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cotopaxi

 
Jasmin, Robert und Armin haben etwas gemeinsam: Eltern.


Eltern, die das Lernen ihrer Kinder übernehmen. Sie kommen gerne in die Sprechstunde und klären alles ab: Was zu lernen ist, Wie, Wann und Wo. Ich gebe kurze Hinweise, den Rest machen sie. Für Jasmin, Robert und Armin.

Jasmin, Robert und Armin zeigen keine auffallend gute Leistungen. Bessere Hausübungen als die anderen, das schon. Ich hätte passende Erklärungen dafür. Aber sie langweilen sich furchtbar. Sie verlassen sich ganz auf alle anderen, sie werden nur aktiv, wenn es nicht ums Lernen geht. Das machen bekanntlich Mama, Papa und Nachhilfelehrer.

Jasmins Mama ist eine chronisch unterbeschäftigte Hausfrau. Jasmin wird zum Lebensinhalt.

Roberts Mama ist Vollblut-Karrierefrau und checkt das berufliche Fortkommen der gesamten Familie.

Armins Eltern kommen immer im Duo und schreiben mit, was ich zu bemerken habe. Daraus entsteht ein Lernplan, der sich gewaschen hat.

Jasmin, Robert und Armin gehen gerne zur Schule. Sie brauchen die Erholung!
la-mamma meinte am 3. Dez, 18:52:
*lach*
den typus gibt es wohl in jeder klasse! kannst du den eltern nicht einfach extra-noten geben? 
teacher antwortete am 3. Dez, 19:03:
Die verstehen alles, nur keinen Humor. Leider. Sonst würde ich gerne zwei bis vier Zeugnisse ausstellen ... 
Nachtblau meinte am 3. Dez, 19:35:
Es soll auch Kinder in der Grundschule geben, die noch nie selbst ein Blatt ins Heft geklebt haben. Weil das macht die Mama daheim... 
teacher antwortete am 3. Dez, 19:55:
Ist ja auch furchtbar gefährlich (Schere, Kleber und so). Schließlich wird es dann auch viel schöner ... und irgendwie muss man/frau sich verwirklichen. 
rinpotsche meinte am 3. Dez, 19:59:
Ein gegenseitiges Dilemma: man kann sich weder die Eltern noch die Lehrer aussuchen und meistens stiefelt jeder in seinem Muster. Ich jedenfalls, würde gerne mit Lehrern solchen Humors den Werdegang meiner Kinder besprechen, aber oft ist gar keine Chance dazu, weil es in der Regel erst sehr spät zu einem Gespräch kommt. Da wird tagelang zuhause über Aufgabenverteilungen diskutiert und gestritten und keiner weiß eigentlich Bescheid darüber, was der eigene Part ist. Deshalb lese ich seit einiger Zeit recht aufmerksam (recht aufmerksam sein, habe ich aus meiner Schulzeit mitgenommen) Ihren Blog und freue mich, wie jetzt, über Ihren Ausdruck ganzheitlicher Aufnahme der Schutzbefohlenen. 
teacher antwortete am 3. Dez, 20:14:
Genau - wir können einander nicht aussuchen, deshalb ist diese Beziehung viel krisenanfälliger und gefährderter als z.B. beim Arzt, bei der Bank oder beim Arbeiten. Wichtig ist deshalb eine überlegte Kommunikation, aber darauf werden Lehrer kaum vorbereitet. Wir sehen uns zu sehr als "Fachwissenschafter" (Chemiker, Anglisten etc.), zu wenig als Kommunikatoren. Die Eltern sollten die richtige Distanz zu den Lehrern und zu ihren Kindern finden: Zumindest sich 2 x pro Jahr in der Schule sehen lassen, kurz anrufen, mailen oder so (nicht alle 8 Tage) und ihren Kindern schnell klar machen, dass diese selbst für ihre Lernfortschritte verantwortlich sind. 
rinpotsche antwortete am 3. Dez, 22:56:
Große Worte gelassen ausgesprochen. Mir fehlt es an Signalen, und da mein ich nicht Einseitige. Die Schulen meiner Kinder (unterschiedliche Systeme) sind für mich nicht angstfrei belegt. Zudem sind die Ängste vielschichtig und leider auch in die Zukunft der Kids orientiert, was ich als sehr lästig empfinde. Ich würde viel lieber mit dem Momentanen umgehen, wobei ich eine viel größere Tolernaz für Entspanntheit aufbringen könnte. Selbstverständlich gibt es kein Rezept dafür, weil es menscheld--und das ist auch gut so. 
Leser (Gast) antwortete am 6. Dez, 14:14:
"wir können einander nicht aussuchen, deshalb ist diese Beziehung viel krisenanfälliger und gefährderter als ... beim Arbeiten."

Beim Arbeiten? - Wie ist das gemeint? Verstehe ich nicht ganz (oder falsch), denn bei der Arbeit/im Beruf kann man sich in der Regel seine 'Beziehungen' (also die Leute, mit denen man zu tun hat und mit/unter denen man zum Teil über sehr lange Zeit gemeinsam arbeiten, erfolgreich kommunizieren, Ergebnisse erzielen, Lösungen finden muss) überhaupt nicht aussuchen. Die Vorgesetzten, Kollegen, Kunden etc. sind bereits da oder tauchen irgendwann im Beruf auf - und ich muss mit ihnen klarkommen, muss jeden Tag "überlegte Kommunikation" betreiben, um gemeinsam mit ihnen das Bestmögliche zu erreichen.
Oder? 
teacher antwortete am 6. Dez, 20:09:
Da muss ich etwas zurückrudern, nicht alle können sich ihre Partner aussuchen.

Ich hatte den Handwerker vor Augen, den Kaufmann oder Cafetier ... die ihre Kunden einfach an einen Konkurrenten weiterreichen können und das auch tun: "Sie müssen ja nicht zu uns kommen."

@rinpotsche:
Angst vor der Schule ist kaum mehr zu begründen: Bitte sich frei machen. 
steppenhund meinte am 3. Dez, 20:38:
Das ist aber schon irgendwie nett zu lesen:) 
teacher antwortete am 3. Dez, 20:57:
Ich nehms mit Humor. Aber die Kinder stehen unter Strom ... 
lilula (Gast) meinte am 3. Dez, 20:42:
Ich kann sie nicht ausstehen solche Mütter, die sind immer vor mir an der Reihe, und reden ewig ... nie würde ich auf die Idee kommen - freiwillig - in eine Sprechstunde oder zu einem Elternsprechtag kommen. 
teacher antwortete am 3. Dez, 20:56:
Darf ich dich das nächste Mal einladen? :-)
(Dieses Mal gab es guten Apfelkuchen und Tee mit einem Hauch an Rum ...) 
lilula (Gast) antwortete am 3. Dez, 21:23:
Hey, in meiner Schule gabs nie Kuchen und Tee mit Rum ...

Hast DU den Kuchen für die einsamen und gestressten Mütter gespendet? 
teacher antwortete am 3. Dez, 21:27:
Ahhh ... das läuft eher umgekehrt. Und das aus gutem Grunde. :-) 
BIA (Gast) antwortete am 3. Dez, 21:36:
"Andere Familien haben einen Porsche. Ich habe meine Kinder."

Dann erzählte sie mir 40 min stolz über ihre tolle Tochter (die ich gar nicht unterrichte), wollte nichts weiter über ihren Sohn wissen (den ich schon unterrichte) und ging.

O-kay.
Das ist die furchterregende Mischung aus unterbeschäftigter ehemaliger Karrierefrau, die sich nun dem beruflichen Fortkommen der Familienmitglieder widmet. 
teacher antwortete am 3. Dez, 21:40:
Porsche? Soooo sportlich sind meine Kinder nicht. Auch nicht so teuer.
Aber dieser Sprung (Sturz?) von der Karriere in die Kinderstube ist wirklich steil! 
BIA (Gast) antwortete am 3. Dez, 22:03:
Naja, das Härteste hat sie schon hinter sich. Immerhin brauchen ihre Kinder keinen Windelwechsler mehr und sprechen auch schon intellektuell ansprechende Sätze.
Nach 35 min hat sich herauskristallisiert, dass sie schon ganz gern wieder arbeiten würde, aber keiner jemanden nimmt, der so lange aus dem G'schäft draußen ist...bitte, erbarmt's euch einer, oh ihr Multinationals! 
teacher antwortete am 4. Dez, 18:47:
... zum Wohle der Kinder. 
Kat (Gast) meinte am 3. Dez, 22:16:
genau so eine bekannte habe ich auch in meinem bekanntenkreis. Ihre Kinder lernen zwar selber, aber was zu lernen ist, ist straff durchorganisiert und wehe das kind vergisst mal ne hausaufgabe. 
teacher antwortete am 4. Dez, 18:55:
Manche brauchen Organisationshilfe, aber Fremdbestimmtheit ist ein riesiger Demotiviationsfaktor. 
marsundco (Gast) meinte am 4. Dez, 16:47:
das wird schon...
Ich hatte mal einen in der Klasse der hat auch die ganze Zeit mit seinen Eltern Hausaufgaben gemacht. Aber irgendwann legt sich das immer. Bei den meisten nach der 4. Klasse (Grundschule, 11 Jahre) Bei ihm hats halt "a bisserl" länger gedauert (9. Klasse, 15 Jahre).
Ich glaub irgendwann wird das jeden Eltern mal zu stressig und wenn sies doch bis zum Abitur durchhalten können sie ja gleich noch das Studium machen, und den Job. Wer kriegt dann eigentlich die Rente? 
rinpotsche antwortete am 4. Dez, 16:48:
äh, niemand? 
teacher antwortete am 4. Dez, 18:56:
Unsere Pension? Wird gerade ausgegeben ... für diverse Banken etc. 
Bastian (Gast) meinte am 12. Dez, 08:39:
:)
Die Erholung kommt zusammen mit der Arbeit, mit der Schule u so weiter.. Man muss auch ein bisschen Zeit für Ruhe finden! 
 

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