Das Ende des Schuljahres fordert heraus: Die Noten stehen fest. Die Temperaturen erzeugen Schweiß. Arbeiten will niemand mehr. Einige Schüler erscheinen erst gar nicht, andere bloß zur Unterhaltung. Zum mangelnden Interesse gesellen sich fehlender Druck und abwesende Motivation - Schule hoch drei.
In der vierten Klasse haben viele Schüler die alte Anstalt geistig bereits verlassen. Ich versuche das praxisnahe Thema "Berufsorientierung" auszuspielen.
1. "Für welche Ausbildungen habt ihr euch entschieden?"
Nach zehn Minuten ist das Kapitel durch. Keiner will einen Handwerksberuf erlernen. Alle haben allgemein- und berufsbildende höhere Schulen gewählt, die meisten bleiben bei uns im Gymnasium.
2."Nehmen wir Philipp. Was wird er in 10 Jahren sein?"
Das Spiel gefällt ihnen, als ich eine Wette vorschlage: "Jeder gibt einen Tipp ab ... mit einem Euro Einsatz. Wer Recht hat, kassiert die ganze Summe."
"Haha", meint ein Witziger, "wir vergessen das dann und Sie kassieren alles!"
"Na sicher", erwidere ich ironisch, "und was glaubst Du jetzt von Philipp?"
"Hmmm ... ich glaube, er wird ein Star."
Ich verstehe, er spricht von seiner Welt, der Welt der "screen junkies".
"Nein, nein ... der wird Lehrer, wie der teacher!"
Da müssen alle lachen, sogar ich.
"Nein wirklich. Er wird ein Star ... ein Pornostar."
"Wie kommst Du auf sowas?"
"Kennen Sie den Film vcxodkosf (unverständlich)?"
"Wie?"
Philipp will abwehren, wird aber niedergeredet.
" ... er hat den Film ... da scheißen zwei Frauen auf einen Teller und die essen dann das. Oder schmieren sich das überall hin."
Ich wende mich angeekelt und entsetzt ab: "Bitte kannst Du uns das ersparen?"
"Na gut, dann wird er halt Taxifahrer."
In der vierten Klasse haben viele Schüler die alte Anstalt geistig bereits verlassen. Ich versuche das praxisnahe Thema "Berufsorientierung" auszuspielen.
1. "Für welche Ausbildungen habt ihr euch entschieden?"
Nach zehn Minuten ist das Kapitel durch. Keiner will einen Handwerksberuf erlernen. Alle haben allgemein- und berufsbildende höhere Schulen gewählt, die meisten bleiben bei uns im Gymnasium.
2."Nehmen wir Philipp. Was wird er in 10 Jahren sein?"
Das Spiel gefällt ihnen, als ich eine Wette vorschlage: "Jeder gibt einen Tipp ab ... mit einem Euro Einsatz. Wer Recht hat, kassiert die ganze Summe."
"Haha", meint ein Witziger, "wir vergessen das dann und Sie kassieren alles!"
"Na sicher", erwidere ich ironisch, "und was glaubst Du jetzt von Philipp?"
"Hmmm ... ich glaube, er wird ein Star."
Ich verstehe, er spricht von seiner Welt, der Welt der "screen junkies".
"Nein, nein ... der wird Lehrer, wie der teacher!"
Da müssen alle lachen, sogar ich.
"Nein wirklich. Er wird ein Star ... ein Pornostar."
"Wie kommst Du auf sowas?"
"Kennen Sie den Film vcxodkosf (unverständlich)?"
"Wie?"
Philipp will abwehren, wird aber niedergeredet.
" ... er hat den Film ... da scheißen zwei Frauen auf einen Teller und die essen dann das. Oder schmieren sich das überall hin."
Ich wende mich angeekelt und entsetzt ab: "Bitte kannst Du uns das ersparen?"
"Na gut, dann wird er halt Taxifahrer."
teacher - am Montag, 27. Juni 2011, 20:05
bored (Gast) meinte am 27. Jun, 20:24:
Sie sollten sich mal auf Stand bringen, mein Bester. Könnten Sie denn mit ihren Jungs über Paraphilien sprechen? Das Thema tangiert Sie nämlich durchaus, da Sie bereits näherungsweise darüber geschrieben haben.
walküre antwortete am 28. Jun, 14:57:
Sie wissen aber schon, in welche massiven elternseitigen Schwierigkeiten sich in Österreich ein Lehrer bringen kann, wenn er von sich aus solche Themen im Unterrricht anspricht ?
bored (Gast) antwortete am 28. Jun, 15:49:
Was um alles in der Welt soll das denn bedeuten?Wie kommen Sie überhaupt darauf?
teacher antwortete am 28. Jun, 16:25:
Offensichtlich tangiert mich das Thema, aber ich muss auch klar die Grenzen meiner Tätigkeit definieren (und nicht überschreiten).
bored (Gast) antwortete am 28. Jun, 16:51:
Wenn Sie dieses und andere "gefährliche" Themen mal für sich selbst klärten, kämen Sie endlich raus aus Ihren emotionalen Zwangslagen. Insofern zählt's zu Ihrem Tätigkeitsbereich.
bored (Gast) antwortete am 28. Jun, 20:59:
Welchen Teil ist gemeint?
bored (Gast) antwortete am 28. Jun, 21:00:
welcheR *fixnochamal*
teacher antwortete am 4. Jul, 11:47:
WAs soll ich als teacher mit Paraphilien In Klassen mit 14-jährigen tun? Konkret?
Kristin (Gast) meinte am 27. Jun, 21:16:
Meine Italienischlehrerin umging das Thema Schuljahresende immer recht geschickt. Wir haben Tiramisu gemacht, sind in einen Supermarkt gegangen um Lebensmittelvokabeln zu wiederholen oder waren in der Eisdiele-natürlich musste auf Italienisch bestellt werden. Wehe, der Kellner hatte Rückfragen zur Bestellung:)Sowas geht natürlich nur in kleinen Gruppen, aber ich denke, dass das fast die einzigen Tage waren, an denen der Kurs wirklich motiviert war...
Lichterspiele (Gast) antwortete am 28. Jun, 10:29:
Na da möchte ich mal einen Mathe- oder Chemielehrer sehen ;-)
teacher antwortete am 28. Jun, 16:27:
Kuchen, Eis, Bad, Park, diverse Spiele ... wir probieren alles.
BIA (Gast) antwortete am 28. Jun, 18:10:
Ich schwanke bezüglich Schulende zwischen Griesgrämigkeit und völliger Identifikation: einerseits regt es mich auf, dass wir das ohnehin kurze Schuljahr dann noch um ein paar Wochen verkürzen - erst mal, bis das Ganze anläuft, dann alles nach Notenschluss. Das ist im Prinzip Zeit, die man sinnvoller nutzen könnte als mit Rumhängen, Filmschauen, sich gegenseitig die Ohren volljammern, Eis essen gehen. Das können die Schüler alles auch sehr gut ohne uns, finde ich. Ja, ich weiß, manches davon ist gemeinschaftsfördernd usw., aber manches auch sehr gut verzichtbar. Andererseits habe ich mehr als Verständnis dafür, dass bei Raumtemperaturen von 26-28 Grad die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, besonders, wenn absolut klar ist, dass jegliche Anstrengung nicht mehr in besseren Noten resultieren kann.
Warum kann man eigentlich nicht die Notenkonferenzen nicht NACH dem letzten Schultag machen und dann in den Ferien die ganzen Notenkonferenzen? Und die Eltern kriegen die Zeugnisse zugeschickt.
Naja, weiterverbessern! Bei uns wird ja noch lustig weitergearbeitet. :_)
teacher antwortete am 28. Jun, 18:56:
Bei uns hat das rechtliche Gründe: Die Eltern müssen Zeit für Berufungen haben.Ist schon idiotisch, weil 1000 SchülerInnen 2 Wochen untätig sind, weil es 3 Berufungen geben könnte.
Dann gibt es noch organisatorische Gründe. Pädagogische Gründe gibt es keine. Weil das zählt ja nicht :-))
BIA (Gast) antwortete am 28. Jun, 21:13:
Aber wieso können die Eltern nicht nach Schulschluss berufen? Für diesen Fall könnte man ja in den 1. 2 Ferienwochen die Möglichkeit von kommissionellen Prüfungen o. Ä. einrichten? I don't get it.
Michi (Gast) meinte am 28. Jun, 12:01:
Ich kann dich bezüglich des jungen Mannes beruhigen - so krank dürfte der gar nicht sein. Bloß viel im Internet unterwegs.http://en.wikipedia.org/wiki/2_Girls_1_Cup
Das war eine Zeitlang in aller Munde.
teacher antwortete am 28. Jun, 16:29:
*grins*Immerhin habe ich jetzt eine leise Ahnung, woher der Wind so weht.
*grins²*
Mandros (Gast) antwortete am 29. Jun, 08:59:
leider stinkt der wind :P
gaaaanz tolles Thema Oo Aber ja es gibt noch viel viel schlimmeres im Internet ....
http://en.wikipedia.org/wiki/Yaoi
Opa (Gast) meinte am 29. Jun, 15:11:
Früher war alles besser! Ihr junges Gemüse hier, die ihr euch am Computer die Zeit vertreibt, GEHT RAUS! Macht die Welt besser! Ihr seid es, die ihr darin lebt. Ihr seid, die sie verändern könnt. Empört euch, aber handelt auch endlich!http://www.youtube.com/watch?v=dHSTw0hICRQ
Enkel (Gast) antwortete am 29. Jun, 16:24:
Stimmt Opa, früher war alles besser. Höchste Zeit dass die Jungen wieder mal auf den Putz hauen! WIe damals, 1938. Die wussten noch was sie wollten! Gut, vielleicht hat nicht alles so geklappt wie geplant, aber immerhin haben die der Welt gezeigt wo der Hammer hängt, höhöhöhö!Oder bist du einer dieser Jungopas aus der Zeit der zweiten großen Volksempörung? Auch 1968 gehört wiederholt! Ein paar Teilbereiche unserer Gesellschaft sind noch nicht kaputt, und trotz fortschreitender geistiger, moralischer und physischer Vergammelung sind wir noch lange nicht so heruntergekommen wie es sich für anständige Genossen gehört!
Nein, jetzt mal im Ernst lieber Opa (und stellvertretend auch alle Omas, Mütter. Väter und allwissende Onkels und Tanten): Auf eure Rezepte zur Weltverbesserung können wir verzichten - sie haben die Welt geschaffen in der wir heute leben. Was ihr heute seht, ob es euch gefällt oder nicht, ist euer Versagen, ist das Ergebnis eurer dümmlichen Einfälle, eurer unausgegorenen Ideen, eurer realitätsverdrängenden Engstirnigkeit.
Die Folgen zu bewältigen wird die Aufgabe unserer Generation sein, aber eure schlauen Ratschläge steckt euch bitte dorthin wo die Sonne niemals scheint - da hätten sie vor Jahrzehnten bereits landen sollen.
Mit besonders freundlichem Gruß,
Ein junges Gemüse
ur-enkel (Gast) antwortete am 29. Jun, 16:53:
höhö, papi.nur weil du alles gaaaaanz anders machen wirst, wirst du es noch lange nicht richtig machen.
Opa (Gast) antwortete am 29. Jun, 17:14:
Meine lieben Enkel
Ihr habt den Sinn meines Beitrages falsch interpretiert. Der Satz "Früher war alles besser" sollte eine ironische Erwiderung auf den veröffentlichten Artikel des Autors von niemehrschule sein.P.S.
Mein lieber Urenkel, wann besuchst du mich mal wieder?
ur-enkel (Gast) antwortete am 29. Jun, 17:24:
urli, der papi sagt, wir sehn sich so seltn weil du den lärm nicht aushalten tust. aba das ist nur weil ich mich imma so froin tu wenn du uns besuchen kommen tust.
Opa (Gast) antwortete am 29. Jun, 20:10:
Du weißt doch
das liegt an dem schlecht eingestellten Hörgerät. Ich nehme es beim nächsten Mal heraus, wenn du kommst. Im Grunde reicht es mir ja, wenn ich dich sehe. :-)
ur-enkel (Gast) antwortete am 29. Jun, 20:40:
urli, der tietscher mag das nicht wenn mahn sich hia niecht zum tema eussert. wahr das zu deiner zeit auch so?
Onkel (Gast) antwortete am 30. Jun, 11:09:
@Teacher, mischt du dich auch in der Schule ungefragt in einen fremden Dialog?
errorking antwortete am 10. Jul, 17:35:
teacher, eifersüchtig?
unikacker peter weibel verdient nämlich heute bedeutend mehr als teacherhttp://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_und_Revolution
Erleuchteter (Gast) meinte am 9. Aug, 02:16:
Bittesehr
Um diesen Film (-ausschnitt) geht es, hat vor 1-2 Jahren in unseren Breiten die Runde gemacht:http://www.2girls1cup.ws
Btw, sehr erheiternde Mittagspausenlektüre:
http://www.lolshock.com