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cotopaxi

 
Unsere SchülerInnen haben bis 14 ein Mitteilungsheft. Fällt eine Stunde aus - Eintrag ins Mitteilungsheft. Sind sechs Euro fürs Schultheater fällig - Mitteilungsheft. Fallen die Leistungen extrem ab - persönliche Notiz ins Mitteilungsheft.

Am nächsten Tag kontrollieren wir die "Unterschrift der Erziehungsberechtigten". Die heiklen Fälle haben es vergessen, klar. Die ganze heiklen probieren andere Tricks:

Max hat eine alte, unterschriebene Eintragung weggekillert (vorsichtshalber schreibt er mit Tinte) und die Vorladung wegen schlechter Leistungen darüber geschmiert. So muss er die - schwierige - Unterschrift seines Vaters nicht fälschen und kann trotzdem eine unterschriebene Nachricht vorweisen. Das fällt selbst dem dümmsten Lehrer auf, aber Max hält uns für noch dümmer.

Kurzes Interview.
"Ja, ich geb's zu. Ich hab's dem Papa nicht gezeigt. Ich hab mich nicht getraut."
Also muss man zuhause anrufen und dem Vater direkt berichten, dass sein Sohn das Schuljahr nicht schaffen wird. Nach einer kurzen Nachdenkpause überrascht der überraschte Vater am Telefon:
"Ja, jetzt erinnere ich mich. Max hat mir das am späten Abend gezeigt - natürlich habe ich das unterschrieben."

Aussage Vater gegen Aussage Sohn. Es ist peinlich, dem Sohn erklären zu müssen, dass sein Vater lügt.
Für ihn.

Erspart euch das. Es bleibt lange kleben, bei beiden.
Frau K (Gast) meinte am 11. Jun, 16:15:
Luegen
Das kommt bei uns auch gehaeuft vor... ich finde das wirklich schlimm, wenn die Eltern fuer die Kinder luegen. Vielleicht luegen sie aber auch, um nicht zugeben zu muessen, dass sie sich zu wenig um die Kinder kuemmern...
Die wirklich besorgten Eltern kontrollieren das Mitteilungsheft ja unaufgefordert 
BIA (Gast) antwortete am 11. Jun, 18:55:
Reaktion meiner Kollegin auf genau den Fall in meiner Schule (Mutter lügt für Tochter wegen einer gefälschten Unterschrift": "Gute Mutter."

Offensichtlich gilt das für einige mehr oder weniger als Kavaliersdelikt oder es wird als selbstverständlich angesehen, dass die Eltern grundsätzlcih immer die Kastanien aus dem Feuer holen, wenn das Kind Mist baut.

Was 'Wunder, dass den Kindern das Unrechtsbewußtsein fehlt. 
teacher antwortete am 12. Jun, 07:45:
Genau so sehen das immer mehr Eltern: "Ich muss für meinen Nachwuchs lügen! Das ist meine Pflicht."
Das ist eine Katastrophe für die Erziehung und für die Zusammenarbeit Eltern-Schule. 
Frau Freitag (Gast) meinte am 11. Jun, 18:05:
Bei mir reißen sie entweder die Blätter raus oder verlieren das heft für einen Tag, wenn man was unangenehmes reingeschrieben hat oder reinschreiben will.
Ich bin für Tätowierung der Elternmitteilung auf Schülerrücken.
Eltern müssen mit Branding unterschreiben.
Gruß Frau freitag 
teacher antwortete am 12. Jun, 07:47:
Gibt es nicht eine einfachere Lösung? 
Frau Freitag (Gast) meinte am 11. Jun, 18:10:
hier noch was passendes
http://www.youtube.com/watch?v=Y0WGUzhs2Vk 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:01:
Ich mag R. Mey und auch dieses Lied:
Aber es geht von einer "feindlichen Schule" und einem "arroganten Rektor" aus, die ich beide völlig ablehne. In einer guten Schule muss (und darf) man nicht lügen. 
caretta caretta meinte am 11. Jun, 19:47:
kinder mit selbstwertgefühl
haben das einfach nicht nötig. 
teacher antwortete am 12. Jun, 07:56:
Meistens nicht - aber es gibt echt schwierige Situationen, wo ich verstehe, wenn Kinder zu Unwahrheiten greifen. 
Der (ehemals) VS Lehrer (Gast) meinte am 12. Jun, 02:09:
Ich steh vor meinem Kind - und dafür - und lüge wie gedruckt
Also mal die eine (Lehrer) Seite:
Auch ich habe meine Eltern, die mir weiß machen wollen, dass ihr Sprössling zu Hause ganz von alleine, ohne Druck und von selbst lernt. Er die Sachen organisiert und "nie" etwas vergisst. Das er selbstmotiviert an die Sachen geht und einfach vorbildlich ist. - - - naja. Ich schiebs dann immer auf meinen Motivationsgrundsatz (Sag/mach es - dann wird es) und hoffe für die Eltern, dass sie wenigstens die Wahrheit kennen. In der Volksschule ist das aber sicher noch anders - ich kenne die Kids ganz genau - seh sie 25 Stunden pro Woche. Da kannst nichts verstecken.

Und jetzt meine Elternseite:
Ich sage immer das "Richtige", was nicht immer der realen Welt entspricht. Sohnemann ist 12 und schlägt sich tapfer, aber halt nicht immer. Ich steh immer VOR meinem Kind, denn wir alle wissen: LehrerSein ist ein Machtverhältnis, das manche (viele - die meisten) einfach ausnützen. Kinder vor der Klasse bloß stellen etc. sind nun mal bekannt ziehende Maßnahmen.

Ich erspare meinem Kind solche durch seine „Blödheit“ verschuldeten Moment wo ich nur kann. Ein Unterschrift vergessen, Geld nicht mitgenommen uvm.? Ebensowenig wie diese ganzen organisatorischen Dinge eigentlich nicht Teil der Arbeit eines Pädagogen sein sollte, fasse ich das nicht als Arbeit des Kindes auf. Das sind Dinge die zwischen Eltern und Lehrern laufen sollten – dass es hierfür noch immer kein elektronisches Schulpaket gibt ist sowieso ein Wahnsinn.

Heißt natürlich nicht, dass ich ihn nachher nicht frage, ob man das nicht hätte besser lösen können - aber im System Schule hat er von mir das Leo.

.. und dann sitz ich eben auf den Elternsprechtagen und beschwöre die Mathelehrerin, dass wir an seiner Ungenauigkeit konsequent arbeiten und Druck machen und üben - derweil ist mir das vollkommen egal und ich sehe es eher als Unzulänglichkeit der Lehrerin, die sich mit dem Geschmiere zufrieden gibt (meine Kids bekommen solche Heft einfach zurück).

In deinem Fall geht es um Formalitäten, die ein System vorgibt – oder ändert eine sogenannte Frühwarnung an die Eltern wirklich das Motivationsverhalten des Schülers – und falls doch – ist das die Art Motivation die ich als Pädagoge haben will? – siehe Reinhard Mey - Ich glaube nicht 
teacher antwortete am 12. Jun, 07:54:
Im Gymnasium läuft die Kommunikation vorwiegend zwischen Schüler und Lehrer - die meisten Eltern kenne ich nicht. Daher haben auch die Schüler Pflichten, nicht die Eltern.
Aber es gibt Vorschriften und Notwendigkeiten, die Eltern einzubeziehen, z.B. sog. Frühwarnungen.

Ich halte es für völlig verrückt, den Kindern die Mauer zu machen, wenn sie Fehler begehen. Das ist definitiv falsche Strategie. Ich plädiere für offene, ehrliche Kommunikation - Lüge bleibt Lüge und verdirbt Menschen und Beziehungen. Sie schadet, sie hilft nicht. 
caretta caretta antwortete am 12. Jun, 12:01:
im gegenteil -
du ersparst deinem kind gar nichts, wenn du lügst. es muss sogar das gefühl haben, dass es etwas besonders schlimmes angestellt hat, wenn nicht mal der papa das ausbügeln kann ohne zu lügen. du schaffst ein schizophrenes verhältnis zwischen deinem kind und seinem lehrer: einerseits soll es ihm mit vertrauen und respekt begegnen, andererseits gibt es beim kleinsten problem nur eine lösungsstrategie: die lüge. du stehst also mitnichten vor deinem kind, sondern versteckst dich hinter ihm - denn am nächsten tag muss dein sohn dem lehrer in die augen schauen... 
Nathaneal meinte am 12. Jun, 11:16:
Ich glaube, dass das von Schule zu Schule sehr unterschiedlich ist.
Klar, dass die Eltern für ihre Kinder lügen, kommt überall mal vor (genau wie gefälschte Unterschriften). Das kann ich zwar irgedwie verstehen, aber nicht gutheißen - wenn ein Kind Mist gebaut hat, muss es den auch wieder ausbaden.

Aber ich weiß auch nicht, ob dieses Mitteilungsheft unbedingt notwendig ist. In meiner Schule gibt es so etwas nicht, d.h. die Schüler können schon ab 10/11 Jahren sehr selbstständig damit umgehen: Ausgefallene Stunden etc. - davon erfahren die Eltern meistens nichts, Erlaubnis und Geld für Schulausflüge müssen die Schüler auch selbst organisieren. Die Eltern erfahren also meistens nur, was wirklich SIE betrifft und müssen auch nur das unterschreiben.
Wenn man ständig irgendwelche Mitteilungen im Mitteilungsheft unterschreiben lassen muss, ist die Versuchung bestimmt größer, "mal eben" für seine Eltern zu unterschreiben. Bei uns kommen Mitteilungen über sinkende Leistungen oder ähnliches direkt mit der Post an die Eltern - und diese Briefe "verschwinden" zu lassen und die Unterschrift zu fälschen, traut sich dann fast kein Schüler. Dazu gehört ja auch schon definitiv mehr "Mut" als eine von vielen Mitteilungen für die Eltern zu unterschreiben.

Andererseits kenne ich auch eine Schule, die das ähnlich wie bei uns handhabt - und da ist es ein komplettes Desaster. Krankheitsanzeigen werden ständig gefälscht - nicht nur die Unterschrift der Eltern, sondern auch des Direktors!! Und das ist schon ein starkes Stück. 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:05:
Bei Kindern bis 12/14 übernehmen die Lehrer die volle Verantwortung während der Schulzeit. Wenn eine Stunde ausfällt, müssen die Eltern nachweislich (!) davon Bescheid wissen. It's the law, in Austria.
Fälschungen und Lügen werden nirgends akzeptiert, das sollten unsere Kinder rechtzeitig lernen. Nicht von lügenden Eltern. 
Bulgariana (Gast) meinte am 12. Jun, 12:15:
In der Schule meiner Tochter gibt es auch keine Mitteilungshefte. Am Anfang war ich richtig entsetzt, dass ich zu wenig mitkriegen würde und überhaupt. Im Endeffekt war es so, dass mein Kind dadurch von heute auf morgen richtig selbstständig wurde und begonnen hat mitzudenken.
Meine Eltern haben einmal für mich gelogen und das zähle ich heute zu einer der wärmsten Erinnerungen an meiner Schulzeit. Es war kein Ding, wo es um Leben und Tod ging und ich habe nie mehr ihr Elternsein in dieser Hinsicht missbraucht, aber es war mir als Kind wichtig und nicht peinlich für sie. 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:07:
Sind die lügenden Eltern erwischt worden? 
Bulgariana (Gast) antwortete am 15. Jun, 22:10:
Ich sehe das leider etwas spät - nein, sind sie nicht.
Ich müsste mal meine Tochter fragen, ob es ihr peinlich wäre, wenn ich für sie lügen würde und man mich dabei erwischen würde. 
teacher antwortete am 16. Jun, 12:14:
Das kann man in der Theorie nicht besprechen, da muss man sich einen Moment lang in Grund und Boden geniert haben - dann denkt man anders drüber. 
walküre meinte am 12. Jun, 12:15:
Schwierig. Pubertierende Kinder haben manchmal Phasen, in denen die Fantasie mit ihnen durchgeht und sie meinen, Strafen zu bekommen (NIEEE mehr Computer ! Mindestens ein halbes Jahr Ausgangsverbot ! usw.), bei denen man als Elternteil nur mehr den Kopf schüttelt, weil sie jeglicher Grundlage entbehren (z.B. weil solche Konsequenzen im Elternhaus nicht üblich sind, man solches jedoch aus dem Freundeskreis vernommen hat). Manchmal steckt auch Furcht vor den mitunter durchaus unbequemen Folgen nicht wahrgenommer Eigenverantwortung dahinter und der Versuch, vor sich selber davonzulaufen. An solchen Situationen können Eltern und Kinder gleichermaßen reifen, aber nicht, indem Eltern für ihre Kinder lügen, denn dahinter steckt entweder schlechtes Gewissen oder blinde Affenliebe, und beides ist destruktiv. 
Rückrat (Gast) antwortete am 12. Jun, 21:18:
Kinder gegen Lehrer gegen Eltern gegen Kinder
14 Jährige Kinder sind, auch heutzutage noch, nichts anderes als Kinder. Es ist falsch für sie die gleiche Messlatte anzulegen wie man es täglich bei seinen normalen Mitmenschen tut. Das bedeutet nicht Narrenfreiheit für pubertierende Kinder, aber auf jeden Fall muss man, ob man will oder nicht, einiges entschuldigen können.

Sogar die Justiz ist sich seit vielen Jahren eben über genau jenen Umstand klar geworden und behandelt Jugendliche anders als Erwachsene.


"Gutemeinende" Eltern haben es schwer. Die meisten Kinder haben 'keinen Bock auf Schule'. Die Eltern wollen natürlich das ihre Kinder gut durch die Schule kommen, aber sie können ihre Kinder auch nicht zu weit triezen. Der Ausspruch "du wirst es mir danken wenn du erwachsen bist" - tritt doch nur bei den wenigsten wirklich ein, "es gut meinende" Eltern können einfach nicht immer alles tun was rational wäre.

Das man grundsätzlich die Familie vor Externen beschützt ist eine der Grundfunktionen von Familie. Wer gibt denn Jugendlichen Halt und welches Rückrat können denn junge Menschen die ihre eigene Persoenlichkeit noch nicht fest ausgebildet haben, haben wenn sich die Eltern mit den Lehrern, die für die Kinder oft 'Gegner' sind, gegen sie zusammentun? Das man auch mal dem Arbeitgeber gegenüber lügt (in gewisser Hinsicht ist Schule nichts anderes), finde ich keinesfalls falsch, im Rahmen der Familie, im Gegenteil.


Was ich eigentlich sagen will: Die Eltern meinen es hoffentlich gut, und der Lehrer meist auch. Aber die Perspektiven sind natürlich vollkommen andere und auch die jeweilige Position verlangt oft ein völlig unterschiedliches Verhalten, das ist aber nur natürlich und keinesfalls verwerflich. Am besten ist es diese Realität einfach hinzunehmen und sich zu freuen, dass die Kinder nicht ganz alleine dastehen wenn sie mal Probleme haben.

Schönes Wochenende! 
schlafmuetze antwortete am 13. Jun, 18:21:
Für die eigenen Kinder lügen bringt überhaupt nichts ..!!!
Meine drei Kinder haben nach Grund- und Orientierungsschule die Hauptschule bis zum 10.Schuljahr besucht.
In allen drei Schulen habe ich von Beginn an das Gespräch mit den Lehrern gesucht. Wenn etwas nicht in Ordnung ist: anrufen; sowohl von Lehrer - als auch von Elternseite. Damit bin ich sehr gut gefahren. Für schwierige Fälle (Kinder) gab es auch Mitteilungshefte, die letztlich aber auch stressig waren, weil manchmal die Unterschriften fehlten, keine Zeit zum eintragen mehr war .. usw, usw.
Auch haben meine Kinder immer gewußt, das ich mir suspekte Geschichten in der Schule nachfrage.
Ich stand nicht vor den Kindern, sondern bei ihnen. Sie wußten, das ich sie im Notfall begleiten würde, wenn sie ihre "Suppe auslöffelten", aber löffeln mußten sie selber.
Ich möchte meinen Kindern und anderen Menschen vertrauen. Das kann ich nur, wenn ich auch selber nicht lüge.
Liebe Grüße :-) 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:10:
Wenn mich Kinder belügen, dann verstehe ich das (meistens), wenn ich von deren Eltern belogen werden, dann ist die Vertrauensbasis schlagartig kaputt.
Solche Eltern erklären mich mit Lügen zum "Feind". Wie soll ich da offen weitermachen? 
lila (Gast) meinte am 13. Jun, 20:17:
im Gymnasium ein Mitteilungsheft? Kann ich mich nicht erinnern. Ich bekam nur manchmal Anrufe von Lehrern, wo mir Bio- oder Turnlehrer von vergessenen Sachen oder Verletztungen erzählten. Warum sollt ich lügen? Ich muss nicht lügen, ich kenn ja mein Kind, muss kein schlechtes Gewissen haben, dass ich vielleicht was nicht mitgekriegt hab, was mein Kind getan oder gesagt hat, da ich immer aufmerksam zuhöre, wenn mein Kind zu mir spricht. ;-) 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:12:
Wenn die Kommunikation zuhause stimmt, sind Lügen nicht nötig. 
kissa (Gast) meinte am 14. Jun, 12:51:
Es gut meinen
Lügen tun nicht nur die Eltern, sondern auch die Ärzte. Bei uns gibt es jedes Jahr Fälle, wenn die Schüler gefälschte Entschuldigungen (heißen die auf Deutsch überhaupt so?) bringen. Einige scannen und drucken sie sich selber, andere sprechen alles mit dem Arzt ab. Ja, es gibt auch Ärzte, die "es gut meinen". Die ganz schlimmen meinen es gegen ein gewisses Entgelt (2 bis 5 Euro pro Entschuldigung) gut ... Und die Schüler wissen natürlich Bescheid, was wie vile bei wem kostet.
Man kann beim Arzt anrufen, der natürlich sagt, dass das Kind wirklich krank war ...

Inzwischen wird bei uns mit dem e-Klassenbuch experimentiert. Die Eltern erhalten einen Benutzernamen und ein Passwort und so können sie sich über alles informieren, was ihre Sprösslinge in der Schule machen. Das Projekt soll bald in allen Schulen laufen. Bei uns stehen dafür 4 Rechner für 130 LehrerInnen zur Verfügung. Cool. 
teacher antwortete am 14. Jun, 13:15:
Ja, viele ärztliche Bestätigungen sind ihr Papier nicht mehr wert.

Ich zähle auch auf das e-Klassenbuch: Eltern wissen dann Bescheid, wenn sie wollen. 
Richter (Gast) meinte am 14. Jun, 20:12:
Einspruch
Mein Urteil: spontaner, cooler Vater hält zu seinem Sohn, obwohl er weiß dass dieser im Unrecht ist. Wahre Vaterliebe. 
Der (ehemals) VS Lehrer (Gast) antwortete am 14. Jun, 21:52:
stattgegeben
Kinder bleiben Kinder und wie ich gestern (13.6) bei Newton gelernt habe, fehlt den Kids einfach ein bestimmtes Enzym in der Pubertät und deswegen werden sie (vor allem Jungs) einfach ein wenig bescheurt.

Ich brauche keinen Lehrer, der meint in seiner subjektiven Empfindung mein Kind "zum einzig richtigen" zu erziehen. Das mach ich schon schön brav selber und ist auch mein Job als Vater. Natürlich ist das in der heutigen Zeit nicht überall so - weiß ich schon.

Die größte Lüge der Schule ist doch die permanente Angst die Kids auf das Leben vorbereiten zu wollen. Jürgen Reichen meint dazu, dass das eine Anmaßung sondergleichen ist, denn was bitteschön haben die Kinder den dann JETZT - ist das kein Leben.

Ich bereit meine Kinder in der Volksschule derzeit auch vor auf die weiteren Schulen oder "das Leben". Sie müssen Herr Professor zu mir sagen, ich red sie mit Nachnamen an, sie bekommen Nummern und ich wechsele wirklich alle 45 Minuten das Thema komplett.

.. und sie MÜSSEN Lügen lernen. Von mir verlangt. Drei sitzen im Kreis und erzählen Geschichten. Einer muss lügen.
..Hausübung vergessen? Erzähl mir irgendwas nur nicht die Wahrheit

wer glaubt nicht lügen zu dürfen, belügt sich selber 
testsiegerin antwortete am 15. Jun, 08:58:
wo kann ich unterschreiben? ;-)

meine volle zustimmung. 
teacher antwortete am 15. Jun, 10:33:
Ich lerne, damit umzugehen.

Für mich ist es schrecklich, von Eltern angelogen zu werden - da hört sich meine Sympathie sofort auf. Ich will mit den Eltern und nicht gegen sie arbeiten, das funktioniert nicht auf Lügenbasis. Erwartet da kein Verständnis. 
testsiegerin meinte am 15. Jun, 08:49:
Ich überlege grad, ob ich schon mal für meine Kinder gelogen hab. ja, ich denk schon, dass ich das hab. also wir einmal in bisher 10 Schuljahren drei Tage vor Schulschluss auf Urlaub fahren wollten, weil wir kein anderes Quartier mehr gekriegt haben. Erst hab ich die Wahrheit gesagt, dann bekamen wir keinen Erlaubnis vom Direktor und dann sind wir trotzdem gefahren - und das Kind war mit meiner Zustimmung krank.

Was ich aber eigentlich sagen möchte: Mich nervt der Unterschriftenwahn. Meine Tochter ist 16 und ich muss ständig was unterschreiben. Eine Frühwarnung versteh ich ja, aber glauben die wirklich, ich merke mir all die Schularbeitstermine und Bagatellbeträge, die ich ständig unterschreibe?

Ich fürchte, ich hab schon Dinge unterschrieben, die ich nicht mal mehr genau gelesen hab. 
lila (Gast) antwortete am 15. Jun, 10:09:
nicht merken - aufschreiben muss sowohl kind als auch die eltern. 
testsiegerin antwortete am 15. Jun, 10:14:
warum? 
teacher antwortete am 15. Jun, 10:36:
Einige Unterschriften fordert das Gesetz, oft müssen wir sicher gehen, dass die Eltern informiert und einverstanden sind.
Meist hören wir den gegenteiligen Vorwurf: Warum habt ihr uns das nicht mitgeteilt?
Daher: Mitteilungsheft oder besser: e-Klassenbuch - das kann jeder lesen, wenn er will. Die anderen solle es lassen. 
Lisa Rosa meinte am 17. Jun, 16:23:
Lügen und Leben
Du sollst nicht lügen - das ist eine uralte Norm. Aber gibt es irgendjemanden, der in seinem Leben ohne Lügen auskommt? Mal ganz ehrlich teacher: lügst du nie? ...
Im allgemeinen vermeidet man als Erwachsener Situationen, in denen man - um seine autonomen Entscheidungen camouflieren zu können - nicht umhin kann zu lügen, denn es macht unangenehme Gefühle. Aber so ganz ohne Lügen - wir nennen es dann euphemistisch Flunkern - kommt niemand aus. Das Problem liegt darin, dass in der Schule so getan wird, als wäre eine Lebenspraxis möglich ohne diese "Notlügen". Und das ist ja selbst schon selbst die allergrößte Lüge - über die Realität des Lebens.
Konsequenz: Ersparen wir unseren Schülern und Eltern Situationen, die sie in die Enge treiben und wo sie lügen müssen. Behandelt Schüler und ihre Eltern nicht wie zu dressierende Affen. Behandelt sie so, wie ihr auch behandelt werden möchtet - als autonome Persönlichkeiten. 
teacher antwortete am 17. Jun, 17:18:
Im konkreten Beispiel sieht man, dass man den Kindern und deren Eltern nicht die Realitäten ersparen kann: Es ist z.B. notwendig, den Eltern klar zu machen, wo ihre Kinder leistungsmäßig stehen. 
 

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