Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
cotopaxi

 
Bei den Wahlen wurde dafür geworben: "Maximal 25 Kinder in einer Klasse."
In den Medien wird davon berichtet: "SchülerInnenhöchstwert in den Pflichtschulen: 25! 1500 Lehrer werden dafür angestellt."
Zuletzt wurde aus dem fixen Ziel 25 ein weicher Richtwert: "Wenn es halt geht."

Ganz offen, ich habe nie daran geglaubt.
Ich habe sogar dagegen gewettert: "Wenn nur mehr 25 Kinder in einer Klasse sitzen, dann gibt es in den Fremdsprachen keine Teilungen mehr!"

Zur Erklärung: Momentan können (in einigen Fällen) große Klassen für den Fremdsprachenunterricht geteilt werden. Damit die Kinder wirklich zum Sprechen kommen. Sitzen 28 Schüler in der 6 B, dann lernen sie z.B. Französisch in zwei Gruppen à 14 Leuten. In den anderen Fächern, wie Geschichte oder Geographie, gehen sie wieder in die Großgruppe zurück. Also Teilung dann, wenn es besonders wichtig oder sinnvoll ist, statt Gießkannentechnik.

"Wir haben 35 Schüler vom Landesschulrat zugeteilt bekommen," verkündet heute der Direktor lapidar.

Was heißt das?

Unsere Schule wird 35 Schüler mehr aufnehmen müssen als angemeldet. Wir können aber keine zusätzliche Klasse eröffnen, weil wir keinen freien Raum dafür haben. Also müssen wir die zugewiesenen Kinder auf die bestehenden sieben Anfängerklassen aufteilen: Zu den geplanten 25 Kindern kommen weitere 5 dazu.
25 + 5 = 30
Im vorigen Jahr nahmen wir nicht mehr als 29 Kinder in unsere ersten Klassen auf, im nächsten Jahr müssen wir 30 einteilen.

Zusammenfassung: Die Politiker haben weniger Schüler pro Klasse versprochen, wir werden mehr halten.
Denken Sie bloß nicht an Tierhaltung, Käfighaltung, Massenhaltung. Versprechen sollte man halten!
Simon Columbus (Gast) meinte am 14. Mär, 19:35:
Mmhh... wir haben in unserer Klasse 35 Schüler, bei meiner Schwester ist es ähnlich. Den geringsten Wert gab es bei der Einschulung mit 29 - etwa Durchschnitt an unserer (Waldorf-)Schule
Allerdings muss man sagen, das wir in vielen Fächern eine Zwei- oder Dreiteilung der Klassen haben.

Also, bei allen Beschwerden, es geht noch schlimmer ;-)
Was natürlich gebrochene Politiker-Versprechen (eher: Versprecher?) nicht entschuldigen soll und darf.

Kleinere Klassen - das hätte ich gerne. Mit zehn, vllt. auch fünfzehn oder zwanzig Leuten kann man ganz anders arbeiten als in großen, unübersichtlichen Klassen. Allerdings hieße das wohl, dass sich nur noch 2 Diskussionspartner finden würden... 
stichi meinte am 14. Mär, 20:13:
Protest!!!!!
Ich habe jahrelang darunter gelitten, dass große Klassen in Fremdsprachen oder Deutsch geteilt wurden. Bei mir in Bio und Chemie waren sie dann wieder treulich vereint, Rangordnungen mussten wieder ausgefochten werden, Berichte über die Ereignisse in den getrennten Stunden mussten weitergegeben werden etc. etc. Es war zum K....
Ich fand es immer ätzend, ich hätte auch lieber in einer Klasse mit 15 Schülern unterrichtet und fand es extrem ungerecht. Jeder Unterricht ist in einer kleinen Klssse besser, oder? 
teacher antwortete am 15. Mär, 08:25:
Natürlich sind kleinere Gruppen für alle Fächer wichtig. Aber wenn die Ziffern für die einen gesenkt werden - auf Kosten der anderen!, dann ist das kontraproduktiv. Kein (privater) Sprachkurs der Welt könnte mit Gruppen von 25 Schülern Kunden gewinnen, wohl aber kann man mit größeren Gruppen andere Kurse abhalten.
Wir brauchen aber angesichts der realen Zahlen gar nicht darüber zu streiten beginnen. 
gulogulo meinte am 14. Mär, 20:33:
es ist halt für die politik das problem, wo sie das ganze geld für die neuen lehrer, klassenzimmer ... hernehmen sollen. sie brauchen es ja für andere "wichtige" dinge. 
dokmok (Gast) antwortete am 15. Mär, 10:21:
@gulogulo
Ein Schelm welcher hier nun an die Erhöhung der Bezüge der "betroffenen" Politiker denken würde... 
lillybet meinte am 15. Mär, 08:43:
hm....
Nun, ich weiß nicht so recht, aber ich fände auch eine PRINZIPIELLE senkung besser. Dabei hab ich selbst von so einer Teilung profitiert. Wir waren im Englischunterricht (in der Oberstufe) geteilt. Ich war insofern froh, als ich die "andere" Lehrkraft zum k.... fand. Allerdings waren wir etwas weniger Schüler als die andere Gruppe und mussten daher immer in fremde Klassen ausweichen, enorm angenehm bei einer zweistündigen Schularbeit, wenn dann in der Pause die Schüler, denen der Raum eigentlich "gehört" reinpoltern, weil sie irgendwas für die nächste Stunde brauchen. Oder wenn sie den Raum nicht vorm Läuten zur nächsten Stunde verlassen wollten, wir aber Schularbeit hatten.

Nein, ich fand das nicht so toll. Mir wäre lieber gewesen, die Klasse wäre kleiner gewesen und nicht geteilt (unter der Voraussetzung natürlich, dass ich MEINEN Englischlehrer behalten hätte dürfen! *g*)

Wir hatten dann noch den besonderen "Luxus" ab der 5. Klasse (9. Schulstufe) zwischen Latein und Französisch wählen zu dürfen. Die Lateingruppe war (ich möchte fast sagen "naturgemäß" *g*) etwas kleiner (das verhältnis war 21:4) und wurde dadurch mit einer Parallelklasse zusammengelegt. Na, das war dann erst lustig! Beim Festlegen von Schularbeitsterminen gingen wir 4 natürlich immer unter. Sowohl in der eigenen Klasse, wenns um die Koordination von unseren Latein- mit den Mathe-, Deutsch-, Englisch- UND Französischschularbeiten ging. Aber auch in der Lateingruppe selbst, weil die anderen zu 11 waren und sich IMMER durchgesetzt haben mit ihren Terminwünschen.

Kurzum, ICH habs nicht so mit den Klassenteilungen, Zusammenlegungen für einzelne Fächer, etc. pp. Außerdem ist auch z.B. Mathe ein Fach wo es sehr um Verständnis geht, wo Schwächere in Riesengruppen untergehen. Dort tut man sich auch mit 25 leichter als mit 35 (und private Mathe(nachhilfe)kurse werden ja auch nicht mit 25 Leuten abgehalten, das gilt also nicht nur für private Sprachkurse). 
teacher antwortete am 15. Mär, 18:44:
Mir scheinen die vorgebrachten Argumente zu dünn, um daraus schließen zu können, dass Teilungen bzw. Kleingruppen in allen Fächern gleich notwendig wären.
Große Gruppen in Fremdsprachen bremsen jedenfalls hochgradig. Ob das politisch überhaupt bedacht wird? 
stichi antwortete am 15. Mär, 23:37:
Naja, dann mach mal mit 34 Schülern Experimente. Das ist nichts für schwache Nerven. Und dann noch immer das Gewäsch der Damen und Herren im KuMi oder OSA, die warm und trocken und weit weg von allen Schülern sitzen und einem Schülerübungen quasi verordnen.
Wenn was passiert, ist natürlich der Kollege verantwortlich und nicht die Herrschaften auf dem Amt!!!! 
teacher antwortete am 16. Mär, 17:16:
Ich verstehe.
Ich träume von möglichst flexiblen Gruppengrößen. Sprich:
1. Lehrerbezahlung nach Schülerzahl. Große Klassen bringen mehr Geld.
2. Teilungsmöglichkeit nach Unterrichtsform. Frontalunterricht verträgt größere Gruppen. 
April (Gast) meinte am 18. Mär, 11:16:
Paroles, paroles ...
Versprechen sollte man halten ... *lol* Du hast es mit Politikern zu tun. Versprechen, tz! Ich habe in meiner Englischklasse 5 32 Schüler, vor zwei Jahren in einer anderen 5 34 ! Schüler. Durch verschiedene Methoden kann man zwar erreichen, dass sie so viel wie möglich zum Sprechen kommen, aber man kann sich nicht um einzelne mit Defiziten kümmern. 
teacher antwortete am 18. Mär, 13:08:
Wobei ich den angezogenen Methoden misstraue.
Z.B. sind die Paar- oder Gruppenarbeiten in der Fremdsprache mehr zum Festigen von Fehlern (z.B. in der Aussprache) geeignet als zum Lernen.

Das Dumme: Die Politiker reden von 25er-Klassen, die Wähler glauben das, die Realität schaut ganz anders aus. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma