testsiegerin meinte am 26. Sep, 17:21:
Ich bin ja unter anderem als Trainerin tätig (und ich möchte noch mal betonen, dass nicht bei allen Schulungen, die ich durchführe, die TeilnehmerInnen freiwillig da sind). Niemals würde ich in der Öffentlichkeit sagen: Zehn Prozent der TeilnehmerInnen sind unkooperativ und stören den Seminarbetrieb absichtlich, massiv und nachhaltig."
Ich frag mich selber: Was kann ich tun, um die TeilnehmerInnen, die ich bislang nicht begeistern konnte, mit meiner Leidenschaft anzustecken? oder: Was brauchen diese TeilnehmerInnen von mir?
Nicht immer gelingt das, leider, aber oft ändert schon der Versuch einiges. Wenn Menschen sich wertgeschätzt fühlen, wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkt und sie mit ihren Sorgen ernst nimmt, wenn man nicht sie, sondern lediglich ihr Verhalten ablehnt, dann sind sie eher bereit, dieses Verhalten zu ändern.
Verstehen Sie, was ich meine?
teacher antwortete am 26. Sep, 18:30:
Ja, verstehe ich.Gerade TrainerInnen (z.B. im AMS-Bereich) erleben noch viel mehr als 10% Unwillige.
Ich möchte die 90% Willigen verteidigen, sie haben auch ein Recht auf Anhörung und das Recht auf 90 % Zeit, Aufwand und Respekt.
P.S.: Bei den LehrerInnen hat man kein Problem, die 10 % als unfähig zu bezeichnen, aber den Schülerinnen (und Eltern) den gleichen Maßstab anzulegen ist allerdings ein grober Frevel! Wo kommt dieses Ungleichgewicht her?
Gorky (Gast) antwortete am 26. Sep, 18:33:
@testsiegerin
@testsiegerinBitte, bitte ab in die Schule, auf so qualifzierte und motivierte LehrerInnen wartet die Claudia doch wie auf einen Bissen Brot lol
BIA (Gast) antwortete am 26. Sep, 18:54:
Ja, das verstehe ich, was Sie meinen. Und trotzdem gibt es Schüler, die sich wie oben beschrieben verhalten - da gibt es nichts zu beschönigen. Und was diese Schüler brauchen, können die Lehrer mitunter einfach nicht bieten: Eltern, die sich nicht scheiden lassen, z. B., oder jemanden, der am Nachmittag in einer eins-zu-eins-Betreuung beim Auffüllen von riesigen Wissenslücken hilft.
testsiegerin antwortete am 26. Sep, 19:16:
@ gorky
ich bin mit meiner berufswahl sehr zufrieden und plane keinen wechsel. aber sie haben recht. mehr qualifizierte und motivierte lehrerInnen braucht das land. solche, die ihren beruf auch mögen.
teacher antwortete am 26. Sep, 19:24:
Diese Antwort möchte ich auf alle Berufe ausdehnen.
karen (Gast) antwortete am 28. Sep, 22:20:
hamster und tiger
Jaja, ich bin auch Trainerin/Seminarleiterin/Dozentin in der Erwachsenenbildung. Hatte aber auch schon Gelegenheit, mit Kids in Brennpunktschulen zu arbeiten (in fast gleicher Funktion).Fazit?
Überhaupt kein Vergleich. Siehe Überschrift. Äpfel und Birnen. Nichts von dem, was ein Erwachsenentrainer in der Werkzeugkiste hat, funktioniert. Ganz neu denken, ganz neu einlassen, viel Frust bis man erkennt, dass man eben grade komplettes Neuland betreten hat. Ich bin eine völlig andere Person, wenn ich mit Kindern arbeite. Achte auf ganz andere Signale, spreche anders, vermittle anders usw.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass 15 Jahre Erwachsenenbildung für die Arbeit mit den Kurzen so wertvoll waren wie kein kleines Steak. Also nix mit: "Wie motivier ich die, die grad nicht so gut mit im Flow sind?" Macht trotzdem total Spass, ich muss ja auch nicht jeden Tag sondern nur zweimal die Woche, hehe.
teacher antwortete am 29. Sep, 10:06:
Kann ich bestätigen. Ich bin auch in einer Doppelfunktion und sehe die unterschiedlichen Schwerpunkte, die ich setzen muss: Bei den Kleinen von heute vermisse ich die Lust auf seriöses Wissen, die kindliche Neugier ... von der wir in den pädagogischen Vorlesungen gehört haben. Ständig bin ich auf Motivationssuche und ständig haben die Kleinen interessantere Ablenkungen.
Schreiberling (Gast) antwortete am 20. Okt, 23:36:
Glück gehabt?
"Ständig bin ich auf Motivationssuche und ständig haben die Kleinen interessantere Ablenkungen. "Darüber kann ich mich glücklicherweise nicht beklagen, siehe auch meine Seite im Netz.