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cotopaxi

 
flyhigher meinte am 28. Jun, 15:29:
Wenn ein Kind unmotivierbar und unführbar ist, dann muss ich mich als Elternteil fragen, was schief gelaufen ist. Es ist natürlich nicht schön, sich damit auseinander zu setzen, schließlich hat man doch sein Bestes gegeben. Hinzuschauen auf das, was man selbst in der Erziehung nicht richtig gemacht hat, (oder schon an mir nicht richtig gemacht wurde) tut halt weh. Damit setzt sich halt keiner gerne auseinander. 
teacher antwortete am 28. Jun, 15:46:
Klar, der Blick zurück täte weh (wir sehen oft die Scherben hinter Scheidungen etc.), aber der (wichtigere) Blick in die Zukunft ist um nichts angenehmer - wir wissen (in solchen Fällen) nicht weiter. Eine Laufbahnberatung oder ein paar Stunden bei der Schulpsychologin sind bloß Tropfen auf einen heißen Stein. 
Chris (Gast) antwortete am 28. Jun, 16:02:
Ob da immer so 'das Beste' gegeben wird...?
Oft sind die Kinder ihren Eltern mehr oder weniger schlicht egal. Und das merkt man dann. 
teacher antwortete am 28. Jun, 16:11:
Sagen wir so: Viele Dinge im Leben sind ihnen wichtiger ... 
testsiegerin antwortete am 28. Jun, 23:05:
aber nicht jedes kind, das eine nachprüfung hat, ist unmotivierbar und unführbar. ich hab als mutter nichts falschgemacht, nur weil mein kind sich in mathe schwer tut. dafür kann sie wunderbar klavierspielen und singen und kekse backen. aber das zählt alles nichts im schulbetrieb. obwohl es im leben viel mehr zählt.

dieses schwarz-weiß-denken ödet mich an. 
flyhigher antwortete am 29. Jun, 07:36:
So meinte ich das auch nicht. Und ich denke, das weisst du, liebe Frau Testsiegerin. 
cu ruadh antwortete am 29. Jun, 11:02:
O genau, hier sind die Eltern gefragt!
Was soll ich als „Eltern“ denn eigentlich tun, wenn mein Kind es schlichtweg ablehnt, irgendetwas für die Schule zu tun? Es kann doch unmöglich von mir erwartet werden, dass ich herumtelefoniere, um herauszufinden, ob die Klasse wirklich keine Hausaufgaben hat, wie mein Kind behauptet. Was für Möglichkeiten habe ich denn, wenn mein Kind mir ganz selbstverständlich erklärt, es verfüge über keinerlei Langzeitgedächtnis, so dass die soeben abgefragten Vokabeln schon längst vergessen seien? Wie soll ich mein Kind motivieren, wenn es dem Kind selbst genug ist, nicht Klassenletzte/r zu sein, sondern noch den einen oder anderen hinter sich zu wissen?

Klar kann ich anfangen, die schulischen Darbietungen meines Kindes mit außerschulischen Leistungen zu verknüpfen. Z.B. :“Wenn du nicht deine Vokabeln lernst und ich nachher mit dem Test zufrieden bin, guckst du nicht Menschen, Tiere und Doktoren.“ Das ist Epressung, und spätestens ab der sechsten Klasse wissen sie das auch und lassen keine Gelegenheit aus, dass man sich deswegen schlecht fühlen möge. Eine andere Variante ist, Erfolge zu vergolden, mit extra Taschengeld beispielsweise oder einem Ausflug, zusätzlichen Reitstunden, Zubehör zum RC-Renner. Man fühlt sich besser als bei der Erpressungs-Variante, aber wenn es funktioniert, ist man lange vor dem Abitur pleite. Überdies steigen die Kosten für die Vergoldung mit zunehmendem Alter des Kindes exponential.

Es bleibt die Frage, wie ich jemanden motiviere, der mit „ausreichend“ zufrieden ist. 
flyhigher antwortete am 29. Jun, 11:38:
Es bleibt die Frage, warum das Kind mit "ausreichend" zufrieden ist. Und da gilt es, sich selbst, und den anderen Elternteil, und dessen Erziehung zu hinterfragen.
Das soll aber nicht heissen, dass jedes Kind ein Musterschüler sein muss.
Wenn einen das Kind aber anlügt, was Hausaufgaben oder Noten oder was auch immer betrifft - dann liegt schon verdammt viel im Argen, und ich würde ganz ganz schnell psychologischen Rat suchen! 
walküre antwortete am 29. Jun, 12:23:
Oha, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen ! Fast jedes Kind (außer es hat massiv Angst vor den eigenen Eltern bzw. deren "pädagogischen" Ansichten) durchlebt während der Pubertät Phasen, in denen sich vor den Hausaufgaben mit beinahe allen Mitteln gedrückt wird. Ich kenne Kinder - davon welche, die dann mit Bestnoten ihre jeweilige Schule abgeschlossen haben -, die auf dem Höhepunkt der Pubertät ihre Eltern nach Strich und Faden belogen haben, wenn es um Hausaufgaben gegangen ist. Meine eigene Tochter hatte ebenfalls eine solche Phase - in der sie im Endeffekt gelernt hat, dass sie mit dem Ignorieren der Hausaufgaben nur sich selber beschei*t. Strafen nutzt nichts, aber die Konsequenzen müssen die Kinder spüren (soll heißen: die Kids sollen Ursache und Wirkung verstehen lernen, was aber vom Leben per se erledigt wird, ohne dass sich die Eltern zu Richtern aufspielen müssen).

Mir kommt vor, dass schulische Belange mitunter zum Lügen reizen, weil die Eltern dort weniger Einblick haben und sich somit eine gewisse Art von Freiheit recht gut austesten lässt. 
BIA (Gast) antwortete am 29. Jun, 13:41:
@O genau, hier sind die Eltern gefragt
Klingt nach ähnlichem Leidensweg wie hier bei uns - auch wir sind mit jemandem gesegnet, der die knappe Vier zur Lebenszufriedenheit ausreicht.
Bitte mir mitteilen, wenn jemand die Antwort auf diese Fragen weiß. Ich würd's auch gerne wissen. 
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 30. Jun, 15:08:
@Flyhigher
Kind funktioniert nicht wie "gewünscht" - also ab zum Wunschdoktor aka Psychotherapeuten, denn sicherlich liegt eine KRANKHEIT, hier: eine seelische, dahinter, dass es nicht "wuppt".

So wie Faulheit, Begrenztheit und alle anderen "bösen" Aspekte der vielgepamperten Kiddies "natürlich" an KRANKHEITEN zu liegen haben, die man ganz selbstverständlich auch "wegmachen", aka: heilen kann -bei sich oder beim Kind.

Dann läuft "es" auch wieder in die Wunschrichtung: lächelnd, lieb und leistend.

Oder wie ist das mit dem "psychologischen (sic) Rat" zu verstehen?

K., streitend gegen die Durchpsychologisierung und -therapierung der Gesellschaft 
flyhigher antwortete am 30. Jun, 16:05:
Also erstens ist mir das "funktionierende Kind" ein Dorn im Auge. Hier geht es um "unmotivierbar" und "unführbar". Das hat nichts mit "funktionieren" zu tun.
Zweitens ist die Ursache dafür, dass mein Kind unmotivierbar und unführbar ist, mE ganz sicher darauf zurückzuführen, dass ich in der Erziehung etwas falsch gemacht habe. Was das ist, kann in den meisten Fällen nicht durch Selbstreflexion erkannt werden, dazu bedarf es einer äußeren Einflussnahme. Ein Psychologe einscheint mir daher sinnvoll.
Eine Krankheit würde ich das nicht nennen. Eher wohl eine Irreleitung. Und nicht falsch verstehen: Nicht das Kind sollte zum Psychologen, sondern die Eltern.
Ich habe Angst vor lächelnden, lieben und leistenden Kindern, die keinerlei Probleme machen. Denn meist liegen da die Probleme so tief, dass sie noch nicht mal ansatzweise an die Oberfläche dringen, und sich erst viel später rächen.
Ich möchte betonen, dass es sich bei meinem Kommentar nicht um allgemeingültige Grundsätze handelt, sondern um meine ureigenste Meinung - ich bin nicht der Überzeugung, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und alle belehren und bekehren zu müssen. 
BIA (Gast) antwortete am 30. Jun, 22:01:
Ich habe keine Angst vor dem "lächelnden, lieben und leistenden Kind". Ich glaube nicht, dass sich unter einer gefälligen Fassade die Abründe auftun - sondern dass hier einfach oft ein liebevolles, pädagogisch kompetentes Umfeld vorliegt, mit engagierten, aber nicht überbehütenden Eltern, die das Kind gut begleiten.
Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass alle "Problemkinder" per se und sozusalgen als Grundvoraussetzung grottenschlechte Eltern haben.
Die gute Nachricht: in meinem Umfeld wurden aus den Jugendlichen, die in der Pubertät "ausgetickt" sind, mitunter über Umwege doch Erwachsene, die ihr Leben gut meistern und zufrieden sind. 
flyhigher antwortete am 1. Jul, 07:26:
@BIA ich weiss, ich kenne ebenfalls viele, auch ich selbst zähle mich zu denen, aus denen doch noch was geworden ist. Ich kenne aber auch einige, wo es nicht so ist, und das möchte man halt als Eltern für sein Kind nicht. 
JuoZ antwortete am 8. Aug, 16:29:
genau genommen kann man gar nichts gegen unmotivation tun. außer der vergoldung gibts da nichts (was mir auf anhieb einfällt). übrigens ist das nichts anderes als bestechung. (aber wer lässt sich nicht gern bestechen)

für die meisten kinder ist einfach der sinn und zweck einer leistung über dem minimum nicht ersichtlich. und ganz ehrlich da hilft es nicht zu sagen, "aber dann bist du arbeitslos oder putzfrau, oder der nächste obdachlose" solche prognosen egal ob übertrieben oder nicht wirken einfach irreal.
genauso " nur mit einem guten arbitur kannst du arzt anwalt etc. werden". solange kein ziel in sicht (oder auberhaupt ein richting, gemeint ist nicht die richtung der laufbahn) ist macht es ja auch kein sinn sich zu bewegen oder?
außerdem: so manche müssen sich gar nicht anstregen, sie können auch ohne arbeit (gemeint ist mühe) ganz gut leben.
vieles wird und das wissen die meisten als zu selbstverständlich betrachtet. und solange ihre eltern ihre kinder wohlbehüten, lernen sie nie konsequenzen kennen. "mama erledigt dass schon"

anderweitig:

vllt. sollte man auch mal lernen dass es im leben wichtigeres gibt als noten. ich kann es nicht leiden wenn eltern meinen ihre kinder mit mozertmusik zu beschallen, englischkurse für krabbelkinder besuchen zu müssen oder zum pschologen zu schicken, weil das kind nicht so will wie die eltern. 
Liliimgelobtenland antwortete am 31. Aug, 00:53:
vielleicht ein Praktikum am Fliessband in einer Fabrik organisieren oder in einem noch unangenehmeren Job um vor Augen zu fürhen welche Optionen übrig bleiben wenn man keinen Finger krumm macht in der Schule? 

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