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cotopaxi

 
"Diese Woche werde ich aus meinem Kalender streichen", sagt die Praktikantin, die zum ersten Mal an Prüfungen, Noten und Zeugnissen (zum Semesterschluss) arbeitet.

"Ich habe letzte Woche noch zwei Förderstunden gehalten, aber alles umsonst."
"Wieso?"
"Die Ergebnisse sind echt enttäuschend."
"Bereiten wir noch die morgigen Prüfungen vor?"
"Ja, unbedingt. Ich bin mir so unsicher - wir haben an der Uni nie gelernt zu prüfen und zu beurteilen."
"Ich auch nicht. Ich habe von Kollegen abgeschaut, herumgefragt, verschiedenes ausprobiert. Ich kann nur meine Erfahrung weitergeben ..."

"Passen die Fragen so?"
"Die erste Frage ist zu eng gestellt. Die lässt sich mit drei Worten beantworten. Die müssen wir weiter fassen ... oder eine dritte Frage dazunehmen."
"Und die zweite?"
"Ja, die passt. Schreiben Sie noch zusammen, was sie alles erwarten. Damit können Sie vergleichen, wie viel der Schüler gewusst hat. Das gibt Sicherheit beim Benoten."
"Können Sie in die Stunde mitkommen ... ich hätte gerne Ihre Meinung gehört. Und falls was schiefgeht ..."
"Ja, machen wir."

Prüfen ist verantwortungsvolle und unangenehme Arbeit, kein Spaß.
stefan (Gast) meinte am 21. Jan, 14:57:
Komisch...
... in meinem Studium sind die meisten irgendwann als Studienassistent / Tutor tätig. Und was tut man dort? In Tutorien das erklären, was die Studierenden vom Professor nicht verstanden haben, Vorschläge für Prüfungsfragen machen und die mit dem Professor abklären und Prüfungen korrigieren.

Aber ich studiere halt nicht Lehramt, sondern Softwareentwicklung. 
teacher antwortete am 21. Jan, 20:15:
Lernen sie auch, wie man richtige Fragen stellt? (Um objektive, valide und reliable Beurteilungen zu bekommen) 
Marie (Gast) meinte am 21. Jan, 14:59:
Geprüft werden ist aber auch nicht gerade der Spaß schlechthin...
Ich fange jetzt an Bewerbungen zu schreiben. Die nächsten Jahre werden Jahre voller Prüfungen für mich sein. Schwere, anspruchsvolle und sehr wichtige Prüfungen - und ich freu mich wirklich nicht darauf. 
teacher antwortete am 21. Jan, 20:16:
Mein Mitleid.
Obwohl: Manche laufen bei Prüfungen zur Höchstform auf (ich, z.B.). 
Marie (Gast) antwortete am 21. Jan, 21:40:
Ich komme mit Prüfungen soweit gut zurecht...Ich werde in meiner Sportart öfter mal geprüft und das macht auch Spaß!
Nur leider werden die Prüfungen für meinen Traumberuf mich an meine Grenzen treiben und das ist nicht gerade eine schöne Angelegenheit. 
teacher antwortete am 23. Jan, 11:43:
Vielleicht kannst du die Grenzen nicht nur erkennen sondern auch ein bisschen hinausschieben ... dann hat das Ganze noch mehr Sinn. Good luck. 
Marie (Gast) antwortete am 23. Jan, 19:03:
Ich tu mein Bestes. Und vielen Dank ;) 
D (Gast) meinte am 21. Jan, 19:55:
Ja, ich hasse es Prüfungen abzunehmen, besonders mündliche. Ich bin fast so nervös, wie der Prüfling selbst. Am liebsten wäre mir, Prüfungen, die nur einen Augenblick reflektieren, würden abgeschafft und es würde der Lernprozess über den gesamten Kurs beurteilt. In der Primarstufe gibt es sowas ja auch, aber ich bin nur in der Oberstufe tätig und ich habe das Gefühl durch das ständige Pauken für Tests und Prüfungen geht das wirkliche Lernen verloren. 
teacher antwortete am 21. Jan, 20:17:
Ich glaube, wenn wir eine Facebookgruppe "Lehrer, die Prüfungen hassen" gründen, dann haben wir viele Fans: bei Lehrern und Schülern (m/w). 
BIA (Gast) antwortete am 22. Jan, 17:31:
Ich HASSE Prüfungen. Wenn die Schüler klein sind, brechen sie in Tränen aus und schicken ihre Eltern in die Sprechstunde, sofern sie ne Drei kriegen, wenn sie in der Mittelstufe sind, haben sie nix gelernt, wenn sie in der Oberstufe sind, brauchen sie die Punkte dringend fürs Abitur und schachern darum um jeden Viertelpunkt (haben aber unter Umständen auch nix gelernt).

Das Einzige, was mich tröstet, ist, dass die Noten ähnlich ausfallen, wenn man sie über die Jahre vergleicht. Andererseits deprimiert's mich, weil die meisten Schüler nie nimmer nicht "besser" werden.

Was für mich Montessori & Co. so verlockend macht, ist das weitgehend notenfreie System. (Und ja, ich weiß, die Schüler wollen Noten. Versteh ich auch. Aber ob sie die auch dann noch wollen würden, wenn sie wüssten, aus wieviel Bauchgefühl heraus die oft entstanden sind udn wie sehr der Benotende an seinem Urteil zweifelt?)

Schönes Wochenende allerseits. Möge der Benotungsstress vor dem 1. Halbjahreszeugnis schön langsam an Euch vorüberziehen. 
teacher antwortete am 23. Jan, 11:46:
Ich mache die gleichen Erfahrungen wie du (und die Praktikantin, die das bisher nicht gekannt und geglaubt hat). 
Susi-q (Gast) antwortete am 26. Jan, 18:07:
ach, du bist auch im facebook? =) 
teacher antwortete am 26. Jan, 18:49:
Ja, aber nicht als Lehrer - sonst würde mich ja niemand adden :-)) 
Susi-q (Gast) antwortete am 26. Jan, 20:03:
Doch. Gute-Lehrer-zu-schätzen-wissende-SchülerInnen wie ich. =D 
 

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