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cotopaxi

 
Lehramt Student (Gast) meinte am 29. Apr, 15:29:
Ohne Wissen geht's nicht. Zurück an die Uni.
Bin im 2. Semester (Informatik) könnte jetzt schon mit Sondervertrag in Kärnten unterrichten. Teile Ihre Ansicht vollkommen. Unsere Uni Professoren (Didaktik) gehen teilweise soweit, dass sie auf Grund moderner Technologien sogar Fremdsprachenunterricht abschaffen wollen (soweit die Technik soweit ist ~20 Jahren).

Mit Fachwissen, das uns vermittelt wird, wird ziemlich gespart.
Dazu kommt, dass es nicht einmal einen fixen Lehrplan für Oberstufeninformatik gibt... 
teacher antwortete am 29. Apr, 17:32:
Zu den Fremdsprachen: Ich denke auch, dass es besser wäre, die Muttersprache und Englisch richtig gut zu beherrschen ... und alle anderen Sprachen als Hobby (aber nicht als Pflichtfächer) zu sehen.

Zur Informatik in der Schule: Da ändert sich das Wissen so schnell, dass sich unsere Informatiker alle spezialisiert haben (der Netzwerker, der LINUX-Mann, der Office-Anwender, der Hardware-Bastler ...). Sie sollen - ohne Fortbildung - immer am neuesten Stand sein, eine echte Herausforderung! 
la-mamma antwortete am 29. Apr, 19:42:
zum thema informatikunterricht ...
an "normalen schulen": das ist für mich eins der dümmsten konzepte, die je umgesetzt wurden. und alle informatiklehrerInnen tun mir herzlichst leid - eben weil das wirklich schon lange nicht mehr "ein fach" sein kann. und obwohl ich ich seit 20 jahren mit meinen informatikkenntnissen gutes geld verdiene, würde ich heute nicht mehr auf die idee kommen, "informatik" unterrichten zu wollen.
ps: dabei dürft ich;-)

zum thema fremdsprachen hingegen: vehementer widerspruch! wann denn, wenn nicht so früh wie möglich - und so viele wie möglich? und wo denn, wenn nicht in der schule? wenn der unterricht ernst genommen wird, halte ich das für weit sinnvoller als alle gar so "praxisrelevanten" sonstigen verirrungen ... 
Ketzerkatze (Gast) antwortete am 30. Apr, 12:52:
Sprachen als "Hobby"?
Nö, da schrei ich "veto". Ein "Hobby" ist ein angenehmer Zeitvertreib, der keine Ernsthaftigkeit verfolgt (eigentlich. Spießer sehen das hin und wieder anders).

Schule sollte Wissen vermitteln, Kenntnisse aufbauen, Fertigkeiten erlangen lassen - und das durchaus ernsthaft.

"Hobbys" zulassen hieße das VHS-Prinzip (gelangweilte Hausfrauen) in die Schulen tragen ... den "Spaß" und die "Kurzweil" auf die Spitze treiben, denn es hält weder Pflicht noch Anstrengung ... Kurse sollen eben "Spaß machen", sonst werden sie nicht besucht.

Sprachen freiwillig (dazu) zu wählen oder als Wahlpflicht mit anderen Fächern einzuführen - da gehe ich mit.

Nicht aber beim Prinzip "Hobby". Das geht mir zu sehr in easy-peasy-Spassmacherrichtung - und davon bzw. dem Anspruch danach haben wir in Schule und Bildung schon deutlich genug - Inhalte den Lernenden immer hübsch locker-leicht-fluffig zu "verkaufen" unter Hintanstellung jeglichen Anspruchs. 
steppenhund antwortete am 1. Mai, 08:37:
@teacher
bzgl. Informatiker und Spezialisierung.
1.) müssen die Schüler einmal so viel lernen, dass sie da das können, was eine 70-jährige Oma in Amerika schon vor 10 Jahren konnte. Den Rechner ordentlich einschalten und ausschalten, Anwendungsprogramme starten und Texte und Mails schreiben.
2.) müssen die Schüler wissen, was ein Betriebssystem leistet. Dazu gehören Ressourcenverwaltung, Dateiablage, Backup- und Restore-Mechanismen.
3.) das kann einmal an Windows (weil Mainstream) gelehrt werden.
4.) anderes Betriebssystem, z.B. Linux. Das bietet man an, um den Leuten günstige Gelegenheit zu bieten, selbst Dinge auszuprobieren. (Man kann alles auf Linux machen, ohne teure Programme kaufen zu müssen. Und man kann auch ältere Rechner verwenden.)
5.) Man bringt ihnen Programmiersprachen bei. Java, Basic.net, eine Skriptsprache. PHP bekommen sie meistens aus dem Internet. Ich würde ja Python unterrichten.
4 und 5 sind für die Fortgeschrittenen, die Interesse zeigen. Für Anti-mathematiker und Anti-informatiker ist die Kenntis nicht notwendig.
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Netzadministration ist ein Spezialgebiet. (Da kommt dann Security noch dazu.) Das ist etwas für G'studierte.
Wenn ich höre, dass man zwei Leute für Linux und Netzadministration braucht, dann liegt etwas schon sehr im Argen. Aber ich weiß, dass das ein administratives Problem, keines der Lehre, ist.
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Und für den Unterricht würde ich die Bücher von Kathy Sierra (von Kopf bis Fuss) und die xxx for Dummies-Bücher empfehlen. Als Schulbücher, welche die Schüler als Hausaufgaben zu erarbeiten haben. In der Schule werden dann die Übungen durchgesprochen und die auftauchenden Fragen behandelt.
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Es geht nicht nur um den Einfluss des Internets auf den Lehrbetrieb. Es muss einmal klargestellt werden, dass HEUTZUTAGE autodidaktisches Lernen eine Pflicht ist. Eine Pflicht sich selbst gegenüber. Im Leben nimmt einen keiner mehr an die Hand. Bei einem Stoff, der jährlich wechselt, ist Autodidaktik ein unbedingtes Muss! Und das gehört den Kindern in der Schule beigebracht.
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Was die Fremdsprachen angeht, stimme ich der "Hobby-Theorie" teilweise zu. Sprachen lernt man im Bett. Zumindest als Erwachsener. Alles andere ist wesentlich frustrierender und mühsamer. Man muss bedenken, dass einen Kinder in "Memory" immer schlagen. Das unverbrauchte Hirn ist auch für mehrsprachiges Aufwachsen blendend geeignet. Später benötigt man Anreize und wesentlich mehr Wiederholungen.
Einen stärkeren Anreiz als das Bett kann man kaum finden.
Außerdem würde man vielleicht die Xenophobie etwas verringern.
Nachdem sowieso soviel über Immigranten und Entdeutschung der Schulen gejammert wird, braucht es nur die paarweise Zusammenführung und schon werden Türkisch, Russisch, etc. im Schlaf gelernt.
Nicht vergessen: vorher die Schulung in der Benützung von Kondomen. 
teacher antwortete am 1. Mai, 12:14:
Wir kommen da schon in sehr spezifische Themen: Was braucht es im EDV-Unterricht? Welche Fremdsprachen machen heute und in 20 Jahren Sinn?

Wir haben verschiedene Meinungen dazu, aber eine klare und fundierte Antwort kenne ich nicht. Die Schulen machen halt irgendwas ... damit die Kinder beschäftigt sind. Mir fehlt die Zukunftsvision! 
steppenhund antwortete am 1. Mai, 13:49:
verschiedene Meinungen
Also bei Informatik tät ich schon wissen, was notwendig ist. So wie bei Informatik. Ich habe der Vereinfachung ein paar Punkte ausgelassen, die aber projektmäßig behandelt werden können.
1) Wie suche ich richtig?
2) Sicherheit im Internet
3) Einführung in Web 2.0 inklusive homepage design. Übrigens sehr nette Themen zu unterrichten.

Bei Sprachen war ich natürlich etwas sarkastisch. Mit Deutsch und Englisch stimme ich ja zu. Was man sonst noch an Fremdsprachen lernen soll, hat weniger etwas mit Sprachen sondern mehr mit Allgemeinbildung und Verstehen von anderen Menschen zu tun.
Jede Sprache stellt einen Schlüssel dar, mit dem man sich in das Gedankengut von fremden Menschen eindenken kann. Wenn man der Meinung ist, dass es etwas bringt (so wie ich), dann kann man die unterschiedlichsten Sprachen lehren. Mir tut es z.B. leid, dass ich nicht Griechisch "lernen musste". Vom Lateinischen habe ich sehr viel ins Leben mitgenommen, inklusive der Möglichkeit neue Sprachen relativ leicht zu lernen. (Was die Grammatik angeht) Serbisch ist jetzt meine 7. Sprache und im Prinzip leide ich nur unter meiner Gedächtnisschwäche nicht am Lernverständnis. Und ich werde in weiteren zwei Monaten halbwegs sprechen können. Ich behaupte, dass dies deswegen möglich ist, weil ich überhaupt einmal Sprachen lernen musste, von denen ich "unmittelbar nichts habe". Allerdings gab es bei uns damals noch einen anderen Aspekt: ich war ja stolz darauf, Latein zu lernen. Ja, ich war stolz darauf, im Gymnasium zu sein.
Gibt es das heute noch, dass Schüler darauf stolz sind, in einer bestimmten Schule zu sein? 
teacher antwortete am 2. Mai, 10:22:
Zur Informatik:
Ich gebe dir voll recht, diese Dinge sind heute wichtig. Werden sie morgen auch noch wichtig sein? Wie werden sich die Suchalgorithmen ändern? WAnn ist Web 2.0 so tot wie Lexika-DVDs?
Müssen Schüler Grundverständnis fürs Programmieren lernen? Das ist alles so verdammt schnelllebig, dass wir in der 5.Klasse etwas lehren und bei der Matura (3 Jahre später) nicht mehr prüfen können, weil es überholt ist.

Zu den Sprachen: Ich glaube, dass in einigen Jahren das Handy besser sprechen+übersetzen wird als jeder Gymnasiast. Deswegen würde ich die Muttersprache und Englisch als lingua franca sehr genau lernen lassen, den Rest nur bei Interesse.

Zum Stolz: Heute ist man stolz, in einer Alternativschule oder einer Privatschule zu sein, das sind sozial selektive Institutionen, die Image bringen. Eine AHS, die jeder besuchen kann, ist einfach kein interessantes Ziel. 
steppenhund antwortete am 2. Mai, 11:13:
@veraltet
Lieber teacher,

mit der Veralterung irrst Du. Das kann ich dir glaubhaft versichern.
1) können wir heute noch nicht richtig programmieren. (Zitat: Prof. Zemanek vor ganz wenigen Jahren. Ich schließe mich 100% an.)
2) jede Technologie benötigt im Durchschnitt 17-20 Jahre, bis sie sich durchsetzt. (es werden auch 13-25 Jahre als Schwankungsbreite genannt.)
3) Genauso wie man auch heute noch etwas in der Encyklopedia Britannica finden kann, wenn man gelernt hat, mit Lexikonen umzugehen, genauso wichtig werden auch bei nachfolgenden Suchmaschinen die Grundkenntnisse des Suchens sein. Bestimmte Mechanismen müssen durchschaut werden können und im Kopf der Suchenden müssen bestimmte Metastrukturen bekannt sein, um rasch an die gewünschten Infos zu kommen.
Ich kann mir web 3.0 und web 4.0 durchaus als verändernd vorstellen, aber glaube mir, ganz wenig von dem, was ich vor 40 Jahren gelernt habe, ist heute überholt.
Möglicherweise kann man einmal spielend im Schlaf lernen. Aber das würde ja ein Problem lösen und nicht ein neues aufwerfen.
Obwohl ich Java nicht mag, sehe ich es durchaus als lernenswerte Sprache an, selbst wenn es in 3 Jahren ein Java 8.0 oder 8.0 gibt. Ob man es als 15-jähriger lernen soll, hängt vom Interesse ab. Da würde ich durchaus zwei Leistungsstufen sehen. Jeder muss das nicht können.
Aber jeder sollte erkennen können, wie man einem Hoax nicht auf den Leim geht oder welche Mails man besser nicht öffnet.
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Bei den Sprachen gebe ich dir hinsichtlich der Handys recht. Allerdings werden die Handys nicht mein Verständnis für das Kulturgut eines fremden Volkes vertiefen können. (Daher halte ich da durchaus an meiner ursprünglichen Aussage fest. Doch es gibt da keinen wirklichen Widerspruch. Nicht jeder muss unbedingt eine Dritt- oder Mehrtsprache können.)
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Was den Stolz angeht: siehst Du, ich war nicht auf eine Privatschule stolz, sondern dass ich ins Gymnasium statt in die Hauptschule durfte. Es gab ja schließlich eine Aufnahmeprüfung. Und die Schule war öffentlich.
Heute bin ich vielleicht stolz darauf, dass ich meine Kinder in die Waldorfschule schicken konnte, weil ich das Ausbildungssystem besser finde. (Hat sich in meinen Kindern ja auch bestätigt.) Mir wäre allerdings lieber gewesen, die Methoden der Waldorfschule wären auch öffentlich angewendet worden. Manchmal musste ich monatelang das Schulgeld schuldig bleiben, denn bei drei Kindern läppert sich das in der Phase, wo alle drei Kinder in der Schule sind, ganz schön zusammen. (keine teuren Urlaube, keine teuren Anschaffungen, immer nur gebrauchte Autos, wenig Garderobe,... meine Frau spielte da allerdings voll mit.) 
teacher antwortete am 2. Mai, 16:14:
Die Programmierkenntnisse aus meiner Studienzeit (Basic) sind wertlos, SQL habe ich schnell wieder vergessen, Google war noch nicht erfunden. Spätestens in 10 Jahren ist das heutige EDV-Wissen genauso wertlos.

Über Alternativschulen könnten wir viel streiten - ich habe meine Kinder in die nächstbeste Schule geschickt (mit ihren Freunden), Alternativen wären weit weg gewesen, teuer ... und (auch) umstritten. 
steppenhund antwortete am 2. Mai, 21:04:
@teacher
Eigentlich stellt sich für mich beim Programmieren als Wesentliches folgendes dar:
kann ich ein Flussdiagramm zeichnen?
Oder ein Nassi-Schneidermann-Struktogramm?
oder kann ich ein Programm in Pseudo-code schreiben?
Die Sprache ist unwichtig. Das versuche ich immer wieder Anfängern beizubringen.
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Wenn die Alternativschulen zu weit weg sind, gibt es keine Fragestellung. Dass sie umstritten sind, ist kein Argument. Schließlich ist die "Normalschule" auch umstritten.
Bei mir war es einfach. Meine Frau und alle ihre Verwandten waren auf einer Waldorfschule gewesen. Ich konnte ihren Argumentationen folgen. 3 von 5 wurden Akademiker. Doktor der Sinologie würde nicht unbedingt darauf schließen lassen, dass aus der Waldorfschule nur Deppen entspringen.
ich selbst habe an einer öffentlichen Schule mit 1.0 maturiert. Ich hatte den Eindruck, dass meine Frau mehr gelernt hatte. (Prinzipiell habe ich ohne zu lernen auch sehr viel gelernt, wie ich später feststellen konnte.)
Daher war ich sehr froh, dass meine Kinder in die Waldorfschule gehen konnten. Ja, es gab Punkte, die umstritten sind. Man könnte über einiges argumentieren. Aber im Grunde genommen sind bei den meisten Punkten, die in diesem Blog moniert werden, Aussagen möglich wie: "dieses Problem haben wir nicht gehabt." Also scheint es doch ein bisschen besser gelaufen zu sein.
Umstritten bin ich selbst auch. In allem was ich tue. Viel Feind, viel Ehr. Ich behaupte nicht, dass ich immer recht habe. Auch nicht hier im Blog. Aber leider viel öfter als es mir selbst lieb ist. Und das ist das eigentliche Problem. Ich bin Außenseiter, werde aber in vielen Dingen immer wieder bestätigt.
Und vom Rechthaben hat man an sich überhaupt nichts, außer man hätte mit den Lottozahlen des nächsten Wochenendes recht. Das gelingt mir aber noch nicht so richtig:) 
teacher antwortete am 2. Mai, 21:38:
Ich sag ja gar nix gegen Alternativschulen, am liebsten würde ich selber eine gründen, so eine ganz nach meinem Geschmack.

Aber: Ich bin auch selbst umstritten :-)) 
steppenhund antwortete am 2. Mai, 21:41:
Genau so soll es sein! :)
Genauso! 

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