"Im idealen Kinderzimmer steht ein Fahrrad mit Dynamo. Wenn ein Kind Fernsehen will, dann muss es auf dem Rad den notwendigen Strom erzeugen. Für den Computer heißt es auch treten, fürs Handy ebenso, für den mp3-Player und so weiter."
Im Scherz legt mir ein guter Freund seine pädagogische Verknüpfung von Medienkonsum und körperlicher Bewegung dar: Wer mehr fernsehen, chatten oder simsen will, der muss zum Ausgleich radeln.
"Was sind die schlimmsten 'kognitiven Killer'"?, fragt "Die Presse" die Neurobiologin Hannah Monyer in einem Kurzinterview zum Thema Gehirnforschung.
Monyer: "Permanente Ablenkung, Müdigkeit, Alkohol- und Drogenmissbrauch, dauernde Unter- oder Überforderung."
"Was mag es denn besonders?" (Anm.: das lernende Gehirn)
Monyer: "Meditation. Schlaf, Muße und Bewegung sind gut, aber Meditation ist sicher das Beste."
So ein Elektro-Hometrainer würde für Bewegung sorgen und permanente Ablenkung vermeiden. Gute Voraussetzungen fürs Lernen - bis zur Müdigkeit.
Vieles kann Schule - auch der beste Unterricht - nicht bieten, z.B. Zeit für Meditation, Schlaf und Muße. Für die richtige Dosis Herausforderung sorgen wir dann schon.
Im Scherz legt mir ein guter Freund seine pädagogische Verknüpfung von Medienkonsum und körperlicher Bewegung dar: Wer mehr fernsehen, chatten oder simsen will, der muss zum Ausgleich radeln.
"Was sind die schlimmsten 'kognitiven Killer'"?, fragt "Die Presse" die Neurobiologin Hannah Monyer in einem Kurzinterview zum Thema Gehirnforschung.
Monyer: "Permanente Ablenkung, Müdigkeit, Alkohol- und Drogenmissbrauch, dauernde Unter- oder Überforderung."
"Was mag es denn besonders?" (Anm.: das lernende Gehirn)
Monyer: "Meditation. Schlaf, Muße und Bewegung sind gut, aber Meditation ist sicher das Beste."
So ein Elektro-Hometrainer würde für Bewegung sorgen und permanente Ablenkung vermeiden. Gute Voraussetzungen fürs Lernen - bis zur Müdigkeit.
Vieles kann Schule - auch der beste Unterricht - nicht bieten, z.B. Zeit für Meditation, Schlaf und Muße. Für die richtige Dosis Herausforderung sorgen wir dann schon.
teacher - am Montag, 10. Mai 2010, 09:45
hexamore meinte am 10. Mai, 09:49:
Ich find das eine super Idee - für manche kids wäre das der Alptraum sondergleichen *lach* ich muss das heute Mal meinem Sohn unter die Nase reiben ;-)
testsiegerin antwortete am 10. Mai, 11:13:
aus wikipedia
Die Redewendung ist ein verkürztes Zitat aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal.Satiren 10, 356: Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano.
Deutsch: Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.
Juvenals eigentliche Absicht zielte darauf, diejenigen seiner römischen Mitbürger zu geißeln, die sich mit törichten Gebeten und Fürbitten an die Götter wandten. Beten, meint er, solle man allenfalls um körperliche und geistige Gesundheit ... Er hat also als Satiriker keineswegs behauptet, dass ausschließlich in einem gesunden Körper ein gesunder Geist stecke, sondern nur – da er meist das Gegenteil davon erlebt hatte –, dass es wünschenswert sei, wenn dem so wäre. Juvenal hat aber auch die sportlichen Idole seiner Zeit (60–127 n. Chr.) parodiert.
Die Wendung wird meist im oben erläuterten Sinne vordergründig und geradlinig missverstanden oder vorsätzlich falsch interpretiert.
Die körperliche Ertüchtigung, die im Nationalsozialismus aus Gründen der Wehrertüchtigung der Rekruten eine zentrale Rolle spielte, stand unter dem verkürzt interpretierten Motto Juvenals.
... Vor allem kann aus dem Satz Mens sana in corpore sano nicht abgeleitet werden, dass Menschen, die körperlich fitter sind als ihre Mitmenschen, intelligenter sein müssten oder aber dass intelligente Menschen zwangsläufig körperlich durchtrainiert sein müssten.
Im Umkehrschluss heißt die verkürzt interpretierte Redewendung, dass in kranken und schwachen Körpern kein gesunder Geist innewohne. Eine derartige Analogie führt geradewegs in die Diskriminierung Körperbehinderter. Vor diesem Hintergrund lehnen die Interessenvertreter von Behinderten (Behindertenverbände) das „Mens sana in corpore sano“ vehement ab. Als Beispiel dafür, dass ein brillanter Wissenschaftler ein körperlich gebrochener Mensch sein kann, führen sie unter anderem Stephen Hawking an.
Benji (Gast) antwortete am 10. Mai, 12:06:
Aha? ........*schulterzuck*
teacher antwortete am 10. Mai, 16:57:
Gibt es jetzt Zweifel, dass mehr Bewegung nicht nur dem Körper sondern auch dem Geist gut tun würde ???
testsiegerin antwortete am 10. Mai, 19:56:
nein, nicht unbedingt, obwohl ich nicht glaube, dass etwas, das mich glücklich macht und mir gut tut, auch allen anderen gut tun muss. (ich komm grad vom training). ich wollte nur auf die oft missbräuchliche verwendung des zitats hinweisen, weil er definitiv nicht gesagt hat, dass nur in einem gesunden körper ein gesunder geist wohnt.
möglicherweise bin ich da als eine, die mit behinderten menschen arbeitet, sehr empfindlich. weil eben mit dem zitat oft assoziiert wird, dass menschen, die keinen gesunden körper haben, auch geistig nicht fit sind.
prinzipiell bin ich auch überzeugt davon, dass bewegung, die den kindern auch noch spaß macht, gut tut und das lernen erleichtert. was ich aber auch wahrnehme, ist die tatsache, dass sportstunden ganz oft randstunden sind und ganz oft ausfallen. sport hat oft in der schule leider nich den stellenwert, den es haben sollte.
meine tochter hat manchmal drei oder vier freistunden zwischen dem normalen unterricht und dem sport. da wundert es mich nicht, dass dann oft nur noch die hälfte der jugendlichen dabei ist.
teacher antwortete am 10. Mai, 20:05:
Zur Info:Schulstundenpläne werden oft nach dem Sportstundenplan herum gebaut. Zuerst werden die vorhandenen Sportstätten und Turnsäle verplant (sind ständig belegt!), dann erst werden andere Pläne gemacht. Es wäre unmöglich, Sportstunden bewusst ans Ende des Unterrichts zu legen, aber es geht sich auch nicht aus, alle Sportstunden am Vormittag unterzubringen. Klar kommen um 18.00 Uhr (da gibt es noch Unterricht!) oft nur mehr wenige Kinder zum Sport.
Zuletzt wurden wieder Sportstunden aus dem Lehrplan gestrichen - da haben Lehrer protestiert, aber das stört ja niemanden.
Käthe (Gast) antwortete am 11. Mai, 21:34:
bewegung kann auch hemmen
ich unterrichte an einer sportschule und kann demnach nicht behaupten, unsere schüler würden sich zu wenig bewegen. dass sich das positiv auf ihr lernen auswirkt, kann ich aber ebenfalls keineswegs behaupten: durch die vielen trainingszeiten scheinen sie ständig "unter strom" zu stehen und es scheint ihnen sehr schwer zu fallen, "runter zu kommen" und sich auf wesentliches (oder was ich dafür halte) zu konzentrieren. bei dieser extremen schulform kommt noch hinzu, dass die schüler außerhalb des unterrichts zu wenig zeit haben, sich mit dingen wie kino, musik, literatur oder von mir aus auch fernsehen zu beschäftigen und deshalb oftmals weltfremd, naiv und...na...beengt (oder beschränkt) wirken. aber, wie gesagt, hier geht es um (hoch-)leistungssport. dass bewegung beim lernen förderlich ist, scheint unbestritten. wie aber soll das in den normalen unterrichtsbetrieb integriert werden? die matten finde ich sehr nett, stelle sie mir aber bei meinen 11.klässlern und aufwärts (ach...oder auch schon bei den achten klassen) nicht sehr beliebt vor.
im förderunterricht kann man ganz gut strecken lacufen während des lerens, was aber kann man mit ganzen klassen tun, ohne dabei selbst verrückt zu werden?
liebe grüße, die sitzende käthe
PeZwo meinte am 10. Mai, 09:59:
Wieso wird diese Idee auf das Kinderzimmer beschränkt? ;)))
teacher antwortete am 10. Mai, 16:59:
... die Idee lässt sich ausbauen, lässt sich auch an der Supermarktkasse, im Büro oder ... im Wohnzimmer umsetzen. Dafür bin ich aber - teacher! - nicht zuständig.
Anja-Pia meinte am 10. Mai, 12:25:
Teacher, das Elektrorad liegt im Trend.
jajajajaja (Gast) antwortete am 10. Mai, 13:49:
der alte römer
hat vllt was anderes gemeint aber dass seine aussage auch in der fehlinterpretation richtig ist, nämlich das ein gesunder Körper kognitive Fähigkeiten begünstigt ist heute meines Wissens trotzdem relativ erwiesen. Nicht erwiesen ist dahingegend das man dünn sein müsste um gesund zu sein. Deswegen ist Radfahren auch eine schlechte Idee vorallem im Zimmer mit stickiger Luft und die Augen auf den Fernseher gerichtet. Koordinativ anspruchsvollere Sportarten sollten viel eher gefordert werden aber heutzutage ist Sport ja auf Kalorien verbrennen ausgerichtet weswegen es dann wohl joggen, im fitnessstudio gelangweilt bizepscurlen und eben radfahren beschränkt.
Meine Meinung ist: Kinder die keine 3 Bälle jonglieren und einen Handstand können sollten gar nicht erst elektrischen Geräte bekommen
teacher antwortete am 10. Mai, 17:01:
E-Fahrrad ist sehr gut - könnte im Kinderzimmer aufgeladen werden. :-)))Wir sind schon zufrieden, wenn sie auf 1 Fuß hüpfen können bzw. einen Purzelbaum (gibts den in D?) ohne Unfall überleben. Ehrlich!
walküre meinte am 10. Mai, 17:33:
Im idealen Kinderzimmer steht von vornherein kein Fernseher ...(Der Rest ist alters- und schulabhänging und insofern diskutierbar.)
teacher antwortete am 10. Mai, 19:58:
Bis zum Alter von 14 habe ich das bei mir zuhause durchgehalten, viele Eltern schaffen das nicht. Mehr TV - schlechtere Leistungen, das ist 100fach nachgewiesen.
Marie (Gast) meinte am 10. Mai, 22:10:
Die Idee mit dem Fahrrad finde ich wirklich genial. Total super.Naja, geht aber auch anders. Ich treibe sicherlich genug Sport und habe keinen Fernseher in meinem Zimmer. Unglaublich: Ich überlebe. ;-))
Gewisse Kinder sollte man aber zu sowas zwingen. Wie gesagt: Die Idee ist klasse.
Kinkerlitzch3n meinte am 10. Mai, 23:02:
Diese Möglichkeit für "bewegten" Unterricht fand ich sehr interessant.
teacher antwortete am 11. Mai, 12:17:
Grundsatz: Lieber LL statt SS - lieber laufen oder liegen statt sitzen oder stehen. Die Stehpulte sollten so uneben sein, dass Muskeln das Gleichgewicht halten müssen.In Wien gibt es an einer Schule eine Fahrradklasse - dort wird neben dem Unterricht gestrampelt.
Kinkerlitzch3n antwortete am 15. Mai, 12:31:
Auf der Matte muss der Körper eben ständig ausbalancieren - das ist ja der Sinn der Sache.Gibt jetzt auch in Wien eine "Steh"-Klasse.
Die Idee mit dem Fahrrad find ich auch gut *nick*
Kinkerlitzch3n antwortete am 15. Mai, 16:34:
War das jetzt Absicht oder doch ein passender Verschreiber *grübel*