"Hast Du die Anmeldungen zur Reifeprüfung kontrolliert?"
"Nur angeschaut ... und den Kopf geschüttelt."
"Warum?"
"Da maturieren Leute bei mir, die völlig ungeeignet und total desinteressiert sind!"
"Die müssen halt. Wenn sie für Latein zu schwach und für Englisch zu faul sind, dann maturieren sie in Spanisch!"
"Wenn Du für das 5-Meter-Brett zu feig bist, dann steigst du aufs 10-Meter-Brett?"
"Schau dir die Lehrer an. Bei der F. müssen sie eine Leseliste von 25 englischen Büchern abgeben. Das wirkt!"
"Und in Latein?"
"Kennst Du den R.? Der glaubt immer noch, dass es kein wichtigeres Fach gibt als Latein. Der kennt keinen Pardon, verzeiht keinen Fehler."
"Verstehe. Ich verlange nur 5 Spanisch-Bücher und freue mich über jeden Fehler, den sie machen."
"Was?"
"Nur wer redet, macht Fehler. Nur wer Fehler macht, macht Fortschritte. Also: Wer Fehler macht, macht Fortschritte."
"Aber diese Einstellung ist dein Fehler. So wirst Du einen Haufen Reifeprüfungen korrigieren, wenn die anderen in der Juli-Sonne liegen."
"Nächstes Jahr lese ich am Anfang der Maturklasse Cervantes im Original! Da werden sie mit den Ohren wackeln!"
"... und in Religion maturieren."
"Nur angeschaut ... und den Kopf geschüttelt."
"Warum?"
"Da maturieren Leute bei mir, die völlig ungeeignet und total desinteressiert sind!"
"Die müssen halt. Wenn sie für Latein zu schwach und für Englisch zu faul sind, dann maturieren sie in Spanisch!"
"Wenn Du für das 5-Meter-Brett zu feig bist, dann steigst du aufs 10-Meter-Brett?"
"Schau dir die Lehrer an. Bei der F. müssen sie eine Leseliste von 25 englischen Büchern abgeben. Das wirkt!"
"Und in Latein?"
"Kennst Du den R.? Der glaubt immer noch, dass es kein wichtigeres Fach gibt als Latein. Der kennt keinen Pardon, verzeiht keinen Fehler."
"Verstehe. Ich verlange nur 5 Spanisch-Bücher und freue mich über jeden Fehler, den sie machen."
"Was?"
"Nur wer redet, macht Fehler. Nur wer Fehler macht, macht Fortschritte. Also: Wer Fehler macht, macht Fortschritte."
"Aber diese Einstellung ist dein Fehler. So wirst Du einen Haufen Reifeprüfungen korrigieren, wenn die anderen in der Juli-Sonne liegen."
"Nächstes Jahr lese ich am Anfang der Maturklasse Cervantes im Original! Da werden sie mit den Ohren wackeln!"
"... und in Religion maturieren."
teacher - am Samstag, 2. Februar 2008, 21:38
.peter meinte am 3. Feb, 13:10:
Oh, Jeeee, work ... *flücht*
Jaja, ich hab bei meinen Praktikas von manchem Lehrkörper auch vor allem Tipps bekommen, wie ich mir die Arbeit am besten klein halte.Das fällt einem aber auch erst im Nachhinein auf.
Zu deinem Beispiel: Was, wenn alle mit der richtigen Einstellung zum Sprachenlernen reingehen würden, so wie Kollege Spanisch. Wäre es dann nicht wieder ausgeglichen?
.peter meinte am 3. Feb, 13:11:
Bevor ichs vergesse: Kann es sein, dass die exotischeren Sprachen in Methodik und Didaktik eher zu neuem neigen als das etablierte Englisch?! Ich meine das aus fachdidaktischer Sicht an der Uni.
teacher antwortete am 3. Feb, 13:26:
Sehe ich bei uns nicht. Wenn eine gewisse Wahlfreiheit besteht (z.B. Französisch statt Spanisch wählen zu können), dann strengen sich die Lehrer an, weil sie Schüler anziehen wollen.
atrazin meinte am 3. Feb, 16:42:
Kann ich so nicht nachvollziehen,
unterrichte ein Fach das Pflichtfach bei der schriftlichen Matura ist (6 volle Stunden). Da ich in diesem Fach zusammen mit einem Kollegen (Wochenstunden immer auf 2 aufgeteilt, aber gemeinsame Note) immer alle Klassen habe, habe ich auch immer alle Schüler zur Matura (rund 40 pro Jahr) - ist zwar eine Heidenarbeit, aber immerhin gibt es auch ein schönes Plus beim Gehalt.Blöder sind da schon die Projektarbeiten, deren Betreuung in den berufsbildenden Schulen im Gegensatz zur AHS ja nicht bezahlt wird - obwohl der Aufwand sicher nicht weniger ist (bei uns zumindest) - da könnte man schon auf die Idee kommen schreibwillige Schüler irgendwie umzustimmen.
teacher antwortete am 5. Feb, 11:11:
Bei den Pflichtfächern (D, M) hat der Lehrer alle Schüler, dh. alle Maturaarbeiten zu korrigieren (+ Vorbereitung etc.). Bei den Wahlfächern gibt es KollegInnen, die kaum Kandidaten (=Arbeit) haben, weil sie alle "abschrecken" und andere, die für Wochen in Arbeit versinken. Das Gehaltsplus wird nicht ausreichend wahrgenommen!
steppenhund meinte am 3. Feb, 17:10:
Wir hatten einen Klassenvorstand, der Latein wie eine lebende Sprache unterrichtete. Sprich, wir mussten uns in lateinisch unterhalten. Ein paar von uns machte es ausgesprochen Spass. Wir schickten uns in anderen Unterrichtsstunden Kassiber, welche die Professoren nicht übersetzen konnten.Von unserer engen Gruppe haben sich später aber alle als Statistiker oder Techniker weiter entwickelt. Keiner von uns behauptet, dass Latein sinnlos war.
Anke (Gast) meinte am 4. Feb, 07:00:
Ich wollte auch Reli im Abi haben, stand ja 1, leicht verdiente Punkte eben. Leider bekam ich dann eine Lehrerin, die mich nicht zu Wort kommen ließ, ihre Fragen selbst beantwortete etc. Ich bin dann in 2 Monaten auf eine 3 gerutscht und habe Reli abgewählt.(um nun nochmal auf den vorigen Beitrag zu kommen:)
Das war mein Tod, der Geschichtslehrer, bei dem ich dann mündliche Abiprüfung hatte, hatte schlechte Laune und uns alle nacheinander auflaufen lassen. Er prüfte ein Thema was weder je behandelt, noch auf der Lernliste stand. Ich bekam 2 Punkte, für Anwesenheit oder so.
btw: klasse Blog, ich denke das deutsche Schulsystem kann viel bei euch lernen, ich habe das Gefühl, bei euch "funktioniert" Schule und Lernen einfach besser.
teacher antwortete am 5. Feb, 11:07:
Der Witz dabei: Nicht die Leistung der Schüler bestimmt die Note, sondern die Person des Lehrers!@btw: Thanx, aber auch unsere Schule braucht frische Luft!
steppenhund meinte am 4. Feb, 21:50:
Nur wer redet, macht Fehler. Nur wer Fehler macht, macht Fortschritte. Also: Wer Fehler macht, macht Fortschritte.-
Hinter dieser Aussage steckt sehr viel Wahrheit. Gerade die erkannten Fehler ergeben den stärksten Lerneffekt. In dem Fall liegt es auch am Lehrer, die Fehler richtig zu bewerten und "auszunützen". Nicht in Form von schlechten Noten sondern in der Erkenntnis, wo noch Verständnis fehlt, welches unterrichtet werden kann.
Moonlight (Gast) antwortete am 5. Feb, 12:05:
Da kann ich nur zustimmen! Fehler sind, gerade beim Sprachenlernen, äußerst wichtig.Allerdings muss man zwischen der Lern- und der Prüfungssituation unterscheiden. Im ersten Fall sind Fehler erwünscht, weil sie einen Lerneffekt herbeiführen (können). Im zweiten Fall sind sie eher weniger erwünscht, aber hier wird ja auch (normalerweise) "nur" abgeprüft, was auch vorher behandelt worden ist.