Gambetti meinte am 2. Jun, 12:06:
Was wäre, wenn die Schulen wieder Sprachfertigkeiten üben und die Universitäten wissenschaftlich arbeiten?Ich kann es nicht verstehen, wie man sich 12 Jahre lang mit seinen Sprachfertigkeiten auseinandersetzen wollen kann. Von der 5. bis zur 7. Klasse hatte ich eine erbarmungslose Deutschlehrerin, die ihren Unterricht in Literatur, Orthografie und Ausdruck unterteilt hat. In diesen 3 Jahren haben wir sämtliche Kommaregeln, dass/das-Regeln und sonstigen grammatischen Kram gelernt, gepaukt und verinnerlicht und ich würde behaupten, dass die Schüler seitdem ein vernünftiges Deutsch zu schreiben fähig waren.
Wie kann es außerdem sein, dass man einem 16-jährigen Schüler nicht zutrauen kann, sich mit einem literarischen Werk auseinanderzusetzen und darüber eine selbstständige Arbeit zu schreiben? Solche "Facharbeiten" gibt es bei uns schon einige Jahre und sie beginnen ab der 7. Klasse - freilich, dann mit allgemeineren Themen, die dann am Ende des Jahres vor der Klasse präsentiert und schriftlich abgegeben werden müssen. Der Schüler muss sich selbst einen Fachlehrer suchen, bei dem er die Arbeit schreiben will und auch hier sind nicht mehr als 5 Treffen vorgesehen. Eine weitere Facharbeit wird von den Schülern der 9. und der 11. Klasse verlangt. Freie Themenwahl. Die Ergebnisse, die ich bisher gesehen habe, waren teils brillant! Die Schüler haben größtenteils auch Lust, etwas zu erarbeiten, was sie interessiert.
Was meinst du also mit "Sprachfertigkeiten üben" wenn die beste Übung der praktische Anwendung - zum Beispiel in solchen Arbeiten - für die Schüler zu schwer sein soll!?
Verben konjugieren in der 11. Klasse!? Dann werde ich auch Lehrer, denn dann brauche ich keine Unterrichtsvorbereitung...