Wenn die Trinkgeldmafia eine verräterische Handbewegung zeigen müsste, dann würde es laut krächzen, in den Mikros des "Was-bin-ich"-Studios.
Am Wochenende geht's ins Theater und die Vorstellung beginnt schon vorzeitig. Bei der Garderobe!
Dort hängt ein schön folierter Hinweis, dass 1 Euro 30 pro Kleidungsstück abzulegen ist. Mal zwei macht 2,60.
Ich lege einen blauen Fünfer hin. Raten Sie mal, was dann passiert.
Zwei Euro kommen zurück. Zusammen mit einem vorwurfsvollen Blick, der leicht zu interpretieren ist: "Sie haben vergessen Stimmt schon! zu sagen, der Herr!"
Stimmt schon, ich habe es nicht gesagt, ich habe auf ein freundliches Lächeln, auf ein nettes Wort oder eine menschliche Geste gewartet. Etwas, das ein Trinkgeld von 40 Cents begründen könnte.
Was kommt, ist das schlichte Gegenteil: Ein böser Blick und das Kratzen in der Kleingeldschatulle. Krächz, krächz, krächz. Wie ihre langen Fingernägel in der Messingschale lärmen, das erinnert mich an schräge Kreide an der Tafel. Widerlich.
Sie will und will das Kleingeld nicht finden und scharrt weiter im Metall. Ich stehe meinen ganzen Mann, ich warte auf das Retourgeld, die Leute hinter mir schauen gespannt zu. Theater eben. Entnervt gibt die Bekleidungs-Schwerarbeiterin nach und holt zwei Zwanzigcentstück aus der Kassa.
In diesem sensiblen Moment fällt es mir ein:
"Stimmt schon."
Ich drehe mich lächelnd um ... und die Komödie auf den Brettern, die die Welt bedeuten, kann beginnen ... äh weitergehen.
"Blöder Hund", höre ich in der Umgebung denken.
Liebe Garderobefräuleins: Ich möchte euch zu mehr Freundlichkeit erziehen, ich bin ein teacher! Rund-um-die-Uhr-Lehrer.
Am Wochenende geht's ins Theater und die Vorstellung beginnt schon vorzeitig. Bei der Garderobe!
Dort hängt ein schön folierter Hinweis, dass 1 Euro 30 pro Kleidungsstück abzulegen ist. Mal zwei macht 2,60.
Ich lege einen blauen Fünfer hin. Raten Sie mal, was dann passiert.
Zwei Euro kommen zurück. Zusammen mit einem vorwurfsvollen Blick, der leicht zu interpretieren ist: "Sie haben vergessen Stimmt schon! zu sagen, der Herr!"
Stimmt schon, ich habe es nicht gesagt, ich habe auf ein freundliches Lächeln, auf ein nettes Wort oder eine menschliche Geste gewartet. Etwas, das ein Trinkgeld von 40 Cents begründen könnte.
Was kommt, ist das schlichte Gegenteil: Ein böser Blick und das Kratzen in der Kleingeldschatulle. Krächz, krächz, krächz. Wie ihre langen Fingernägel in der Messingschale lärmen, das erinnert mich an schräge Kreide an der Tafel. Widerlich.
Sie will und will das Kleingeld nicht finden und scharrt weiter im Metall. Ich stehe meinen ganzen Mann, ich warte auf das Retourgeld, die Leute hinter mir schauen gespannt zu. Theater eben. Entnervt gibt die Bekleidungs-Schwerarbeiterin nach und holt zwei Zwanzigcentstück aus der Kassa.
In diesem sensiblen Moment fällt es mir ein:
"Stimmt schon."
Ich drehe mich lächelnd um ... und die Komödie auf den Brettern, die die Welt bedeuten, kann beginnen ... äh weitergehen.
"Blöder Hund", höre ich in der Umgebung denken.
Liebe Garderobefräuleins: Ich möchte euch zu mehr Freundlichkeit erziehen, ich bin ein teacher! Rund-um-die-Uhr-Lehrer.
teacher - am Montag, 26. März 2007, 16:48
tyndra (Gast) meinte am 27. Mär, 07:05:
oje...
da bist du aber eingeknickt! liegt wohl dran, dass du ein recht gutes herz hast ;-)ich gehör zur entweder-oder-fraktion. ich gebe gern, wenn das service passt, und ich sag dann auch den menschen. aber wenn sich jemand kein trinkgeld "verdient" hat, bleib ich hartnäckig und nehm sogar 10 cent. we are not in america ...
teacher antwortete am 27. Mär, 17:40:
Ich liebe Länder, wo eindeutige Preise verlangt werden und Trinkgeld nicht erwartet wird.... Ich hoffe, dass die Vermutung mit dem guten Herzen zutrifft und möglichst selten schamlos ausgenützt wird.
SaschDaily (Gast) meinte am 27. Mär, 09:55:
Strafe
Ich kann mir das so richtig gut vorstellen. Total genervte Bedienung und im letzten Moment noch einen draufsetzen. Aber soviel Frechheit muss bestraft werden. Glückwunsch!LG
Sascha
teacher antwortete am 27. Mär, 17:46:
Es war nicht Absicht! Aber manchmal reagiere ich spontan auf unfreundliche Frechheit mit gleicher Münze.
gulogulo antwortete am 27. Mär, 18:23:
dann schreibe ich in zukunft wohl lieber etwas freundlicher. ;-)
teacher antwortete am 27. Mär, 18:27:
Auf welches Konto soll ich das Trinkgeld überweisen?
lillybet meinte am 27. Mär, 14:02:
Hm...
Naja, manche sind schon dreist, muss man wirklich sagen. Ich bin ja selbst im Dienstleistungssektor tätig und bekomme schon mal an die 300 - 400 Euro im Monat Trinkgeld. Aber ich ERWARTE es nicht einfach so. Mir ist lieber die Leute sind nett und zufrieden als sie regen sich ständig nur auf und geben dann 5 Euro. Aber was ich persönlich ziemlich dreist finde, sind Friseure. Sie verlangen bei einer Frau schon mal von vornherein mehr Geld, sie sprühen einem irgendwelchen Schmarrn in die Haare (obwohl man ihnen schon gesagt hat, dass man das NICHT will) und verrechnen für jedes Mal Sprühen 2 Euro. Da kriegen die von mir nichts mehr, so nett kann die Friseurin dann gar nicht mehr sein, denn da fühl ich mich abgezockt...JAWOLL! :D
teacher antwortete am 27. Mär, 18:07:
Feim Friseur bekomme ich immer noch um 11 Euro freundliche Bedienung, da zahle ich den 12.Euro gerne. Und wir lächeln weiter ...
gulogulo antwortete am 27. Mär, 18:27:
ich finde es z.b. eine frechheit, daß beim metzger das aufschneiden der semmel extra kostet, wenn man eine wurstsemmel bestellt.
teacher antwortete am 27. Mär, 18:29:
In Österreich war das eine Zeit lang nur mit bestimmten Gewerbescheinen möglich, d.h. der Bäcker oder der Metzger (Fleischer) durften das nicht einmal. Jetzt verlangen sie halt Geld, das nenne ich Liberalisierung pur.
pathologe meinte am 27. Mär, 14:10:
Scheint momentan ein österreichisches Problem zu sein
Simon Columbus (Gast) meinte am 27. Mär, 20:40:
Trinkgeld sollte eine freiwillige Leistung des Kunden sein - als Bezahlung für die (ebenfalls freiwillige) Freundlichkeit des Personals.Ich gebe gerne Trinkgeld, wenn ich dafür eine entsprechende Leistung bekomme. Wenn die Leute freundlich sind, haben sie es sich verdient. Aber NICHT bei "Dienst nach Vorschrift"!
In besagtem Fall hätte ich nichts gegeben...
meoled (Gast) antwortete am 27. Mär, 22:05:
Sehr gut!
Dem sowieso schon total gestressten Personal an der Garderobe noch zusätzlich die Arbeit erschweren! Gut gemacht!