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cotopaxi

 
teacher meinte am 17. Okt, 19:32:
@testsiegerin: Meinen Sie, es hätte sich nichts geändert? Internet, Handy, TV? Die Jugend ist wie sie immer war?

Ich meine einfach, dass es Zeit ist, eine Didaktik zu erdenken, die offensichtlich Uninteressantes für offensichtlich Uninteressierte (und davon gibt es Unmengen) interessant macht. Oder die alten Fächer vergessen.

Stattdessen behauptet man: Kinder seien von Natur aus interessiert ... (wofür?) 
BIA (Gast) antwortete am 17. Okt, 20:13:
Naja, als Jugendliche/r haben wir uns meinerzeit auch für gehörig viel Schwachsinn interessiert - in meiner Klasse war es damals in, die Liebe, Sex & Zärtlichkeit-Seiten aus Bravo feinsäuberlich und ordentlich in Klarsichthüllen zu verpacken und dann in einem fetten Ordner mit sich runzutragen, um sich im Zweifelsfall schnell und unbürokratisch informieren zu können ("Hilfe! Mein Freund trägt Strumpfhosen! Ist er normal?"). Ich war glaub ich die Einzige, die freiwillig Shakespeare gelesen hat, dafür gab's eine, die in ihrer Freizeit immer irgendwelche Chemikalien analysiert hat, eine hat immer Theaterworkshops belegt, wir hatten ein paar Musiker etc. Die meisten von uns hatten schon auch ernsthafte intellektuelle Interessen (mal abgesehen von den Hello Kitty-Stiften, die zeitgleich zu den bravo-Seiten gesammelt wurden).
Allerdings war es wesentlich schwieriger, an richtig sensible Informationen zu kommen (das vielzitierte "fisting", wie man eine Bombe baut, diverse Grauslichkeiten auf youtube...). Und das hat uns schon geschützt, glaube ich. 
teacher antwortete am 17. Okt, 20:19:
Ich behaupte, dass unsere Kinder in einer völlig überfordernden Medienwelt aufwachsen.

Es macht doch einen Riesenunterschied, ob man am Dachboden ein "Praline"-Heftchen geschaut hat oder ob man stundenlang im digitalen Pornoladen verbringt. Nicht vergleichbar. 
BIA (Gast) antwortete am 17. Okt, 20:31:
"Das Verschwinden der Kindheit", wenn Du zynisch sein willst. 
testsiegerin antwortete am 17. Okt, 20:41:
aber das ist doch nicht die regel, dass unsere kinder ständig und stundenlang auf pornoseiten herumsurfen. 
teacher antwortete am 18. Okt, 09:06:
@BIA: Ja, der Schonraum Kindheit existiert nicht mehr.

@testsiegerin: Das kann ich nicht beurteilen.
Statistiken sagen, dass sie 7 Stunden pro Tag mit Medien verbringen. Und ich weiß aus zahlreichen Beobachtungen, WAS sie dort konsumieren. Es reicht jedenfalls, dass sie übersättigt sind und ihre natürlichen Interessen ausführlich bedient werden. Daraus schließe ich, dass wir in der Didaktik einen Paradgimenwechsel vollziehen müssen: Didaktik der Übersättigten statt Didaktik der Interessierten.
Und das ist völlig neu, das hat es noch nie in der Menscheitsgeschichte gegeben. 
timanfaya antwortete am 19. Okt, 12:59:
ich habe mich letztens (nach ausreichendem alkoholkonsum an einem dienstag nach mitternacht, keine ferienzeit) mit meinen freunden (alle aus der schulzeit, die durschnitts abinote aller etwa 10 anwesenden dürfte deutlich über 3,0 liegen, trotzdem alle ärzte, rechtanwälte, ingenieure etc.) über unsere kinder (im schnitt 12 bis 14) unterhalten. unter'm strich kam dabei heraus, dass die alle, und zwar ausnahmslos, wesentlich fleissiger und zielstrebiger in der schule sind, als wir es waren. dabei waren unsere eltern und lehrer doch viel strenger und es gab kein internet und der fernseher konnte nur drei programme inkl. einer ungalublichen sache: sendeschluss ...?! und wahrscheinlich war genau das der grund, warum wir noch so quer gelaufen sind und alles aufs äußerste (das buch darüber wäre heute noch teilweise schockierend unterhaltsam) übertrieben haben. sex, drogen, alkohol, ketterauchen und schule blau machen waren jedenfalls damals erheblich mehr thema, als das heute der fall zu sein scheint.

ich sehe dem untergang des abendlandes daher noch nach wie vor sehr gelassen entgegen ... 
teacher antwortete am 19. Okt, 15:37:
Da sind wir in zwei verschiedenen Welten aufgewachsen ... und dort auch geblieben.
Und natürlich wird das Abendland untergehen .. bleibt die Frage nach dem Wann! Aber wir arbeiten schon heftig dran. 

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