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cotopaxi

 
Beim Verlassen des Schulgebäudes sticht mir ein hell beleuchtetes Klassenzimmer ins Auge. Also gehe ich den Gang nach hinten, um die Lampen abzudrehen, die Umwelt zu schonen und der Schule ein paar Cent zu sparen.

Irrtum. Ein Kollege räumt die Klasse zusammen. Richtet die Bänke schnurgerade aus, löscht die Tafel, entfernt die Abfälle vom Boden.

"Ich muss die Schüler beschämen", erklärt er mir ins fragende Gesicht. Er hatte versucht, ihnen klar zu machen, dass ihr Klassenzimmer ihr Wohnraum ist. Dass eine aufgeräumte Umgebung zum Wohlbefinden beiträgt. Dass sie Verantwortung für ihre kleine Welt übernehmen sollten.

Sie haben einen Schweinestall hinterlassen. Also setzt er einen neuen Schritt, einen unkonventionellen.

Ich melde Zweifel an. Er erklärt mir sein Verhältnis zur Klasse:
"Ich möchte sie ganzheitlich als Menschen betrachten, da braucht es viele Schritte ... aber es wirkt. Letztes Mal bin ich ein paar Minuten weggegangen, und siehe da: Sie waren auf ihren Plätzen und haben konzentriert gearbeitet. Weißt du, das sind schöne Momente."
"Diese Klasse? Die probiert doch alles, um vom Lernen abzulenken."
"Deswegen suche ich neue Zugänge. Zum Beispiel lasse ich sie am Anfang der Stunde zum Grüßen nicht aufstehen, ich bitte sie, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. 80, 90 Sekunden hören sie in sich hinein, atmen durch, schalten ab ... dann können sie wieder arbeiten."

Ich höre gespannt und interessiert zu. Handeln würde ich so nicht. Der Kollege lebt seine Einstellung, aber kann man diese lehren und an (junge) Kollegen weiterempfehlen und weitergeben? Ist sie sinnvoll oder ist es besser, klar Position zu beziehen: Die Räume müssen aufgeräumt werden, am Anfang der Stunde muss gegrüßt werden, Arbeit muss gemacht werden. Punkt.

Wir haben Verständnis für alles, sogar für einander, aber gemeinsame pädagogische Linie finden wir keine. Haben wir keine. Das verwirrt, glaube ich, unsere Kinder, zutiefst.
. (Gast) meinte am 23. Sep, 21:05:
kinder sind nicht blöd. die merken genau, ob sie respektiert werden oder nicht. und verhalten sich dementsprechend. 
teacher antwortete am 24. Sep, 13:49:
Stimmt.
Sie respektieren den Kollegen, aber räumen die Klasse trotzdem nicht zusammen. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 23:34:
Vielleicht, weil sie glauben, dass Respekt vor dem Lehrer nichts mit dem Zustand des Klassenzimmer zu tun hat. Was ja irgendwie auch nicht falsch ist... 
teacher antwortete am 26. Sep, 20:01:
Sie respektieren den Menschen aber nicht seine pädagogischen Ansprüche, die ihnen selbst dienen sollen?

Naa, das ist pure Faulheit, Bequemlichkeit & Co. 
BIA (Gast) antwortete am 26. Sep, 20:14:
Wenn wir Erwachsene so vernünftig und rational handeln würden, wie wir uns das von den Jugendlichen erwarten, würden wir alle zu allen Vorsorgeuntersuchungen gehen und niemand würde jemals MacDonaldssackerl aus dem Autofenster schmeißen... 
teacher antwortete am 27. Sep, 21:33:
Gott sei Dank bin ich dafür nicht verantwortlich ... 
frauleelerin (Gast) meinte am 23. Sep, 21:51:
Ich glaube, hier geht es sehr viel um Authentizität - was bei deinem Kollegen funktioniert, funktioniert bei dir vielleicht nicht, weil es seine und nicht deine Überzeugung ist.
Das mit dem Augen schließen und Einatmen würde ich auch nicht machen, das bin halt nicht ich.
Eine gemeinsame pädagogische Linie ist schwierig, weil Lehrer kein einheitliches Konglomerat sind, sondern einzelne Menschen mit Ein- und Vorstellungen. 
teacher antwortete am 24. Sep, 13:51:
Ja, wir LehrerInnen müssen authentisch sein - aber wir sind so grundverschieden, dass alle was anderes vorleben und verlangen. Was ist dann das Richtige, was die Kinder übernehmen können. Grüßen und Aufstehen oder Sitzenbleiben und Durchatmen, z.B.? 
Frau K (Gast) antwortete am 24. Sep, 21:15:
Ja aber im Leben müssen sie sich doch auch immer wieder auf neue Menschen einstellen. Ich find das schon ok. Authentizität halte ich persönlich auch für sehr wichtig. 
noumenon (Gast) meinte am 23. Sep, 22:28:
Die Kinder würde es nur verwirren, wenn ein und derselbe Lehrer immer mal wieder etwas anderes "probiert". Ein Lehrer - ein Stil! Kinder sind nicht überfordert, wenn sie unterschiedliche Stile kennen lernen. 
teacher antwortete am 24. Sep, 13:51:
Da mache ich andere Erfahrungen.
Wir zeigen doch ständig, dass wir selbst nicht wissen, was gut ist und was nicht. Genau das bleibt hängen: "Sie haben keine Ahnung" 
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 23:28:
Für die Schüler wär's einerseits hilfreich, sich auf eine Linie einstellen zu können. Vielleicht auch für die Kollegen,wenn sie sich denn auf eine Linie einigen könnten und die Energie aufbringen könnten, die solange durchzuhalten, bis ein Automatismus entsteht. Allerdings müssen sich dazu ALLER LEhrer mit EINER Art, ihre Rolle zu spielen identifizieren können, und zwar so sehr, dass sie persönliche Vorlieben zurückstellen. Das muss erst mal einer durchhalten, selbst, wenn er eigentlich willens wäre, das zu tun.
Andererseits hat der Mensch immer wieder mit unterschiedlichen Typen von Menschen zu tun, und darauf können sich auch Schüler einstellen.

Zum aktuellen Beispiel: Ich zweifle daran, ob sich ein 13jähriger denkt: Oh Mann, das war mein Schokopapierl, und Herr X hat's jetzt aufgehoben. Jetzt schäme ich mich, und das nächste Mal heb ich's selber auf. Halt, ich schmeiß es besser gar nicht erst runter.
Vielleicht bin ich zynisch, aber der wird sich eher denken: "He cool, ich schmeiß das Papierl runter, und der X. hebt's auf. Weniger Arbeit für mich. Krass."
Wenn er sich überhaupt was denkt. Den meisten Schülern scheint zeimlich egal zu sein, wie das Klassenzimmer von Zauberhand täglich nachmittags gereinigt wird. (Auf die Frage: "Was soll das, warum schmeißt du dein Papierl runter?!" antworten sie aber mitunter: "Na und, wir haben eh Putzfrauen, das ist ihr Job." - also irgendwie dürfte ihnen schon klar, dass nicht der Direktor nachmittasg mit einem Zauberstab durch die Räume geht und sie hokuspokus wiede rin einen sauberen Zustand versetzt. 
teacher antwortete am 26. Sep, 20:04:
Ich bin überzeugt: Alle Pädagogen (Eltern wären auch eingeladen)müssen am gleichen Strang ziehen, zumindest am gleichen Ende. Aber ich sehe keine Gemeinsamkeiten mehr - dann tun wir doch lieber gar nichts, oder? 
Stephan (Gast) antwortete am 26. Sep, 22:08:
Wo kämen wir denn hin wenn alle gleich wären, alle das gleiche täten und alle in die gleiche Richtung liefen?
Und wenn unterschiedliche Kollegen unterschiedliche Ansichten, Einstellungen oder Ideen haben, so what? Gibt nicht grade die Vielfalt der Eigenarten die den Schülern die Möglichkeit sich ihr Vorbild zu suchen oder aus den Angegotenen Varianten zusammenzustellen?

Ich habe mich schon lange davon verabschiedet Vorbild für Alle sein zu wollen. Und was ich der 17 Jährigen Mutter 2er Kinder mit über 40 jahren und 2 Kleinkindern an Beispiel geben kann passt in einen Fingerhut, einen sehr kleinen. Ihre Lebenswirklichkeit ist weit von meiner entfernt. Wenn Sie fragt bekommt sie Antworten, wenn sie Hilfe erbittet bekommt sie diese aber Ratschläge wie Ihr Leben zu führen sei, die verkneif ich mir einfach.

Und auch dein Kollege zieht an deinem Strang, sogar in die selbe Richtung, nur mit einer anderen Methode. 
teacher antwortete am 27. Sep, 21:35:
Hast Du nicht das Gefühl, dass uns die gemeinsamen Werte und Ziele abhanden gekommen sind? 
Rari (Gast) meinte am 24. Sep, 11:02:
Das aufstehen und "Guten Morgen, Herr Lehrer" war für mich immer ein Zeichen dafür, dass man nicht wusste, wie man uns anders "in den Griff" kriegen konnte - ein Zeichen von Schwäche und Hilflosigkeit mit einem Schuss Nostalgie.
Interessant: Sogar in der Erwachsenenbildung werden diese antiquierten Umgangsformen teilweise noch benutzt.

Ich hatte immer am meisten Respekt vor den wenigen Lehrern, die uns als Klasse noch ein oder zwei Minuten gegeben haben, sich wieder selbst zu sammeln, anstatt mit Zwang und Peitsche zu versuchen, so viel wie möglich aus den 45 Minuten herauszuquetschen. 
Teachertoo (Gast) antwortete am 24. Sep, 12:04:
Umgangsformen machen das Leben leichter
Auf den ersten Blick scheint das Aufstehen zur Begrüßung antiquiert. Auf den zweiten Blick hat es aber Vorteile für die Schüler: Es setzt ein deutliches Zeichen für "der Unterricht geht jetzt los, Pause ist zu Ende". Zweitens ist das Aufstehen ein Zeichen der Aufmerksamkeit für einen Gast, Besucher oder eben den Lehrer. Genau so erkläre ich das auch meinen Schülern! Niemand würde doch auf seinem Stuhl herumlümmeln, wenn bei der Arbeit ein Kunde oder gar der Chef hereinkäme. Vielen Kindern sind solche Umgangsformen fremd, weil sie sie zu Hause nicht lernen. Deshalb sehe ich es als Teil meiner Aufgabe, sie damit vertraut zu machen, um ihnen Peinlichkeiten oder Unsicherheiten im späteren Leben zu ersparen. (Ob sie sich diese Formen später zu eigen machen oder ablehnen, bleibt dann ihnen überlassen. Aber dazu müssen sie sie erst einmal kennen.) 
teacher antwortete am 24. Sep, 13:53:
Ja, so sehen wir das ... und erklären es auch den Kindern. 
muetze (Gast) antwortete am 24. Sep, 23:09:
also ich steh auch nicht bei jeden Besuch auf und auch nicht immer wenn der Chef reinkommt. Wenn ich den Chef mit Handschlag grüße dann stehe ich auf aber wenn ich nur kurz guten morgen wünsche bleibe ich einfach auch nur sitzen. Und selbst in unserm ehemaligen Laden bin ich nicht immer aufgestanden um zu grüßen wenn ein Kunde reinkam. 
muetze (Gast) meinte am 24. Sep, 23:01:
also ich fand es und finde es immer noch sehr komisch wenn Schüler aufstehen müssen und gemeinsam grüßen "müssen". Klar gehört das grüßen dazu aber es müsste doch langen wenn jeder einfach guten morgen sagt ohne aufstehen und so.

Zum andern finde ich es eh besser wenn man nicht unbedingt zur Schule muss sondern wenn man sich entscheiden kann ob man hin möchte oder nicht. Am allerbesten wär es wenn ich mich jeden Tag neu entscheiden könnte und sagen könnte das ich zb zum matheunterricht geh weil dort grade ein Thema behandelt wird welches mich intressiert. 
teacher antwortete am 25. Sep, 20:35:
Ich hätte dann nur Kinder, die kommen wollen: TOLL.
Aber die meisten Kinder finden sofort Alternativen, die "geiler" sind als der beste Unterricht. Garantiert. 
Jammerlappen (Gast) meinte am 25. Sep, 12:12:
niemehrschule ist nach wie vor noch DIE größte Jammeroase im Internet! Mach mal die Augen auf, teacher, dann wirst du die Schulen und die Menschen finden, die positiv auf Schüler blicken und genau damit die VERÄNDERUNGEN bewirken, von denen du immer nur träumen wirst! Mit einem derartigen Blickwinkel wie dem deinem, kannst du nicht voran kommen! Wach auf oder mach was anderes. TU DIR SELBST WAS GUTES!!! In ein paar Jahren wirst du dich sonst selbst fragen: "Was habe ich aus meinem Leben nur gemacht???" Mag aber auch sein, dass du der geborene Pessimist bist (halb leeres Glas?). Aber du weißt doch hoffentlich: Der Pessimist ist der einzige Mist, auf dem NIX WÄCHST! 
alina (Gast) antwortete am 25. Sep, 14:03:
Ich nehme an, dass sich teacher in seiner Rolle sehr gefällt, als angeblicher Mahner und Rufender in den Wald. Es dürstet ihm scheinbar nach Veränderungen, aber - um im Kontext seines Artikels zu bleiben - sobald jemand versucht, etwas neues auszuprobieren, sieht er mit seinem geschulten Blick sofort, dass das nichts werden kann.

Veränderungen brauchen Zeit, teacher. Und vor allem den hoffnungsvollen Blick nach vorne. All die Lehrer, die das nicht mehr besitzen, sollten auch meiner Meinung nach etwas anderes tun. Denn das sind die, die Schule ausbremsen! 
teacher antwortete am 25. Sep, 20:32:
Toll, was ihr aus diesem Blog rauslesen könnt. 
BIA (Gast) antwortete am 25. Sep, 23:31:
Ich hoffe, das geht hier nicht als jammern durch, aber wie wir den Dreck in den Klassenräumen minimiert haben:
a) 3 min vor Unterrichtsende beginnt scheußliche Musik.
b) alle räumen auf.
c) Lehrer kontrolliert, lässt Schüler erst raus, wenn alles sauber ist.
d) Schulleitung macht Stichproben und schreibt klagende Notizen an die Lehrer, deren Klassenzimmer nicht dem Standard entsprochen haben.

Das ist jetzt echt kein visionäres Wohlfühlkonzept, funktioniert mid Druck und nicht mit Psychotricks, aber wenigstens funktioniert's.

"Durchatmen" finde ich übrigens echt gut zum Stundenanfang, teacher, finde doch mal heraus wie's klappt und berichte!!! Danke! 
teacher antwortete am 26. Sep, 20:06:
"Durchatmen" gefällt mir, mag vll sogar wirksam sein - es passt gar nicht zu mir. Ich will das Gegenteil: Ein Feuerwerk in jeder Stunde zünden ... 
BIA (Gast) antwortete am 26. Sep, 20:15:
Sehr ambitioniert. :-) 
teacher antwortete am 26. Sep, 21:08:
Übertreib nicht, es ist eine Absichtserklärung. :-))
Aber ich glaube, so verstehst du, dass ich für Ruhephasen kein goldenes Händchen haben werde. 
Ketzerkatze (Gast) meinte am 25. Sep, 16:50:
Irritationen
Ich glaube, verschiedene Linien oder Lehrhaltungen verwirren uns mehr als die SchülerInnen. Die sind es imho gewohnt, dass Erwachsene unterschiedlich und latent seltsam sind ... was der eine erlaubt, bringt den anderen auf die Palme, wo der eine streng ist, lässt der andere eher gewähren ... egal, ob in der Verwandtschaft, Nachbarschaft, im Verein ...

"Ein Lehrer - eine Linie" sagte ein Vorschreiber, und ich glaube auch, dass es darauf ankommt: nicht in den Methoden hin- und her zu hopsen, sondern authentisch so zu lehren, zu fordern und zu gewähren, wie es dem/der Lehrenden selbst entspricht - dies allerdings verlässlich und berechenbar.

Ich fange übrigens die Stunden nicht mit Durchatmen an, sondern beschließe diese mit einer kleinen sprachlichen Konzentrationsrunde. Dann wissen sie nämlich auch klar: JETZT ist Ende ;-) 
teacher antwortete am 25. Sep, 20:34:
3 LehrerInnen - 4 Methoden: Und alle haben UNrecht. *grins* 
Jochen (Gast) meinte am 26. Sep, 10:28:
Gemeinsame Linie
> Wir haben Verständnis für alles, sogar für einander, aber gemeinsame pädagogische Linie finden wir keine.

Sehe ich anders. Es ist ja schon mal viel gewonnen, wenn allen z.B. ein sauberes Klassenzimmer wichtig ist. WIE der einzelne Kollege dieses Ziel erreichen möchte, soll ihm überlassen bleiben. Schlimmer ist es, wenn (wie so häufig) einigen Kollegen das völlig wurscht ist. 
teacher antwortete am 26. Sep, 19:54:
Diese Gruppe gibt es natürlich bei uns auch. Das sind keine bösen Menschen von Geburt an, sondern oft völlig frustrierte KollegInnen - sie haben aufgegeben, gegen Windmühlen zu kämpfen und gegen die Gummiwand zu laufen. Natürlich reissen sie immer weitere Kollegen in den Abgrund mit ... 
steppenhund meinte am 26. Sep, 13:47:
Ich würde eher auf der Linie des Kollegen liegen...
Ich würde aufräumen, vielleicht zwei Wochen lang und dann einen Tag danach noch eher etwas mehr Unordnung machen, so dass es wie ein richtiger Saustall aussieht.
Und dann beiläufig bemerken, dass ich "gestern" nicht aufräumen konnte.
Was das Grüßen am Morgen angeht, ist es auch eine Art der Uniformiertheit. Ich bin nicht dafür, aber Schuluniformen gibt es ja auch in manchen Gegenden. Und dann sollten auch die Lehrer welche tragen.
Am besten gleich Tarnuniformen, damit am Nachmittag Abschießen gespielt werden kann. (Ironiemodus aus) 
teacher antwortete am 26. Sep, 19:58:
Du würdest wirklich wochenlang den Dreck der SchülerInnen wegräumen?
Ist das wirklich die richtige Pädagogik?
(Oder war der Ironiemodus schon eingeschaltet?) 
steppenhund antwortete am 26. Sep, 22:07:
Zwei Wochen. Das reicht, um sich daran zu gewöhnen, dass es sauber ist. Und danach etwas Mist noch dazu geben, dass es wirklich unerträglich ist.
Ironiemodus gab es erst danach. 
steppenhund antwortete am 26. Sep, 22:08:
Außerdem kann man beim Aufräumen auch ein Paar Dinge "aufräumen", die vielleicht nur aus versehen liegen geblieben sind. Ein Handy, ein Heft, alles Mögliche. Irgendwann kommen dann die Fragen.
Ich kann auch ziemlich gemein sein, falls das noch nicht durchgedrungen ist... 
teacher antwortete am 27. Sep, 21:37:
Ich gebe zu, dass ich nur ungern den Mist meiner Schüler wegräumen will, nicht einmal aus hehren pädagogischen Motiven. Ich halte es auch für den völlig falschen Weg. 
steppenhund antwortete am 27. Sep, 22:09:
Sehen Sie, in dieser Frage geht es mir nicht um richtig oder falsch. Es geht mir darum, ob das gewünschte Resultat erzielbar ist.
Wenn ich jemand etwas zu erklären versuche und er/sie versteht es nicht, versuche ich einen ganz anderen Erklärungsweg oder einen dritten.
Ganz ehrlich: für mich gibt es nicht "wahr", "richtig" oder "unbedingt".
Ich freue mich momentan eher darüber, dass die Grenze der Lichtgeschwindigkeit in Frage gestellt wird. Denn alles, was apodiktisch behauptet wird, wurde bisher immer widerlegt.
Natürlich können Sie andere Wege einschlagen.
Mir imponiert allerdings der Kollege und ich vermute, dass er erfolgreich ist.
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Ich kenne eine Familie, da hat die Mutter die 14-jährige Tochter dazu angehalten, Geld mit verschiedenen Tätigkeiten zu verdienen. (Altersheim, Tierställe reinigen, etc.) Selbstständigkeit fördern. Die Tochter hat später maturiert (graduiert), ist aufs College gegangen, mit ausgezeichneten Erfolg. Später als sie dann schon gearbeitet hat, hat sie sich das Geld zusammen gespart, um ein PhD anzustreben. Das dürfte jetzt bald erreicht sein. Nur ist sie jetzt über 40, ohne Mann und was mehr zählt, sie wird vermutlich kein Kind mehr bekommen wollen, obwohl sie sich das so gewünscht hat. Die Mutter hat auch gedacht, dass es "völlig falsch" wäre, die hyperintelligente Tochter irgendwie studienmäßig zu unterstützen. Auch das Studium hat sie sich mit einem Studentenkredit selbst finanziert.
Die Eltern hätten es sich leisten können, die Tochter zu unterstützen. Sie taten es aus Prinzip nicht. Ich weiß nicht einmal, ob das Beispiel so verstanden wird, dass es als Ironie auf "den richtigen Weg" aufgefasst wird. 
 

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