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cotopaxi

 
bonanzaMARGOT meinte am 29. Okt, 10:30:
weniger rauchen - mehr saufen?
solange alkohol überall angeboten wird und relativ billig ist, bleibt es die droge nr. 1 auch für die jugendlichen. hinzu kommt der kulturelle background, die gesellschaftliche akzeptanz ...
andere drogen sind teurer und außerdem verboten.
bei jungen männern gehört`s zur mannwerdung: wer viel verträgt, dem zollen die kumpels hochachtung; wer alk ablehnt, gilt als weichei.
die erwachsenen dienen betr. alkohol auch nicht gerade als vorbilder.
ich erinnere mich an einige lehrer an unserem gymnasium, die sich ganz gut zuschütteten. der hausmeister machte das sogar während seiner arbeit. alle wußten es. er schickte uns schüler manchmal zum einkaufen seines weins. wir holten uns da gleich eine flasche mit, die wir in der freistunde tranken.

alkohol ist kein spezifisches schulproblem. es ist ein menschliches und gesellschaftliches problem. 
teacher antwortete am 29. Okt, 10:34:
Ja. Bleibt die Frage, ob wir - wie beim Rauchen - irgendwann bereit sein werden, klare Verbote aufzustellen und zu akzeptieren. 
bonanzaMARGOT antwortete am 29. Okt, 10:37:
das ist ein längerer prozeß: neben verboten gehören gleichzeitige aufklärung, so dass ganz langsam bei den menschen ankommt, dass es eben nicht unbedingt schick ist, besoffen zu sein - sondern dass es eine schwäche bedeutet und zudem ziemlich häßlich ist.
ich bin ein alki, teacher, - weiß, wie schwer es ist, davon zu lassen ... 
bonanzaMARGOT antwortete am 29. Okt, 10:39:
apropos:
wichtig ist auch, dass man offen darüber reden kann. leider ist in schule, familie und beruf alkoholismus immer noch ein sehr schwieriges thema, welches geleugnet oder verharmlost wird. 
teacher antwortete am 29. Okt, 11:00:
Es kann letztlich zu einer Sucht werden.

Momentan ist es bei den Schülern nur ein Riesenspaß, den man täglich haben kann. 
bonanzaMARGOT antwortete am 29. Okt, 11:07:
je nach veranlagung, charakter und lebensumständen kann aus dem riesenspaß eine alkoholabhängigkeit werden - schneller als man denkt.
immer noch wird nicht ausreichend über die verheerenden auswirkungen des alkohols auf ein menschenleben aufgeklärt. damit meine ich nicht nur die gesundheitliche schädigung, sondern den gesamten zerfall der persönlichkeit: der soziale abrutsch, der nervliche zusammenbruch, die schleichende selbstzerstörung ... 
quirinus antwortete am 29. Okt, 15:33:
Oben habe ich bereits kurz auf den Zusammenhang zwischen der sog. sexuellen Revolution und exzessivem Saufen hingewiesen. Wer über den Alkoholkonsum von Jugendlichen und Kindern redet, darf über Pornographie nicht schweigen. Ich behaupte: daß der Gruppenzwang zum Konsum von Pornofilmen und zum Erproben aller nur erdenklichen Sexualpraktiken vom Alkoholkonsum nicht zu trennen ist. Man muß alles mitmachen, um nicht als Außerseiter zu gelten. Und um alles mitmachen zu können, muß man sich Mut ansaufen. Hinterher säuft man weiter, um vergessen zu können, wie man sich selbst und andere erniedrigt hat.

Unnötig zu fragen, weshalb dieser offensichtliche Zusammenhang von den allermeisten sog. Erwachsenen nicht thematisiert wird. 
bonanzaMARGOT antwortete am 29. Okt, 17:06:
ich sehe allerdings diesbezüglich auch keinen zwingenden zusammenhang.
ich halte pornographie für vollkommen harmlos im vergleich mit der alkoholproblematik, vorausgesetzt immer, dass weder zuhälterei, menschenhandel u.a. kriminelle machenschaften dabei im hintergrund stehen. 
quirinus antwortete am 31. Okt, 19:31:
Mir ging (und geht) es in diesem Zusammenhang nicht um den Pornokonsum Erwachsener, sondern darum, was mit Kindern und Jugendlichen passiert, die durch Gangsta Rap und/oder (Hardcore-) Pornos sozialisiert werden und dementsprechend unter dem Druck stehen, so früh wie möglich genauso agieren zu müssen wie die Rapper und/oder die Pornodarstellerinnen und -darsteller. Es passiert nämlich genau das, was heute so oft an vielen Jugendlichen beklagt wird: Kälte, Stumpfheit, Empathielosigkeit, Desinteresse an allem, was auch nur im entferntesten mit Bildung im klassischen Sinne zu tun hat - und eine entsetzliche innere Leere, die (wie oben bereits gesagt) mittels Alkohol u.dgl.m. aufgefüllt wird. Es ist ein Teufelskreis. Doch es muß wohl erst wieder einen Anlaß geben, der dazu führt, daß dieses Thema unüberhörbar durch alle Medien geht, so wie nach Robert Enkes Suizid das Thema Depression und jetzt das Thema Burnout. Ich aber beobachte in meinem Umfeld und im Internet schon seit 20 Jahren, wovon ich jetzt spreche, und verweise einstweilen auf Dokumentationen wie z.B. diese oder diese oder diese sowie auf die Kommentare dazu. Viel Spaß beim Kucken und beim Lesen. 
bonanzaMARGOT antwortete am 1. Nov, 08:21:
quirinus, unsere gesamte westliche zivilisation ist übersexualisiert. die entwicklung ging mit der liberalisierung der gesellschaft insbesondere der massenmedien einher. sex sells. der kapitalismus mit seinen protagonisten läßt sich doch eine solche einnahmequelle nicht entgehen.
pubertierende jugendliche sind aufgrund ihrer unreife besonders gut zu beeinflussen und zu verführen. das ist nichts neues.
es liegt nicht an der pornografie speziell - unsere gesellschaft ist allgemein dekadent und abgestumpft. die jugendlichen setzen uns da lediglich einen spiegel vor. die verbrecher sind die skrupellosen geschäftemacher, die modernen rattenfänger ...
solange konsum und geld mehr zählen als innere werte, wird sich daran auch nichts ändern.
ich halte das zeigen pornografischer inhalte für wesentlich unbedenklicher als gewalt in den medien. meine sexuelle aufklärung bestand z.b. großteils aus den pornoheften meines älteren bruders. da sah ich endlich mal ganz ungeschminkt, wie "sowas" aussieht. auf mein sexualverhalten hatte es keinen negativen einfluss. und mit meinem alkoholkonsum hatte das auch nichts zu tun.
das trinken vorallem unter männlichen jugendlichen hat ganz andere hintergründe. da geht es um männlichkeitsgebaren ..., - wie auch bei der gewalt. die jungen testosteron-aufgefüllten männer reagieren sich ab. später wird dann unter umständen frust-saufen draus, und es entsteht der teufelskreis der abhängigkeit.
die meisten jugendlichen merken schnell, dass saufen und sex nicht gut harmonieren. 

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