliche Menschen herüber.
Ich: "Das darf aber jetzt nicht wahr sein!"
Sie: "Was werden die über uns denken?"
Da lungert die halbe 8.Klasse in den Fauteuils und amüsiert sich prächtig.
"Die hätten doch jetzt Philosophie!"
"Und weißt Du auch, wo ich in der nächsten Stunde sein werde?"
"Ich kann's mir denken."
Ich trinke das kühle Bier und verlange die Rechnung:
"Eine heiße Schokolade ... und das Corona möchte ich auch zahlen."
"Nein", meint die Kellnerin, "Sie wurden doch eingeladen!"
Sie hat sich über ein fürstliches Trinkgeld gefreut.
teacher - am Freitag, 20. April 2007, 12:02
Keuchend klopfe ich an die Tür.
Jahhh, sie geht noch auf. Fünf Minuten nach Sperrstunde, quasi.
Ich werde sogar von einer freundlichen Dame empfangen:
"Setzen Sie sich einmal hin. Ich bin ohnehin noch eine Stunde da."
Es ist 16.07 Uhr. Die Bürozeit endete um 16.00 Uhr.
Wieder einmal habe ich eine Strecke auf dem Stadtplan maßlos unterschätzt, wieder einmal bin ich um zehn Minuten zu spät aus der Wohnung gestürzt, wieder einmal musste ich umkehren, weil ich was Wichtiges vergessen hatte.
Dann lasse ich zwei LKW vor mir einreihen. Doof, das kann mir bei der nächsten Ampel die entscheidenden Sekunden kosten. So muss ich förmlich den Schnellzug versäumen.
Nein, ich werde belohnt mit einer freundlichen Angestellten, die in ihren Kunden interessante Menschen vermutet:
"Schauen wir mal, was Sie schon alles an Unterlagen mitgebracht haben."
Ich lege meinen Reisepass vor, ein Lichtbild, ein Antragsformular.
Bei meinen Berufen steht neben "teacher" auch "student" - schließlich bin ich inskribiert.
"Gut, dann verrechne ich Ihnen den Studentenpreis." Unaufgefordert.
"Ja, gerne."
"Was studieren Sie denn?"
Ich erzähle von meinen Fortbildungsaktivitäten in Sachen moderner Didaktik.
"Interessant, das hört sich gut an."
Wir tratschen über Land und Leute und ich nehme ein paar gute Tipps mit nach Hause.
"Den Pass mit dem fertigen Visum schicke ich Ihnen dann zu. Ich wohne gleich vis-a-vis von einer Post. Ist das recht so?"
Und wie! So spare ich eine Stunde Fahrzeit in die Stadt.
Ich möchte nicht versäumen zu erwähnen, wo es freundliche Mitarbeiter nach Dienstschluss gibt: www.uganda.at
Jahhh, sie geht noch auf. Fünf Minuten nach Sperrstunde, quasi.
Ich werde sogar von einer freundlichen Dame empfangen:
"Setzen Sie sich einmal hin. Ich bin ohnehin noch eine Stunde da."
Es ist 16.07 Uhr. Die Bürozeit endete um 16.00 Uhr.
Wieder einmal habe ich eine Strecke auf dem Stadtplan maßlos unterschätzt, wieder einmal bin ich um zehn Minuten zu spät aus der Wohnung gestürzt, wieder einmal musste ich umkehren, weil ich was Wichtiges vergessen hatte.
Dann lasse ich zwei LKW vor mir einreihen. Doof, das kann mir bei der nächsten Ampel die entscheidenden Sekunden kosten. So muss ich förmlich den Schnellzug versäumen.
Nein, ich werde belohnt mit einer freundlichen Angestellten, die in ihren Kunden interessante Menschen vermutet:
"Schauen wir mal, was Sie schon alles an Unterlagen mitgebracht haben."
Ich lege meinen Reisepass vor, ein Lichtbild, ein Antragsformular.
Bei meinen Berufen steht neben "teacher" auch "student" - schließlich bin ich inskribiert.
"Gut, dann verrechne ich Ihnen den Studentenpreis." Unaufgefordert.
"Ja, gerne."
"Was studieren Sie denn?"
Ich erzähle von meinen Fortbildungsaktivitäten in Sachen moderner Didaktik.
"Interessant, das hört sich gut an."
Wir tratschen über Land und Leute und ich nehme ein paar gute Tipps mit nach Hause.
"Den Pass mit dem fertigen Visum schicke ich Ihnen dann zu. Ich wohne gleich vis-a-vis von einer Post. Ist das recht so?"
Und wie! So spare ich eine Stunde Fahrzeit in die Stadt.
Ich möchte nicht versäumen zu erwähnen, wo es freundliche Mitarbeiter nach Dienstschluss gibt: www.uganda.at
teacher - am Donnerstag, 19. April 2007, 22:12
Ich will - naja ich soll - ein Logo entwerfen und suche ein brauchbares (und leistbares) Zeichenprogramm dafür.
Hier der methodisch unreife Ablauf:
- Zunächst wird gegoogelt. Die Downloads lassen zu wünschen übrig. Die investierte Zeit rechnet sich nicht.
- Dann suche ich im Berg gesammelter CDs und DVDs, die von diversen Computer-Fachzeitschriften herumliegen. Ich installiere, probiere, schüttle den Kopf.
- Ich fahre zur Buchhandlung, um aktuelle Literatur zu sichten. Ich kaufe eine neue PC-Zeitschrift mit einem weiteren "Gratis"-Programm: Xara. Leider bleibt keine Zeit mehr, das Ding auszuprobieren.
- In der Schule geht mir ein Lichtlein auf: "Du könntest doch das Fachwissen deiner Kollegen anzapfen."
In Gedanken gehe ich die Damen und Herren LehrerInnen durch, die sich mit EDV und/oder Kunst beschäftigen: "Njet." Die einen programmieren, codieren, schnitzen bits and bytes, die anderen hassen den sturen Blechtrottel - Kunst braucht Pinsel!
Dann läuft mir ein junger Kollege in die Arme, einen Kaffeebecher in der einen, das Notebook in der anderen Hand. Historiker vom Beruf, aber weiter Horizont.
"Ja klar, da hab' ich etliches für dich."
Natürlich empfiehlt er mir "Photoshop" und andere Kostbarkeiten (Macromedia&Co.).
"Nein, ich will kurz mal was zeichnen, intuitiv, easy."
"Ich bring' dir morgen was mit."
So schaut Wissensmanagement im Schulbereich aus. Die Fachleute verteidigen ihr abgegrenztes Revier und fürchten sich vor Neuerungen, die sie überrollen könnten. Die wirklichen Fähigkeiten bleiben unentdeckt.
Eine Kollegin hat vor 15 Jahren die letzte EDV-Fortbildung gemacht (gab es damals schon Windows?), muss aber Informatik unterrichten (schließlich hat sie die notwendigen Zeugnisse gesammelt), der top interessierte Hobbygrafiker muss Geschichte unterrichten; sein Hobby, seine Begeisterung, seine wahren Stärken liegen brach.
Wir unterrichten eben, was wir von 20 Jahren studiert und kolloquiert haben. Nur diese Zeugnisse zählen! Zumindest für die Schule - nicht fürs Leben (lernen WIR).
Wir unterrichten nicht, was wir heute können oder lieben.
Versteht ihr, warum wir nicht immer beste Leistungen mit besten Ergebnissen erzielen.
Hier der methodisch unreife Ablauf:
- Zunächst wird gegoogelt. Die Downloads lassen zu wünschen übrig. Die investierte Zeit rechnet sich nicht.
- Dann suche ich im Berg gesammelter CDs und DVDs, die von diversen Computer-Fachzeitschriften herumliegen. Ich installiere, probiere, schüttle den Kopf.
- Ich fahre zur Buchhandlung, um aktuelle Literatur zu sichten. Ich kaufe eine neue PC-Zeitschrift mit einem weiteren "Gratis"-Programm: Xara. Leider bleibt keine Zeit mehr, das Ding auszuprobieren.
- In der Schule geht mir ein Lichtlein auf: "Du könntest doch das Fachwissen deiner Kollegen anzapfen."
In Gedanken gehe ich die Damen und Herren LehrerInnen durch, die sich mit EDV und/oder Kunst beschäftigen: "Njet." Die einen programmieren, codieren, schnitzen bits and bytes, die anderen hassen den sturen Blechtrottel - Kunst braucht Pinsel!
Dann läuft mir ein junger Kollege in die Arme, einen Kaffeebecher in der einen, das Notebook in der anderen Hand. Historiker vom Beruf, aber weiter Horizont.
"Ja klar, da hab' ich etliches für dich."
Natürlich empfiehlt er mir "Photoshop" und andere Kostbarkeiten (Macromedia&Co.).
"Nein, ich will kurz mal was zeichnen, intuitiv, easy."
"Ich bring' dir morgen was mit."
So schaut Wissensmanagement im Schulbereich aus. Die Fachleute verteidigen ihr abgegrenztes Revier und fürchten sich vor Neuerungen, die sie überrollen könnten. Die wirklichen Fähigkeiten bleiben unentdeckt.
Eine Kollegin hat vor 15 Jahren die letzte EDV-Fortbildung gemacht (gab es damals schon Windows?), muss aber Informatik unterrichten (schließlich hat sie die notwendigen Zeugnisse gesammelt), der top interessierte Hobbygrafiker muss Geschichte unterrichten; sein Hobby, seine Begeisterung, seine wahren Stärken liegen brach.
Wir unterrichten eben, was wir von 20 Jahren studiert und kolloquiert haben. Nur diese Zeugnisse zählen! Zumindest für die Schule - nicht fürs Leben (lernen WIR).
Wir unterrichten nicht, was wir heute können oder lieben.
Versteht ihr, warum wir nicht immer beste Leistungen mit besten Ergebnissen erzielen.
teacher - am Mittwoch, 18. April 2007, 20:42
"Nelli! Kannst Du Dich jetzt endlich zur Tafel drehen?"
"Ich sitz' eh auf meinem Platz."
Nelli entwickelt eine schwierige Persönlichkeit und die Eltern haben aufgegeben:
"Sie geht dann in ihr Zimmer ... da dürfen wir nicht hinein."
Nelli ist elf Jahre alt und stählt ihren starker Charakter. Zuhause hat sie ihr Revier 100-prozentig abgesteckt. Zimmer rein - Türe zu - Musik an. Ihre Mutter darf nicht mehr in ihr Reich vordringen, außer Nelli gibt in bester Laune ihr Einverständnis dafür. Geschwister hat sie keine, der Vater ist ausgezogen.
In der Klasse sitzt Nelli mit 27 MitschülerInnen und muss sich anpassen:
Sie sollte z.B. ihre Bank mit einer Nachbarin teilen statt zu 80% belagern.
Sie sollte z.B. zur Karte schauen statt den Mitschülern Grimassen zu schneiden.
Sie sollte z.B. die Knie unter statt auf dem Tisch platzieren.
Sie sollte zuhören, mitschreiben, zusammenräumen ...
Sie sollte, aber sie will und tut nicht.
"Das sind alle Trotteln!" wiederholt sie die familiär geprägte Einstellung zu sozialisierten Mitbürgern. Diese wollen friedlich mit ihr umgehen und Auseinandersetzungen vermeiden.
Irgendwann werden sie aufgeben und sich abwenden. Sie meiden.
"Alles Trotteln."
Wir haben sie so aus der Volksschule bekommen, fix fertig geprägt, wir ahnen, wo sie in den kommenden Jahren versinken wird.
Wir sagen: "Ein ungezogenes Einzelkind, wohlstandsverwahrlost, egoistisch."
Aber wir sind ja Trotteln.
"Ich sitz' eh auf meinem Platz."
Nelli entwickelt eine schwierige Persönlichkeit und die Eltern haben aufgegeben:
"Sie geht dann in ihr Zimmer ... da dürfen wir nicht hinein."
Nelli ist elf Jahre alt und stählt ihren starker Charakter. Zuhause hat sie ihr Revier 100-prozentig abgesteckt. Zimmer rein - Türe zu - Musik an. Ihre Mutter darf nicht mehr in ihr Reich vordringen, außer Nelli gibt in bester Laune ihr Einverständnis dafür. Geschwister hat sie keine, der Vater ist ausgezogen.
In der Klasse sitzt Nelli mit 27 MitschülerInnen und muss sich anpassen:
Sie sollte z.B. ihre Bank mit einer Nachbarin teilen statt zu 80% belagern.
Sie sollte z.B. zur Karte schauen statt den Mitschülern Grimassen zu schneiden.
Sie sollte z.B. die Knie unter statt auf dem Tisch platzieren.
Sie sollte zuhören, mitschreiben, zusammenräumen ...
Sie sollte, aber sie will und tut nicht.
"Das sind alle Trotteln!" wiederholt sie die familiär geprägte Einstellung zu sozialisierten Mitbürgern. Diese wollen friedlich mit ihr umgehen und Auseinandersetzungen vermeiden.
Irgendwann werden sie aufgeben und sich abwenden. Sie meiden.
"Alles Trotteln."
Wir haben sie so aus der Volksschule bekommen, fix fertig geprägt, wir ahnen, wo sie in den kommenden Jahren versinken wird.
Wir sagen: "Ein ungezogenes Einzelkind, wohlstandsverwahrlost, egoistisch."
Aber wir sind ja Trotteln.
teacher - am Dienstag, 17. April 2007, 20:35
Mann kann es auf die Sonne schieben. Ein liebesbedürftiges Mädchen drückt sich an einen coolen Burschen, die Umgebung versinkt in Rosarot.
Das romantische Bild trübt sich schlagartig ein:
"Schau, die Fette und da Rote."
Das liebende Mädchen trägt tatsächlich einige Kilos zuviel an der Hüfte ... und sie zeigt das Übergewicht zwischen einem kurzen T-Shirt und einer tief sitzenden Jeans.
Der verliebte Bursche sticht durch sein hellbraunes Haar, das unpassend die Bezeichnung "rot" bekommen hat, aus der Masse.
Die kommentierenden Jungs marschieren lachend vorbei. Sie meinen einen guten Witz abgesetzt zu haben: "Die Fette und der Rote." Hahaha, sie knien förmlich vor ihren eigenen Scherzen. Mehr als gewöhnliche Schadenfreude?
Wie tief diese Verletzung in die beiden Betroffenen einfährt, kann ich nicht beurteilen, aber ich spüre den Schmerz sogar als unbeteiligter Beobachter.
Die junge Welt kann hart sein. Entweder du machst die Augen zum ersten Mal auf und entdeckst die schreiende Armut der Dritten Welt. Oder du leidest ein reiches Leben lang an einer unbedeutenden Kleinigkeit: Haarfarbe, Krummnase, Warze, Sprachfehler, Körpergröße, Familienname, Pickel ... dann sind die anderen die Hölle (Sartre).
Die Anderen sind häufig jung, ungezogen, gedankenlos.
Nun kann ich leider hinter eine Information, die ich vor Wochen in einer höheren Klasse verbreitet habe, nicht zurück:
"Auch der Heiratsmarkt ist eine besondere Ausprägung der Marktwirtschaft", behaupte ich unbekümmert.
Die Jugendlichen zeigten sich in ihrer sentimentalen Suche überhaupt nicht einverstanden mit meiner ökonomischen Sicht auf das Beziehungsspiel: "Selbstverständlich versucht jeder seinen Preis zu erhöhen, man streicht seine Qualitäten heraus ..."
"Schminken meinen Sie!"
" ... und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Sie träumen von der Liebe und ich warne vor der Scheidung. Sie spüren die Hormone, ich bestehe auf Verträge.
Ich wünsche "der Fetten und dem Roten" einen bedächtigeren Lehrer, der die unromantische Seite der Partnersuche vernachlässigt, und steige in den Linienbus. Weg hier.
Das romantische Bild trübt sich schlagartig ein:
"Schau, die Fette und da Rote."
Das liebende Mädchen trägt tatsächlich einige Kilos zuviel an der Hüfte ... und sie zeigt das Übergewicht zwischen einem kurzen T-Shirt und einer tief sitzenden Jeans.
Der verliebte Bursche sticht durch sein hellbraunes Haar, das unpassend die Bezeichnung "rot" bekommen hat, aus der Masse.
Die kommentierenden Jungs marschieren lachend vorbei. Sie meinen einen guten Witz abgesetzt zu haben: "Die Fette und der Rote." Hahaha, sie knien förmlich vor ihren eigenen Scherzen. Mehr als gewöhnliche Schadenfreude?
Wie tief diese Verletzung in die beiden Betroffenen einfährt, kann ich nicht beurteilen, aber ich spüre den Schmerz sogar als unbeteiligter Beobachter.
Die junge Welt kann hart sein. Entweder du machst die Augen zum ersten Mal auf und entdeckst die schreiende Armut der Dritten Welt. Oder du leidest ein reiches Leben lang an einer unbedeutenden Kleinigkeit: Haarfarbe, Krummnase, Warze, Sprachfehler, Körpergröße, Familienname, Pickel ... dann sind die anderen die Hölle (Sartre).
Die Anderen sind häufig jung, ungezogen, gedankenlos.
Nun kann ich leider hinter eine Information, die ich vor Wochen in einer höheren Klasse verbreitet habe, nicht zurück:
"Auch der Heiratsmarkt ist eine besondere Ausprägung der Marktwirtschaft", behaupte ich unbekümmert.
Die Jugendlichen zeigten sich in ihrer sentimentalen Suche überhaupt nicht einverstanden mit meiner ökonomischen Sicht auf das Beziehungsspiel: "Selbstverständlich versucht jeder seinen Preis zu erhöhen, man streicht seine Qualitäten heraus ..."
"Schminken meinen Sie!"
" ... und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Sie träumen von der Liebe und ich warne vor der Scheidung. Sie spüren die Hormone, ich bestehe auf Verträge.
Ich wünsche "der Fetten und dem Roten" einen bedächtigeren Lehrer, der die unromantische Seite der Partnersuche vernachlässigt, und steige in den Linienbus. Weg hier.
teacher - am Montag, 16. April 2007, 21:20
"Herr Professor!", kommt ein Mädchen nach der Stunde zu mir, "Sie haben einen neuen Fein."
"Fan oder Feind?"
"Feind ... natürlich!"
"Wer?"
"Meine Mutter!"
"Warum das?"
"Weil Sie keine Bigl wollen."
"Bigl, Bigl ... ah Beagle."
Langsam dämmert es mir. In der letzten Stunde fielen ein paar scharfzüngige Worte zum Thema Tierhaltung und Hundescheiße aus meinem Munde.
"Neeiiinnn ... da kannst Du deine Mutter beruhigen. Ich mag Hunde!"
Theatralische Pause.
"Besonders in Rotweinsauce."
Bin auf die nächste (Sprech)Stunde gespannt.
"Fan oder Feind?"
"Feind ... natürlich!"
"Wer?"
"Meine Mutter!"
"Warum das?"
"Weil Sie keine Bigl wollen."
"Bigl, Bigl ... ah Beagle."
Langsam dämmert es mir. In der letzten Stunde fielen ein paar scharfzüngige Worte zum Thema Tierhaltung und Hundescheiße aus meinem Munde.
"Neeiiinnn ... da kannst Du deine Mutter beruhigen. Ich mag Hunde!"
Theatralische Pause.
"Besonders in Rotweinsauce."
Bin auf die nächste (Sprech)Stunde gespannt.
teacher - am Montag, 16. April 2007, 16:52
"Unsere heutige Übung: Definitionen mit komplexen Relativpronomen."
Solche Ankündigungen verbreiten eng begrenzte Begeisterung in der Klasse. Da braucht es inspirierendes didaktisches Design.
"Ihr gebt mir eine Definition ... und ich rate, worum es geht."
"Zum Beispiel?"
"Was ist ein Gerät, mit dem man alles essen kann außer Suppe?"
"Das ist einfach! Eine Gabel."
"O.k. ... und auf Englisch?"
"A fork!"
"Und Französisch?"
"Hmmm ...fourchette."
Wir bereiten die Klasse langsam auf EAA und FAA vor = Englisch oder Französisch als Arbeitssprache
"Voilà, c'est à vous. Now, it's your turn."
"Was ist der Ort, an dem Frauen am liebsten wohnen wollen?
Wie gesagt: Ihr seid dran!
Solche Ankündigungen verbreiten eng begrenzte Begeisterung in der Klasse. Da braucht es inspirierendes didaktisches Design.
"Ihr gebt mir eine Definition ... und ich rate, worum es geht."
"Zum Beispiel?"
"Was ist ein Gerät, mit dem man alles essen kann außer Suppe?"
"Das ist einfach! Eine Gabel."
"O.k. ... und auf Englisch?"
"A fork!"
"Und Französisch?"
"Hmmm ...fourchette."
Wir bereiten die Klasse langsam auf EAA und FAA vor = Englisch oder Französisch als Arbeitssprache
"Voilà, c'est à vous. Now, it's your turn."
"Was ist der Ort, an dem Frauen am liebsten wohnen wollen?
Wie gesagt: Ihr seid dran!
teacher - am Sonntag, 15. April 2007, 19:48
Beim Hanteltraining komme ich gerne ins Grübeln, nicht einmal die VIVA-Dauerbeschallung kann das verhindern. Ich lege mir 35 Kilo auf - bei 20 hatte ich vor zwei Jahren begonnen - und stöhne leise in mich hinein.
(Der große Stöhner neben mir geht mir schwer auf den Wecker.)
Drei Durchgänge zu je 15 Zügen habe ich mir vorgenommen. Natürlich will ich mein selbst bestimmtes Ziel erreichen - ich schaffe es auch - trotzdem beginne ich heute auf halbem Weg zu schummeln. Die Schultermuskeln ziehen, die Arme schmerzen, also drücke ich die Ellbogen nicht ganz durch und versuche die Gewichte mit Schwung zu überlisten.
So komme ich ins Grübeln, zum Thema schulischen Selbstbetrug.
Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) ist heutzutage angesagt:
"So, Leute. Wer bis zum Mittwoch eine der Textaufgaben macht, dem kann ich noch vor der Prüfung die Korrektur zurück geben. Nützt diese Chance!"
Eine Hausaufgabe als Chance? ("Jetzt spinnt er, der Alte!")
Das verstehen nur 50 % der Schüler. Die anderen haben in meine Worte "Freiwilligkeit" hinein interpretiert. In eigener Verantwortung verzichtet die schwächere (!) Hälfte auf mein Angebot.
Ich bringe meine 45 Trainingseinheiten nicht zu Ende. Das Bier vom Mittagstisch hat mich ermüdet und keiner kontrolliert meine Performance (samstags hat der Trainer frei!), also was soll's. Ich gebe ihm nach, dem inneren Schweinehund, der nach Freiheit, Bequemlichkeit und Entspannung ruft.
Aber am Montag erwarte ich von meinen SchülerInnen begeisterte Selbstgeiselung: "Ihr lernt ausschließlich für euch selbst! Strengt euch an!"
Und ich, erwachsen und vernünftig, trainiere ich etwa für meinen Fitnesscoach, den ich betrügen und belügen muss? Oder die neue Nachbarin? Oder geht es um MEINE Gesundheit, MEINE Figur, MEIN Ego, wenn ich schummle.
(Der große Stöhner neben mir geht mir schwer auf den Wecker.)
Drei Durchgänge zu je 15 Zügen habe ich mir vorgenommen. Natürlich will ich mein selbst bestimmtes Ziel erreichen - ich schaffe es auch - trotzdem beginne ich heute auf halbem Weg zu schummeln. Die Schultermuskeln ziehen, die Arme schmerzen, also drücke ich die Ellbogen nicht ganz durch und versuche die Gewichte mit Schwung zu überlisten.
So komme ich ins Grübeln, zum Thema schulischen Selbstbetrug.
Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) ist heutzutage angesagt:
"So, Leute. Wer bis zum Mittwoch eine der Textaufgaben macht, dem kann ich noch vor der Prüfung die Korrektur zurück geben. Nützt diese Chance!"
Eine Hausaufgabe als Chance? ("Jetzt spinnt er, der Alte!")
Das verstehen nur 50 % der Schüler. Die anderen haben in meine Worte "Freiwilligkeit" hinein interpretiert. In eigener Verantwortung verzichtet die schwächere (!) Hälfte auf mein Angebot.
Ich bringe meine 45 Trainingseinheiten nicht zu Ende. Das Bier vom Mittagstisch hat mich ermüdet und keiner kontrolliert meine Performance (samstags hat der Trainer frei!), also was soll's. Ich gebe ihm nach, dem inneren Schweinehund, der nach Freiheit, Bequemlichkeit und Entspannung ruft.
Aber am Montag erwarte ich von meinen SchülerInnen begeisterte Selbstgeiselung: "Ihr lernt ausschließlich für euch selbst! Strengt euch an!"
Und ich, erwachsen und vernünftig, trainiere ich etwa für meinen Fitnesscoach, den ich betrügen und belügen muss? Oder die neue Nachbarin? Oder geht es um MEINE Gesundheit, MEINE Figur, MEIN Ego, wenn ich schummle.
teacher - am Samstag, 14. April 2007, 15:08
Was wäre wenn ...
... wir feststellen müssten, dass wir völlig falsch liegen.
Lesen ist besser als Fernsehen.
Brettspiel ist besser als Computerspiel.
Goethe und Schiller sind besser als Donald und Duck.
Theater ist besser als Kino.
"Spiegel" ist besser als "Bravo".
Dumm ist (oder macht): Playstation, RTL ... (Beliebiges einsetzen)
Ganz dumm ist Sitcom, MTV und GZSZ.
Gefährlich dumm: WOW, Borat oder Marilyn Manson.
Solche Annahmen muss gar niemand formulieren, sie beherrschen unser Denken. Sie prägen unseren Lehrbetrieb. Wir Erwachsenen wissen was "pfui" ist, wir Lehrer unterrichten, was wir selber lesen, spielen und schauen mussten: Gute Literatur, gute Musik, gute Sprache, gute Spiele, gute Kunst, sehr gute Wissenschaft.
Wir zwingen unser Kinder in Opern, Balladen und Symphonien. Überzeugt, was Wertvolles zu wecken, zu bilden und zu erziehen.
Andere Eltern, die weder Zeit noch Kapital, gar sonstige Voraussetzungen für die gepriesene Hochkultur mitbringen, beschielen wir mitleidig, aber doch missbilligend von oben herab: "Wie arm die sind!"
Diese Kinder sitzen ballernd vor den Bildschirmen, tanzen zuckend zu Heavy Metall und gucken seichteste Serien aus Hollywood. Bleiben dumm und arm. Oder werden es.
Hier sollten Sie Johnsons These der "Sleeper Curve" kennen lernen: "Es gibt viele Formen der Überheblichkeit ... Die populäre Kultur werde in kognitiver Hinsicht immer anspruchsvoller. "
Wollen Sie noch wissen, was Herr Flynn davon hält?
Der Flynn-Effekt: Machen Fernsehen und Computer schlau ...?
(Ein Tipp für Neugierige: Beachten Sie die weiterführenden Wikipedia-Links.)
... wir feststellen müssten, dass wir völlig falsch liegen.
Lesen ist besser als Fernsehen.
Brettspiel ist besser als Computerspiel.
Goethe und Schiller sind besser als Donald und Duck.
Theater ist besser als Kino.
"Spiegel" ist besser als "Bravo".
Dumm ist (oder macht): Playstation, RTL ... (Beliebiges einsetzen)
Ganz dumm ist Sitcom, MTV und GZSZ.
Gefährlich dumm: WOW, Borat oder Marilyn Manson.
Solche Annahmen muss gar niemand formulieren, sie beherrschen unser Denken. Sie prägen unseren Lehrbetrieb. Wir Erwachsenen wissen was "pfui" ist, wir Lehrer unterrichten, was wir selber lesen, spielen und schauen mussten: Gute Literatur, gute Musik, gute Sprache, gute Spiele, gute Kunst, sehr gute Wissenschaft.
Wir zwingen unser Kinder in Opern, Balladen und Symphonien. Überzeugt, was Wertvolles zu wecken, zu bilden und zu erziehen.
Andere Eltern, die weder Zeit noch Kapital, gar sonstige Voraussetzungen für die gepriesene Hochkultur mitbringen, beschielen wir mitleidig, aber doch missbilligend von oben herab: "Wie arm die sind!"
Diese Kinder sitzen ballernd vor den Bildschirmen, tanzen zuckend zu Heavy Metall und gucken seichteste Serien aus Hollywood. Bleiben dumm und arm. Oder werden es.
Hier sollten Sie Johnsons These der "Sleeper Curve" kennen lernen: "Es gibt viele Formen der Überheblichkeit ... Die populäre Kultur werde in kognitiver Hinsicht immer anspruchsvoller. "
Wollen Sie noch wissen, was Herr Flynn davon hält?
Der Flynn-Effekt: Machen Fernsehen und Computer schlau ...?
(Ein Tipp für Neugierige: Beachten Sie die weiterführenden Wikipedia-Links.)
teacher - am Mittwoch, 11. April 2007, 21:58
Am Ende der Stunde, nein am Ende der Pause, machen die Kinder Vorschläge:
"Können Sie uns Ihre e-mail-Adresse geben?"
Die Ernährungsberaterin staunt über das Interesse der Zehnjährigen und überlegt, wie sie den letzten Kindern, die aus Zeitmangel ihre Fragen nicht mehr stellen konnten, entgegen kommen könnte.
Ich greife ein:
"Vorschlag: Wir sammeln eure Fragen und ich schicke sie an die Frau Magister. Einverstanden?"
Die Kinder nicken, aber unser Gast sucht nach einer persönlicheren Lösung.
"Ich könnte doch nach den Ferien noch einmal vorbei kommen ..."
Da leuchten die Augen der Kinder: "Jaaaa ....!"
"Kein Problem. Wir werden einen Termin finden."
Was hat die Kinder so fasziniert?
Sie sind mit mir einkaufen gegangen. Keine wahnsinnig aufregende Sache, denkt man. Aber die meisten Kinder sind es nicht gewohnt, ihre eigene Schuljause aussuchen zu dürfen.
Ihre Aufgabe bestand darin, einen "gesunden Snack" zusammenzustellen, angeleitet von einer Ernährungspyramide, die zeigt, was unserem Körper gut tut.
Zurück in der Klasse machen wir Bilder und Interviews zu ihrem Jagdergebnis: Wurstsemmeln, Überraschungseier und Knabernossi genauso wie Äpfel, Mineralwasser und Reiswaffeln.
Dann habe ich die Ernährungsberaterin eingeladen. Sie gibt jedem Kind persönliche Rückmeldung zu seinem Einkauf - das schaffen wir in einer Stunde nicht. Auch wenn wir tief in die Pause hineinarbeiten ...
"Nette Klasse!"
"Unglaublich. Die wollen wirklich was wissen von uns!"
"Können Sie uns Ihre e-mail-Adresse geben?"
Die Ernährungsberaterin staunt über das Interesse der Zehnjährigen und überlegt, wie sie den letzten Kindern, die aus Zeitmangel ihre Fragen nicht mehr stellen konnten, entgegen kommen könnte.
Ich greife ein:
"Vorschlag: Wir sammeln eure Fragen und ich schicke sie an die Frau Magister. Einverstanden?"
Die Kinder nicken, aber unser Gast sucht nach einer persönlicheren Lösung.
"Ich könnte doch nach den Ferien noch einmal vorbei kommen ..."
Da leuchten die Augen der Kinder: "Jaaaa ....!"
"Kein Problem. Wir werden einen Termin finden."
Was hat die Kinder so fasziniert?
Sie sind mit mir einkaufen gegangen. Keine wahnsinnig aufregende Sache, denkt man. Aber die meisten Kinder sind es nicht gewohnt, ihre eigene Schuljause aussuchen zu dürfen.
Ihre Aufgabe bestand darin, einen "gesunden Snack" zusammenzustellen, angeleitet von einer Ernährungspyramide, die zeigt, was unserem Körper gut tut.
Zurück in der Klasse machen wir Bilder und Interviews zu ihrem Jagdergebnis: Wurstsemmeln, Überraschungseier und Knabernossi genauso wie Äpfel, Mineralwasser und Reiswaffeln.
Dann habe ich die Ernährungsberaterin eingeladen. Sie gibt jedem Kind persönliche Rückmeldung zu seinem Einkauf - das schaffen wir in einer Stunde nicht. Auch wenn wir tief in die Pause hineinarbeiten ...
"Nette Klasse!"
"Unglaublich. Die wollen wirklich was wissen von uns!"
teacher - am Montag, 9. April 2007, 22:46