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cotopaxi

 
Stefan (Gast) meinte am 13. Nov, 14:52:
Es geht auch anders: Siebenstelliger Beitrag (und nicht in Zloty!) für die Renovierung des alten Schulgebäudes; kompletter Umzug für ein Jahr in ein "Notgebäude", welches jedoch auch top ausgestattet ist.

Problematisch ist allein die "Vorbereitung" der Schüler auf das brandneue Gebäude. Schärfere Regeln zum Verhalten innerhalb der Schule werden eingeführt, um natürlich den Top-Zustand möglichst lang erhalten zu können. Dies stößt wiederum auf Widerstand seitens der Schülerschaft. Das (gar nicht so schlechte) Argument: Durch die vielen Regeln wird die bisher familiäre Atmosphäre innerhalb der Schule zernagt. Wie nun reagieren? Widerstand brechen oder Hoffen, dass die Schüler von selbst Vernunft zeigen und die Regeln somit unnötig machen? 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 14. Nov, 08:50:
"Wie nun reagieren?"
"Widerstand brechen oder Hoffen, dass die Schüler von selbst Vernunft zeigen und die Regeln somit unnötig machen?"

http://www.amazon.de/Konflikte-l%C3%B6sen-durch-Gewaltfreie-Kommunikation/dp/3451054477/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1289720881&sr=8-1

Da wird deine Frage beantwortet. 
Stefan (Gast) antwortete am 14. Nov, 12:58:
Danke für den Hinweis, aber leider ist das Hinwerfen eines amazon-Links m.E. keine sehr gute Diskussionsbasis.

Es gibt in der Tat an meiner Schule in der Tat eine rege Kommunikation zwischen Schulleitung und Schülerschaft, welche wiederum durch einen Schülerrat vertreten wird. Allerdings existieren auch erhebliche Probleme in der Kommunikation zwischen den Gruppen:

* Einige Regeln (z.B. keine Taschen auf den Tischen) sind in der Tat selbst für einige Lehrer übertrieben, werden allerdings von der Schulleitung durchgefochten gemäß dem Motto "Wehret den Anfängen".

* Der Schülerrat wird von der Schülerschaft nicht unterstützt, weil insbesondere die o.g. umstrittenen Punkte weiterhin bestehen. Dies hat zur Folge, dass das ganze Paket als Angriff auf die Schülerautonomie interpretiert wird.

* Die Schülermensa sieht nach den Pausen oft saumäßig aus, insofern scheinen die harten Regeln der Schulleitung doch notwendig.

Kannst du mir kurz darlegen, wie Rosenberg diese Situation analysieren würde? 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 14. Nov, 20:46:
Rosenberg klagt die Strukturen (auch in der Schule) an. Von daher gibt es hier gewisse Gemeinsamkeiten zu teacher.

Regeln können nur dann auf breiten Konsens stoßen, wenn sie gemeinsam von allen Teilnehmern der Schule, also Lehrern und Schülern, aufgestellt werden. Die Basis ist die schützende Anwendung von Macht und nicht den Schulen übliche strafende Anwendung von Macht. Regeln sind dazu da, alle Beteiligten in ihren Bedürfnissen zu unterstützen. Natürlich, es ist leichter von oben ein paar Regeln aufzustellen. Aber wohin das führt, sehen wir ja. Der alternative Weg ist mit Sicherheit aufwändiger, weil er alle Beteiligten einbezieht. Es ist aber der langfristig erfolgreichere, weil er durch die Wertschätzung der teilnehmenden Personen zu höherer Anerkennung führt. Für das Einhalten der Regeln fühlen sich dann auch alle verantwortlich und nicht nur mehr der verlängerte Arm des Regelwerks, also die Lehrer. Aber auch die aufgestellten Regeln sind nicht ewiges Gesetz. Sie müssen sich langfristig bewähren. Eine Regel wird nicht um ihrer selbst Willen aufrecht erhalten.

Was passiert, wenn aufgestellte Regeln von Einzelnen gebrochen werden? Generell gibt es nur vergleichsweise wenig Regelverstöße. Wenn, dann gibt es mehrere Möglichkeiten der Lösung. Einer der wichtigsten ist es, die Ursache für den Regelverstoß herauszufinden, um darauf einzugehen. Lösungen sind aber von Schule zu Schule seeeehr individuell! Es gibt keine Standardlösungen, sondern auch diese müssen in der Schulgemeinschaft ausgehandelt werden.

Weitere Infos: Google --> Giraffenschulen

P.S.
Es reicht aber eben nicht nur aus, mal ein paar Regeln gemeinsam aufzustellen, wenn das Drumherum unverändert bleibt. Stichwort: Strukturveränderungen. ... Man kann es aber mal mit den gemeinsam aufgestellten Regeln probieren und sehen, wie sich das etabliert. Irgendeinen ersten Schritt muss man machen, wenn man Schule verändern. Und da bin ich, teacher, eben auch ganz anderer Meinung als du. Schule MUSS von unten verändert werden! Denn nur so gelingt es, individuelle Lösungen für jede Schule zu finden. 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 14. Nov, 20:49:
Nachtrag
Aufgestellte Regeln können verändert werden. (Dieser Punkt kam oben noch nicht ganz raus, als ich schrieb, dass Regeln nicht ewiges Gesetz seien und sich bewähren müssten.) 
Jammerplauze (Gast) antwortete am 14. Nov, 20:51:
noch ne Korrektur
" und nicht den Schulen übliche strafende Anwendung von Macht. "

Mann, mann, mann! Teacher kannst du das mal bitte abändern. Es muss natürlich heißen:

" und nicht DIE IN den Schulen übliche strafende Anwendung von Macht."

Von den Schülern erwarte ich immer, dass sie erst alles noch mal durchlesen, bevor sie etwas abgeben und selbst verhalte ich mich genauso wie sie! :-/ ;-) 
El Loco antwortete am 18. Dez, 22:21:
Da wird also im Jahr x ein Regelkonsens erarbeitet und aufgestellt.
Sechs Jahre später ist eine neue Generation Schüler herangewachsen, die an der Erarbeitung des Regelwerks nicht teilgenommen hat; sie weiß im Prinzip nicht mal, woher diese Regeln kommen.
Und nun? Ständig die Regeln in Frage stellen?

Das geht nicht. Dann würden auch StGB und StVO ständig von Grund auf neu geschrieben...
Davon abgesehen braucht man, um an so einem Werk teilzunehmen, nicht nur einen Sinn für das Gemeinwesen, sondern auch Visionen. Und an diesen beiden Punkten bin ich heutzutage äußerst skeptisch - nicht nur bei Jugendlichen. 

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