Kat (Gast) meinte am 20. Okt, 20:19:
: )
Grundloses Gekicher gehört zur Pubertät dazu ... ich spreche aus Erfahrung. Da braucht es nicht viel. Und wenn man mal drin ist gibt es kein Entrinnen mehr .... hat vielleicht mit den Hormonen zu tun? Ich musste mal die Klasse verlassen, weil ich es einfach nicht mehr unterdrücken konnte und aufhören schon gar nicht ... das war nicht bös gemeint. Auch nicht gegen den Lehrer. Jegliche Bemühung es zu verkneifen war zwecklos ... mir schossen dadurch nur Tränen in die Augen: )Heute bin ich 32 und wundere mich : )
Ich finde, jetzt mal so aus deinem Blog geschlossen, du machst deine Sache super ... denn immerhin machst du dir Gedanken und hast noch Selbstzweifel ... das zeigt mir, dass du ein guter Lehrer bist.
Und ich kann dir versichern, nicht nur Lehrer plagen Selbstzweifel ... ich bin Mutter eines 4jährigen, wissbegieren, fernsehlosen Kerlchens und zermartere mir das Hirn, was aus ihm werden soll ... nicht beruflich, Gott bewahre, sondern in der Schule. Am Tag der offenen Tür einer Schule in der Nähe sagte mir die Lehrerin: "Genießen sie die Zeit, ab dem Schuleintritt geht es bergab!"
Das macht Hoffnung.
Wir haben uns nun die verschiedensten Schulsysteme angesehen. Steiner, Montessori, Freie Schulen, Mehrstufenklassen ... ich habe mich sogar schon in das Thema Homeschooling eingelesen : )
Wir fördern unseren Sohn sehr. Das heißt nicht, das wir ihn von Kurs zu Kurs schleifen, sondern das machen, was er gerne macht. Er hat von Klein an ein enormes Interesse was Naturwissenschaften betrifft und hat mit seinem Wissen schon viele Erwachsene verblüfft (keine Ahnung von wem er das hat.)
Wir haben Jahreskarten vom TM, HDM, NHM (ja, da gibtes tatsächlich auch eine, wenn man lange genug fragt und jammert), seit diesem Sommer die NÖ- Card. Wenn er Lust hat, dann besuchen wir einfach eines dieser Museen und bleiben da oft den ganzen Tag hängen. Oft stellt er Fragen die ich nicht beantworten kann, die schreiben wir auf und suchen dann zuhause nach der Antwort. Entweder in Büchern oder im Internet.
Wir verbringen jede freie Minute (das ist der ganze Nachmittag ab 12:00), wenn es das Wetter zulässt im Freien. Praterauen, Lainzer Tiergarten, ...) und forschen und erleben Abenteuer. Alleine oder mit Freunden.
Das funktioniert so gut und ich habe jetzt schon Angst wie es in der Schule wird.
Ich war auch ein Kind mit engagierten Eltern. Das war ein Fluch, da ich mich in der VS 4 Jahre gelangweilt habe. Und auch die ersten 3 Jahre Gymnasium. Nachfragen war dort unerwünscht. Das war das erste was ich gelernt habe. Und da ich ohne Fernsehen aufgewachsen bin konnte ich auch da nicht mitreden und war eher eine Außenseiterin bis ich so ca. 16 war.
Meine Mutter hat vor kurzem gemeint: Du machst den selben Fehler wie ich damals.
Schadet man seinem Kind, wenn man sich kümmert, wenn man versucht seinen Interessen nach zu gehen, ihm neue Quellen eröffnet, Möglichkeiten aufzeigt?
Selbstzweifel also nicht nur auf der Lehrerseite.
Im Übrigen gebe ich den Lehrern viel weniger Schuld an der Schul- Miesere als den Eltern ; )
Morgen ist Tag der offenen Tür in der Evangelischen VS : ) Ich bin gespannt und hoffe ENDLICH auf ein AHA Erlebnis ...
teacher antwortete am 21. Okt, 08:36:
Ich kann dich leider nicht beruhigen: Wissbegierige Kinder haben es in der Schule schwer. (Allein dieser Satz macht mich zornig und traurig)Aus meiner Erfahrung an den öffentlichen Schulen ist es ein ziemlicher Zufall, in welche Klasse so ein Kind kommt und welche Lehrer es bekommt. Es hängt weniger von der Schule als von der Klasse ab. Ich habe Hochbegabte in (netten) Klassen, die stehen souverän über den Dingen und werden akzeptiert ... und ich habe Hochbegabte in anderen Klassen, die werden von ihren Mitschülern drangsaliert und runtergemacht. Auch in Privatschulen läuft es nicht viel besser. Am besten geht es den Kindern, wenn sie sich sozial gut integrieren, mit den anderen ausgehen und Spaß haben. Dann dürfen sie auch intelligent und schlau sein.
Kat (Gast) antwortete am 24. Okt, 13:14:
...
... und mich erst ...Für mich als Laie, ist die Vs wichtigste Voraussetzung für die Lernmotivation im weiteren Leben und das will ich nicht dem Zufall überlassen. Aber wie es aussieht muss ich das.
Wir haben Moritz nun für eine Mehrstufenklasse angemeldet. Die Idee klingt ganz sympatisch, bei der Umsetzung habe ich noch ein wenig Zweifel ...
Zu allem Übel ist Moritz auch noch ein Herbstkind...
Danke für deine Antwort und auch dafür, dass du dir die Zeit nimmst und deine Sicht der Dinge schilderst ... ich denke mal, dass du damit etwas bewirken kannst.
lg
teacher antwortete am 25. Okt, 10:13:
Ich bin DAMALS selbst in so einer Mehrstufenklasse gesessen. War nicht schlecht, weil ich mit den Größeren mitdenken durfte. Funktioniert dann gut, wenn positive Vorbilder dominieren - aber wehe es kommt ein negativer Drive hinein.