Flash (Gast) meinte am 27. Mai, 21:32:
Kausalketten
Die schulische Oberstufe und die Unis sind doch nur das Ende einer langen Kette. An jedem Glied dieser Kette werden Fehler gemacht, die die Arbeit der nachfolgenden Glieder unmöglich machen.Und alles unter den Vorzeichen moderner, revolutionärer Formen des Zusammenlebens, des Lehrens und Lernens.
Es ist heutzutage üblich, in unverbindlichen Beziehungen zu leben und Kinder zu haben. Die Beziehungen gehen auseinander, es werden neue eingegangen - nur für die Kinder bleibt kein entwicklungsförderndes Familienleben übrig. Im Gegenteil: diese Kinder bringen ihre Porbleme mit in die Schule.
Abhängen vorm TV, alleinerziehende Mütter, die keine Zeit und keine Nerven haben, dem Kind das Nötige mitzugeben, nachzukontrollieren, gar zum Lesen oder Kreativsein zu stimulieren.
Die Lehrer können das auf keinen Fall korrigieren, sollen sie doch NEBEN dem Fachlichen auch die ganze pädagogische und Erziehungsarbeit leisten. Das geht aber nicht.
Dazu kommt, daß statt sinnvoller Methoden eine absurde "Modernisierung" durchgedrückt wird, als Beispiele nur "Wortschreibung nach Gehör" und "Gruppenarbeit".
Als nächstes folgt, daß die Lehrer frühzeitig gezwungen sind, bei der korrekten Bewertung Zugeständnisse zu machen. Es fängt klein an, aber die älteren Schüler wissen, was sie "erwarten" können. Hier noch ein Pünktchen finden, dort die Antwort sehr frei auslegen, hier und da die Augen zudrücken. Zusätzliche Gefälligkeitsnoten für leichte Aufgaben. Und wenn die Schüler betteln, dann wird die LK eben verschoben.
Am Ende fehlt den Schülern komplett das Verständnis für strikte Leistungsorientierung, das Verständnis für die Abhängigkeit guter Leistungen von eigenem Fleiß, und in der Lehrlingsausbildung wie an der Uni schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen: Schüler nicht ausbildungsreif, Studenten brauchen Vorkurse für das Nachholen von Schulstoff.
Und die Gegenmaßnahmen bestehen im weiteren Nachjagen nach Illusionen, sinnlosen neuen Konzepten, Forderungen nach mehr Geld - ohne an den eigentlichen Ursachen etwas zu ändern.
Am Anfang der Kausalkette, nämlich den Vorleistungen, die eine "ordentliche" Familie, ein geordnetes Elternhaus und engagierte Eltern erbringen müssen, können weder der Staat noch die Politik und schon gar nicht die Lehrer etwas ändern.
Wenn sich die Menschen entschlossen haben und es gut finden, so zu leben, dann müssen wir alle einfach die Konsequenzen ertragen. Besonders die, die in Schule, Lehre und Unis tätig sind. Und ganz am Ende jammert die Wirtschaft, weil die Fachkräfte fehlen.
Tja.