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cotopaxi

 
testsiegerin meinte am 28. Jun, 23:02:
Ich hab zwar den ganzen Text gelesen, aber eigentlich hätte ich nach dem ersten Absatz aufhören können.

Das ist es also, was Sie über Kinder und Jugendliche denken, die eine Nachprüfung haben. Das sind Verlierer. Versager, nicht wahr? Unmotivierte Versager. Dümmliche Pizza- und McDonalds-fressende Versager noch dazu. Denen eh alles wurscht ist.

Was glauben Sie eigentlich, wie es Jugendlichen geht, die das lesen? Meinen Sie, es ist lustig, sich als VersagerIn zu fühlen? Und wenn wir schon dabei sind, dann packen wir doch gleich die unfähigen Eltern mit dazu. Die, die es nicht schaffen, die Brut zu motivieren, obwohl die LehrerInnen alle so grandios unterrichten und Wissen vermitteln könnten. Würden da bloß nicht diese nervigen Kinder sein, mit ihren Bedürfnissen, ihren Problemen, ihren Leben.

Das Bild vermitteln Sie mir. Und das ist zum Speiben. Tschuldigung. 
teacher antwortete am 29. Jun, 08:27:
Zur Relativierung: Es geht um zwei Problemfälle (so auch der Titel), zwei von ca. 150 Kinder, die ich unterrichte. Der Rest hier ist Ihre Interpretation - die viel über Ihre Einstellung aussagt, nicht über meine!

P.S.: Weniger Aggression in der Kommunikation würde diese fördern. 
derbaron antwortete am 29. Jun, 16:59:
Ich fürchte, das Problem der Testsiegerin ist, dass sie sich durch Texte des Teachers, die tatsächlich akute Probleme zum Inhalt haben, persönlich angegriffen fühlt. Und das, weil sie eine Tochter mit einer Krankheit hat, die es dieser schwermacht, dem Unterricht so zu folgen, wie es in der Regelschule erwartet wird. Ich glaube, dass die Testsiegerin eine überaus liebevolle und bemühte Mutter ist und dass sie das Beste für ihr Kind will - ich finde allerdings ihren Ansatz problematisch: Aus einigen Ihrer Postings lese ich heraus, dass eben ihre Tochter mit den Anforderungen der Regelschule schwer mithalten kann, dass sie aber trotzdem erreichen will, dass ihre Tochter denselben erfolgreichen Abschluss erringt wie sie selbst und alle anderem erfolgreichen Menschen. Vielleicht sollte sie sich aber zum Wohl des Kindes von diesem Anspruch verabschieden - Menschen werden glücklicher, wenn sie ihren Fähigkeiten entsprechend ausgebildet sind und einen entsprechenden Beruf ausüben als wenn man sie durch ein System durchprügelt (und dann auch noch das System kritisiert, wenn das mit dem Durchprügeln nicht so klappt wie vorgestellt).

Die Testsiegerin sollte sich aber auch - und damit komme ich zum Thema des Beitrages zurück - davon lösen, dass alle Eltern so engagiert sind wie sie selbst. Der Fall 1 beschreibt nicht die Testsiegerin sondern eine Familie, in der sich die Eltern viel zu wenig um die Kinder kümmern und in der Kinder den ganzen Nachmittag mit Computerspielen verbringen statt dass man sich mit ihnen beschäftigt. Der geäusserte Unmut ist derselbe: Sowohl Testsiegerin als auch die Mutter aus Fall 1 werfen Anderen (= der Schule) Versagen vor, das allerdings aus vollkommen unterschiedlichen Motiven. Ich sehe in beiden Fällen aber (auch) Versäumnisse und unerfüllbare Erwartungen der Eltern - und ich würde gerade an Testsiegerins Stelle sehr aufpassen, mit wem ich mich solidarisiere. Nicht jeder, der eine ähnliche Kritik vorbringt wie sie, ist auch tatsächlich so engagiert und motiviert wie sie - eigentlich erachte ich die Testsiegerin sogar als grosse Ausnahme. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sich um viele lernschwache Kinder überhaupt niemand kümmert, den betreffenden Eltern ist es schlichtweg egal, sie erwarten sich halbwegs gute Noten, wollen aber durch die Anliegen und Bedürfnissen der Kinder nicht weiter belästigt werden. 
derbaron antwortete am 29. Jun, 17:12:
P.S. Dazu passt übrigens Testsiegerin eigene Aussage:
"ich hab als mutter nichts falschgemacht, nur weil mein kind sich in mathe schwer tut. dafür kann sie wunderbar klavierspielen und singen und kekse backen. aber das zählt alles nichts im schulbetrieb. obwohl es im leben viel mehr zählt."

Genau an der Stelle frage ich mich aber, warum sie ihre Tochter dann ausgerechnet in eine Schule schickt, in der es nicht auf kavierspielen, singen und Kekse backen ankommt sondern auf Mathematik? Ihre Tochter mag Mathematik später nicht brauchen, ich als Ingenieur benötige Mathematik allerdings. Dafür kann ich nicht singen, es hätte also auch keinen Sinn, mich eine Gesangsausbildung machen zu lassen. Und auch Kekse backen zählt in meinem Leben nichts. Warum lässt sie also ihre Tochter nicht das lernen wo ihre offensichtlichen Talente und Stärken sind?

Ich stamme aus einer Akademikerfamilie mit einigen Kindern, die alle etwas studiert haben bis auf 2. Ein Bruder konnte auch im Gymnasium nicht mithalten, also hat er zunächst in eine Hauptschule gewechselt und dann eine Tischlerlehre und die Meisterprüfung gemacht und damit ist er jetzt erfolgreich und glücklich unterwegs. Und eine Schwester hat eine Hauswirtschaftsschule besucht und fasst gerade in der Tourismusbranche Fuss, was ihr grossen Spass macht.

Meine Eltern haben das gefördert wofür sich die Kinder interessiert haben und wo hre Stärken lagen - sie haben nicht danach getrachtet, dass alle Kinder auf Biegen und Brechen denselben Ausbildungsgrad wie sie selbst erreichen.

Ein bestimmter Ausbildungsgrad alleine ist kein Wert an sich, Eltern dürfen sich und anderen auch nie durch den oberflächlichen "Erfolg" ihrer Kinder beweisen, dass ihre Kinder so toll wie alle anderen Kinder sind und dass damit auch die Eltern so tolle Eltern sind. Menschen sind gsd sehr unterschiedlich und der Wert eines Menschen richtet sich nicht danach, ob er Matura und Studium schafft sondern ob er Mensch geblieben ist, soziale Fähigkeiten errungen hat und ein weitgehend glückliches sinnbefriedigendes Leben führt. Und diese Werte hängen defintiv nicht davon ab, ob man ein naturwissenschaftliches Gymnasium, eine Tischlerlehre, eine Hauswirtschaftsschule oder eine Gesangsausbildung absolviert hat. 
testsiegerin antwortete am 29. Jun, 18:04:
Das seh ich auch so, dass der Wert eines Menschen sich nicht danach richtet. Mein Sohn macht übrigens eine Lehre als Landschaftsgärtner, ich bin also keine dieser Eislaufmütter, die darauf Wert legt, dass ihr Kind unbedingt studieren muss. Es ist nur so. Meine Tochter möchte gern Matura machen (und ich denke, das wird sie auch, der Herr Steppenhund wird nämlich versuchen, mit ihr nachzuholen, was sie versäumt hat) und danach Gebärdensprachendolmetsch oder etwas Ähnliches studieren.
Ich peitsche sie nirgendwo hin, es ist ihre Entscheidung, und ich geh davon aus, dass sie dieses eine Jahr noch durchdrücken wird. Sie wird im Übrigen immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen, weil sie eben "anders" ist. Jedesmal das Handtuch zu werfen, halte ich auch nicht für klug. Und es ist ja auch nicht so, dass ihr die Schule generell schwer fällt, sie interessiert sich für viel, was sie dort lernt, wir lieben es, im Garten mit verteilten Rollen "Faust" zu lesen. Es gibt ja zum Glück noch mehrere Gegenstände als Mathe.

Ich behaupte ja auch nicht, dass es sinnlos ist, Mathematik zu lernen, ich finde es nur nicht sehr zielführend und wertschätzend, junge Menschen, die eine Nachprüfung haben, als "Verlierer" abzukanzeln.

Und ja, damit hab ich mich angegriffen gefühlt. Und war wohl in meinem Ton schärfer als beabsichtigt. Dafür entschuldige ich mich. 
BIA (Gast) antwortete am 29. Jun, 18:20:
@testsiegerin
Es ist leider halt so, dass es nicht nur Schüler gibt, die völlig unverdient und reuig zur Nachprüfung müssen, einsehen, dass das jetzt nicht so der Bringer ist, und von da an tun, was nötig ist, um das Jahr zu schaffen. Oder die völlig überforderten, von den Eltern ins Gymnasium gezwungenen jungen Menschen, die lernen und tun und es nützt nichts. Respekt für diese Gruppe - und für die ist es wirklich hart ist, in der Schule zu "versagen". Diese Gruppen gibt es - aber auch die Null-Bock-Ist-Mir-Doch-Egal-Ob-Ich-Durchfalle-Gruppe, die durch Rotzigkeit und völlige Realitätsferne besticht. Natürlich sind viele von denen verunsicherte arme Würstchen, die versuchen, ihre Ratlosigkeit nit machohaftem Auftreten zu kaschieren - aber wer hat schon die Zeit, ihnen hinter die Fassade zu gucken und ihre diversen Belagerungsringe zu durchbrechen?
Und bei allem Verständnis - wenn sie dann so auftreten, wie teacher beschreibt, kommen sie auch genauso rüber. Nicht, weil die Lehrer alle so gemein sind und ihre Schüler abwerten, sondern weil ein Schüler, der zum Lehrergespräch mit einem Burger im Mund auftaucht, sich schlicht schlecht benimmt und genau das beim Lehrer hängenbleibt. 
derbaron antwortete am 29. Jun, 18:25:
@testsiegerin
Nein, jedesmal das Handtuch zu werfen verlangt ja auch keiner. Aber man sollte auch akzeptieren, dass sie "anders" ist. Ich unterstelle Ihnen damit nicht, dass sie das nicht tun, trotzdem muss ich Ihnen den Vorwurf machen, dass sie die Schule zu sehr dafür verantwortlich machen, dass Ihrer Tochter die Schule schwerfällt.

Wenn sie die Matura machen will, ist das legitim und wenn sie den Ehrgeiz dafür selbst aufbringt, dann umso besser. Wenn sie die Matura in einem "normalen Gymnasium" erlangen will, dann muss sich sich aber auch mit Gegenständen wie Mathematik beschäftigen. Die Fächer madig zu reden, die ihr Schwierigkeiten bereiten und diese gegen Fächer auszuspielen, die das "normale" Gymnasium nicht lehrt, erachte ich ziemlich unfair der gewählten Schule gegenüber. Meines Erachtens sollten Sie ihr erklären welchen Nutzen ihr Mathematik noch bringen kann, statt das Fach schlechtzureden samt den unmotivierenden Lehrern, die Ihrer Tochter diesen Blödsinn unnotwendigerweise beibringen wollen.

Oder eben die Schulform wechseln: Meine Schwester tat sich mit mathematischen Fächern ebenfalls unendlich schwer und so hat sie halt die Matura in der Hauswirtschaftsschule gemacht, wo sie die Schwerpunkte hatte, die ihr eher liegen. Jetzt kann sie Gourmetessen kochen und aus Schokolade die tollsten Dinge formen und hat in der dortigen Mathematik sogar noch etwas über Buchhaltung mitbekommen, was ihr später helfen wird (und das sieht sie mittlerweile selbst so), dass sie ihre Kreationen auch noch gewinnbringend verkaufen kann. 
drblubb (Gast) antwortete am 29. Jun, 20:19:
Werter Herr Baron,
okay, sorry, aber jetzt hört der Spaß auf.
was geht mit Ihnen? kennen Sie mich? nicht, soweit ich weiß.
Sie haben keine Ahnung von meinen Noten, meiner "Krankheit", die meine schulischen Leistungen übrigens keineswegs beeinflusst!
es haben in meiner Klasse außer mir noch 6 andere Nachprüfungen (4 davon in Mathe) und ich kann mir kaum vorstellen, dass die alle TS haben, oder?
Sie sagen, ich tu mir schwer in der Schule (frag mich, woher Sie das annehmen?), meine Mama sagt, das stimmt nicht, Sie sagen es nochmal. HALLO? ich könnte in jedem Fach (außer Mathe ^^) locker nur 1er und 2er haben, wenn ich mehr lernen würde.
ICH wollte in diese Schule, seit der 1. Volksschule, ICH hatte vor, zu studieren, seit dem Kindergarten. Das hat nichts mit meinen Eltern zu tun, nichts. Außer, dass sie es mir nicht ausgeredet haben, obwohl alle anderen aus meiner Volksschule in die Hauptschule gegangen sind. Aber das können Sie ihnen nicht vorwerfen, oder?
Dass Mathe wichtig ist, weiß ich selber auch, ja und? ich hab's nie gemocht und ich werde es nie mögen, ende, aber ich weiß genau, dass ich auch da zumindest einen 3er hätte, wenn ich in der 5./6. bissi mehr aufgepasst hätte.
und jetzt die Schule zu wechseln, 1 Jahr vor der Matura, wär ja mal wohl der totale Schwachsinn, meiner Ansicht nach.
Ich sag auch nicht, dass immer die Lehrer Schuld sind, aber wenn von 30 Schülern 17 auf die SA einen fetzn schreiben und bei der WiederholungsSA wieder 13 von 21, dann KANN das nicht nur an den Schülern liegen. Klar is unsere Klasse laut und alles, so ist das halt, wenn man zu 30st ist, aber unsere Lehrerin zB kann einfach nicht erklären, da können wir auch nicht 
teacher antwortete am 29. Jun, 20:25:
@drblubb: Da kommen so ziemlich alle Probleme zusammen, die eine grässliche Schulerinnerung ausmachen werden. Wer soll unter solchen Bedingungen gute Schule machen?

Oja, doch, ich sehe eine positive Seite - ich mag die Ehrlichkeit. Da ließe sich was machen! 
derbaron antwortete am 29. Jun, 20:35:
drblubb
Natürlich kenne ich Sie nicht persönlich, aber kennen Sie die diversen Kommentare Ihrer Mutter hier? Ihre Mutter ist es, die stets ihre "Krankheit" vorbringt, wenn es um Ihre (von ihr schon öfter erwähnten) schulischen Probleme geht und Ihre Mutter ist es, die die Schuld an diesen Problemen dem System "Schule" in die Schuhe zu schieben versucht, weil dieses System sich zu wenig an Ihre Beeinträchtigung anpasse.

Ich finde es toll, wenn Sie den Ehrgeiz haben, zu studieren und sich nicht unterkriegen zu lassen, meine Kritik hat sich ja auch nicht an Sie gerichtet sondern an die Frau Mama, die hier stets das Schulsystem kritisiert und dass Singen und Kekse backen viel wichtiger als Mathe ist usw. und das als Beweis ins Treffen führt, dass das System schlecht ist. 
drblubb (Gast) antwortete am 29. Jun, 20:48:
singen und va Keksebacken ist aber (zumindest im wirklichen Leben) auch wichtiger als Mathe. Von Mathe werd ich nämlich nicht satt und meine Kinder werd ich damit wahrscheinlich auch nicht beruhigen können xD

PS: ich hab keine schulischen Probleme (nicht, was Noten oder so angeht), außer dass ich in Mathe sch***e bin und faul...aber selbst WENN ich die Matura nicht schaff, buhu, mach ich's halt nochmal, bringt mich auch nicht um und das interessiert sowieso kein schwein...
was jetzt nicht heißen soll, dass es mir wurscht is
aaaber lassen wir das jetzt mal ^^ 
derbaron antwortete am 29. Jun, 21:02:
drblubb
Die Antwort kommt der Gelassenheit nahe, die ich mir in diesen schulischen Fragen von der Frau Mama schon öfter gewünscht habe. ;-) Und sie widerspricht dem Bild, das Ihre Mama hier hinterlassen hat, und ehrlich gesagt: Es freut mich. ;-)

P.S. ICH werde von Mathe satt, denn ich verdiene teilweise mein Geld damit, vom singen würde ich verhungern und Kekse machen mich nur dick. :-P
P.P.S Ich habe selbst in der 6. Klasse zwei 5er im Zeugnis gehabt (Englisch und Latein) und hätte die Klasse fast wiederholt. Ich weiss aber ebenfalls, dass das an meiner Faulheit lag, obwohl die Hälfte der Klasse in Latein einen Nachzipf hatte. 
teacher antwortete am 30. Jun, 19:24:
Verstehe. 
testsiegerin antwortete am 30. Jun, 20:42:
@ baron:

ich fühle mich missverstanden. ich habe niemals hier behauptet, ich will für meine tochter andere regeln und besondere rücksicht. was ich mir wünsche, das ist besondere rücksichtnahme ALLEN kindern und jugendlichen gegenüber. was ich mir weiters wünsche ist, dass man die stärken der jungen menschen stärkt und nicht ausschließlich auf ihren schwächen herumtrampelt.
was jetzt häufig gemacht wird ist, dass man den fokus auf das legt, was nicht so gut läuft und dabei vergisst, die kinder auch dort zu fördern und fordern, worin sie gut sind. genau das wird aber mit großer wahrscheinlich ihr leben bestimmen. ich war gut in deutsch und psychologie und recht, und ich bin beruflich genau diesen weg gegangen und nicht buchhalterin geworden. 

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