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cotopaxi

 
testsiegerin meinte am 1. Nov, 21:40:
Aus der Gehirnforschung
Wir behalten 20 % von dem, was wir hören, 30 % von dem, was wir sehen, 50 % von dem, was wir hören und sehen, 70 % von dem, was wir selbst sagen und 90 % von dem, was wir erleben.

Das ist für mich das einleuchtendste Argument gegen Frontalunterricht. Sonst bleiben von einer Unterrichtsstunde grad mal 10 Minuten hängen. Reicht das? 
BIA (Gast) antwortete am 1. Nov, 21:55:
Nein, aber für den Lehrer ist es bequemer, denn es fallen viele unvorhersehbaren Faktoren weg. :-/
(NB: Und die Schüler müssen auch tatsächlich selbst tun und erleben, damit mehr hängenbleibt. Eine Gruppenarbeit, bei der einer hackelt und drei sich ausruhen, ist auch nicht besonders effektiv.) 
testsiegerin antwortete am 1. Nov, 22:04:
Ja, das weiß ich. Frontalunterricht ist wesentlich weniger anstrengend (vor allem in der Vorbereitung), für mich als Lehrende aber auch ziemlich unbefriedigend.
Das Argument, dass SchülerInnen da mit welchen zusammenarbeiten müssen, mit denen sie nicht wollen (oder können), das zählt für mich nicht, denn das wird uns auch später in der Arbeit begleiten, dass wir gemeinsam mit Menschen an Projekten arbeiten müssen, mit denen wir nicht auf einen Kaffee gehen würden.
Und ich glaub schon auch, dass Kinder Lernen in der Gruppe lernen müssen. Dass das auch Thema sein muss, dass es eben nicht fair ist, wenn einer die Arbeit für alle macht. 
virtualmono antwortete am 1. Nov, 22:09:
TEAM - Toll, ein Anderer machts ;-) 
NRWler (Gast) antwortete am 2. Nov, 06:19:
Verzeihung, aber jeder vernunftbegabte Mensch wird diese Theorie aus der Gehirnforschung abweisen. Soll sich ein jeder selbst beobachten wie er lernt und prüfen, ob er der Gehirnforschung in diesem Punkt zustimmen kann.

Offener Unterricht samt seiner Schülerbezogenheit hängt meines Erachtens in seinem Erfolg sehr vom Schüler-Lehrer-Verhältnis ab. Basiert hier eine gescheite Basis, kann ich als Lehrkörper jeden Rotz in der Stunde durchführen, die SuS werden mitmachen, nicht murren und keine Revolution wagen. Ob sie dabei etwas gelernt haben, kann nur durch Lernkontrollen jedweder Art ermittelt werden. Dies wiederum widerspricht ja den Zielen des Offenen Unterrichts, denn jeder SuS soll ja sein Lerntempo und sein Lernmechanismen selbst bestimmen. Am Ende bildet sich jeder SuS ein eigenes Bild vom Lernstoff. Aber durch die Lernkontrollen müssen leider alle am Ende den gleichen Wissenstand haben. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. 
Lehrer (Gast) antwortete am 2. Nov, 10:29:
Untersuchungen und Ergebnisse aus der Forschung sind mit Vorsicht zu genießen. Vor allem solche, die von Generation zu Generation weitergetragen werden. Unterricht steht und fällt mit der Motivation der Schüler und den Bedingungen von Unterricht. Die Klassen sind zu voll, die Stundentafel zu umfangreich, die Lehrer durch überhandnehmende Blödsinnsarbeit demotiviert und die Motivation der Schüler nach 8 Jahren 45min-Takt auf einem Tiefpunkt. 
ela (Gast) antwortete am 2. Nov, 12:58:
Klar merke ich mir mehr von einem Thema, wenn ich 1h in Gruppe darüber diskutiere, als wenn mir ein Vortragender 10 Minuten darüber erzählt. Schon allein der Zeitaufwand für das selber Lernen ist deutlich größer.

Nur: der Unterrichtsstoff eines Schuljahres ist zu umfangreich um immer wieder ein Thema statt in 10 Minuten in mind. 1h (+ Auswertungszeit) zu behandeln. 
stichi antwortete am 2. Nov, 13:25:
Wer ist denn "die Gehirnforschung"?
Dieses Geschwätz wird nicht wahr, nur weil es dauernd wiederholt wird.
Egal, ob ich frontal unterrichte oder die Schüler ihre Chemieversuche selbst mit ihren eigenen Händen durchführen lasse, es ist immer dasselbe: 1/3 versteht alles, kann es sofort und merkt es sich auch für die Zukunft. 1/3 begreift es nach zusätzlicher Erklärung und merkt es sich eventuell. 1/3 kapiert nichts, interessiert sich für nichts, merkt sich nichts, egal, wie man an die Sache rangeht.
Außerdem gibt es durchaus ernstzunehmende Untersuchungen aus "der Lernforschung", die dem Frontalunterricht ein sehr gutes Zeugnis ausstellen, immer vorausgesetzt, dass der frontal Unterrichtende seine Sache gut macht.
Was ich schon an "modernen Unterrichtsformen" gesehen habe, war zum Teil haarsträubend, und die Schüler haben sich zu Recht darüber beklagt! 
BIA (Gast) antwortete am 2. Nov, 14:36:
@Stichi
Klar, Frontalunterricht kann super funktionieren und hat absolut seine Berechtigung, nur legen wir uns in der Regel viel zu sehr auf diese eine Methode fest, eventuell ergänzt durch die Methode "Unterrichtsgespräch". So läuft 80% der Unterrichts ab, den er bei seinen Inspektionen sieht, meint mein Chef.
Das Drittel, das alles sofort kann und das Drittel, das sich das meiste irgendwann doch merkt, sollte doch auch die Chance haben, mal andere Methoden kennenzulernen und das eigene Methodenrepertoire zu erweitern ("Ich kann zuhören und von der Tafel abschreiben" ist super, aber doch nicht alles, worauf es im Leben ankommt.)
Das dritte Drittel, um bei Deiner Argumentation zu bleiben, kapiert sowieso nix, egal was man macht. (Wobei ich das etwas differenzierter sehe.) 
stichi antwortete am 2. Nov, 15:45:
Ich habe das absichtlich so platt ausgedrückt, es ist genau so eine Behauptung, wie das "Argument" über die Gehirnforschung! 
teacher antwortete am 3. Nov, 16:39:
Das Argument von der Gehirnforschung ist uralt und in einigen Punkten widerlegt.

Est stimmt natürlich, dass man besser lernt, wenn man aktiv arbeitet.

Jeder, der in den letzten Jahren irgendeine (moderne) Fortbildung gemacht hat, weiß, was passiert, wenn es zur Gruppenarbeit kommt: Zurücklehnen, erholen, tratschen, Café holen ... und warten, dass jemand nervös wird und zu arbeiten beginnt. Schließlich arbeiten einige wenige das Minimalprogramm herunter, weil es sein muss ... ich habe das x-mal bei Fortbildungen (mit Erwachsenen, an der Uni) erlebt und ebenso häufig in den Klassen. Und da waren sehr gut vorbereitete und sehr interessante Themen dabei - ich war der Überstreber, wenn ich zu drängen begonnen habe.

Seien wir realistisch! Die hehren Ziele der Gruppenarbeit werden im großen Umfang massiv verfehlt. 
teacher antwortete am 3. Nov, 16:39:
Das Argument von der Gehirnforschung ist uralt und in einigen Punkten widerlegt.

Est stimmt natürlich, dass man besser lernt, wenn man aktiv arbeitet.

Jeder, der in den letzten Jahren irgendeine (moderne) Fortbildung gemacht hat, weiß, was passiert, wenn es zur Gruppenarbeit kommt: Zurücklehnen, erholen, tratschen, Café holen ... und warten, dass jemand nervös wird und zu arbeiten beginnt. Schließlich arbeiten einige wenige das Minimalprogramm herunter, weil es sein muss ... ich habe das x-mal bei Fortbildungen (mit Erwachsenen, an der Uni) erlebt und ebenso häufig in den Klassen. Und da waren sehr gut vorbereitete und sehr interessante Themen dabei - ich war der Überstreber, wenn ich zu drängen begonnen habe.

Seien wir realistisch! Die hehren Ziele der Gruppenarbeit werden im großen Umfang massiv verfehlt. 
testsiegerin antwortete am 3. Nov, 16:44:
ich mach sehr oft fortbildungen. einerseits als teilnehmerin und andererseits als trainerin. und ich kann das nicht bestätigen, weder aus der einen noch aus der anderen rolle. ich erlebe da zum großteil sehr tiefgehende diskussionen, sehr kreatives und lustvolles arbeiten und eine intensive auseinandersetzung mit den themen.
vielleicht ist das aber bei lehrern so ;-)

und in den feedbackbögen meiner teilnehmerInnen steht auch zum großteil (außer bei älteren teilnehmerInnen, die damit manchmal ein bisschen überfordert sind), dass ihnen die methodenvielfalt gut tut, sie aus den rollenspielen profitieren und das lernen (zum teil über durchaus "trockene" inhalte wie juristische grundlagen etc.)
nachhaltig erlebt haben. 
teacher antwortete am 3. Nov, 17:11:
Ich bin froh, wenn es in anderen Kontexten funktioniert. 
BIA (Gast) antwortete am 3. Nov, 17:45:
Ich habe das nicht so erlebt, aber vielleicht gehe ich nur auf Fortbildungen, bei denen Überstreber gehäuft auftreten. Im Gegenteil, Gruppenarbeit war sehr produktiv, ich - und die Kollegen, soweit ich das weiß - waren sehr froh, sich selbst betätigen zu können und nicht beim Vortrag wegzupennen. Ich gehe aus jeder reinen Vortrags-Fortbildung mit einem neuen Verständnis für die Schüler, die irgendwann abschalten und nicht mehr aufnehmen, was ihnen der x-te Held am Pult erzählt. 

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