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cotopaxi

 
Der (ehemals) VS Lehrer (Gast) meinte am 12. Jun, 02:09:
Ich steh vor meinem Kind - und dafür - und lüge wie gedruckt
Also mal die eine (Lehrer) Seite:
Auch ich habe meine Eltern, die mir weiß machen wollen, dass ihr Sprössling zu Hause ganz von alleine, ohne Druck und von selbst lernt. Er die Sachen organisiert und "nie" etwas vergisst. Das er selbstmotiviert an die Sachen geht und einfach vorbildlich ist. - - - naja. Ich schiebs dann immer auf meinen Motivationsgrundsatz (Sag/mach es - dann wird es) und hoffe für die Eltern, dass sie wenigstens die Wahrheit kennen. In der Volksschule ist das aber sicher noch anders - ich kenne die Kids ganz genau - seh sie 25 Stunden pro Woche. Da kannst nichts verstecken.

Und jetzt meine Elternseite:
Ich sage immer das "Richtige", was nicht immer der realen Welt entspricht. Sohnemann ist 12 und schlägt sich tapfer, aber halt nicht immer. Ich steh immer VOR meinem Kind, denn wir alle wissen: LehrerSein ist ein Machtverhältnis, das manche (viele - die meisten) einfach ausnützen. Kinder vor der Klasse bloß stellen etc. sind nun mal bekannt ziehende Maßnahmen.

Ich erspare meinem Kind solche durch seine „Blödheit“ verschuldeten Moment wo ich nur kann. Ein Unterschrift vergessen, Geld nicht mitgenommen uvm.? Ebensowenig wie diese ganzen organisatorischen Dinge eigentlich nicht Teil der Arbeit eines Pädagogen sein sollte, fasse ich das nicht als Arbeit des Kindes auf. Das sind Dinge die zwischen Eltern und Lehrern laufen sollten – dass es hierfür noch immer kein elektronisches Schulpaket gibt ist sowieso ein Wahnsinn.

Heißt natürlich nicht, dass ich ihn nachher nicht frage, ob man das nicht hätte besser lösen können - aber im System Schule hat er von mir das Leo.

.. und dann sitz ich eben auf den Elternsprechtagen und beschwöre die Mathelehrerin, dass wir an seiner Ungenauigkeit konsequent arbeiten und Druck machen und üben - derweil ist mir das vollkommen egal und ich sehe es eher als Unzulänglichkeit der Lehrerin, die sich mit dem Geschmiere zufrieden gibt (meine Kids bekommen solche Heft einfach zurück).

In deinem Fall geht es um Formalitäten, die ein System vorgibt – oder ändert eine sogenannte Frühwarnung an die Eltern wirklich das Motivationsverhalten des Schülers – und falls doch – ist das die Art Motivation die ich als Pädagoge haben will? – siehe Reinhard Mey - Ich glaube nicht 
teacher antwortete am 12. Jun, 07:54:
Im Gymnasium läuft die Kommunikation vorwiegend zwischen Schüler und Lehrer - die meisten Eltern kenne ich nicht. Daher haben auch die Schüler Pflichten, nicht die Eltern.
Aber es gibt Vorschriften und Notwendigkeiten, die Eltern einzubeziehen, z.B. sog. Frühwarnungen.

Ich halte es für völlig verrückt, den Kindern die Mauer zu machen, wenn sie Fehler begehen. Das ist definitiv falsche Strategie. Ich plädiere für offene, ehrliche Kommunikation - Lüge bleibt Lüge und verdirbt Menschen und Beziehungen. Sie schadet, sie hilft nicht. 
caretta caretta antwortete am 12. Jun, 12:01:
im gegenteil -
du ersparst deinem kind gar nichts, wenn du lügst. es muss sogar das gefühl haben, dass es etwas besonders schlimmes angestellt hat, wenn nicht mal der papa das ausbügeln kann ohne zu lügen. du schaffst ein schizophrenes verhältnis zwischen deinem kind und seinem lehrer: einerseits soll es ihm mit vertrauen und respekt begegnen, andererseits gibt es beim kleinsten problem nur eine lösungsstrategie: die lüge. du stehst also mitnichten vor deinem kind, sondern versteckst dich hinter ihm - denn am nächsten tag muss dein sohn dem lehrer in die augen schauen... 

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