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cotopaxi

 
ek1780 (Gast) meinte am 14. Okt, 08:37:
Ich lese nachdenklich... kann es sein, dass du deine Authorität als Lehrer schon als so normal empfindest, dasss du so eine Situation als bedrohlich erlebst? Wir wohnen im selben Land, sind vermutlich in einem ähnlichen Alter. Ich bin in den 70iger Jahren in der Bundeshauptstadt in eine öffentliche Schule gegangen. Anpöbelungen gab es damals schon. Von Ausländern wie von Inländern. Allerdings hatten wir bei weitem mehr Inländer in der Klasse/Schule.
Die Worte waren andere, die Aktionen, wie du sie beschrieben hast, gleich. Als Betroffener hat man immer nur 1/100 Zeit, sich zu entscheiden. Auch daran hat sich nichts geändert. Warum also der Hinweis auf den rechtspolitische Druck?
Es hätte vermutlich völlig gereicht, zu sagen "Entschuldigung, hab ich falsch eingeschätzt" - die beiden haben dich wohl nicht ganz ohne Grund angesprochen. Ihren Eindruck aber mit den Worten "aber geh" abzutun, kann durchaus als Provokation gewertet werden. Wie würdest du dich fühlen? 
Jogurtbecher (Gast) antwortete am 14. Okt, 10:23:
Versteh ich richtig?
Völlig unprovoziertes anpöplen ist also eigentlich schuld des Opfers?
Tut mir leid aber das hört für mich nach einen ziemlich naiven Menschenbild an.
Wieso muss ich mich als völlig unschuldiger anpöpeln und bedrohen lassen? Und dann soll ich auch noch selbst daran schuld sein?
Genau diese Einstellung hat doch dazu geführt das Jugendliche keinen Respekt mehr haben und gerade solche meinen das sie sich dann alles erlauben können.
Wieso sollte sich Teacher für nichts! entschuldigen? Was kommt als nächstes? Gib deine Brieftasche weil du hast uns angesehen? 
ek1780 (Gast) antwortete am 15. Okt, 01:19:
:-)
ich geb dir recht, wenn teacher tatsächlich völlig unschuldig angepöbelt worden ist. Aber weder du noch ich waren dabei. Möglich wäre es, dass die beiden sich von teacher und seiner Fahrweise angepöbelt fühlten - who knows?
Und ganz ehrlich - woher sollen Jugendliche Respekt lernen? Geh einfach nur mal im Straßenverkehr mit offenen Augen durchs Leben. Ich wette, du und ich haben uns häufig genug respektlos verhalten, auch wenn Kinder und Jugendliche dabei waren.
Ich mag nur weder populistische Verallgemeinerungen noch ständig den Wink mit den Rechten. Wo Menschen sind, menschelt es. Ein bisschen mehr aufeinander zugehen schadet uns allen nicht. 
Jogurtbecher (Gast) antwortete am 15. Okt, 10:36:
;-)
Ich versteh schon was du meinst, aber man kann sich auch unbedingt angepöpelt fühlen. Habe selber ein paar Jahre in Frankfurt gelebt und hautnah mitbekommen das bloße Anwesenheit für manchen Jugendliche schon ein Grund zum Pöpeln ist.
Respektvolles Verhalten lernt man im Elternhaus und aus seinen Peergroups. Natürlich hat die Gesellschaft dort mit Anteil, aber muss ich mich deswegen anpöpeln lassen?
Und solange bin ich noch gar nicht aus den Alter von Jugendlichen raus so dass ich weiß das man auch anständig werden kann selbst wenn die Gesellschaft einen ein anderes Bild vorlebt. 
teacher antwortete am 16. Okt, 16:35:
Ich habe mich provoziert gefühlt - nicht im Entferntesten hätte ich mich auch noch entschuldigt.
Dann habe ich meine Gefühle reflektiert und siehe da, ich habe meine SchülerInnen, die zu 50 % rechts wählen (vor 10 Jahren haben 50 % hier grün gewählt), verstehen können: Kleine, persönliche Erlebnisse zählen viel mehr als große politische Ideale. 
ek1780 (Gast) antwortete am 16. Okt, 21:57:
dein subjektives Empfinden...
... ist dein subjektives Empfinden. Du hast dich provoziert gefühlt und klarerweise keinen Drang verspürt, denen durch eine Entschuldigung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber dem Schluß daraus, rechts zu wählen bzw. das verstehen zu können, konnte ich noch immer nicht folgen.

Ich fühlte mich heute - sehr eilig zwischen Terminen - in der Wiener City bei eisigem Wind und Regen durch einen Busfahrer, der cool lächelnd die Tür, die vor meiner Nase zuging, eben nicht mehr öffnete, noch 5 Sekunden stehenblieb, mich dabei "anlächelte" und dann erst los fuhr, durchaus provoziert. Ich war zornig und wütend, komme aber nicht auf die Idee, rechts zu wählen. Und ganz ehrlich, seine Herkunft bzw. die politische Richtung seines Arbeitgebers war mir völlig egal, er hat sich einfach unnötigerweise besch*** verhalten. Ein kleines, persönliches Erlebnis. 
teacher antwortete am 17. Okt, 12:26:
Fein.
Ich habe in meinem Artikel gestanden, dass ich nicht so über den Dingen stehen konnte und vermute, dass es so vielen (meiner SchülerInnen) geht. Ich versuche, deren Rechtsruck intelektuell nachzuvollziehen ... und plötzlich hatte ich ein emotionales Aha-Erlebnis. 

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