Der Bankdirektor lässt den Politikern ausrichten, dass sie blöd und unfähig sind. Sie kennen sich in der Wirtschaft nicht aus.
In der Schule und an der Uni noch weniger.
Sie beschließen eine Reform der Reifeprüfung. Eine der drei neuen Säulen sieht eine VWA, eine vorwissenschaftliche Arbeit vor. Alle 16-17jährigen sollen - selbständig - ernsthafte Literatur lesen und verwerten. Aber: Viele entschlüsseln nicht einmal einen durchschnittlichen Zeitungsartikel! Sie sollen - selbständig - Ergebnisse zusammenschreiben und bei der Abschlussprüfung präsentieren.
Aber: Ohne externe Hilfe geht das nicht. Nicht ordentlich.
Die betreuenden Lehrer können nur minimal unterstützen, es sind nur 2 - 3 Treffen vorgesehen, nämlich zur Besprechung des Themas und zur Abgabe der Arbeit. Dazwischen wird es vielleicht ein paar Minuten für Anregungen und Korrekturen geben. Mehr nicht.
Ich behaupte, das Ergebnis kann nur mickrig ausfallen. Ohne Nachhilfe.
Von der Schule auf die Uni. Ein betreuender Univ.-Prof. beklagt sich über die Qualität der wissenschaftlichen Abschlussarbeiten seiner Studierenden. Er kommt mit der Korrektur nicht nach. Die Texte strotzen vor Fehlern, Orthographie-, Grammatik- und Ausdruckfehler: "Manche Sätze sind schlicht unverständlich ... und die Leute merken es nicht mal."
Ich erzähle von einer Bekannten: "Die Professorin hat ihr - natürlich unter der Hand - geraten, einen ghost writer zu engagieren. Damit wenigstens die Sprache stimmt."
Die Universitäten überlegen nachzuvollziehen, was die Pädagogischen Hochschulen bereits eingeführt haben: Deutschkurse für Studierende.
Wir kennen die Lösung: lesen, lesen, lesen. Und üben.
Hier schließt sich der Kreis. An den Gymnasien sollen wir wissenschaftlich arbeiten. Das könnten die Unis wirklich gut, wir gar nicht. An den Universitäten sollen Sprachkurse installiert werden, damit die Mängel der Schulbildung ausgemerzt werden. Verrückt.
Überlegen wir mal: Wer soll was tun? Wer kann was? Gut!
Was wäre, wenn die Schulen wieder Sprachfertigkeiten üben und die Universitäten wissenschaftlich arbeiten? Wie früher.
Wer sagt es den Politikern, die einfach blöd und unfähig sind? Oder nur modern und populistisch.
In der Schule und an der Uni noch weniger.
Sie beschließen eine Reform der Reifeprüfung. Eine der drei neuen Säulen sieht eine VWA, eine vorwissenschaftliche Arbeit vor. Alle 16-17jährigen sollen - selbständig - ernsthafte Literatur lesen und verwerten. Aber: Viele entschlüsseln nicht einmal einen durchschnittlichen Zeitungsartikel! Sie sollen - selbständig - Ergebnisse zusammenschreiben und bei der Abschlussprüfung präsentieren.
Aber: Ohne externe Hilfe geht das nicht. Nicht ordentlich.
Die betreuenden Lehrer können nur minimal unterstützen, es sind nur 2 - 3 Treffen vorgesehen, nämlich zur Besprechung des Themas und zur Abgabe der Arbeit. Dazwischen wird es vielleicht ein paar Minuten für Anregungen und Korrekturen geben. Mehr nicht.
Ich behaupte, das Ergebnis kann nur mickrig ausfallen. Ohne Nachhilfe.
Von der Schule auf die Uni. Ein betreuender Univ.-Prof. beklagt sich über die Qualität der wissenschaftlichen Abschlussarbeiten seiner Studierenden. Er kommt mit der Korrektur nicht nach. Die Texte strotzen vor Fehlern, Orthographie-, Grammatik- und Ausdruckfehler: "Manche Sätze sind schlicht unverständlich ... und die Leute merken es nicht mal."
Ich erzähle von einer Bekannten: "Die Professorin hat ihr - natürlich unter der Hand - geraten, einen ghost writer zu engagieren. Damit wenigstens die Sprache stimmt."
Die Universitäten überlegen nachzuvollziehen, was die Pädagogischen Hochschulen bereits eingeführt haben: Deutschkurse für Studierende.
Wir kennen die Lösung: lesen, lesen, lesen. Und üben.
Hier schließt sich der Kreis. An den Gymnasien sollen wir wissenschaftlich arbeiten. Das könnten die Unis wirklich gut, wir gar nicht. An den Universitäten sollen Sprachkurse installiert werden, damit die Mängel der Schulbildung ausgemerzt werden. Verrückt.
Überlegen wir mal: Wer soll was tun? Wer kann was? Gut!
Was wäre, wenn die Schulen wieder Sprachfertigkeiten üben und die Universitäten wissenschaftlich arbeiten? Wie früher.
Wer sagt es den Politikern, die einfach blöd und unfähig sind? Oder nur modern und populistisch.
teacher - am Freitag, 27. Mai 2011, 10:07
Judith Bündgens-Kosten (Gast) meinte am 27. Mai, 12:26:
Vielleicht könnte man die Stärken von Schule und Universitäten auch durch Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen nutzen? Das Schülerkolleg Pädagogik (http://mediendidaktik.uni-duisburg-essen.de/schuelerkolleg) ist da ein schönes Beispiel, weil im Rahmen des Schülerkollegs Schüler/innen zusammen mit Expert/innen von der Uni in das wissenschaftliche Arbeiten hineinschnuppern können :-) Ohne die tatkräftige Unterstützung von Lehrer/innen (die natürlich ihre Schüler/innen viel besser kennen als die Wissenschaftsexpert/innen) klappt das natürlich auch nicht :-)
teacher antwortete am 27. Mai, 19:22:
Würde ich gerne machen. Aber zuerst müssen die Grundlagen ordentlich beherrscht werden, z.B. die Sprache.
Erfahrene (Gast) meinte am 27. Mai, 14:00:
Beginnt schon früher!
....Und an der Volksschule werden Projekte gemacht. Dafür geht viel Zeit darauf. Lautes Lesen ist verpönt - Mal- Reihen üben macht ja auch nicht wirklich Spaß. Es wäre zu schön, wenn wir uns in der Volksschule wieder darauf beschränken dürften, einen guten Grundstock zu legen und ausreichend Zeit für die Festigung des Erlernten hätten.
IO (Gast) meinte am 27. Mai, 18:17:
Und die Politiker, die scheinbar eine Schulreform nach der anderen in den Sand setzen, sollen die Medienlandschaft reformieren?
Flash (Gast) meinte am 27. Mai, 21:32:
Kausalketten
Die schulische Oberstufe und die Unis sind doch nur das Ende einer langen Kette. An jedem Glied dieser Kette werden Fehler gemacht, die die Arbeit der nachfolgenden Glieder unmöglich machen.Und alles unter den Vorzeichen moderner, revolutionärer Formen des Zusammenlebens, des Lehrens und Lernens.
Es ist heutzutage üblich, in unverbindlichen Beziehungen zu leben und Kinder zu haben. Die Beziehungen gehen auseinander, es werden neue eingegangen - nur für die Kinder bleibt kein entwicklungsförderndes Familienleben übrig. Im Gegenteil: diese Kinder bringen ihre Porbleme mit in die Schule.
Abhängen vorm TV, alleinerziehende Mütter, die keine Zeit und keine Nerven haben, dem Kind das Nötige mitzugeben, nachzukontrollieren, gar zum Lesen oder Kreativsein zu stimulieren.
Die Lehrer können das auf keinen Fall korrigieren, sollen sie doch NEBEN dem Fachlichen auch die ganze pädagogische und Erziehungsarbeit leisten. Das geht aber nicht.
Dazu kommt, daß statt sinnvoller Methoden eine absurde "Modernisierung" durchgedrückt wird, als Beispiele nur "Wortschreibung nach Gehör" und "Gruppenarbeit".
Als nächstes folgt, daß die Lehrer frühzeitig gezwungen sind, bei der korrekten Bewertung Zugeständnisse zu machen. Es fängt klein an, aber die älteren Schüler wissen, was sie "erwarten" können. Hier noch ein Pünktchen finden, dort die Antwort sehr frei auslegen, hier und da die Augen zudrücken. Zusätzliche Gefälligkeitsnoten für leichte Aufgaben. Und wenn die Schüler betteln, dann wird die LK eben verschoben.
Am Ende fehlt den Schülern komplett das Verständnis für strikte Leistungsorientierung, das Verständnis für die Abhängigkeit guter Leistungen von eigenem Fleiß, und in der Lehrlingsausbildung wie an der Uni schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen: Schüler nicht ausbildungsreif, Studenten brauchen Vorkurse für das Nachholen von Schulstoff.
Und die Gegenmaßnahmen bestehen im weiteren Nachjagen nach Illusionen, sinnlosen neuen Konzepten, Forderungen nach mehr Geld - ohne an den eigentlichen Ursachen etwas zu ändern.
Am Anfang der Kausalkette, nämlich den Vorleistungen, die eine "ordentliche" Familie, ein geordnetes Elternhaus und engagierte Eltern erbringen müssen, können weder der Staat noch die Politik und schon gar nicht die Lehrer etwas ändern.
Wenn sich die Menschen entschlossen haben und es gut finden, so zu leben, dann müssen wir alle einfach die Konsequenzen ertragen. Besonders die, die in Schule, Lehre und Unis tätig sind. Und ganz am Ende jammert die Wirtschaft, weil die Fachkräfte fehlen.
Tja.
la-mamma meinte am 27. Mai, 21:33:
sie haben hier uneingeschränkt recht! ausnahmsweise auch von mir laut zugegeben;-)
bonanzaMARGOT meinte am 27. Mai, 21:35:
das ganz system ist bescheuert. entschuldige. wozu den jungen menschen so schnell wie möglich sachen eintrichtern, die sie noch gar nicht verstehen können?bloß wegen des nachplapperns - welches dann bei vielen nach und nach als gehirnwäsche greift?
wissen und erfahrung müssen auf gleicher höhe nebeneinander gehen.
wenigstens in etwa. dann wird ein schuh draus.
steppenhund meinte am 28. Mai, 13:18:
Absolute Zustimmung
ska meinte am 28. Mai, 18:02:
>>Was wäre, wenn die Schulen wieder Sprachfertigkeiten üben und die Universitäten wissenschaftlich arbeiten?<<Ich bin immer wieder dankbar, wenn mir jemand durch derartige Fragen die Augen öffnet. Es klingt ja oft so plausibel, so fortschrittlich, so gut, wenn Dinge auf den Kopf gestellt werden.
steppenhund meinte am 29. Mai, 07:27:
Übrigens: Politiker dürfen nicht intelligent sein. Wenn sie es sind, werden sie in jeder Partei fertig gemacht. Busek bei der ÖVP, Gusenbauer bei der SPÖ.
Allzugscheit
macht ka Freid!
teacher antwortete am 30. Mai, 18:24:
Aber es haben auch schon gscheite Leute regiert: Kreisky, Vranitzky ... und B.Obama, z.B.
daisee gell meinte am 30. Mai, 12:22:
Überlegen wir mal: Wer soll was tun? Wer kann was?
wird dann ghost-writer mal ein legaler beruf? ich würd das gerne machen. bin ich dann auch sozialversichert? oder vollzeit als korrekturleserin? kann da bitte jemand eine firma gründen, ich will diese tätigkeit ja nicht selbstständig oder in prekären verhältnissen ausüben, wie sich das für studis gehört. oder als nachhilfelehrerin is man ja auch ein wichtiges rädchen in diesem system. ich seh da viele jobchancen... nur wo kommen wir denn da hin... oO
teacher antwortete am 30. Mai, 18:25:
Wir machen ein joint venture: Ich bringe die Kunden :-))
peter (Gast) antwortete am 30. Mai, 22:19:
:-) !!
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 31. Mai, 19:19:
Kindertourismus
Und in die Ferien schickt ihr dann eure nach NRW und ich meine nach Ösiland ;-)
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 1. Jun, 08:07:
Gute Idee
Aber nur als Erwachsenenzusammenrottung.Ein paar Tage im Jahr möchte ich die kleinen und größeren Ungeheuer vom Hals haben.
Gehn wir dann Tauben vergiften im Park?
Gambetti meinte am 2. Jun, 12:06:
Was wäre, wenn die Schulen wieder Sprachfertigkeiten üben und die Universitäten wissenschaftlich arbeiten?Ich kann es nicht verstehen, wie man sich 12 Jahre lang mit seinen Sprachfertigkeiten auseinandersetzen wollen kann. Von der 5. bis zur 7. Klasse hatte ich eine erbarmungslose Deutschlehrerin, die ihren Unterricht in Literatur, Orthografie und Ausdruck unterteilt hat. In diesen 3 Jahren haben wir sämtliche Kommaregeln, dass/das-Regeln und sonstigen grammatischen Kram gelernt, gepaukt und verinnerlicht und ich würde behaupten, dass die Schüler seitdem ein vernünftiges Deutsch zu schreiben fähig waren.
Wie kann es außerdem sein, dass man einem 16-jährigen Schüler nicht zutrauen kann, sich mit einem literarischen Werk auseinanderzusetzen und darüber eine selbstständige Arbeit zu schreiben? Solche "Facharbeiten" gibt es bei uns schon einige Jahre und sie beginnen ab der 7. Klasse - freilich, dann mit allgemeineren Themen, die dann am Ende des Jahres vor der Klasse präsentiert und schriftlich abgegeben werden müssen. Der Schüler muss sich selbst einen Fachlehrer suchen, bei dem er die Arbeit schreiben will und auch hier sind nicht mehr als 5 Treffen vorgesehen. Eine weitere Facharbeit wird von den Schülern der 9. und der 11. Klasse verlangt. Freie Themenwahl. Die Ergebnisse, die ich bisher gesehen habe, waren teils brillant! Die Schüler haben größtenteils auch Lust, etwas zu erarbeiten, was sie interessiert.
Was meinst du also mit "Sprachfertigkeiten üben" wenn die beste Übung der praktische Anwendung - zum Beispiel in solchen Arbeiten - für die Schüler zu schwer sein soll!?
Verben konjugieren in der 11. Klasse!? Dann werde ich auch Lehrer, denn dann brauche ich keine Unterrichtsvorbereitung...