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cotopaxi

 
10/10 - das heißt Max und Eva haben fast das Unmögliche geschafft: Sie haben beim Vokabeltest alle 10 Phrasen fehlerlos übersetzt.

"Du hast eine liebe Klasse, obwohl ..."
"Obwohl ...???"
"Ich habe gestern mit ihnen Vokabel trainiert, einige hatten noch gar nicht angefangen zu lernen", hat mich eine supplierende Kollegin vorgewarnt.

Tatsächlich haben mehrere SchülerInnen die Hürde von 5/10 nicht überwunden.
"Streber!" schreien sie geifernd zu den Spitzenleuten mit 10/10.

Da mische ich mich ein:
"Wer ist der größte Streber?"
"Da Max und die Eva", wissen sie mit Bestimmtheit und stellen die besten Mitschüler an den Pranger.
"Nein! Ich meine den größten Streber ... von ganz Österreich!"
???
"Der Maier!"
???
"Der Hermann Maier!"
"Na gut, beim Skifahren."
"Egal. Streber sind richtig gut ... und echt erfolgreich."

Warum wird Talent und Ehrgeiz nur im Sport anerkannt?
Ich mag Gehirnathleten! Und ich verteidige sie mit sportlichen Vergleichen.

Leider hält der Herminator heuer nicht, was ich versprochen habe.
tyndra (Gast) meinte am 30. Jan, 20:22:
achwas,
ist das immer noch so? streber haben´s eben nicht leicht. wobei: in meinen schulzeiten gabs die unterscheidung schleimer/streber und naturtalent. letztere genossen wohlwollen, auch wenn sie lernten.

aber die sache mit den strebern wird wohl in 100 jahren immer noch haargenau SO sein :-) 
teacher antwortete am 31. Jan, 19:22:
Naturtalente werden ab einer gewissen Reife (ca. 16 Jahre) erkannt und akzeptiert - meist kann man sie gut brauchen. Vorher haben sie aber genug Probleme.
Streber erkennt man an den guten Noten, nicht am Wissen und Können. Sie werden von allen missachtet, obwohl Ehrgeiz doch seine positiven Seiten hat. Warum soll man die Anstrengungen eines Strebers nicht belohnen? Weil offensichtlich selbst die Lehrer das auswendig gelernte Wissen weniger schätzen als das intelligente Handeln. Das halte ich für wenig fair.
Schleimer schleimen, um ohne Arbeit zu besseren Noten zu kommen, sind inhaltlich keine Gefahr, aber nur sich selbst nützlich.
Kommen nur bei bestimmten Lehrertypen an. 
Baucis (Gast) meinte am 31. Jan, 03:05:
Schlimmer als die Streber waren zu meiner Schulzeit die Schleimer... Blöd ist´s natürlich, wenn man beides ist bzw für beides gehalten wird. Erschreckend find/fand ich auch was teilweise als Schleimer bezeichnet wird... Höflicher und freundlicher Umgang mit den Lehern ist schon schleimen... 
teacher antwortete am 31. Jan, 19:24:
So ist es: Feine Umgangsformen werden von Ungehobelten als Schleimerei betrachtet. 
Lila Elefant meinte am 2. Feb, 00:10:
mei-o-mei, so sportvergleiche sind ja eine beleidigung für jeden streber :P 
amadea (Gast) meinte am 2. Feb, 00:12:
Hermann Maier besuchte die Schule, in der ich unterrichte.
Ich fragte Kollegen, wie er war. Freundlich und nett, recht gut, sagte man mir.
Streber war er keiner. Aber er hatte Disziplin. 
teacher antwortete am 2. Feb, 19:01:
Für mich ist er (jetzt) der Inbegriff eines strebsamen Menschen: Gewinnen um jeden Preis. Sicherlich gehört zu seinen Erfolgen auch viel Talent und Disziplin.
Wird er bei euch in der Schule als Vorbild "verkauft"? 
amadea (Gast) antwortete am 2. Feb, 20:34:
da Hermann
Nein, wird er nicht.
Eigentlich wird darüber gar nicht geredet. Und ich finde das gut so.
Es gibt ja einige im Ort, die sportlich erfolgreich waren und sind.
Der Ort wirbt schon mit den Sportassen. Aber nicht die Schule.
Ich würde das eigentlich lächerlich finden, wenn da irgendwo ein Schild prangte - Hier drückte der Herminator die Schulbank.
Ich bin mir aber sicher, dass einige Schüle unserer Schule ihn (und auch andere erfolgreiche Sportler aus der Region) als Vorbild ansehen. Wir sind eine Schi-/Sporthauptschule.
Ich habe dieses "Verkaufen" von erfolgreichen ehemaligen Schülern als Vorbilder in England erlebt. Und ich fand es an den Haaren herbei gezogen und eigentlich peinlich.
Ist "Gewinnen um jeden Preis" erstrebenswert?
Bin mir da nicht so sicher.
Mir fehlt an unserem Schulsystem viel mehr das Erkennen und Fördern der eigenen Stärken. 
teacher antwortete am 2. Feb, 20:42:
Eine idealistische Einstellung, die wir uns in Zeiten der schulischen Konkurrenz nicht leisten können: Wir haben auch 2 prominente Abgänger, die immer wieder als Aushängeschilder eingespannt werden. Wir müssen uns im städtischen Raum von der Masse abheben, da zählt ein bekannter Name mehr als 100 gelungene Projekte. 
uffish (Gast) meinte am 18. Feb, 00:04:
Prima Idee
Der Vergleich mit konstant erfolgreichen Sportlern gefällt mir. Er zeigt, dass Erfolg ohne Anstrengung nicht zu haben ist - und dass Erfolg Anerkennung einbringt. Diese Idee werde ich bei Bedarf ausleihen (wenn's recht ist) ;-) 
teacher antwortete am 18. Feb, 11:58:
Auf diesen Zusammenhang Anstrengung - Erfolg will ich ständig hinweisen, weil viele der angebeteten Medienstars (Models, It-Girls etc.) das Gegenteil suggerieren: "Sehr her, ich bin hübsch, das reicht!" 
 

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