testsiegerin meinte am 20. Okt, 19:44:
Ich mag dazu auch was sagen. Weil ich ja eine von denen bin, die hier öfter "meckern" und kritisieren. Also erst mal find ich Zweifel wichtig und gut (Zweifle nicht an dem der dir sagt er hat Angst aber hab Angst vor dem der dir sagt er kennt keinen Zweifel. Aus: Erich Fried, Gegengift).
Ich kann in der Situation aber kein Versagen erkennen. Nun gut, die Stunde ist nicht so gelaufen, wie Sie es sich vorgenommen haben, aber das Leben (und eine Schulstunde) sind oft unplanbar. SchülerInnen reagieren nicht immer so, wie man es erwartet, aber das heißt noch lange nicht, dass man unbedingt selbst etwas falsch gemacht hat.
Ich kenne solche Situationen auch von Seminaren, die ich leite. Vorige Woche zum Beispiel: Ein Teil der TeilnehmerInnen waren von den Methoden (in denen sie selbst sehr gefordert waren) angetan und haben sich wohlgefühlt, ein anderer Teil hat sich überfordert gefühlt, die wollten einfach kommen und sich berieseln lassen und nicht mit neumodischen Methoden konfrontiert werden und selbst reflektieren.
Auch ich hatte danach Selbstzweifel und hab überlegt, was ich anders machen hätte können. Bin aber letztens zum Schluss gekommen, dass es für mich gepasst hat. Weil es für mich authentisch war und ich nicht die Absicht hatte, die Leute nur zu unterhalten, sondern eben auch zu fordern.
Nach dem Motto "Störungen haben Vorrang" würde ich in der nächsten Stunde das Geschehene aber ansprechen. Nicht in Form von Bewertung oder Vorwürfen, sondern einfach, indem ich mitteile, was ich wahrgenommen habe und die SchülerInnen fragen, wie das für sie gelaufen ist.
teacher antwortete am 21. Okt, 08:25:
Im Prinzip reflektiere und verbalisiere ich Störungen. In diesem Fall habe ich mich entschlossen, es zu übergehen - die Störung ging nicht von den SchülerInnen aus, sie ist einfach passiert.