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cotopaxi

 
Die neue Frau Ministerin hat sich ein publikumswirksames Einstandsgeschenk gemacht. Sie hat für Kyrill "sturmfrei" gegeben. Eigentlich hat sie "gut" gemeint, dass Kinder, die wegen des Orkans nicht zur Schule kommen können, entschuldigt sind. Die Boulevardpresse titelte aber bekannt seriös: Schulfrei.

Der Wind hat sich lehrreich niedergeschlagen.

1. Dieser Sturm wurde von A1 gesponsert. Kaum hatten die Nachrichtensprecher das Wort "schulfrei" in den Äther gehaucht, liefen die Handys heiß. Ein befragter Schüler erhielt 7 SMS, ein anderer 5 mit dem gleichen Inhalt: "Wegen Sturm morgen schulfrei." Innerhalb von fünf Minuten hatte sich die Neuigkeit redundant, aber gewinnbringend herumgesimst. Das nenne ich Effizienz.

2. Je kleiner die Kinder sind, desto sturmresistenter gelangen sie zur Schule.
In meiner ersten Klasse fehlten 3 Schüler, in der dritten 4 , in der siebten 13. In einer achten Klasse - Maturajahrgang - kam niemand an. Trauerminute.
Physikalisch (oder psychologisch?) muss das mit dem Lebendgewicht erklärt werden: Je schwerer (älter) ein Schulgänger, desto windgefährdeter!
Ich denke weiter: Universitäten sollten beim nächsten Sturm vorsorglich verbarrikadiert werden, Altersheime grundsätzlich subparterre einbetoniert.

Entsprechende Schreiben ergehen an die zuständigen Ministerien.
testsiegerin meinte am 20. Jan, 22:20:
ich musste lachen über deinen beitrag. und ich gestehe, auch meine kinder blieben zu hause.
es hat hier im weinviertel aber noch ziemlich gewütet, und um sechs ging der bus und ich als mutter hatte einfach ein bissl angst. 
teacher antwortete am 20. Jan, 22:40:
Frau Minister hätte die Entscheidung ruhig bei den Eltern belassen können. Diese können das Gefährdungspotential regional richtig einschätzen und ihre Kinder in die Schule schicken oder zu Hause lassen. 
testsiegerin antwortete am 20. Jan, 23:10:
ja. sowas sagt sich im nachhinein halt schon sehr leicht.
heute ist beim schispringen ein springer schwer gestürzt, aufgrund der windverhältnisse.
und danach haben natürlich alle geschrien, dass früher abgebrochen werden hätte müssen.
und natürlich hätte man es auch die trainer entscheiden lassen können, ob die jungen männer hupfen oder nicht.

ich bin auf jeden fall froh, dass nichts passiert ist und die kinder halt einen tag zu hause waren. 
teacher antwortete am 20. Jan, 23:15:
Gut, aber warum weiß die Frau Minister in Wien besser, wo der Wind gefährlich wird als die Frau Testsiegerin im Weinviertel? 
theseus antwortete am 22. Jan, 16:26:
Der Wind
Der Wind ist in Wien einfach rauher, der politische zumindest.

Und wo kämen wir denn hin, wenn jede/r selbstverantwortlich Entscheidungen treffen würde? Das wäre nicht stromlinienförmig und daher erst recht gefährlich für die soziale Großwetterlage. 
teacher antwortete am 22. Jan, 17:07:
Vielleicht steckt auch diese Demonstration dahinter, ich glaube aber, dass die Frau Minister einen netten Einstieg gesucht hat. 
Nachtblau meinte am 20. Jan, 22:23:
Zu 1.
Wurde bei euch nicht extra erwähnt, dass man diese Nachricht extra auch an alle weitergeben soll, die das vielleicht nicht gehört/gesehen/gelesen haben könnten? Das war also nur die Ausführung von Anweisungen. 
teacher antwortete am 20. Jan, 22:34:
Echt?
Das war dann eine Anweisung von t-Mobile! 
Nachtblau antwortete am 20. Jan, 22:42:
Nein, "Ende der amtlichen Durchsage". Oder so. 
teacher antwortete am 20. Jan, 22:45:
Oder Kyrill entspringt einer Guerilla-Marketingkampagne von One. 
Nachtblau antwortete am 20. Jan, 22:58:
Ist da der bayerische Staat beteiligt? Dann ja ;) 
teacher antwortete am 20. Jan, 23:02:
Keine Ahnung, ich habe halt alle wichtigen Handy-Netzbetreiber Österreichs (außer 3) pauschal verdächtigt, von den tausenden Warn-SMS profitiert zu haben. 
mandarine meinte am 21. Jan, 20:56:
Tjoa, normalerweise sollte man vll. irgendwas in Richtung Schule fällt auf keinen Fall aus (sofern Weg zumutbar) verlautbaren und _hinterher_ jene entschuldigen, wo es wirklich nicht ging. Aber was ist schon das, was unsereins sich wünscht..

Am Freitag waren bei uns tw. nicht einmal diejenigen da, die nur über die Straße wohnen... (und das sind noch Volksschüler!) 
teacher antwortete am 21. Jan, 22:49:
Die Frau Minister wird's schon noch lernen.
Ich war gemein: Normaler Unterricht. Wer nicht kam, muss nachholen. (Bei uns war der Wind ein laues Lüfterl!) 
mandarine antwortete am 21. Jan, 23:00:
Finde ich auch richtig. In meinem Wiener Eck war auch nachts kaum was - und beim Tag erst recht nicht.. 
Frau K (Gast) meinte am 21. Jan, 23:22:
Das mit dem Alter stimmt. In unserer Schule, die zur Zeit nur aus 1. und 2. Klassen besteht, fehlten insgesamt sturmbedingt nur 4 Schueler: eine Erstklasslerin und drei aus der zweiten, die aber ohnehin nur Ersatzunterricht (weil 2. Klasse gerade auf Schikurs) gehabt haetten.
Wind war in der frueh auch 25km suedlich von Wien (am Land, quasi) keiner mehr.
Bei meinem Freund in der Schule (Wien, Oberstufe) fehlten deutlich mehr. 
teacher antwortete am 22. Jan, 11:54:
Das ist die verständliche Realität: Wenn mir die Chefin frei gibt, dann bleib ich auch in der Hängematte.
Die älteren Schüler koordinieren sich und "spritzen" den Tag.
Die Crux: Was der Lehrer nicht unterrichten kann, das darf er auch nicht prüfen.
Jeder versäumte Unterricht ist ein guter! (aus lernökonomischer Sicht)
Die jüngeren werden von den arbeitstätigen Eltern geschickt (man kann sie nicht alleine zu Hause lassen) und dort funktioniert die Boykottorganisation noch nicht. Sie sind noch weniger verdorben. 
cappuccina antwortete am 23. Jan, 17:03:
Die Größeren lassen sich halt nicht mehr "in die Schule prügeln" und nützten die Gunst der Stunde, heißt der neuen Ministerin! 
gulogulo meinte am 22. Jan, 12:02:
die größeren schüler bieten dem wind eben erheblich mehr angriffsfläche, deshalb sind sie gefährdeter.

ein beispiel von hier: "komischerweise" war der weg richtung innergebirg offenbar frei passierbar, weshalb eine mir bekannte lehrerin ohne probleme in ihre schule gelangte, der weg von innergebirg heraus aber versperrt, weshalb einige der hiesigen mitarbeiter den selben weg nicht nehmen konnten und deshalb daheim blieben. sehr seltsam. 
teacher antwortete am 22. Jan, 17:08:
Die Welt ist groß und voller Rätsel. Besonders bei starkem Wind. 
 

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