Ich bin dafür: Noten für Lehrer! Weil es so schön zu unserem Schulsystem passt.
Wenn Schüler den Unterricht bewerten, dann reflektieren sie vorwiegend die alltäglichen Handlungssituationen ihrer LehrerInnen: Lächelt er? Wie grüßt sie? (Wie) kontrolliert er Hausübungen? Gibt sie Hilfestellungen beim Prüfen? Sagt er die Noten? Ruft sie mit Vor- oder Familiennamen auf?
Kurz gesagt, es fällt nicht schwer, sich beliebt zu machen. Und es hilft den Kleinen, sich in unserer Lernwelt wohl zu fühlen. Gut so.
Was Schüler kaum beachten, ist die Qualität des Unterrichts, das Niveau dessen Resultate und die hohe Kunst der Methodenauswahl.
Da stehen sie einfach nicht drüber, wie sollten sie auch?
Die Ergebnisse der Unterrichtsarbeit hängen wenig von den alltäglichen Handlungen, sondern vielmehr von den angewandten Methoden ab: Es macht einen Riesenunterschied, ob Inhalte per Schülerreferat, im Frontalunterricht oder im Experiment erworben werden. Leider werden hier effiziente Handlungsmuster als anstrengend und unbefriedigend erlebt, was zwar zu guten Erfolgen, aber zu schlechten Lehrerbeurteilungen führen würde. Schlecht so, weil die beliebten Lehrer nicht immer die guten sind!
Das passt nun herrlich in unser Schulsystem: Nicht die wirkliche Qualität zählt, sondern der oberflächliche Schein. Sehr gut!
Wenn Schüler den Unterricht bewerten, dann reflektieren sie vorwiegend die alltäglichen Handlungssituationen ihrer LehrerInnen: Lächelt er? Wie grüßt sie? (Wie) kontrolliert er Hausübungen? Gibt sie Hilfestellungen beim Prüfen? Sagt er die Noten? Ruft sie mit Vor- oder Familiennamen auf?
Kurz gesagt, es fällt nicht schwer, sich beliebt zu machen. Und es hilft den Kleinen, sich in unserer Lernwelt wohl zu fühlen. Gut so.
Was Schüler kaum beachten, ist die Qualität des Unterrichts, das Niveau dessen Resultate und die hohe Kunst der Methodenauswahl.
Da stehen sie einfach nicht drüber, wie sollten sie auch?
Die Ergebnisse der Unterrichtsarbeit hängen wenig von den alltäglichen Handlungen, sondern vielmehr von den angewandten Methoden ab: Es macht einen Riesenunterschied, ob Inhalte per Schülerreferat, im Frontalunterricht oder im Experiment erworben werden. Leider werden hier effiziente Handlungsmuster als anstrengend und unbefriedigend erlebt, was zwar zu guten Erfolgen, aber zu schlechten Lehrerbeurteilungen führen würde. Schlecht so, weil die beliebten Lehrer nicht immer die guten sind!
Das passt nun herrlich in unser Schulsystem: Nicht die wirkliche Qualität zählt, sondern der oberflächliche Schein. Sehr gut!
teacher - am Mittwoch, 22. November 2006, 08:02
Alex (Gast) meinte am 22. Nov, 09:55:
Sie bringen es ja eh immer wieder auf den Punkt.
Zitat: "Das passt nun herrlich in unser Schulsystem: Nicht die wirkliche Qualität zählt, sondern der oberflächliche Schein. Sehr gut!"Das einzige was ich dazu noch sagen möchte, ist, dass es vielleicht doch einen Weg gäbe die guten von den weniger guten Lehrer zu unterscheiden.
Auf der einen Seite, eben die Benotung der Lehrer durch die Schüler heranziehen, und auf der anderen Seite, einfach das Wissen der Schüler in diesem Fach ermitteln.
Durch Kombination dieser beiden Ergebnisse wird ziemlich schnell klar werden, wer ein guter Lehrer ist, und wer selbst noch einen Lehrer braucht.
Die Gewichtung würde ich etwas stärker (ca. 2/3 zu 1/3) auf das Wissen der Schüler geben, denn auf den ermittelten Wohlfühlfaktor.
Ich muss noch dazu sagen, dass wir ab der 6. Klasse schon auch Lehrer kritisiert haben, die außer *Gschicht'l drucken* keinerlei Unterricht abgehalten haben. Vielleicht, weil wir auch gemerkt haben, dass diese Argumentation bei den Erwachsenen sehr gut ankommt, und einem in einem sehr reifen und vernünftigen Licht erscheinen ließ, wenn man, um eigenes Versagen zu überdecken, einen Lehrer, auf diese Art kritisiert hat.
Ich bemerke es auch bei meinem Neffen (15.Jahre), dass die Kinder ein sehr weites Repertoire an Ausreden, Argumentationen und Verhaltensweisen erfinden, um schulische Ereignisse den Eltern beizubringen, und umgekehrt. Je nachdem wie die Eltern zum Schulsystem stehen, je nachdem welche Lehrer erlebt wurden.
teacher antwortete am 22. Nov, 19:33:
Jedenfalls komme ich bei Schülern und Eltern besser an, wenn ich Gschichtln aus dem Urlaub zum besten gebe statt Vokabel zu pauken oder Grammatik zu üben. Komisch.
Nachtblau meinte am 22. Nov, 09:56:
Die Methoden sind gar nicht so entscheidend, eher ist entscheidend, wie gut der Lehrer die Methode beherrscht
teacher antwortete am 22. Nov, 18:58:
Ganz genau - vorausgesetzt, man beschränkt sich nicht auf eine einzige.
Verde meinte am 23. Nov, 00:25:
der oberflächliche Schein scheint mir hier auch hier auf dieser Seite etwas zu herrschen.Größenwahn gepaart mit Halbbildung.
Gottseidank studieren meine Töchter schon
und sind durch das Geflecht eurer verbalen Schranken
hindurch gekommen.
In den Universitäten schaut es nämlich ganz anders aus und dazu habt ihr eitlen Fatzken es ja nie gebracht !
Täglich werden hier die Kinder niedergemacht.
Daß sie dumm und faul sind und daß es nur daran liegt, daß sie eure schlauen Lehrpläne nicht verstehen.
Und das Gejammere, wie schwer ihr Lehrer es habt, ist einfach nur Note Sechs. Setzen !
wenzel
Nachtblau antwortete am 23. Nov, 02:33:
Stell du dich mal in eine Klasse und versuch den Kindern was beizubringen. Und zwar wirklichen Stoff, nicht nur oberschlaue Phrasen dreschen. Dann wirst auch du erkennen, dass die Theorie so einfach ist, die Praxis jedoch komplexer. Aber weil ja schließlich jeder die Schule besucht hat, meint er in diesem Punkt kompetent zu sein. Setzen 6, der Herr!
teacher antwortete am 23. Nov, 08:11:
@Verde:Wieviel Frust bringt einen Menschen so weit, sich hier so vorzuführen?
P.S.: Auch mit solchen Eltern müssen wir zusammenarbeiten (können).
P.P.S.: Ich lasse mich gerne auf substanzielle Diskussionen ein - auch als Universitätslektor!
Verde antwortete am 23. Nov, 15:53:
Wieso Frust ? ich sage nur meine Meinung. Das ist doch Sinn und Zweck eines blogs. Mir ist halt aufgefallen, daß du ständig am Jammern bist und immer den Schülern die Schuld gibst.Nicht ich führe mich hier vor, sondern du, Herr Universitätslektor.@nachtblau Muß man kompetent sein, um mitzureden ? Wer entscheidet denn, wer mitreden darf und wer sich setzen muß ?
Das ist es, was mir hier nicht gefällt.
teacher antwortete am 23. Nov, 16:01:
"Größenwahn", "Halbbildung", "eitle Fatzke" - das ist keine Meinungsäußerung, sondern Beleidigung. Substanz- und niveaulos!Und wenn ich hier (erstmals!) meinen Lehrauftrag ins Spiel bringe, dann um zu zeigen, das ich die Universitäten auch von innen kenne.
PS1: Ich habe meine letzten Texte überflogen, ein einziger (rd 5%) ist schülerkritisch.
PS2: Blogs leben auch von kritischen Lesern und Schreibern, aber bitte über der Gürtellinie.
Nachtblau antwortete am 23. Nov, 17:00:
Na eigentlich sollte man schon wissen wovon man redet, wenn man irgendwo etwas ablässt, vor allem wenn man es in diesem Ton ablässt.
sillerbetrachter meinte am 23. Nov, 10:11:
wer sich mit abstand an seine eigene schulzeit erinnert, der wird die lehrkräfte als beste beurteilen, die konsequent und authentisch gewesen sind, die schüler in den prozess einbezogen, sie ernst genommen und ihnen die freude am lernen vermittelt haben. meines erachtens gibt es nicht DIE methode für jeden. das vermittelt uns gerne die presse oder die behörde. die legen aber wert auf den schein.
teacher antwortete am 23. Nov, 15:35:
Ich habe die Qualität meiner Lehrer auch erst mit zeitlichem Abstand (und mit zunehmender Erfahrung) einschätzen können. Beispielsweise habe ich meinen Geschichtelehrer, der mit Gruppenarbeit und Videos unterrichtete, für einen faulen, uninteressierten Typen gehalten. Dabei war er den frontal unterrichtenden Intellektuellen methodisch weit überlegen - ich habe das total unterschätzt und missachtet. ("Verzeihung, Herr Professor!")
Morast (Gast) meinte am 23. Nov, 12:45:
Aber wer soll denn die Noten geben?Schüler, die nach Bliebtheit beurteilen? Kollegin, die kaum Einblick in das Lehren des Lehrers haben - und somit in Gefahr geraten können, des Mobbings überführt zu werden?
Vorgsetzte [Direktor, Beamte], die erst recht nicht wissen, was der Lehrer eigentlich treibt? Mit Schülerstichproben vllt, die deren Fähigkeiten und Kenntnisse objektiv prüfen?
Will sagen: Schwer zu realisieren - aber kein schlechter Gedanke.
teacher antwortete am 23. Nov, 16:06:
"Aber wer soll denn die Noten geben?" - Genau das bleibt die große Frage. Noch unbeantwortet.