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cotopaxi

 
Polly Oliver (Gast) meinte am 30. Mai, 15:19:
Ist Alter überhaupt eine Entschuldigung?
Hmm, bei Ihrem Text stellt sich mir die Frage, ob Alter allgemein überhaupt eine Entschuldigung irgendein Verhalten ist.
Bei mir ist die Pubertät noch gar nicht lange her und ich weiß, dass ich da schwierig war. Allerdings auch nur bei meinen Eltern und das tut mir im Nachhinnein ein bisschen Leid, aber nur ein bisschen ;)
Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Lehrer das als Entschuldigung für irgendwas genommen hätten.

Aber man kann das Ganze auch einfach mal ein paar Jahrzehnte später ansiedeln. Was mich ganz gerne mal aufregt, sind ältere Herrschaften, die meinen, nur weil sie ein halbes Jahrhundert mehr auf dem Buckel haben als ich, können sie sich alles erlauben. Gestern erst wieder passiert. Im Spuermarkt rammt mir ein Öhmchen ihren Gehwagen in die Hacken, anstatt mich einmal nett zu fragen, ob ich bitte zur Seite gehen könnte. Gut, ich bin jünger und fitter als diese Herrschaften, aber ich sehe es nicht ein, dass die sich deswegen ständig vordrängeln müssen. Wenn ich Zeit habe, ist ja nicht das Problem, vor allem wenn man einfach mal fragt, aber wenn ich zum Beispiel auch im Zeitdruck bin, dann kann ich bei sowas schonmal grätzig werden.
Ja, ich habe Respekt vor dem Alter, ich biete dann auch meinen Sitzplatz in der Bahn, zB. Nur das ist dann wieder etwas, damit erntet man eher blöde Blicke bis hin zu beleidigten Sprüchen, als einfach nur ein nettes Lächeln. Wolln sie nicht, gut, aber wenns dann darum geht, sich an einer Kasse hinten anzustellen und zu warten, da muss man dann nen Sonderbehandlung kriegen.

Aber genauso regen mich die Kiddies auf, die ein Schild um den Hals hängen haben: "Ich bin in der Pubertät und habe deswegen nen Freifahrtschein."
Ich war schließlich auch zu allen andern Menschen nett und freundich in dem Alter. Gut, ich bin auch Arztkind, da wird so etwas vielleicht noch mehr verlangt, als bei jemandem, dessen Vater nicht in der ganzen Stadt bekannt ist, aber trotzdem! 
steppenhund antwortete am 30. Mai, 15:24:
Vollkommen d'accord. 
ottivgrau antwortete am 1. Jun, 14:33:
Verzeihung, aber: nein! Einem 16-jährigen kann man nicht die selbe Verantwortlichkeit und Einsichtsfähigkeit wie einem 60-jährigen abverlangen. Da liegen einige Jahrzehnte an Lebenserfahrung und geistigem Reifungsprozess dazwischen, jedenfalls darf man davon ausgehen. Jugendliche befinden sich per definitionem in einem Entwicklungsstadium, in dem sie eben nicht wie Erwachsene zur Verantwortung gezogen werden können.

Natürlich darf das nicht heißen, dass uneingeschränkte Narrenfreiheit zu gewähren ist: Sie sollen ja was dazulernen, Verantwortungsbewusstsein entwickeln, und das geht nun mal ohne Feedback, dazu gehört auch klare Grenzziehung, nicht. Der Vorgang nennt sich Erziehung: An seinem Ende sollte ein Mensch stehen, der auch mit 70 noch einen halbwegs respektvollen Umgang mit seiner Umwelt pflegt.

Kinder und Jugendliche aber als eine Art zwergwüchsige Erwachsene zu betrachten, denen man im Anlassfall mit der selben, auch Erwachsenen gebührenden Konsequenz zu begegnen hat, ist ein fataler Trugschluss, der schon so manche Existenz ruiniert hat.

Übrigens wird man auch an einen 80-jährigen oft nicht die selben Maßstäbe anlegen können wie an einen jüngeren Artgenossen: Alter kann durchaus eine Entschuldigung sein, grundsätzlich. 
teacher antwortete am 3. Jun, 20:05:
Ist das nicht der heutige pädagogische mainstream germanischer Art? Jugendliche dürfen mehr, müssen weniger ... weil sie jung sind.
Früher war es umgekehrt. Anderswo ist es anders. 

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