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cotopaxi

 
kissa (Gast) meinte am 4. Jun, 22:41:
Schüllerrechte vs. Pflichten
Lieber Teacher,
hier ein anderer Aspekt aus Ungarn. Ich glaube, unsere Schulen sind generell strenger, als die in Österreich, mehr "preußischer". Aber die meisten Lehrer versuchen die pubertierenden mit Humor zu tolerieren. Auch wenn es mal schwierig sein kann, dass einer in der einen Minute noch Kleinkind ist, in der nächsten aber schon Erwachsener. Dass sie an einem Tag im siebten Himmel schweben, aber gleich am nächsten Weltschmerz haben. :)

Hier gibt es "bessere" Schulen mit strengen Aufnahmeprüfungen und ohne Problemkinder. Da wollen die Schüler lernen, nach der Matura an einer guten Uni studieren. Da passen solche Allüren nicht ins Bild, statt dessen gibt es viele Möglichkeiten der Selbstentfaltung und Talentförderung (Kunst- und Sportvereine, Förderkurse in den verschiedensten Fächern usw.) Dann gibt es viele "normale" Schulen, wo man ab und zu mal Schwierigkeiten hat, die man entweder mit Strenge oder mit Humor löst, oder eben wachsen einem die Kinder über den Kopf, wie auch anderswo. Und es gibt die Schulen, wo der "Rest" untergebracht ist, die meisten Schüler sind Problemkinder von Problemfamilien, viele Roma. Die Klatschpresse liebt diese Schulen, wo gelegentlich Lehrer verprügelt werden, weil sie ungenügend gegeben oder gar die Eltern vorgeladen haben. Hier haben die Kinder eher nur Rechte und gar keine Pflichten. Mit der Strenge muss man sehr vorsichtig vorgehen, da wird einem gleich eine Stellungnahme von unserem allerliebsten Schülerrechtbeauftragten vor die Nase gehalten. Dass man z. B. die Sachen der Schüler nicht anfassen kann (auch nicht, wenn man ganz sicher weiß, dass einer was gestohlen hat). Man darf den Schüler nur BITTEN, seine Tasche gefälligst zu zeigen. Und die Romakinder haben eine noch bessere Ausrede - wenn ihnen mal etwas nicht passt, dann sagen sie, man habe sie wegen ihrer Abstammung beleidigt und rennen gleich zum Ombudsman der Minderheitsrechte (oder zur lokalen Vertretung der Minderheiten). Eine Gratwanderung Tag für Tag. Aber die meisten Lehrer kommen damit klar. Wir haben ein schönes Wort dafür: nicht Beruf, sondern Berufung :) Sonst würde man es nicht machen :) 
teacher antwortete am 5. Jun, 10:36:
Mit Humor kann man bei Jugendlichen wirklich viel bewirken, aber ich neige dann oft zu Zynismus und Sarkasmus.

Ich finde halt, die Gesellschaft sollte (öfter) hinter den Maßnahmen der Lehrer stehen als hinter den Ungezogenheiten der Kinder. Sonst hat die Erziehung keine Wirkung - wollen wir das?

Ja zur Berufung, aber ich muss mir damit mein Leben verdienen und will nicht meine geistige und psychische Gesundheit opfern. 

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